Die große Debilmachung (4)

Berliner Zeitung vom 23. Dezember 2023

»Das ist nicht populär. Aber schließlich geht es in diesem Krieg auch um unsere Freiheit.“

Die (Re-)Militarisierung der deutschen Gesellschaft (aka »Zeitenwende«) ist in vollem Gange. Verteidigungsminister Pistorius hält das Aussetzen der Wehrpflicht für einen Fehler und »prüft nun Modelle für eine Dienstpflicht.« Er brauche dringend mehr Soldaten. China und Russland sind als Feinde schon mal gesetzt. Mein Kommentar an alle Kriegstreiber: schickt eure eigenen Kinder an die Front und lasst unsere in Frieden!


»Könnte die aktuelle Gewalt ein Katalysator für etwas Gutes sein – wie der Jom-Kippur- oder der Irak-Krieg?«

Seit wann ist »Krieg« überhaupt »etwas Gutes«? Frauen, Männer, Kinder, ganze Familien werden abgeschlachtet. Schulen, Kirchen, Wohnungen, Notunterkünfte, Krankenhäuser werden zerstört. Menschen leiden unter Hunger, Krankheiten und Verletzungen. Jeder Krieg bedeutet nur Eines: unendliches Leid (und Profit für die Rüstungsindustrie).

»Und die Autonomiebehörde hat schrittweise an der Lösung der Gaza-Frage teilzunehmen.«

- tagesspiegel.de vom 16. Dezember 2023

Lieber Shimon Stein und verehrter Moshe Zimmermann, was ist denn das für eine Sprache? Übrigens: israelische Immobilienfirmen entwickeln schon Hausprojekte am Strand von Gaza.


Für Historiker, Analysten und kritische Geister ist das nichts Neues: 90 Prozent aller Kriege weltweit, finden wegen Ressourcen, Handelswegen oder anderen geopolitischen Interessen statt. Ein Bundespräsident hat das mal laut ausgesprochen — und musste deshalb zurücktreten. Moral, Religion und Kultur dienen nur als Kriegsbegründung für die Massen. In der Ukraine gibt es große Mengen an Lithium. Vor der Küste des Gaza-Streifens sind große Mengen Gas gefunden worden. Im Irak und in Syrien gibt es Erdöl. In Afghanistan gibt es Lithium, Kupfer, Aluminium und Gold.


»44 Seiten Sprachregelung der ARD zum Nahostkonflikt«

»Nur 40 Prozent der Deutschen glauben, ihre Meinung frei äußern zu können. Nur Anhänger der Grünen sind noch von der Meinungsfreiheit überzeugt.«

»Haben fünf bis acht Jahre“: Verteidigungsminister Pistorius warnt eindringlich vor Putin.«


Statt Kriegsgeheul könnte es auch Diplomatie, Friedensgespräche und eine Entspannungspolitik geben. Aber daran hat »der Westen« scheinbar keinerlei Interesse mehr. Und jetzt kommt mir nicht mit »Aber Putin...!« — er hat uns oft genug die Hand zur Freundschaft gereicht. Er sprach sogar einmal in deutscher Sprache im Deutschen Bundestag. Heute alles vergessen, verdrängt und verleugnet.


Übrigens: die ARD-Faktenchecker haben es den »Sozialen Medien«, die überall nur Fake News verbreiten, mal wieder ordentlich gezeigt:

Knapp einen Monat später dann im »Spiegel«:


Die große Debilmachung (1)
Die große Debilmachung (2)
Die große Debilmachung (3)

16 Gedanken zu “Die große Debilmachung (4)

  1. Um zukünftige Kriege sicher führen zu können, bedarf es zwei Propaganda Strategien:
    1. Die Folgen von Kriegen dürfen nicht nachvollziehbar dargestellt werden. Selbst der 7. Oktober wurde in den Mainstream Medien eher empörend als realistisch dargestellt (anders z. B. die BBC). Alle negativen Folgen dem Gegner zuzuschreiben ist erst die zweitbeste Möglichkeit.
    2. Kriege sind alternativlos. Putin, Hamas, bla bla. Wir wollen den Krieg nicht, aber was soll man machen?

    P.S. epikur kannst du dich mal ein bisschen zurückhalten? Mein Arbeitgeber blockiert dich schon wieder. Diesmal sogar ohne Begründung (Seite nicht erreichbar) Damit hast den Status der »Jungen Welt« erreicht.

