Verschwörungsleugner (9)

1.) Kann man die Denkfabrik »Liberale Moderne« (LibMod), die »Gegneranalysen« betreibt und sehr großzügig von der Bundesregierung finanziell gefördert wird, überhaupt noch als eine Nicht-Regierungsorganisation (NGO) bezeichnen?


2.) Kann man die »Amadeu Antonio Stiftung«, die überall Rechte, Verschwörungstheoretiker, Sexisten, Antifeministen, Rassisten, Transfeinde und Antisemiten sieht — und sich primär durch Steuermittel finanziert — überhaupt noch als eine Nicht-Regierungsorganisation (NGO) bezeichnen?


3.) Kann man ein journalistisches Produkt, wie beispielsweise »correctiv«, überhaupt noch als konzern- und regierungsunabhängig bezeichnen, wenn es sich über diverse politische und konzernnahe Gelder finanziert?


Weshalb sollten wir also davon ausgehen, dass alle diese Denkfabriken, Stiftungen und »Faktenchecker« regierungsunabhängig, und nur der Wahrheit verpflichtet, berichten?


Interessant ist auch, dass jetzt schon Dokumentationen über die Zusammenarbeit der Finanzindustrie mit kriminellen Organisationen subtil als Verschwörungstheorie geframt werden. Da bringt ARTE einen Dreiteiler über »Banken und Mafia« und unter dem Video steht: »Kontext — Neue Weltordnung (Verschwörungstheorie). Quelle: wikipedia.« Also nein, die Finanzindustrie hat nie niemals mit irgendeiner kriminellen Organisation zusammengearbeitet. Wer das behauptet, glaubt eben auch an die »Neue Weltordnung«.


Verschwörungsleugner

»Westliche Werte«

- Eine Antwort auf Robert Misik und Stefan Rose -

Ich möchte weder saudi-arabische, chinesische, noch russische Verhältnisse in Deutschland haben. Ich halte den Rechtsstaat, die Gewaltenteilung, den Medienpluralismus, die Partizipation sowie die Grund- und Menschenrechte für großartige zivilisatorische Errungenschaften. Und gerade deshalb, darf und sollte man nicht die Augen davor verschließen, wenn genau diese Errungenschaften scheibchenweise abgebaut werden.

Wer im »Westen«, den »Westen« kritisiert, wünscht sich in aller Regel eben keine diktatorischen Verhältnisse, sondern will primär nichts Anderes, als das die demokratischen Versprechen endlich eingelöst werden. Ständig mit dem moralischen Zeigefinger auf andere Länder zu zeigen, verharmlost und relativiert regelmäßig die Verbrechen des »Westens«. Nur Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit und Selbstreflektion können dazu beitragen, Vertrauen und Glaubwürdigkeit zurück zu gewinnen.

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Kontrollierte Kritik (2)

Die Demokratie-Simulation benötigt dringend die Inszenierung eines offenen und kritischen Diskurses. Viele Journalisten, Politiker und Bürger können den Vorwurf der Cancel-Culture, der (Selbst-)Zensur und Meinungsunterdrückung überhaupt nicht nachvollziehen:

»Alle können immer und überall sagen, was sie wollen.«

- Katrin Göring-Eckardt, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages

Hierbei werden zwei elementare Aspekte komplett unterschlagen. Zum Einen haben Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen und eine gewisse Reichweite aufweisen, immer wieder starke Repressionen erfahren (Ganser, Guerot, Jebsen etc.), wenn sie Regierungs-Erzählungen widersprochen haben (beispielsweise zu den Themen Corona, Ukraine, Klima oder Gender).

Zum Anderen ist Kritik nicht gleich Kritik. Denn Fundamentalkritik, die eine komplett andere Sichtweise zu Grunde legt, die Systemfrage stellt oder eine andere Wirtschaftspolitik fordert — wird selten geduldet, wenn sie denn überhaupt erst zugelassen wird. Im besten Fall gibt es ein Polit-Talk-Tribunal im ÖRR (Lanz, Anne Will etc.) wo fünf Menschen mit der gleichen Meinung ‑inklusive der Moderation- gegen eine Person schießen dürfen. Weiterlesen

Krömer vs. Reichelt

Ich mag kritische Interviews. Wir haben noch viel zu viel Zwangsharmonie in Politik, Medien und Gesellschaft. Allerdings sollte in einem persönlichen Gespräch immer ein Mindestmaß an gegenseitiger Wertschätzung und Respekt vorhanden sein. Krömer versucht hier mit üblen Diffamierungsmethoden (Kontaktschuld, Ad Hominem, Unterstellungen etc.) die Person Julian Reichelt zu diskreditieren und lässt dabei jeden Anstand vermissen. Auf Reichelt wird nicht eingegangen oder er wird gleich unterbrochen. Warum stellt Krömer Fragen, wenn er keine Antworten hören will?

