»Waffenhandel« von Andrew Feinstein

Andrew Feinstein ist 1964 geboren und war von 1997 bis 2001 ANC Abgeordneter in Südafrika. In seinem über 800 Seiten starken Buch »Waffenhandel« analysiert er die geschäftlichen Methoden von Waffenhändlern, Staaten und internationalen Rüstungskonzernen. »Das globale Geschäft mit dem Tod«, wie der deutsche Untertitel lautet, wäre ohne Korruption kaum denkbar: »Der Waffenhandel ist für mehr als 40 Prozent der Korruption im gesamten Welthandel verantwortlich« (S.25).

Es ist, wie der Titel der Originalausgabe, »The Shadow World: Inside the Global Arms Trade«, es gut auf den Punkt bringt, eine Schattenwelt mit eigenen Gesetzen. Der militärisch-industrielle Komplex, bei dem es regelmäßig um Milliarden-Beträge geht, lenkt und steuert weltweit ganze Regierungen. Im Jahre 2010 werden die weltweiten Rüstungsausgaben auf 1,62 Billionen Dollar geschätzt, was 2,6 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsprodukts entspricht. Weiterlesen

Propaganda

Im Jahr 1928 erschien Edward Bernays Buch »Propaganda«. Das Werk gilt bis heute als Grundlagen-Bibel für die Marketing- und PR-Branche. Da Bernay den Begriff »Propaganda« positiv besetzt, spricht er in seinem Werk auch offen über Strategien und Methoden zur Manipulation der öffentlichen Meinung. Gezielte Regierungs- und Unternehmenskommunikation seien »in einer Demokratie notwendig, um zu verhindern, dass der Souverän zu unerwünschten Entscheidungen kommt« (S.12. Orange Press Verlag. Berlin 2007). Die Bevölkerung müsse von oben geführt und gelenkt werden. Er hegte ein tiefes Misstrauen gegenüber den Wünschen, Bedürfnissen und Interessen des einfachen Bürgers. Die Manipulation der Massen, zum Schutz vor sich selbst, war für ihn ein elementarer Bestandteil demokratischer Gesellschaften. Weiterlesen

Das Technopol

Neil Postman hat 1985 mit seinem Buch »Wir amüsieren uns zu Tode« weltweit für Aufsehen gesorgt. Seine Hauptthesen vor über 30 Jahren: die Massenmedien würden jeden Inhalt als Unterhaltung präsentieren, Sachverhalte und Kontexte aus dem Zusammenhang reißen, personalisieren statt analysieren, Bilder als Selbstzweck verwenden sowie Aufklärung, Wahrheit und Wissen, dem Verwertungszwang unterordnen. Für eingeweihte Bildungsbürger und interessierte Intellektuelle, mag das zu dieser Zeit keine neue bahnbrechende Erkennntnis gewesen sein, aber Postman schaffte es, seine Analysen in eine klare und verständliche Sprache zu verpacken. 1992 erschien dann ein weiteres Buch von ihm, das bis heute leider eher ein Nischendasein fristet: »Das Technopol«. Weiterlesen

Bloggende Bücherwürmer

Wuff. Wuff. Stöckchen von Stefan Rose gefangen. Machen wir das mal mit. So aus Spaß und so. Ich verbuche es zu dem unter besseres Kennenlernen des losen Blogger-Netzwerkes. Wir machen vermutlich sowieso viel zu wenig gemeinsam, außer uns alle gegenseitig lesen und gelegentlich kräftig auf die Schulter klopfen. :bling: Ich soll also fünf Bücher benennen, die ich mir 2015 zu Gemüte führen werde und danach fünf benennen, die auch so verfahren sollen. Da ich mir jedoch mein Querulanten-Image bewahren muss, habe ich aus beiden mal drei gemacht. ;) Weiterlesen