  2. @Kakapo3

    Wichtig ist auch der Medienkrieg. Es dürfen keine Bilder von Opfern gezeigt werden. Wenn ich beispielsweise so lapidar lese, dass schon rund 500.000 Menschen insgesamt im Ukraine-Krieg gestorben sind, ist das unvorstellbar. Aber wir sehen keine Bilder. So kann man weiter kühl und berechnend, also empathielos, von »Geostrategien« reden.

    Wie das Diffamieren in der C‑Zeit (von ehemaligen Blog-Kollegen mir gegenüber), ist auch der Zensurversuch sowie der VT-Vorwurf, ein Ritterschlag. Vielen Dank dafür! :-)

    Ich habe heute in Berlin viele Menschen gesehen, die den Bauern auf ihren Traktoren zugejubelt haben (mich eingeschlossen). Die Menschen haben die Schnauze gestrichen voll und die Bauern werden hoffentlich durchhalten.

  3. @epikur
    Hab‹ heute auch den Traktoren meinen erhobenen Daumen entgegengehalten! Gute Jungs und Mädels, das! :-)

    Oder, um auf den Titel dieses Textes einzugehen: Gute Große Mobilmachung! Lang leben die Trecker!

  4. In Ansbach (Mittelfranken) war auch ziemlich viel los. Mußte mich vormittags ein paar Stunden in der Stadt herumtreiben und konnte mir das Spektakel ausführlich ansehen.

    Interessanter als die Bauern mit ihren Plakaten waren jedoch die Passanten. Die überwiegende Mehrheit reckte den Daumen nach oben oder applaudierte. Und auch in dem Kaffee, in dem ich mich zur Halbzeit bei einer Tasse Kaffee aufwärmte, sprachen die Kunden und die Angestellten wohlwollend über die Proteste. OBWOHL sie Probleme mit dem pünktlichen Erscheinen am Arbeitsplatz oder beim Arzt hatten.

    Nach der medialen Berichterstattung dürften nun auch einer weiteren Volksgruppe die Augen aufgegangen sein, was Wahrheitsgehalt und Fairness unserer Rundfunk- und Presseanstalten angeht.

  5. »Könnte die aktuelle Gewalt ein Katalysator für etwas Gutes sein wie der Jom-Kippur- oder der Irak-Krieg [WK III]?««

    In diesem Sinne empfehle ich einen globalen Atomkrieg mit einer gewissen Zurückhaltung bei der freigesetzten Menge an Radioaktivität, damit genug Kakerlaken überleben, um als nächste einen Versuch in Sachen Höherentwicklung/Intelligenz wagen zu können, nachdem homo sapiens sapiens sapiens... sich anderen Aufgaben (in der Hölle ?) zuwendet.

    »Vor der Küste des Gaza-Streifens sind große Mengen Gas gefunden worden.«

    Wird in https://www.nachdenkseiten.de/?p=106807 stark relativiert (Hat der Krieg in Gaza etwas mit Erdgas zu tun?). Allerdings geht Jens Berger dort nicht auf die grundsätzliche Problematik ein, dass sich die (verwertbare) Menge in einem Erdgas-Feld viel schlechter schätzen lässt als bei z.B. Erdöl. Auch logistische Synergieeffekte¹, z.B. Mehrfachnutzung von Pipelines, oder die Abschreckung anderer Konkurrenten ums Erdgas tauchen bei ihm nicht auf.

    »Im Irak und in Syrien gibt es Erdöl«

    Im Prinzip wahr, aber nur der Irak ist hat vielversprechende Vorkommen auf globalem Niveau; Syrien kann mglw. nicht mal mehr sich selbst² versorgen, ist höchstens als Transitland usw. von gewissem Interesse (»While Syria itself is no longer a significant oil producer...« https://www.csis.org/analysis/syria-opec-and-oil-prices )

    ¹Pardon für dieses abgefuckte Wort, aber ich habe es schon länger nicht mehr gesehen; Vielleicht kann man um 2050 oder so auch das Wort ›Solidarität‹ wieder verwenden?
    ²Abgesehen von den gelegentlichen Raubzügen der US Besatzungstruppen im Nordosten Syriens, die aber damit wohl nur ›für den Irak‹ üben bzw. die Betriebsausflüge der IMF (Mission Impossible) finanzieren

  6. »»Das ist nicht populär. Aber schließlich geht es in diesem Krieg auch um unsere Freiheit.“«

    Stimmt doch. Es geht um die Freiheit der Priveligierten, die Frau ist ehrlich.

