Die Sprache der Menschenverachtung (8)

Corona war ein Dammbruch. In vielerlei Hinsicht. Pandoras Box wurde geöffnet. Die autoritären und antidemokratischen Geister sind nun bei jeder neuen politischen Erzählung zu finden. Corona. Ukraine. Migration. Klima. Gender. Gaza. Häufig sind die, die für die vermeintlich »gute Sache« kämpfen, voller Inbrunst, Verachtung und ja, auch Hass dabei.

Abscheu und Menschenverachtung gegenüber all Denjenigen, die nicht an »das Gute«, wie es uns präsentiert wird, uneingeschränkt glauben wollen. Die Abweichler. Die Selbstdenker. Die Zweifler. Die Hinterfrager. Die Konservativen. Die gilt es auszugrenzen, zu rufmorden, zu bestrafen und zu verfolgen:

»Wir müssen alle Gräben im Land zuschütten. Und dafür einen neuen aufreißen: zwischen den Menschen von heute und morgen – und denen von gestern.«

- Jan Böhmermann. Auf zeit.de vom 28. August 2024

Die Kritiker sind Störer und Ketzer, die auf den digitalen Scheiterhaufen gehören. Hier sei gesellschaftliche Spaltung sogar wünschenswert (»Blinddarm«). Zensur und Cancel Culture sind seit über 4 Jahren in jedem politischen Diskurs fest verankert. Ebenso die Menschenverachtung gegenüber Andersdenkenden. Ein weiteres Protokoll für die Nachwelt.
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Obdachlosigkeit

»Wer nicht mehr davon bedroht ist, durch Leistungskürzungen oder gar eine Leistungsstreichung seine Wohnung zu verlieren und ins nackte Elend zu stürzen, der kann vom Jobcenter schwer dazu genötigt werden, völlig unterbezahlte Jobs mit kaum zumutbaren Arbeitsbedingungen anzunehmen.«

- telepolis.de vom 24. Dezember 2023

Anmerkung: Sehr scharfe, kritische, aber zutreffende Analyse von Fabian Lehr am »Tag der Nächstenliebe«. Rund 500.000 Menschen leben in Deutschland auf der Straße. Kostenlose und/oder günstige Sozialwohnungen würden weniger Kosten verursachen als Notunterkünfte, inklusive Personal, Folgekosten von medizinischen Kosten und Suchtbehandlungen. Mit einer Wohnung hätten Obdachlose zudem wenigstens die Chance auf eine Erwerbsarbeit.

Der Artikel geht aber noch weiter: kostenlose Unterbringungsmöglichkeiten wären eine »Kampfansage an die Immobilienindustrie.« Die völlig überteuerten Mietpreise für Einzelwohnungen in Großstädten wären kaum haltbar. Also werden nicht Obdachlosigkeit, sondern die Obdachlosen bekämpft. Beispielsweise mit menschenverachtenden Methoden der »defensiven Architektur«.

Übrigens sind deutlich mehr Männer als Frauen obdachlos. Lehr’s Analyse ist deshalb so wichtig, weil er endlich die systemischen Ursachen der Obdachlosigkeit aufzeigt, anstatt nur die Einzelfall-Begründung zu betonen (Alles Säufer, Drogenabhängige, Arbeitsfaule, Kriminelle, selbst schuld, bla bla bla).


»Beseitigung von Obdachlosigkeit«
Die Sprache der Menschenverachtung

Die Sprache der Menschenverachtung (7)

Ist das die neue Ethik der »westlichen Wertegemeinschaft«? (spiegel.de vom 1. November 2023)

Es begann vor rund drei Jahren. Mitmenschen wurden als »Gefährder«, »Seuchenschleuder« und als »Risiken« für die eigene Gesundheit gebrandmarkt. Dann wurden sämtliche C‑Maßnahmen-Kritiker in eine rechte Schmuddelecke gedrückt. Viele wurden auch kriminalisiert und zu Verbrechern erklärt (Michael Ballweg, Paul Brandenburg etc.). Weiter ging es beim Ukraine-Krieg. Jeder, der sich nicht sofort und bedingungslos zur Ukraine bekannt hat, wurde zum »Putinversteher«. Zwischendurch wurde jeder, der die Klima- oder Gender-Politik kritisiert hat, als »AfD-Freund« oder »Nazi« beschimpft.

Jetzt haben wir den Gaza-Krieg. Und wieder das gleiche Spiel. Wieder wird Jeder, der auch nur mögliche israelische Kriegsverbrechen erwähnt, zum »Terroristen-Freund« und »Hamas-Versteher«, ja sogar zum »Antisemiten« erklärt. Es gibt keine Kritiker mehr, sondern nur noch Feinde. Und die müssen bekämpft und beseitigt werden.

