Inhalte überwinden (4)

»Bei dem Gespräch sollte man weniger auf Inhalte eingehen, sondern sich eher auf der emotionalen Ebene bewegen.«

(Thomas Meilicke, »Experte« für Angehörige von »Verschwörungsgläubigen«, am 23. Dezember 2023 auf zdf.de)

Wie verhindert man effektiv sachliche Debatten? Kontext? Inhalt? Hintergründe? Den Austausch von Argumenten? Kritische Analysen? Selbstdenken? Und eine wertschätzende Konfliktkultur? Das funktioniert heute vor allem über Zwei Methoden. Weiterlesen

Die woke Sekte (2)

Wir bestimmen, wer Opfer und wer Täter ist.

Wir bestimmen, wer Mobbing und Gewalt verdient hat.

Wir bestimmen, wer schuldig, unmoralisch und böse ist.

Wir bestimmen, wer marginalisiert und wer privilegiert ist.

Wir bestimmen, wer seine Grund- und Menschenrechte verlieren soll und muss.

Wir bestimmen, welche Themen relevant sind und welche nicht diskutiert gehören.

Wir bestimmen, welche Meinung »Hass« ist, gecancelt und strafrechtlich verfolgt gehört.

Wir bestimmen, was Du »eigentlich« sagst und denkst, auch wenn Du betonst, dass Du das gar nicht meinst und denkst.


Wir sind nicht totalitär. Das sind die Anderen!


Die woke Sekte

Migrationspolitik

»Rechte Parteien sind in ganz Europa auf dem Vormarsch, weil linke Denker und linke Politiker die tatsächlichen Probleme der normalen Arbeiterschaft nicht sehen und anerkennen wollen.«

Gute Argumente zum Thema Migrationsbegrenzung (aus linker Perspektive) bringt hier der gute Ervin von »Proletopia«. Unternehmen, Politik und Kapital fordern nicht deshalb einen unbegrenzten Zuzug von Migranten und vemeintlichen Fachkräften, weil sie »humanistisch« oder »moralisch« sind, sondern, weil sie damit die Arbeiter gegeneinander (ökonomisch und kulturell) ausspielen können. Die Löhne können so dauerhaft niedrig gehalten und die Arbeiterrrechte »eingehegt« werden. Weiterlesen

Der autoritäre Geist (4)

Das »Sturmgeschütz der Demokratie« möchte gerne Menschen den Mund verbieten. (spiegel.de vom 29. Oktober 2023)

Der autoritäre Geist zeigt sich nach außen tolerant, solidarisch und menschenfreundlich. Ist aber in der Handlung herablassend, abwertend und diskriminierend. Er ist ständig auf der Lauer. Er sieht überall Nazis, Sexisten, Antisemiten, Transfeinde, Querdenker, Putinknechte und Verschwörungstheoretiker. Insbesondere auch dort, wo gar keine sind. Diese gelten, im infantil-binären Denken der woken Hypermoralisten, als »böse« und müssen mit allen Mitteln bekämpft werden. Ganz explizit eben auch mit undemokratischen, autokratischen und totalitären Methoden.

Cancel-Culture, Bankkonto-Kündigungen, Rufmord, Zensur, Jobverlust oder andere Repressionen sind explizit nur dann zu verurteilen, wenn es das »eigene Lager« betrifft. Dieser Habitus ist ganz besonders bei den medialen und politischen Vorverurteilungen gut zu beobachten. Vorwürfe und Anschuldigungen werden sofort als »Wahrheit« eingestuft, anstatt zunächst Zurückhaltung zu üben.

Selbst spätere juristische Urteile oder Untersuchungen, welche die Unschuld der Person festgestellt haben, werden nicht ernst genommen, weil die eigene Befindlichkeit als postfaktisches Momentum der Wirklichkeit erhoben wird. Einige Beispiele. Weiterlesen

Bananenrepublik Deutschland (10)

Das ist keine »Querfront«! Bitte gehen Sie weiter! (spiegel.de vom 25. Januar 2024)

Masken-Fans fordern zum »Gesicht zeigen« gegen Rechts auf.