    »»Haben fünf bis acht Jahre“: Verteidigungsminister Pistorius warnt eindringlich vor Putin.««

    Finde das interessant wie die einfach die Existenz von Atomwaffen wegrechnen. Wie soll das gehen, dritter Weltkrieg, der auf wundersame Weise die nukleare Eskalation unterläßt?

  7. @ Epikur Das ist nicht authentisch. Das Wort »Reichsbürger« ist nicht einmal gefallen. Plumpe Querdenkerpropaganda!!!

  8. »Es wird immer klarer, dass die israelische Armee mehr tun muss, um Zivilisten in Gaza zu schützen. Sie muss Wege finden, die Hamas zu bekämpfen, ohne dass so viele palästinensische Menschen Schaden an Leib und Leben erleiden

    »Es darf weder eine erneute israelische Besatzung noch eine Besiedlung geben

    Wow! Frau Baerbock sollte vielleicht öfter in Kriegsgebiete reisen. Das weckt offensichtlich ihre tief verschüttete (Rest-)Empathie. Ich bin ganz vorne dabei, diese Außenministerin zu kritisieren, aber man muss auch anerkennen, wenn sie sich traut, kritisch-menschlich-diplomatisch zu sein. Kommt leider viel zu selten vor.

    Dem »Tagesspiegel« ist das schon wieder zu viel und es weht ein Hauch von »Antisemitismus« durch die Luft.

  9. Kriege sind offenbar wieder en vogue, wenn der Wohlstandsniedergang droht. Dabei ranken sich bei mir Überlegungen, warum ausgerechnet nach dem Corona-Desaster der Ukraine-Krieg ausgerechnet Anfang 2022 lostrat und nicht irgendwann davor oder danach. Irgendwie finde ich den zeitlichen Zusammenhang interessant, und nicht nur wegen Putins Wahlzeitpunkt, in die Ukraine einzumarschieren, mal unabhängig vom Rohstoffvorkommen, was sicherlich mit ein Grund sein dürfte. Eher macht man sich Gedanken, warum der Westen diese Stellvertreterstrategie fährt, wobei ich vermute, dass man sich in seinem Hypermoralismus nicht als kalte Geostrategen outen will, was man aber nachweislich ist. Danke, Herr Kiesewetter, für den Freud´schen Versprecher. Der eigentliche Eigennutz soll in diesem Moralismus ja nicht erwähnt werden, aber da isser jetzt, der eigentliche Zweck für dieses ganze Getöse.

    Im Zusammenhang mit Corona wäre es irgendwie logisch, dass man in dieser Zeit, sich selbst ausgebremst zu haben, genau weiß, dass das nur den wirtschaftlichen Niedergang beschleunigt hat und man jetzt wie ein aufgeschrecktes Huhn den Wohlstand versucht zu retten. Denn haben wir ja gelernt, dass der wahre Kern einer Nachricht dort versteckt ist, den der Mainstream auffällig nicht berichten will. Wirtschaftliche Folgen von Lockdowns und Co.? Heute immer noch kein Thema, trotzdem haben wir dadurch einen Inflationssprung erleiden müssen.

    Was wollen wir da in der Ukraine verteidigen? Unsere Werte, unsere Freiheit? Wie kommt man auf so einen Bullshit? Vor allem, wenn man das bequem von weit weg aus behaupten kann und dann flüchtende Ukrainer dazu nötigt, sich Selenskijs Zwangrekrutierungsplan zu unterwerfen. Noch mehr Leute an der Front verbraten, die noch nie eine Waffe in der Hand hatten und die Bedeutung des Wortes Kanonenfutter plastisch bildhaft machen. Das wird besonders bedeutsam, dass man jetzt zähneknirschend zugeben muss, dass man eben nicht gewinnt oder wenigstens im Vorteil ist.