Es geht mir hier nicht um Empörung oder Moralisierung. Es ist jedoch wichtig, immer wieder darauf aufmerksam zu machen, in wie weit sich die Grenzen des Sagbaren mittlerweile verschoben haben. Diese Rubrik bringt mir zudem, ehrlich gesagt, wenig »Spass« oder »Freude«. Ich erachte sie jedoch als notwendig, um die Verrohung des öffentlichen Diskurses zu protokollieren und zu dokumentieren. Weiterlesen

Die Sprache der Menschenverachtung (6)

Endlich wieder Krieg!

Vorab: es macht einen Unterschied ob Lieschen Müller abends bei einem Bierchen im Stammlokal irgendwelche menschenverachtenden Sprüche ablässt, oder ob das Journalisten, Parteien oder Abgeordnete sowie andere Personen machen, die in der Öffentlichkeit stehen. Letztere haben eine andere, eine größere Verantwortung. Sie prägen den öffentlichen Diskurs und legen somit den Rahmen des »Sagbaren« fest.

Wenn die öffentliche Sprache immer weiter verroht, brutaler und unempathischer wird, sollten alle friedliebenden Menschen alarmiert sein. Insofern, liebe Wokies, behaltet euer relativierendes Argument von »Ja, aber die Querdenker und Impfleugner haben auch so böse Sachen gesagt« — es ist kaum relevant, wenn das Menschen sind, die weder etwas zu sagen haben, noch irgendetwas (mit-)entscheiden können. Weiterlesen

Die Sprache der Menschenverachtung (5)

(Laser Lurch / CC BY-NC-ND 4.0)

Die Dämme sind gebrochen. Ethische Grenzen wurden abgefackelt. Humanistische Prinzipien weggebombt. Zivilgesellschaftliche Errungenschaften in den Lokus gekippt. Es ist wieder erlaubt und angesagt, Menschen in aller Öffentlichkeit nicht nur fertig zu machen, sondern ihnen auch jedwede Menschlichkeit abzusprechen. Natürlich nicht allen! Sondern nur denjenigen, die es wagen Mainstream-Narrativen oder der Regierung zu widersprechen. Sei es bei Corona, dem Ukraine-Konflikt oder beim Klima.

Wo wollen wir als Gesellschaft eigentlich hin, wenn dieser Umgang mit Kritikern und Andersdenkenden sich fest etabliert hat? (Ulrike Guérot, Sarah Wagenknecht, Daniele Ganser, Wolfgang Wodarg uvm.) Was ist das Ziel des Ganzen? Sollen wir am Ende wirklich alle gleich denken? Soll das etwa »Diversität« oder »Pluralismus« sein? Was wird von der »Werte-Gemeinschaft« übrig sein, wenn Andersdenkende weiterhin regelmäßig diffamiert, gecancelt und diskriminiert werden? Weiterlesen

Die Sprache der Menschenverachtung (4)

(Laser Lurch / CC BY-NC-ND 4.0)

Die letzten drei Jahre haben den öffentlichen Diskurs und den zwischenmenschlichen Umgang miteinander verroht. Es wurden Tabus und Grenzen gebrochen, die niemals hätten überschritten werden dürfen. Menschen wurden zu »Volksschädlingen« degradiert, ihnen wurde die Menschenwürde sowie sämtliche Grundrechte aberkannt. Es wurde gehetzt, diffamiert und politisch verfolgt. Aber auch in anderen Bereichen zeigt sich immer wieder: mit Empathie tun wir uns in Deutschland schwer.

Gleichzeitig hat sich das Instrument des Zwangs als neue gesellschaftspolitische Maßnahme etabliert. Freilich immer nur für die vermeintlich »gute Sache« und gegen »die Bösen«. Man muss Menschen umerziehen, nudgen, schubsen, nötigen, erpressen und ja, auch ein bisschen zwingen, damit sie das tun, was politisch und moralisch erwünscht ist, so die Devise. Diese Haltung hat mit einer freiheitlich-demokratischen Grundordnung nicht mehr viel zu tun. Weiterlesen

Geschwätz von gestern (5)

»Keine Impfpflicht, Nirgends. Für die SPD sei klar: Es kann und es wird keine Impfpflicht geben!« (auf spd.de-gelöscht. Hier archiviert.)