Interessant ist nebenbei die Aussage von Reichelt bei Minute 12. Er wurde von Friede Springer persönlich unter Druck gesetzt, den Corona-Kurs der Bundesregierung in der BILD zu unterstützen. Kritik an Drosten oder an den Corona-Maßnahmen habe er zu unterlassen. Krömer tut derweil so, als hätte er das nicht gehört und springt schnell zur nächsten Frage. Fun Fact: »Im siebenköpfigen Kuratorium der Friede-Springer-Stiftung sitzt auch Joachim Sauer, Ehemann von Angela Merkel.«

Und nein, das heisst alles noch lange nicht, dass ich jetzt ein »Fan« der Person Reichelt oder der BILD geworden bin oder dass ich irgendwelche inhaltlichen Aussagen teile. Es geht hier einzig und allein um den Umgang mit Andersdenkenden. Medien-Kampagnen sowie versuchte öffentliche Hinrichtungen (Wagenknecht und Guérot bei Lanz) sind kein »öffentlicher Diskurs«, sondern Haltungsjournalismus und Gesinnungsterror.

Journalisten nennen so eine Vorgehensweise heute »investigativ«.


»Streicheln ist ja schon Ihr Ding«
Kurt Krömer attackiert Julian Reichelt – der flüchtet in die Opferrolle

Unbequeme Fragen (3)

1. ) Wenn die AfD sagt, dass der Himmel blau ist, dann muss er doch grün sein, oder?

2.) Warum verstehen die Leute nicht, dass man die Corona-Maßnahmen evident begründen muss — und eben nicht dessen Aufhebung?

3.) Wo ist der islamistische Terror in Europa geblieben? Haben die Terroristen aufgegeben?

4.) Gibt es in den anderen Ländern um uns herum eigentlich keine Wissenschaftler? Müssen wir der Corona-Geisterfahrer Europas sein?

5.) Wo bleibt eigentlich das große Mitgefühl und die Solidarität mit den Opfern des Jemen-Krieges? Warum gibt es hier seit sieben Jahren keine Sanktionen gegen die Vorzeige-Demokratie Saudi-Arabien?

6.) Warum hat man seit Jahren und Jahrzehnten absolut kein Geld für ein besseres Gesundheitssystem und für besser ausgestattete Schulen, aber kann über Nacht mal eben 100 Milliarden Euro für Waffen bereit stellen?


Unbequeme Fragen (1)
Unbequeme Fragen (2)

Unpolitische Gleichgültigkeit

Es ist mir egal, wer über mich herrscht und bestimmt.

Es ist mir egal, welche Gesetze, Regeln und Verordnungen beschlossen werden.

Es ist mir egal, ob es irgendwo auf der Welt Leid, Elend oder Kriege gibt.

Es ist mir egal, wenn Freiheits‑, Grund- und Menschenrechte mit Füßen getreten werden.

Es ist mir egal, wenn ALG2-Empfänger vom Jobcenter schikaniert und drangsaliert werden.

Es ist mir egal, wenn unsere Luft, unsere Böden und unsere Lebensmittel vergiftet werden.

Es ist mir egal, ob die Massenmedien mich belügen, relevante Themen und Ereignisse ignorieren oder mich bewusst manipulieren wollen.

Es ist mir egal, wenn Politiker korrupt sind, Konzerne Steuern hinterziehen oder Geheimdienste Desinformationskampagnen fahren oder gar Auftragsmorde ausführen.

Es ist mir egal, wenn die Obdachlosigkeit sowie die Kinder- und Altersarmut in Deutschland immer weiter steigen.

Es ist mir egal, wenn ich belogen, betrogen und verarscht werde.

Das alles ist mir aber sowas von wumpe! Hauptsache, ich habe genug Geld, mir und meiner Familie geht es gut, ich kann ausgiebig konsumieren und regelmäßig in den Urlaub fahren. Alles andere ist mir komplett scheissegal.


