Geschwätz von gestern (23)

»Wenn ich ehrlich bin, verstehe ich das bis heute nicht – warum sich Menschen nicht impfen lassen wollten.« (Alena Buyx. Vorsitzende des Ethikrates. Im Tagesspiegel. Vom 18. April 2024)

»Ich hingegen möchte an dieser Stelle ausdrücklich um gesellschaftliche Nachteile für all jene ersuchen, die freiwillig auf eine Impfung verzichten. Möge die gesamte Republik mit dem Finger auf sie zeigen

- Nikolaus Blome. Spiegel-Kolumnist. Dezember 2020.

»Eine Minderheit kann nicht diktieren, wie eine Mehrheit in diesem Land lebt. Deshalb bin ich für die allgeime Impfpflicht.«

- Katrin Göring-Eckardt. Bundestagsvizepräsidentin. Grüne. März 2022.

Nun waren beide am 9. April 2024 bei Markus Lanz und wurden auf ihre Zitate noch einmal angesprochen. Ihre Reaktionen? Relativierung. Verharmlosung. Umdeutung. Verspottung. Und wieder Diffamierung der C‑Maßnahmen-Kriitker: »die machen Stimmung gegen die Demokratie.«

Wer also die Akteure, die vollkommen unverhältnismäßig die größten Grundrechtseingriffe seit dem Zweiten Weltkrieg durchgepeitscht haben, kritisiert, ist der Demokratiefeind? Und nicht Diejenigen, die das Grundgesetz mehrfach mit Füßen getreten haben? Habe ich das so richtig verstanden? Weiterlesen

Die große Debilmachung (7)

t‑online.de vom 11. April 2024

Damit wäre dann wohl alles gesagt zu den Themen Diplomatie, Waffenstillstand oder Friedensverhandlungen. Sie wollen unbedingt einen Krieg gegen Russland. Es wird aber noch absurder, grotesker und menschenfeindlicher:

»Die deutsche Regierung hat russische Vertreter von den Gedenkfeierlichkeiten zur Befreiung von Nazi-Konzentrationslagern ausgeladen, obwohl russische Kriegsgefangene in den Lagern eine der größten Gruppe der Häftlingen stellten, und viele KZ von russischen Soldaten befreit wurden.«


»Hungersnot in Nord-Gaza steht unmittelbar bevor.«

- Unicef

»Über eine Million Menschen sind akut von einer menschengemachten Hungersnot bedroht. Die Blockade ist eine Form der kollektiven Bestrafung und stellt ein Kriegsverbrechen dar.«

- Amnesty International

»Nach Angaben von UN-OCHA sind mehr als 1,5 Millionen der rund 2,2 Millionen im Gazastreifen lebenden Menschen binnenvertrieben.«

- Deutsches Rotes Kreuz

»Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation sind schätzungsweise 50.000 Frauen im Gazastreifen schwanger. Viele von ihnen können seit Monaten nicht mehr medizinisch versorgt werden.«

- Ärzte ohne Grenzen

Anmerkung: Alles antisemitische Organisationen!



Die große Debilmachung

Film-Tipp: »Unternehmen Capricorn«

Der Science-Fiction-Film aus dem Jahr 1977 von Peter Hyams ist eine von vielen kleinen vergessenen New-Hollywood-Perlen. Die NASA startet mit drei Astronauten einen Flug zum Mars. Während die ganze Welt gespannt den Start beobachtet, werden die drei Astronauten heimlich aus der Rakete geschleust und zu einem versteckten Militärgelände gebracht. Dort soll die gesamte Mars-Landung inszeniert werden.

Hintergrund ist, dass die NASA sowie die anderen Geldgeber, kaum noch in die bemannte Raumfahrt investieren, so dass beispielsweise die Lebenserhaltungsssysteme keine drei Wochen durchhalten würden. Der amerikanische Traum vom »unentdeckten Land« soll aber weiterhin der US-Bevölkerung via Massenmedien verkauft werden.

