Für vermeintliche Akademiker, Bildungsbürger und Journalisten sind die Redewendungen »die da oben« oder »die Kleinen hängt man, die Großen lässt man laufen« negativ populistisch und verschwörungstheoretisch geframt. Die weit verbreitete Wahrnehmung in der Bevölkerung, dass für Vermögende, Politiker und Journalisten andere (vor allem auch rechtliche) Regeln gelten, als für den ganz normalen Lohnarbeiter — darf auf keinen Fall ernsthaft diskutiert werden. Deshalb wird sie als »gefühlte Wahrheit« diskreditiert. Dabei gibt es immer wieder aktuelle Beispiele, die aufzeigen, dass wer Macht, Geld und Einfluss besitzt, sich vielfältigen rechtlichen (moralischen sowieso) Konsequenzen entziehen kann. Weiterlesen
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Kontrollierte Kritik (2)
Die Demokratie-Simulation benötigt dringend die Inszenierung eines offenen und kritischen Diskurses. Viele Journalisten, Politiker und Bürger können den Vorwurf der Cancel-Culture, der (Selbst-)Zensur und Meinungsunterdrückung überhaupt nicht nachvollziehen:
»Alle können immer und überall sagen, was sie wollen.«
- Katrin Göring-Eckardt, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages
Hierbei werden zwei elementare Aspekte komplett unterschlagen. Zum Einen haben Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen und eine gewisse Reichweite aufweisen, immer wieder starke Repressionen erfahren (Ganser, Guerot, Jebsen etc.), wenn sie Regierungs-Erzählungen widersprochen haben (beispielsweise zu den Themen Corona, Ukraine, Klima oder Gender).
Zum Anderen ist Kritik nicht gleich Kritik. Denn Fundamentalkritik, die eine komplett andere Sichtweise zu Grunde legt, die Systemfrage stellt oder eine andere Wirtschaftspolitik fordert — wird selten geduldet, wenn sie denn überhaupt erst zugelassen wird. Im besten Fall gibt es ein Polit-Talk-Tribunal im ÖRR (Lanz, Anne Will etc.) wo fünf Menschen mit der gleichen Meinung ‑inklusive der Moderation- gegen eine Person schießen dürfen. Weiterlesen
Der autoritäre Geist (3)
Der autoritäre Geist in Deutschland zeigt sich im Schleifen von rechtsstaatlichen Prinzipien zugunsten subjektiv-emotional-moralischer Bewertungen. Seit Beginn der sog. »Corona-Pandemie« im März 2020, werden Menschen und Menschengruppen, Organisationen, Institutionen, Verbände, Vereine und Unternehmen, vermehrt und immer deutlicher als »gut« oder »böse« etikettiert.
Je nachdem, ob sie der offiziellen Erzählung sowie den Verlautbarungen von Bundesregierung und Tagesschau (Corona, Ukraine, Klima, Gender), folgen oder nicht. Wichtige rechtsstaatliche Errungenschaften, wie die Unschuldsvermutung, die Verhältnismäßigkeit und die Beweisführung, werden zugunsten einer Beweislastumkehr, emotionalen Befindlichkeiten sowie einer moralischen Vorverurteilung, geschliffen. Weiterlesen
Der autoritäre Geist (2)
Seit den Corona-Maßnahmen hat sich nicht nur der autoritäre Charakter wieder in all seiner Pracht gezeigt, sondern auch der übermäßige Hang durch Verbote, Regeln und Strafen, Menschen erziehen zu wollen. Freilich immer im Namen des Guten und für die gute Sache. Wie könnte es auch anders sein. Es werden Einzelpersonen und/oder Ereignisse instrumentalisiert, um vermeintlich moralisch erhabene Verbote in den Diskurs einzubringen und gegebenenfalls sogar durchzusetzen.
Da wäre beispielsweise die Diskussion um das Böllerverbot. Ja, da haben ein paar Spinner mal wieder übertrieben. Das gibt es jedes Jahr. Mal mehr. Mal weniger. Das wird aber sofort benutzt, um ein Böllerverbot ins Spiel zu bringen. Die Corona-Maßnahmen dienten hier in den letzten Jahren schon als nützliches Vehikel. Ja, es gibt viele gute Argumente gegen das Böllern. Aber wollen wir den Menschen denn gar keine Lebensfreude mehr erlauben? Und das die Leute ‑nach diesen trostlosen und demprimierenden letzten drei Jahren- ordentlich die Sau rauslassen wollen, sollte menschlich nachvollziehbar sein.