»Der wahre Schaden entsteht durch jene Millionen, die überleben wollen. Jene ehrenwerten Menschen, die nur in Ruhe gelassen werden möchten; die nicht wollen, dass ihr kleines Leben von etwas größerem als ihnen selbst durcheinander gebracht wird.«

(Sophie Scholl)


Der rosarote Duckblick
Des Unpolitischen heimelige Weltverleugnung

Wo sind die Linken?

Wo seid Ihr? Wo steht Ihr? Warum schweigt Ihr?

Seit wann ist Kritik an der Regierung, an Milliardären und Ihren Netzwerken sowie an subtilen Herrschaftsmethoden, eine »krude Verschwörungstheorie«?

Seit wann sind Konzerne an eurer Gesundheit interessiert?

Seit wann befürwortet Ihr eine mediale Gleichschaltung, bloß weil sie eurer Meinung entspricht?

Seit wann schenkt Ihr Superreichen euer vollstes Vertrauen?

Seit wann bedeutet für euch Wissenschaft die Verkündung einer absoluten Wahrheit?

Seit wann unterwerft Ihr euch bedingungslos der Staatsmacht?

Seit wann befürwortet Ihr insgeheim eine Big-Tech-Zensur inklusive repressiven Maßnahmen gegen Oppositionelle und Andersdenkende?

Wo seid Ihr? Wo steht Ihr? Warum schweigt Ihr?

»Klassisch rechts ist derjenige, der einem autoritären imperialistischen Maßnahmenstaat nach dem Mund redet und nicht derjenige, der sich ihm entgegen stellt. Rechts ist, wer andere dazu auffordert, sich einer Unterdrückungsdiktatur zu beugen. Links steht, wer sich dem verweigert, wer dagegen angeht. Aber im Verdrehen der Realität war die herrschende Klasse ja schon immer gut.« (Freie Linke)

»Links feiert jetzt auch auf einmal den Überwachungs‑, Zensur- und Polizeistaat, seit sich dessen hochnotpeinlichen Instrumente so schön gegen den Gegner einsetzen lassen.« (Maschinist)

Wo seid Ihr? Wo steht Ihr? Warum schweigt Ihr?

Das Technopol

Neil Postman hat 1985 mit seinem Buch »Wir amüsieren uns zu Tode« weltweit für Aufsehen gesorgt. Seine Hauptthesen vor über 30 Jahren: die Massenmedien würden jeden Inhalt als Unterhaltung präsentieren, Sachverhalte und Kontexte aus dem Zusammenhang reißen, personalisieren statt analysieren, Bilder als Selbstzweck verwenden sowie Aufklärung, Wahrheit und Wissen, dem Verwertungszwang unterordnen. Für eingeweihte Bildungsbürger und interessierte Intellektuelle, mag das zu dieser Zeit keine neue bahnbrechende Erkennntnis gewesen sein, aber Postman schaffte es, seine Analysen in eine klare und verständliche Sprache zu verpacken. 1992 erschien dann ein weiteres Buch von ihm, das bis heute leider eher ein Nischendasein fristet: »Das Technopol«. Weiterlesen

Peter Grottian ist tot.

(Bild: Picture Alliance)

Professor Peter Grottian war nicht nur Politikwissenschaftler an der FU Berlin, am Otto-Suhr-Institut (OSI), sondern auch ein linkspolitischer Aktivist. Er wurde 78 Jahre alt. Bis zuletzt kämpfte er für eine bessere Welt, gegen neoliberalen Privatisierungswahn und dafür, dass sich Menschen analog miteinander vernetzen. Er war in vielen politischen Bewegungen aktiv. Unter anderem bei: »Initiative Berliner Bankenskandal«, »Komitee für Grundrechte und Demokratie« sowie bei »Freiheit statt Angst«. Seine Schwerpunkte an der FU Berlin waren vor allem soziale Themen, Kritik gegen den Neoliberalismus, Protestbewegungen sowie Grund- und Menschenrechte. Ihm war es immer wichtig, »seinen Arsch hochzubekommen«. Gegen »Agenda 2010«, gegen »Hartz 4« und für eine gerechtere Welt. Vor rund 15 Jahren hatte ich die Gelegenheit ihn persönlich kennenzulernen. Weiterlesen