Ich weiß. Ich weiß. Ende Gelände. Was will der noch mit »Corona«? Das Thema nervt. Schwamm drüber. Nicht mehr drüber reden. Vorbei ist vorbei. Nur, die Vergesslichkeit der Bevölkerung sorgt leider dafür, dass sich das Versagen von Justiz, Politik, Medien und der breiten Masse, in den letzten Zwei Jahren, wiederholen wird. Der autoritäre, empathielose und menschenverachtende Paternalismus wird wieder kommen. Ob im Herbst bei Corona, beim Ukraine-Konflikt oder beim Thema Klima. Es ist wichtig und notwendig, den Finger immer wieder in die Wunde zu legen. Und nicht so zu tun, als wäre nichts gewesen. Weiterlesen

Die Sprache der Menschenverachtung (3)

(Laser Lurch / CC BY-NC-ND 4.0)

Jaja, schon klar. Schwamm drüber. Schnee von gestern. Lass uns das alles schnell vergessen.Damit wir diesen menschenverachtenden Dreck in der Zukunft wiederholen können? Nicht mit mir! Deshalb: eine weitere Protokollierung der solidarischen und empathischen Haltung diverser Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen. Es soll mir in ein paar Jahren Niemand sagen, er oder sie habe »von nichts gewusst« oder es »nur gut gemeint«.

Die Fakten liegen alle auf dem Tisch. Der Kaiser ist nackt. Das bigotte Geschwafel von Toleranz, Vielfältigkeit, Menschenwürde und Rechtsstaat, hat seine häßliche Fratze gezeigt. Die Menschen haben ihren faschistischen Habitus freien Lauf gelassen, weil sie davon überzeugt sind und waren, das einzig Richtige zu tun und auf der Seite des Solidarisch-Guten zu stehen. Sie wollten Menschen zu ihrem Glück zwingen. Nur, der Weg zur Hölle war schon immer mit guten Vorsätzen gepflastert. Weiterlesen

Die Sprache der Menschenverachtung (2)

(Laser Lurch / CC BY-NC-ND 4.0)

Es bleibt weiterhin die Frage im Raum: wie weit wollt Ihr noch gehen? Soziale Vernichtung ist in vollem Gange. Als nächstes kommt die ökonomische Vernichtung. Und dann? Wenn sich die Menschen immer noch nicht gentherapieren lassen wollen? Was macht Ihr dann? Natürlich verbieten sich weiterhin jedwede Vergleiche. Aber ein Bertrolt Brecht darf ich noch zitieren? Oder ist das schon Hassrede?

»Es gibt viele Arten zu töten. Man kann einem ein Messer in den Bauch stechen, einem das Brot entziehen, einen von einer Krankheit nicht heilen, einen in eine schlechte Wohnung stecken, einen durch Arbeit zu Tode schinden, einen zum Suizid treiben, einen in den Krieg führen usw. Nur weniges davon ist in unserem Staat verboten.«

Damit erübrigt sich auch der unsäglich menschenverachtende Euphemismus, dass Impfpflicht ja kein Impfzwang bedeuten würde. Bußgeld ist kein Zwang? Finanzieller Ruin ist kein Zwang? Berufsverbot ist kein Zwang? Gesellschaftliche Ausgrenzung ist kein Zwang? Übrigens: die einzige Minderheit, die uns ihren Willen aufzwingen will, sitzt im Bundestag und in den Konzernvorständen von Big Pharma. Weiterlesen

Die Sprache der Menschenverachtung

(Laser Lurch / CC BY-NC-ND 4.0)

Wir erleben seit bald Zwei Jahren, live und in Farbe, was Todesangst, Machtbesoffenheit und Medien-Hysterie in Kombination mit einer tugendhaften »Solidaritätsrhetorik«, mit Menschen jedweder politischen Richtung und Gesinnung anrichten können. Sie werden empathisch, freiheitlich-pluralistisch, menschenfreundlich, friedliebend und demokratisch. Viele, die in der Öffentlichkeit stehen, haben dazu viele kluge Sätze gesagt und bewiesen, dass sie Totalitarismus, Gleichschaltung, Intoleranz, Gewalt und Spaltung überwinden wollen. Sie treten für selbstbestimmte Bürger ein. Für Grund- und Menschenrechte. Für einen offenen Diskurs. Für Selbstwirksamkeit. Für einen respektvollen und höflichen Umgang. Und für ein friedliches Miteinander.

Und damit in ein paar Jahren Niemand behaupten kann, er habe all das nicht gewusst und ihm seien diese klugen, demokratischen und menschenfreundlichen Weisheiten vorenthalten worden, gibt es nun eine weitere Protokollierung der selbstlosen Nächstenliebe. Alle Aussagen basieren auf einem humanistischen Menschenbild und einer gewaltfreien Sprache. Ganzheitlichkeit, Toleranz und der Respekt der Menschenwürde liegen ihnen tief im Blut. Weiterlesen