Verschwörungsleugner (9)

1.) Kann man die Denkfabrik »Liberale Moderne« (LibMod), die »Gegneranalysen« betreibt und sehr großzügig von der Bundesregierung finanziell gefördert wird, überhaupt noch als eine Nicht-Regierungsorganisation (NGO) bezeichnen?


2.) Kann man die »Amadeu Antonio Stiftung«, die überall Rechte, Verschwörungstheoretiker, Sexisten, Antifeministen, Rassisten, Transfeinde und Antisemiten sieht — und sich primär durch Steuermittel finanziert — überhaupt noch als eine Nicht-Regierungsorganisation (NGO) bezeichnen?


3.) Kann man ein journalistisches Produkt, wie beispielsweise »correctiv«, überhaupt noch als konzern- und regierungsunabhängig bezeichnen, wenn es sich über diverse politische und konzernnahe Gelder finanziert?


Weshalb sollten wir also davon ausgehen, dass alle diese Denkfabriken, Stiftungen und »Faktenchecker« regierungsunabhängig, und nur der Wahrheit verpflichtet, berichten?


Interessant ist auch, dass jetzt schon Dokumentationen über die Zusammenarbeit der Finanzindustrie mit kriminellen Organisationen subtil als Verschwörungstheorie geframt werden. Da bringt ARTE einen Dreiteiler über »Banken und Mafia« und unter dem Video steht: »Kontext — Neue Weltordnung (Verschwörungstheorie). Quelle: wikipedia.« Also nein, die Finanzindustrie hat nie niemals mit irgendeiner kriminellen Organisation zusammengearbeitet. Wer das behauptet, glaubt eben auch an die »Neue Weltordnung«.


Verschwörungsleugner

Inhalte überwinden (3)

Neulich lauschte ich einem Gespräch zwischen zwei Studentinnen. Ich fuhr im selben Zugabteil. Sie unterhielten sich über: Professoren. Scheine. Karrieremöglichkeiten. Studenten-WG´s und ‑Partys. Kerle. Den Campus. Oder wie ihre Eltern ihr Studium finanzierten. Nur worüber sie gar nichts sagten, waren Inhalte aus ihren jeweiligen Studienfächern. Bücher. Autoren. Theorien. Thesen. Interessante Ideen. Nichts davon.

Mir fällt das seit Jahren auf. Immer wenn ich Studenten begegne, ob in der Bahn, in einem beliebigen Wartezimmer oder auf einer Party: sie reden die ganze Zeit über Selbstoptimierung, (Sozial-)Status oder Leistungsnachweise — aber niemals auch nur einmal über das, was sie in den Seminaren gelernt oder (womöglich sogar kontrovers) besprochen haben. Interessieren sie die Themen überhaupt nicht? Haben sie kein Studienfach gewählt, wofür sie brennen?

Als ich vor rund 20 Jahren in meinem Diplomstudiengang der Politikwissenschaft war, begegnete ich damals schon einigen Studenten, die sich für die Inhalte überhaupt nicht interessiert haben. Ihnen ging es nur um Scheine, Noten und Karriere. Dennoch gab es genug, mit denen man leidenschaftlich debattieren konnte. Das war und ist für mich der Wesenskern einer Universität. Der akademische, wissenschaftliche und philosophische Diskurs.

Stattdessen erleben wir auch hier seit Jahren eine schleichende Entwertung und Banalisierung von elementaren Erkenntnisprozessen. Das Studium wird nur als Werkzeug zur eigenen Selbstoptimierung betrachtet. Karriere. Titel. Netzwerke. Wie gern würde ich es einmal, in einer Bahn oder beim Arzt erleben, dass sich Studenten über Thesen, Ideen oder Aussagen von Wissenschaftlern unterhalten würden. Gerne auch leidenschaftlich, mit gegensätzlichen Standpunkten. Aber das passiert nicht. Nirgends.

Ist das Zeitgeist? Oder nur meine subjektive Momentaufnahme?


Inhalte überwinden (1)
Inhalte überwinden (2)

Unbequeme Fragen (4)

»Rund 30 Kilometer vor der Küste des Gazastreifens schlummern zig Milliarden Kubikmeter Gas im Gestein.«

- n‑tv.de vom 18. Juni 2023


1.) Inwiefern ist die Zerstörung, Ermordung und Vertreibung eines ganzes Landes »Selbstverteidigung«?

2.) Warum ist es ein Kriegsverbrechen, wenn Lebensmittel, Energie und Wasser den Ukrainern vorenthalten wird, aber nicht, wenn es bei Palästinensern passiert?

3.) Wann hat Terror mit Terror bekämpfen jemals funktioniert?

4.) Wann wird sich Bundeskanzler Olaf Scholz wieder an die Cum-Ex-Vorfälle »erinnern«?

5.) Werden von der US-Basis in Ramstein weiterhin weltweit gezielte Ermordungen mit US-Dronen durchgeführt? Und wenn ja, was wird die deutsche Regierung hier unternehmen?