In Deutschland gibt es offensichtlich immer noch sehr viele Menschen, die davon überzeugt sind, nur dann in Freiheit leben zu können, wenn der Staat Selbige auf ein Minimum reduziert und einschränkt. Alles verbieten und bis ins Kleinste mit Gesetzen, Verordnungen und Regeln durchziehen. Der Alltagskäfig wird dadurch zwar immer kleiner und enger, aber scheinbar versteht man genau das hier als Freiheit. Und jeder, der mehr vom Leben will und erwartet, wird dann von einer Armada von moralinsauren Übermenschen sturmreif geschossen.
Gleichzeitig hört man immer wieder die Rufe nach Zensur und härteren Strafen. Das schwarze Pädagogik und eine ausufernde strukturelle Gewalt, Menschen wohl eher selten zu selbstbewussten, zufriedenen und ausgeglichenen Charakteren macht, interessiert den autoritären Geist nur wenig. Er will bevormunden, gängeln, regulieren und bestrafen. Hier offenbart sich ein zutiefst menschenverachtendes Menschenbild. Denn individuelle Bedürfnisse und Interessen zu unterstützen, fördert nicht nur die intrinsische Motivation von Menschen, sondern auch die Selbstwirksamkeit und somit den demokratischen Habitus. Dafür würde der autoritäre Charakter jedoch Empathie benötigen, die er zutiefst verachtet.
Wir da oben. Ihr da unten.
»Politiker sind alle korrupt.«
»Die da oben machen eh was sie wollen.«
»Der kleine Mann von der Straße muss alles bezahlen.«
Solche Redewendungen werden gerade von Bildungsbürgern, Akademikern, Journalisten und Politikern schnell als billigen Populismus abgetan und entrüstet abgewiesen. Nur, diese Vorurteile und Klischees sind nicht über Nacht entstanden, sondern haben sich über Jahrzehnte durch dutzendfache Skandale, Lügen und Affären in der Realität bewiesen. Hinzu kommen strukturelle Ungleichheiten, Ungleichbehandlungen und Ungerechtigkeiten. Das nachhaltige Empfinden in der Bevölkerung ist vielfach: für die Herrschenden (»die Elite«) gelten offenbar ganz andere Regeln. Einige aktuelle Beispiele. Weiterlesen
Digitale Bücherverbrennung
Auf YouTube, Twitter und Facebook wird, seit der Test-Pandemie, in unvorstellbarem Ausmaß gelöscht, gesperrt und zensiert. Interne Algorithmen bringen Videos und Beiträge zum Verschwinden. Bis Dezember 2020 wurden bereits mehr als 8.000 YouTube-Kanäle gelöscht. Die digitale Bücherverbrennung und das gezielte Einengen des Meinungskorridors wurde bereits im März 2020 von Big Tech gemeinsam geplant:
»Facebook, Google, Youtube, Linkedin, Microsoft, Reddit und Twitter wiederum haben sich zusammengetan, um gefährliche Gerüchte über Covid-19 zu entfernen. Sie weisen sich gegenseitig auf Falschinformationen hin und bündeln ihre Kräfte, um zu verhindern, dass sich die virale Infodemie weiter ausbreitet.«
Wo sind die Linken?
Wo seid Ihr? Wo steht Ihr? Warum schweigt Ihr?
Seit wann ist Kritik an der Regierung, an Milliardären und Ihren Netzwerken sowie an subtilen Herrschaftsmethoden, eine »krude Verschwörungstheorie«?
Seit wann sind Konzerne an eurer Gesundheit interessiert?
Seit wann befürwortet Ihr eine mediale Gleichschaltung, bloß weil sie eurer Meinung entspricht?
Seit wann schenkt Ihr Superreichen euer vollstes Vertrauen?
Seit wann bedeutet für euch Wissenschaft die Verkündung einer absoluten Wahrheit?
Seit wann unterwerft Ihr euch bedingungslos der Staatsmacht?
Seit wann befürwortet Ihr insgeheim eine Big-Tech-Zensur inklusive repressiven Maßnahmen gegen Oppositionelle und Andersdenkende?
Wo seid Ihr? Wo steht Ihr? Warum schweigt Ihr?