    Mir wird schlecht, wenn ich mir das vorstellen muss, und jetzt wieder von Dienstpflichten zu reden, dann können die mich mal. Ich habe meine Grundausbildung gemacht, aber eher rein als persönlichkeitsbildende Maßnahme für mich selbst. Ich will das nicht an einer Front erleben müssen, was ich auf dem Truppenübungsplatz erfahren habe. Es wirkt nämlich völlig absurd, im Übungsmodus mit maximaler Sicherheit ja darauf zu achten, dass niemand zu Schaden kommt, im Kriegsfall dagegen ist das egal und sogar eine Zielsetzung. Hauptsache der Feind soll geschwächt werden. Dabei hatte es schon einen Unterschied gemacht, relativ direkt nach dem Mauerfall sich nur auf den Verteidigungsfall zurückzuziehen (was ich ziemlich sinnvoll finde), und wie sie jetzt offensive Schritte ganz im Sinne der US-Angriffslust als Weltpolizei überlegen. Dienende Führungsrolle und so. Das können sie ja gerne denken, aber nun wieder von Pflichten zu reden, ist so eine Mischung aus den Konsequenzen, die sich aus Ideen einer Freiwilligenarmee und dem Unwillen ergeben, bei der Bundeswehr anzuheuern. Reicht ja schon, das zu beobachten, dass Omnibusse oder Amazon mit Werbung für die Bundeswehr geflutet werden. Pflichten sparen ja auch Geld, Werbekampagnen anstrengen zu müssen — von den Inhalten der Spots will ich jetzt gar nicht groß anfangen, etwa wie sie jetzt versuchen, die kritische Infrastruktur Gesundheitswesen mit der Bundeswehr zu verknüpfen. Ziviler Heldenmythos mit ein bisschen Armeefeeling, das aber ja nicht zu sehr im Vordergrund stehen darf. Siehe hier:

    https://soldat-und-technik.de/2023/05/streitkraefte/34689/was-zaehlt-bundeswehr-startet-neue-imagekampagne/

    (verräterisch ist der letzte Absatz: »...Langfristig muss es also auf eine Erneuerung der Bundeswehr hinauslaufen, welche nahezu einer Neuaufstellung gleichkommt und in deren Folge die deutschen Streitkräfte nicht bloß Arbeitgeberin bleiben können. ...«

    Also bitte die Bundeswehr nicht nur als Karrierebrett benutzen. Sie brauchen Überzeugungstäter, die auf Zuruf zur Waffe greifen will, um alles umzumähen, was »Feind« ist)

  10. Ein Vierteljahrhundert lang hab‹ ich geglaubt,
    Was Politiker sagen und überhaupt.
    Jetzt hat sich das Vorurteil als richtig entpuppt,
    Das ist kein Vorurteil: Die sind wirklich korrupt!
    ...
    Heute glaub‹ ich keinem Politiker kein Wort mehr.
    ...
    Vielleicht werd‹ ich doch langsam alt.
    — Reinhard M.

    Diese Salbaderei vom Baerbock-als-Politgärtner ist nur das übliche, nicht nur grüne, »Links blinken und rechts abbiegen«. Und die Aufregung darüber ist auch nur Kasperletheater für Erwachsene wo das grüne Krokodil eben vom Kasperl eins auf die Mütze kriegen muss.
    Was muss man eigentlich für schlechte Drogen nehmen ... äh ... Mainstreammedien lesen, dass man sowas überhaupt noch zur Kenntnis nimmt?

  11. ich habe mir herrn habecks aktuelle rede angetan.
    erschreckend...

    realitätsverlust im endstadium, oder verdeckte drohung im stile der krenzschen (bewusst auch aus der »kronprinzen-position« heraus?), sogenannten china-rede in bewertung des tiananmen 1989?

    mitleid...oder angst?

    unfassbar...das ist nahezu deckungsgleich zum stalinistischen verzweiflungs-endsprech im ostdeutschen herbst.

    die haben sowas von fertig, das es schon beängstigend ist.

    hoffentlich setzen sich, wie damals, dann doch noch diejenigen durch, die vor dem letzten mittel, das ihnen zum machterhalt noch bleibt, final zurückschrecken werden.
    ganz sicher auch, weil der bolschoi brat w kremlje damals klar signalisierte:
    njet, auf unsere panzer könnt ihr nicht mehr zählen!

    wie aber wird sich big brother in white house positionieren???

    für uns gilt:
    keine gewalt! auf keiner seite!
    wie 1989 — so auch anno 2024.

    dafür habe ich damals gebetet, und tue dies auch heute, und zwar noch intensiver.

    eisern!

  12. @Sascha

    »Wirtschaftliche Folgen von Lockdowns und Co.? Heute immer noch kein Thema, trotzdem haben wir dadurch einen Inflationssprung erleiden müssen.«

    Es haben damals schon Wirtschaftsexperten von »Inflation durch Lockdowns« gewarnt. Das waren natürlich alles Schwurbler und Covidioten.