6.) Weshalb gab es beim »Sturm auf den Reichstag« nur zwei Polizisten, die das Gebäude gesichert haben?

7.) Wer hat Nordstream‑2 gesprengt?

8.) Wer bezahlt eigentlich das Gehalt der ukrainischen Soldaten, wenn die Ukraine faktisch pleite ist? Wird das auch mit »westlichen Hilfen« bezahlt?

9.) Weshalb ist es gelungen, die am besten überwachte Mauer der Welt, mit dem effizientesten Geheimdienst der Welt, an rund 30 Stellen so einfach zu durchbrechen?

10.) Warum sitzt Julian Assange immer noch im Gefängnis?


Unbequeme Fragen (1)
Unbequeme Fragen (2)
Unbequeme Fragen (3)

Gunnar Kaiser

Es gab viele Menschen, die im März 2020 ein mulmiges Gefühl und einen schwer zu fassenden Klumpen im Magen hatten. Irgendetwas fühlte sich seltsam an. Vieles passte nicht zusammen. Das hatte weniger mit der allgemeinen Unsicherheit und Aufregung, als vielmehr mit einer autokratischen und totalitären Haltung zu tun, die jede Widerrede und jedes gute (Gegen-)Argument sofort zum Schweigen gebracht hat.

Auch mein gesunder Menschenverstand sagte mir, dass hier was faul sein muss. Nur, was tun, wenn einem die geballte Politik- und Medien-Macht ihre »Pandemie-Erzählung« in den Kopf hämmern will?

Man weicht aus. Man informiert sich. Liest sich rein. Sucht Gleichgesinnte. Wolfgang Wodarg. Bhakdi. Ken Jebsen. Hockertz. Homburg. Pürner. Aya Velazquez. Beate Bahner. Christoph Lütge. Raphael Bonelli. Milosz Matuschek. Milena Preradovic. Matthias Burchardt. Stephan Kohn. Michael Ballweg. Jessica Hamed. Clemens Arvay. Sven Böttcher. Und viele viele mehr. Aber vor allem: Gunnar Kaiser. Nun ist er nach einem langen Krebsleiden mit rund 45 Jahren von uns gegangen. Weiterlesen

Der autoritäre Geist (2)

»Es wird jetzt so gemacht und basta! Selberdenken verboten!«

Seit den Corona-Maßnahmen hat sich nicht nur der autoritäre Charakter wieder in all seiner Pracht gezeigt, sondern auch der übermäßige Hang durch Verbote, Regeln und Strafen, Menschen erziehen zu wollen. Freilich immer im Namen des Guten und für die gute Sache. Wie könnte es auch anders sein. Es werden Einzelpersonen und/oder Ereignisse instrumentalisiert, um vermeintlich moralisch erhabene Verbote in den Diskurs einzubringen und gegebenenfalls sogar durchzusetzen.

Da wäre beispielsweise die Diskussion um das Böllerverbot. Ja, da haben ein paar Spinner mal wieder übertrieben. Das gibt es jedes Jahr. Mal mehr. Mal weniger. Das wird aber sofort benutzt, um ein Böllerverbot ins Spiel zu bringen. Die Corona-Maßnahmen dienten hier in den letzten Jahren schon als nützliches Vehikel. Ja, es gibt viele gute Argumente gegen das Böllern. Aber wollen wir den Menschen denn gar keine Lebensfreude mehr erlauben? Und das die Leute ‑nach diesen trostlosen und demprimierenden letzten drei Jahren- ordentlich die Sau rauslassen wollen, sollte menschlich nachvollziehbar sein.

In Deutschland gibt es offensichtlich immer noch sehr viele Menschen, die davon überzeugt sind, nur dann in Freiheit leben zu können, wenn der Staat Selbige auf ein Minimum reduziert und einschränkt. Alles verbieten und bis ins Kleinste mit Gesetzen, Verordnungen und Regeln durchziehen. Der Alltagskäfig wird dadurch zwar immer kleiner und enger, aber scheinbar versteht man genau das hier als Freiheit. Und jeder, der mehr vom Leben will und erwartet, wird dann von einer Armada von moralinsauren Übermenschen sturmreif geschossen.

Gleichzeitig hört man immer wieder die Rufe nach Zensur und härteren Strafen. Das schwarze Pädagogik und eine ausufernde strukturelle Gewalt, Menschen wohl eher selten zu selbstbewussten, zufriedenen und ausgeglichenen Charakteren macht, interessiert den autoritären Geist nur wenig. Er will bevormunden, gängeln, regulieren und bestrafen. Hier offenbart sich ein zutiefst menschenverachtendes Menschenbild. Denn individuelle Bedürfnisse und Interessen zu unterstützen, fördert nicht nur die intrinsische Motivation von Menschen, sondern auch die Selbstwirksamkeit und somit den demokratischen Habitus. Dafür würde der autoritäre Charakter jedoch Empathie benötigen, die er zutiefst verachtet.