Der Film spielt nicht nur mit der vermeintlichen Verschwörungstheorie der inszenierten Mondlandung, sondern äußert auch subtile Kritik am aufkommenden Neoliberalismus in den 80er Jahren. Liberalisierung. Flexibilisierung. Deregulierung. Spar- und Kürzungsorgien.

Außerdem thematisiert der Film die Macht und den Einfluss der Massenmedien. Spätestens seit C sollten alle wissen, dass Medienrealitäten ganz schnell zu Alltagsrealitäten werden können, ohne das sie mit der Wirklichkeit irgendetwas zu tun haben müssen. Wir leben mitten im postfaktischen Zeitalter. Fazit: unterhaltsam, spannend inszeniert und sehenswert!


Filmtipp

Bananenrepublik Deutschland (11)

»Um das Bundesverfassungsgericht besser vor Einflussnahme zu schützen, ist eine Grundgesetz-Änderung im Gespräch. Das soll eine einseitige politische Einflussnahme auf das Gericht verhindern.«

Natürlich geht es auch hier wieder um die AfD. Regelmäßige Abendessen von Angela Merkel und der Regierung Scholz mit dem Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts, Stephan Harbarth, sind dagegen keine politische Einflussnahme oder irgendwie »problematisch« in einer Demokratie mit Gewaltenteilung.


Woran erkennt man außerdem, dass sich Deutschland im intellektuellen Niedergang befindet? Daran:

»Über 1 Millionen begeisterte Besucher*innen haben »Chantal im Märchenland« innerhalb einer Woche bereits gesehen. Mit beeindruckenden 37 Prozent Marktanteil über das erste Wochenende hinweg.«

- presseportal.de vom 4. April 2024

Es wird noch besser:

»Der Film wurde gefördert vom FilmFernsehFonds Bayern (FFF), der Filmförderungsanstalt (FFA), dem DFFF (Deutscher Filmförderfonds), dem Medienboard Berlin-Brandenburg (MBB) .«

Verblödungs-Bullshit, der mit unseren Steuergeldern finanziert wird. Ist das Vorsatz?


Lehrermangel. Marode Schulen. Burnout. Und wie will die Politik dagegen vorgehen? Mehr Investitionen? Bessere Arbeitsbedingungen? Lehrer entlasten? Nicht doch! »Teilzeit verbieten!«

Das muss man sich mal vorstellen: diejenigen, die überhaupt noch den Prügelknaben der Nation machen wollen (Lehrer), brechen reihenweise vor Belastung zusammen (Burnout) und die Politik will ihnen die Teilzeit verbieten. Damit sie dann garantiert alle und noch viel schneller zusammenklappen?


Bananenrepublik Deutschland

Geschwätz von gestern (22)

Es ist ein großer Irrtum, wenn man das C‑Thema endgültig begraben will, weil man denkt, das würde ja Niemanden mehr interessieren. Das Gegenteil ist der Fall. Unter der Oberfläche brodelt es gewaltig. Der Vertrauensverlust in Politik, Medien und Behörden, wird uns noch lange beschäftigen. Die verfassungsfeindliche und menschenverachtende Unverhältnismäßigkeit bei den C‑Maßnahmen sowie das autoritäre Verhalten — hat tiefe Spuren und Narben hinterlassen.

Ja, Geimpfte und C‑Befürworter können das vermutlich überhaupt nicht nachvollziehen. Wer jedoch bei der Geburt seines Kindes nicht dabei sein durfte, wer seine sterbende Oma im Krankenhaus nicht besuchen durfte, wer nicht auf die Beerdigung seiner Liebsten durfte, wer seine Lohnarbeit bzw. seine finanzielle Existenz verloren hat oder wem die Kirchentür vor der Nase zugeschlagen wurde — der weiß, wovon ich rede.
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Die große Debilmachung (6)

Ab an die Front, Herr Kiesewetter! (t‑online.de vom 13.02.2024)


»Bildungsministerin Stark-Watzinger will den Krieg auf die Stundenpläne holen – der Präsident des Lehrerverbands ist dafür. Auch Bundeswehroffiziere seien eine sinnvolle Unterstützung.«

- spiegel.de vom 17. März 2024

Nicht Frieden, Diplomatie und Konfliktlösungen sollen unterrrichtet werden, sondern Krieg. Deutschland: das Land der Dichter und Denker.