    Interessant ist nach wie vor, dass der IWF Belarus 900 Millionen Dollar angeboten hat, wenn sie einen Lockdown machen würden. Lukaschenko hatte abgelehnt und das »Angebot« veröffentlicht. Warum? Ist der IWF an der Gesundheit der Weißrussen so interessiert gewesen?

    @orinoco

    »Diese Salbaderei vom Baerbock-als-Politgärtner ist nur das übliche, nicht nur grüne, »Links blinken und rechts abbiegen«. Und die Aufregung darüber ist auch nur Kasperletheater für Erwachsene wo das grüne Krokodil eben vom Kasperl eins auf die Mütze kriegen muss.«

    Klar, wird jetzt nichts weiter passieren oder sich ändern. Mein Eindruck war dennoch, dass diese umfassende Vernichtung im Gaza-Streifen, bei Anna-Lena Eindruck gemacht hat. Natürlich werden jetzt keine »guten Schlussfolgerungen« daraus gezogen werden. Es ist aber auch zu einfach, immer alles und Jeden in Bausch und Bogen zu verdammen.

    @mo

    Wie üblich in der grünen Bubble: sie können ohne Ende austeilen, Meldestellen einrichten, Menschen als Nazis beschimpfen, sie vor Gericht zerren, sie aus ihren Jobs werfen, Bankkonten kündigen etc. etc. — aber weht der Wind einmal in ihre Richtung, klappen sie sofort zusammen. Habeck wirkte in der Rede verunsichert und ängstlich. Kann aber auch wieder nur inszeniert gewesen sein. Wobei ich ihn eigentlich für keinen guten Schauspieler halte. ;-)

  13. »Also bitte die Bundeswehr nicht nur als Karrierebrett benutzen.«

    Das wird Pistorius ab sofort jedem Fähnrich bzw Offiziersanwärter auf die Stirn nageln, von ukrainischen Kriegsversehrten mühsam mit dem Lötkolben in deutsches Eichenholz gebrannt.
    Vielleicht ziehen auch andere nach: Zum Parteibuch bekommt das stolze Neu-Mitglied ein Poesiealbum mit dem ersten Eintrag in violetter Schmucktinte: »Bitte die SPD¹ nicht nur als Karrierebrett benutzen.«

    »Es ist aber auch zu einfach, immer alles und Jeden in Bausch und Bogen zu verdammen.«

    Tatsächlich habe ich bisher mit meiner Vorhersage Recht behalten, dass ›Mutti‹ Merkel nach Verabschiedung in den Ruhestand eben nicht ganz groß ›absahnen‹ würde, im Gegensatz zu ›Gas-Gerd‹ oder ›Völkermord-Tony‹: Aufsichtsratsposten, Beratungsgesellschaft usw. Über Kleinkram (Rednerhonorare) weiß ich nichts und das Geld für die Memoiren gönne ich ihr in gewissem Sinne; Bücher haben an dieser Stelle immer noch einen gewissen Sonderstatus, jedenfalls für mich (Englischer Spruch: Es gibt zwei Dinge, die man nicht wegwerfen darf: Brot und Bücher).
    Hoffentlich sind Merkels Memoiren ’schön‹ unzensiert und das letzte, was manche CDU+CSU+FDP+SPD...-Bonzen lesen, bevor sie sich zu einem überraschenden Rückzug aus der Politik entschließen und in die wohlgepolsterte Geborgenheit eines ›Privatsanatoriums‹ zurückziehen.

    ¹Pars pro toto. Ich war noch ein kleines — aber mächtig altkluges — Kind, als sich ein SPD-Opa bei mir(!) beschwerte, dass die ›Neuen‹ nur noch um des Parteibuchs bzw. der Karriere willen in die Partei einträten.

  14. »Es ist aber auch zu einfach, immer alles und Jeden in Bausch und Bogen zu verdammen. «
    Dem kann ich nur voll und ganz zustimmen. Lagerdenken ist was für Deppen, wobei ich die Wut schon verstehen kann daß man quasi nichts mehr hören kann von den etablierten Kräften.
    Wenn man aber in die reine Gegenreaktion abdriftet bekommt man Leute von denen man auch schnell nichts mehr hören will, nur von einer anderen Seite.

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