Der autoritäre Geist

Unbequeme Fragen (3)

1. ) Wenn die AfD sagt, dass der Himmel blau ist, dann muss er doch grün sein, oder?

2.) Warum verstehen die Leute nicht, dass man die Corona-Maßnahmen evident begründen muss — und eben nicht dessen Aufhebung?

3.) Wo ist der islamistische Terror in Europa geblieben? Haben die Terroristen aufgegeben?

4.) Gibt es in den anderen Ländern um uns herum eigentlich keine Wissenschaftler? Müssen wir der Corona-Geisterfahrer Europas sein?

5.) Wo bleibt eigentlich das große Mitgefühl und die Solidarität mit den Opfern des Jemen-Krieges? Warum gibt es hier seit sieben Jahren keine Sanktionen gegen die Vorzeige-Demokratie Saudi-Arabien?

6.) Warum hat man seit Jahren und Jahrzehnten absolut kein Geld für ein besseres Gesundheitssystem und für besser ausgestattete Schulen, aber kann über Nacht mal eben 100 Milliarden Euro für Waffen bereit stellen?


Unbequeme Fragen (1)
Unbequeme Fragen (2)

Babylon 5

Joseph Michael Straczynski (JMS) hat von 1993–1998 ein wahres Meisterwerk erschaffen. Im Gegensatz zu »Deep Space Nine«, dass ich bis heute mit der Note 3 bewerten würde, behandelt die Sci-Fi-Serie »Babylon 5« sehr viele erwachsene Themen und ist insgesamt auch runder. Die Bandbreite ist hier unglaublich groß. Innerer und äußerer Frieden. Die Korrumpierung von Macht. Große Entscheidungen und Konsequenzen. Alkoholismus. Die Todesstrafe. Kampf der Ideologien. Medien-Propaganda. Friedliche Konfliktlösungstrategien. Es werden beispielsweise Kriegstraumatisierungen und Depressionen thematisiert (3.13), die Überwindung von Ängsten (5.20) oder auch echte Vergebung (5.20). Und vieles, vieles mehr.

JMS hat damals als Erster das Experiment gewagt, im voraus eine zusammenhängende Geschichte über 5 Staffeln (110 Folgen) den Studiobossen vorzulegen. Er wusste von Anfang an, wie die Figuren sich entwickeln und wie die Geschichte enden würde. Das war vor rund 30 Jahren eine Evolution in der Serienbranche. Selbst heute gibt es so etwas kaum noch. Der Blick auf die Zahlen (Reichweite, Aufmerksamkeit, Marktanteil, Abrufzahlen etc.), auf die öffentliche Reputation sowie auf die Meinung der Internet-Community, entscheiden häufig über die Zukunft einer Serie. Das hat dann oft einen nicht unerheblichen Einfluss auf Drehbücher, Dramaturgie und den Plot. Weiterlesen

Der autoritäre Geist

»Es wird jetzt so gemacht und basta! Selberdenken verboten!«

»Das autoritäre Gewissen läuft im wesentlichen auf die Bereitschaft hinaus, die Befehle von Autoritätspersonen, denen man sich unterordnet, zu befolgen. Es ist glorifizierter Gehorsam. Das humanistische Gewissen ist die Bereitschaft, auf die Stimme des eigenen Menschseins zu hören und ist unabhängig von Befehlen, die uns von anderen Menschen gegeben werden.«

(Erich Fromm. »Die Revolution der Hoffnung«. Ullstein Taschenbuch. Januar 1982. S. 81)

Anmerkung: Humanismus, Intuition, Empathie und gesunder Menschenverstand werden seit März 2020 als krude-esoterische Lachnummer verunglimpft. Dabei haben die Soziologen, Philosophen und Wissenschaftler der Frankfurter Schule schon vor über 50 Jahren davor gewarnt, Autoritäten blind zu vertrauen. Wer aus der deutschen Geschichte gelernt hat, wird wissen, wo das enden kann. Warum ausgerechnet vermeintlich Linke ihre gesamte Historie komplett vergessen haben, will mir nicht in den Kopf.


Kritik ist positives Denken

Der Club der toten Dichter

Ein Film, der mich in meiner Jugend nachhaltig geprägt hat ‑und der auch heute noch seine volle Wirkung bei mir entfaltet- ist »Der Club der toten Dichter« von Peter Weir. Robin Williams in der Rolle des Lehrers John Keating, möchte junge Männer an einer Elite-Schule zum selbstständigen, kritischen und offenen Denken anregen. Gerade in einem Umfeld, in der Fremdbestimmung (Eltern, Schule und Gesellschaft geben vor, was die Jugendlichen denken und tun sollen) schnöde Alltagsrealität ist, wird Keating’s Vorhaben als aggressiver Putschversuch gewertet. Nur »Leistung«, »Erfolg« und »Konformität« sind auch heute- jenseits von Elite-Einrichtungen- überall die tief verinnerlichten, neoliberalen Dogmen unserer alternativlosen, marktkonformen Demokratie. Weiterlesen