Bürger, die Menschen Grundrechte entziehen (Höcke), Job-Kündigungen von Andersdenkenden, Impfpflichten und Social-Media-Zensur wollen — stehen nun auf für »Toleranz« und »Respekt«.

Die ZEIT erklärt uns, Kinder mit auf den »gegen Rechts«-Demos zu nehmen, sei eine »frühe politische Bildung«. Bei den C‑Maßnahmen-Protesten galten sie noch als »menschliche Schutzschilde«.

Auf einer Demonstration gegen den »Hass«, wird dazu aufgerufen »AfD’ler zu töten«.

Der Bundeskanzler fordert Abschiebungen im großen Stil. Gleichzeitig verurteilt er die AfD als rechtsextreme und demokratiefeindliche Partei, weil sie mehr abschieben wollen.

Während bei den C‑Maßnahmen-Protesten, den Friedensdemos und den Bauern-Protesten ständig eine Kontaktschuld zu angeblichen Schmuddelkindern hergestellt wurde — spielt das bei der Anti-AfD-Demo keinerlei Rolle mehr. Da sind jetzt offensichtlich auch Ungeimpfte, Verschwörungsideologen, Putinknechte und Klimaleugner willkommen.

Die Bürger in Deutschland sollen »gegen Rechts« demonstrieren, während die Regierung Waffen an rechte Regierungen (Ukraine/ Israel) liefert.

Einem Feuerwehrmann, der protestierenden Bauern zugewunken hat, droht nun ein Disziplinarverfahren, wegen dem Verstoß gegen das Neutralitätsgebot. Von der Bevölkerung bezahlte Figuren, wie Olaf Scholz, Baerbock, Faeser oder Ricarda Lang jubeln der Demo gegen die Opposition zu (oder laufen gleich mit) und ignorieren jegliches Neutralitätsgebot:

»Daraus resultiere, so die Karlsruher Richter, eine Pflicht zur Neutralität der Staatsorgane, die nicht zugunsten oder zulasten einer Partei in den politischen Wettbewerb eingreifen dürfen.«


Wir sind mitten im postfaktischen Zeitalter. Die eigene Hypermoral wird nicht nur zum alleinigen Kriterium zur Bewertung der Welt, sondern auch zur einzigen Form der Realitätswahrnehmung. Was nicht passt, wird passend gemacht oder ausgeblendet.


Bananenrepublik Deutschland

Geschwätz von gestern (20)

»Impfabo! Jetzt!« (tagesschau.de vom 4. Dezember 2023)

Erinnert sich noch Jemand an die Bezeichnung der »systemrelevanten Berufe«? Mit dieser Vokabel wurden in der »C‑Pandemie« Menschen in Berufen bezeichnet, die für die Aufrechterhaltung einer Gesellschaft zwingend notwendig sind: Feuerwehr-Leute, Polizisten, Krankenpfleger, Lehrer, Erzieher, Putzkräfte, Handwerker und so weiter. Diese haben, auch während der »Lockdowns«, beispielsweise einen gesonderten Anspruch auf Notbetreuung ihrer Kinder in Kindertagesstätten und Schulen erhalten.

Auf Investmentbanker, Unternehmensberater und andere Bullshit-Jobber, kann eine Gesellschaft verzichten, ohne das sie zusammenbricht. Auf Menschen, die in »systemrelevanten Berufen« arbeiten, eher nicht. Zwischen 2020 und 2022 wurde vielen bewusst, wie wichtig diese Menschen für alle eigentlich sind. Und heute? Wo ist heute die politische und mediale Wertschätzung? Was tun Politik, Medien und Gesellschaft heute für die »systemrelevanten Berufe«?