Schon krass, wie mit zweierlei Maß gemessen wird. Beim Gaza-Krieg heißt es: »Israel hat kein Interesse am Krieg. Es wird dazu gezwungen« (welt.de vom 17.03.2024). Beim Ukraine-Krieg gibt es natürlich keine Vorgeschichte, sondern nur Putins imperialen Kriegswahnsinn.


spiegel.de vom 19. März 2024

Gewalt gegen Gewalt führt zu Gewalt und dann zu Gewalt. Wann hat Gewalt gegen Gewalt jemals zu weniger Gewalt geführt? Sind wir hier zivilisatorisch eigentlich nicht schon längst weiter?


»Faeser will Putin-kritische Russen in Deutschland schützen.«

- tagesspiegel.de vom 25. Februar 2024

Wird sie auch Scholz-kritische Russen in Deutschland schützen?


Nun will die EU mit eingefrorenen russischen Finanzen, Waffen für die Ukraine kaufen. Man muss sich das mal vorstellen: da wird russisches Geld beschlagnahmt, um damit Russen zu töten. Aus der Sicht Russlands muss das eine ungeheure Provokation sein.


Die große Debilmachung

»Sound of Freedom«

Der US-Film von Alejandro Monteverde, mit James Caviezel als Tim Ballard in der Hauptrolle, behandelt den internationalen Menschenhandel mit dem Schwerpunkt der Pädokriminalität. Der Film selbst war in den USA ein großer kommerzieller Erfolg, wurde jedoch von den Massenmedien größtenteils negativ geframt und mit »Verschwörungserzählungen« und »QAnon« in Verbindung gebracht, obwohl der Film das überhaupt nicht thematisiert.

Ganz im Gegenteil erzählt er eine weitestgehend wahre Begebenheit. Offensichtlich sollen sich die Menschen, wenn es nach den »Qualitätsmedien« geht, damit nicht beschäftigen. Die Fälle Epstein und Dutrox haben gezeigt, wie tief die »Eliten«, die Politik, Justiz, Medien, Geheimdienste und Behörden in die Pädokriminalität verstrickt sind. Amazon, Netflix, Disney — alle lehnten die Produktion und den Vertrieb des Filmes ab. Schließlich wurde er von den christlich angehauchten »Angel Studios« vertrieben. Daraufhin wurde der Film als Propaganda der christlichen Rechten geframt.

Der Film selbst verzichtet auf explizite Szenen und ist solide inszeniert. Kein Thriller im üblichen Sinne, aber das Thema ist filmisch unverbraucht. Letztlich kann ich aber den Wirbel, von allen politischen Seiten, schwer nachvollziehen. Es ist weder ein Verschwörungs-Skandalfilm, noch ein Aufklärungs-Blockbuster. Ein Großteil des Kinder-Menschenhandels spielt sich hier in Lateinamerika ab. Europa und die USA werden komplett ausgeblendet. Dabei wäre genau das investigativ gewesen.

Die Dialoge sind stellenweise mäßig, ebenso wie die Schauspieler. Der Film ist gut und das Thema wichtig — aber weit davon entfernt sich mit echten Perlen messen zu können. Ob man in Zehn Jahren von »Sound of Freedom« genauso sprechen wird, wie heute von »2001«, »Blade Runner«, »Apokalypse Now« oder »Taxi Driver« — da habe ich so meine Zweifel. Für einen Klassiker reicht es nicht. Fazit: sehenswert, aber wird dem Hype kaum gerecht. (imdb: 7,7)

Geschwätz von gestern (21)

Die Relativierungen und Verharmlosungen beim Thema »Impfschäden« gehen unvermindert weiter. So behauptete die Tagesschau am 22. Januar 2024:

»In Deutschland ist einem Medienbericht zufolge bislang bei 467 der insgesamt etwa 65 Millionen gegen Corona Geimpften ein Impfschaden anerkannt worden. [...] Bezogen auf die Gesamtzahl der Geimpften entspricht das einer Quote von 0,00072 Prozent.«

