
„Pressefreiheit ist die Freiheit von zweihundert reichen Leuten, ihre Meinung zu verbreiten.“
(Paul Sethe, Gründungsherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, im Jahr 1965.)
Unsere geschätzten Lückenmedien spüren immer stärker den Verlust ihrer Meinungs- und Deutungshoheit. Deshalb schlagen sie auch wild um sich, in dem sie jede noch so sachliche, linke Medienkritik als Populismus, Verschwörungstheorie oder Fake News diffamieren. Der linke Vorwurf, dass die bürgerlichen Medien, primär Systemmedien sind, welche die Gedanken und Interessen der Reichen, Vermögenden und Herrschenden drucken, ist nicht neu, aber dieser Tage wieder überall zu beobachten. Beispielsweise bei der Wahl ihrer Interviewpartner.
Ob Spiegel, Welt, ZEIT, FAZ, BILD, ARD oder ZDF: in aller Regel kommen PR-Pressesprecher, Lobbyverbände von großen Unternehmen, die Industrie, Banken, Manager oder vermögende Leute viel häufiger zu Wort als Gewerkschaftsvertreter, Betriebsräte, soziale Bewegungen, Mietervereine, Arbeiter oder gar Erwerbslose. So geschehen beispielsweise in der Berliner Zeitung am Mittwoch, den 11. Dezember 2019. Interviewpartner: Kommunal- und Landespolitiker, ein Sprecher des Immobilienverbandes BBU, ein Fussballtrainer und die Ex-BVG-Chefin Sigrid Nikutta.
Ziegenjournalismus