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Die große Debilmachung (4)

Berliner Zeitung vom 23. Dezember 2023

»Das ist nicht populär. Aber schließlich geht es in diesem Krieg auch um unsere Freiheit.“

Die (Re-)Militarisierung der deutschen Gesellschaft (aka »Zeitenwende«) ist in vollem Gange. Verteidigungsminister Pistorius hält das Aussetzen der Wehrpflicht für einen Fehler und »prüft nun Modelle für eine Dienstpflicht.« Er brauche dringend mehr Soldaten. China und Russland sind als Feinde schon mal gesetzt. Mein Kommentar an alle Kriegstreiber: schickt eure eigenen Kinder an die Front und lasst unsere in Frieden! Weiterlesen

Obdachlosigkeit

»Wer nicht mehr davon bedroht ist, durch Leistungskürzungen oder gar eine Leistungsstreichung seine Wohnung zu verlieren und ins nackte Elend zu stürzen, der kann vom Jobcenter schwer dazu genötigt werden, völlig unterbezahlte Jobs mit kaum zumutbaren Arbeitsbedingungen anzunehmen.«

- telepolis.de vom 24. Dezember 2023

Anmerkung: Sehr scharfe, kritische, aber zutreffende Analyse von Fabian Lehr am »Tag der Nächstenliebe«. Rund 500.000 Menschen leben in Deutschland auf der Straße. Kostenlose und/oder günstige Sozialwohnungen würden weniger Kosten verursachen als Notunterkünfte, inklusive Personal, Folgekosten von medizinischen Kosten und Suchtbehandlungen. Mit einer Wohnung hätten Obdachlose zudem wenigstens die Chance auf eine Erwerbsarbeit.

Der Artikel geht aber noch weiter: kostenlose Unterbringungsmöglichkeiten wären eine »Kampfansage an die Immobilienindustrie.« Die völlig überteuerten Mietpreise für Einzelwohnungen in Großstädten wären kaum haltbar. Also werden nicht Obdachlosigkeit, sondern die Obdachlosen bekämpft. Beispielsweise mit menschenverachtenden Methoden der »defensiven Architektur«.

Übrigens sind deutlich mehr Männer als Frauen obdachlos. Lehr’s Analyse ist deshalb so wichtig, weil er endlich die systemischen Ursachen der Obdachlosigkeit aufzeigt, anstatt nur die Einzelfall-Begründung zu betonen (Alles Säufer, Drogenabhängige, Arbeitsfaule, Kriminelle, selbst schuld, bla bla bla).


»Beseitigung von Obdachlosigkeit«
Die Sprache der Menschenverachtung

Vertrauen (3)

Die Tagesschau hat einen Beitrag über »Vertrauen« veröffentlicht. Darin wird die Politologin Daniela Braun interviewt. Frau Braun ist Professorin für Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Europäische Integration an der Universität in Saarland. Ein paar Auszüge:

»Wir sehen sicherlich, dass die Bevölkerung irritiert ist

»Wenn politische Abläufe nicht mehr gut nachvollziehbar sind und nicht mehr gut erklärt werden können.«

»Man müsste wahrscheinlich zielgruppenspezifischer kommunizieren

»Politikerinnen und Politiker müssen immer wieder erklären, warum man bestimmte Konflikte jetzt hatte.«

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Herrschaftsprinzipien (2)

Wie funktioniert das eigentlich, dass so viele Menschen auf Linie sind? Warum trauen sich so wenig, Widerstand zu leisten oder einfach nur zu widersprechen? Solange wir keine Knüppelgarden, keine Vernichtungslager und keinen totalitären Überwachungsstaat haben, ist doch alles in Ordnung, oder? Solange leben wir »im besten Deutschland aller Zeiten« sowie in der schönsten Demokratie, die man sich nur vorstellen kann. Und wer von »bösen Mächten«, die uns kontrollieren und beherrschen wollen, schwadroniert, glaubt ja auch an Echsenmenschen.

Diese Strohmann-Vorwürfe an Regierungskritiker und Freie Medien kommen deshalb so gern und so häufig, um sich mit faktisch vorhandenen Machtstrukturen sowie den Interessen und Einflussmöglichkeiten von mächtigen Konzernen, Stifftungen oder Milliardären gar nicht erst auseinandersetzen zu müssen. Nur: »böse Mächte«, eine »geheime Weltregierung und/oder ‑Verschwörung« sind im Jahre 2023 gar nicht mehr nötig. Es gibt eine Vielzahl an Techniken und Methoden, um die Menschen in die politisch gewünschte Richtung zu lenken. Weiterlesen