Der Subtext soll dem Leser vermitteln, dass die »C‑Impfung« ja so viele Menschen gerettet habe und es kaum ins Gewicht fallen würde, wenn da so ein paar 0,00001 Prozent-Menschleins einen Impfschaden erlitten hätten. Laut PEI wurden bisher rund 120 Impftote zugegeben. Selbst wenn in Deutschland nur ein Mensch (!) gestorben wäre, müsste man diese »Impfung« sofort zurückziehen. In den USA ist man übrigens schon weiter und spricht offener über die Impftoten.

Diese Opfer seien eben nötig gewesen, um die Mehrheit zu schützen, so die Erzählung. Dabei hat das Bundesverfassungsgericht, beim Luftsicherheitsgesetz aus dem Jahr 2007, eindeutig und klar gesagt: Das Wohl von Vielen wiegt in einer freiheitlich-pluralistischen Grundordnung, eben nicht schwerer als das Wohl von Einzelnen. Weiterlesen

Die große Debilmachung (5)

spiegel.de vom 10. Februar 2024


»Das Beispiel der Ukraine zeigt: Postheroische Gesellschaften können sich wieder heroisieren

- Herfried Münkler. Neue Zürcher Zeitung vom 8. Januar 2024


Die Truman Show geht weiter. SPD-Europakandidatin Barley, eine Sozialdemokratin, eine Erbin von Willy Brandt, behauptet nun ernsthaft: »Die EU könnte eigene Atombomben brauchen.« Wie wäre es zur Abwechslung mal mit mehr Diplomatie statt Kriegsgeschrei? Mit Verhandlungen statt Militarismus? Mit bilateralen Gesprächen und Abkommen statt Kriegspropaganda? Mit kulturellem Austausch statt Diffamierung? Mit intellektuellem Diskurs und Völkerverständigung statt infantiler Moralisierung und Belehrung?

»Ja, aber Putin....Putin...Putin...Putin....«, blöken sie sofort im Chor. Vielleicht fangen »wir« einfach mal damit an, die Hand auszustrecken, anstatt nur den Mittelfinger zu zeigen? Der Teufel Putler hat das übrigens 2001 im Bundestag schon gemacht. Dann sollten »wir« das doch auch können, oder?


Können wir die dann bitte in der Parteizentrale der Grünen oder der SPD lagern? Danke.


»Zum zweiten Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine hat Kanzler Scholz zu einer Politik der Abschreckung aufgerufen.«

- tagesschau.de vom 24. Februar 2024

Übrigens: von den Strack-Zimmermans, Kiesewetters, Hofreiters und so weiter, heißt es ja immer, dass Putin imperiale Kriegspläne haben würde und nach der Ukraine »weitermachen würde«. Also erst Polen und dann Deutschland angreifen. Deshalb müssten wir unbedingt militärisch aufrüsten. Aber was soll Putin eigentlich mit Deutschland?

In 5–10 Jahren sind wir ein Entwicklungsland. Wetter scheiße. Keine Rohstoffe. Infrastruktur kaputt. Bildungssystem marode. Rezession. Massenverelendung. Infantile Doppelmoralisten. Wer will das denn freiwillig »haben«? Oder gar mit Gewalt erobern?


Die große Debilmachung (1)
Die große Debilmachung (2)
Die große Debilmachung (3)
Die große Debilmachung (4)

Inhalte überwinden (4)

»Bei dem Gespräch sollte man weniger auf Inhalte eingehen, sondern sich eher auf der emotionalen Ebene bewegen.«

(Thomas Meilicke, »Experte« für Angehörige von »Verschwörungsgläubigen«, am 23. Dezember 2023 auf zdf.de)

Wie verhindert man effektiv sachliche Debatten? Kontext? Inhalt? Hintergründe? Den Austausch von Argumenten? Kritische Analysen? Selbstdenken? Und eine wertschätzende Konfliktkultur? Das funktioniert heute vor allem über Zwei Methoden. Weiterlesen