»Klassisch rechts ist derjenige, der einem autoritären imperialistischen Maßnahmenstaat nach dem Mund redet und nicht derjenige, der sich ihm entgegen stellt. Rechts ist, wer andere dazu auffordert, sich einer Unterdrückungsdiktatur zu beugen. Links steht, wer sich dem verweigert, wer dagegen angeht. Aber im Verdrehen der Realität war die herrschende Klasse ja schon immer gut.« (Freie Linke)
»Links feiert jetzt auch auf einmal den Überwachungs‑, Zensur- und Polizeistaat, seit sich dessen hochnotpeinlichen Instrumente so schön gegen den Gegner einsetzen lassen.« (Maschinist)
Wo seid Ihr? Wo steht Ihr? Warum schweigt Ihr?
»Ich distanziere mich!«
»Mein Name ist Hans Zischler. Ich bin, aber auch manchmal nicht, Schauspieler. Ich möchte eines vorrausschicken: ich distanziere mich von allem, was ich im folgenden sagen werde! Das nur vorweg und jetzt zur Sache:
Ich distanziere mich in aller Form von der Corona-Politik und der Kommunikation der Corona-Politik unserer Regierung.
Ich distanziere mich ebenso entschlossen von jeglicher Kritik an der Corona-Politik und ich distanziere mich von Querdenker-Demos, von Schwurblern, Esoterikern und Wissenschaftsleugnern.
Ich distanziere mich vom Robert-Koch-Institut und dessen arithmetischen Politik der absolut gesetzten Zahlen.
Ich distanziere mich von der Rhetorik und Metaphorik, die sich in Begriffen wie Abstandsgebot, Brücken-Lockdown und Wellenbrecher-Shutdown ‑überhaupt Anglizismen dieser Art- kundtut.
Ich distanziere mich vom Social Distancing.
Ich distanziere mich von all meinen Mitmenschen.
Ich distanziere mich von dieser Aktion.
Ich distanziere mich auch von allem, was auf dieser Seite zu sehen sein wird.
Ich distanziere mich in aller gebotenen Schärfe von mir selbst.
Ich distanziere mich von morgens bis abends.
Mit anderen Worten: Ich nehme Abstand.« Weiterlesen
Merkel, die Gottkaiserin
»Und so wie Barack Obama für die globale Geschichte der Schwarzen von kaum zu unterschätzender Bedeutung ist, so ist auch Angela Merkel ein führender Platz in der Historie der Frauen sicher.« (zeit.de)
Heute machen wir mit »ooch süß süß, putzig, niedlich« — Content gleich mal weiter: Angela Merkel. Sie ist noch an der Macht. Und sie lebt. Noch. Immer noch. Trotzdem möchte ich an dieser Stelle einen Nachruf schreiben. An eine herausragende Persönlichkeit unserer Zeit. Sie hatte es nie leicht. Sie wurde ständig und überall kritisiert. Sie wurde wegen ihrer körperlichen Attraktivität beneidet. Nie hat sie etwas gesagt. Aber sehr viel gesprochen. Mit ihrer stoischen Genügsamkeit hat sie vieles platt gewalzt. Manchmal auch liebevoll durchregiert. Besonders toxische, alte, weiße Hetero-Männer hatten sie ständig im Visier. Sie alle sollen in der Hölle schmoren! Diese dummen, dreckigen Missgeburten! Weiterlesen
Der autoritäre Geist
»Das autoritäre Gewissen läuft im wesentlichen auf die Bereitschaft hinaus, die Befehle von Autoritätspersonen, denen man sich unterordnet, zu befolgen. Es ist glorifizierter Gehorsam. Das humanistische Gewissen ist die Bereitschaft, auf die Stimme des eigenen Menschseins zu hören und ist unabhängig von Befehlen, die uns von anderen Menschen gegeben werden.«
(Erich Fromm. »Die Revolution der Hoffnung«. Ullstein Taschenbuch. Januar 1982. S. 81)
Anmerkung: Humanismus, Intuition, Empathie und gesunder Menschenverstand werden seit März 2020 als krude-esoterische Lachnummer verunglimpft. Dabei haben die Soziologen, Philosophen und Wissenschaftler der Frankfurter Schule schon vor über 50 Jahren davor gewarnt, Autoritäten blind zu vertrauen. Wer aus der deutschen Geschichte gelernt hat, wird wissen, wo das enden kann. Warum ausgerechnet vermeintlich Linke ihre gesamte Historie komplett vergessen haben, will mir nicht in den Kopf.