»Westliche Werte«

- Eine Antwort auf Robert Misik und Stefan Rose -

Ich möchte weder saudi-arabische, chinesische, noch russische Verhältnisse in Deutschland haben. Ich halte den Rechtsstaat, die Gewaltenteilung, den Medienpluralismus, die Partizipation sowie die Grund- und Menschenrechte für großartige zivilisatorische Errungenschaften. Und gerade deshalb, darf und sollte man nicht die Augen davor verschließen, wenn genau diese Errungenschaften scheibchenweise abgebaut werden.

Wer im »Westen«, den »Westen« kritisiert, wünscht sich in aller Regel eben keine diktatorischen Verhältnisse, sondern will primär nichts Anderes, als das die demokratischen Versprechen endlich eingelöst werden. Ständig mit dem moralischen Zeigefinger auf andere Länder zu zeigen, verharmlost und relativiert regelmäßig die Verbrechen des »Westens«. Nur Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit und Selbstreflektion können dazu beitragen, Vertrauen und Glaubwürdigkeit zurück zu gewinnen.


»Es gibt einen regelrechten westlichen Selbsthass. Dieser redet die Errungenschaft von Rechtsstaat und Moderne klein, erklärt die erkämpften Liberalitäten zur Petitesse und betet den Common Sense nach, dass der Westen an allem schuld sei. Das ist die Gewissheit schlichter Gemüter, und zwar völlig unerheblich, was er konkret macht oder ob er überhaupt etwas macht, dieser ominöse Westen

- Robert Misik

Ab wann wird angemessene Kritik eigentlich zu »Hass«? Und wer entscheidet das? Diese Frage stelle ich mir immer wieder, wenn Jemand von »Hass-Postings«, »Hass-Kommentaren« oder eben »Selbsthass« schreibt? Mit einer rabulistischen Sprach-Methode wird regelmäßig legitime Kritik auf eine negative Emotion reduziert: Hass. Und nein, es ist garantiert nicht »völlig unerheblich« was der Westen »konkret macht« - denn genau darauf bezieht sich jede Kritik am »Westen«. Angriffskriege. Neokolonialismus. Kulturimperialismus. Neoliberalismus. Um nur einige Stichworte zu nennen.

»Heute ist die Idee des Westens längst durch die antiwestlichen Bewegungen im Westen selbst herausgefordert, also durch die Orbans, Höckes, Kickls und Trumps.«

- Robert Misik

Wer ständig von Freiheit, Selbstbestimmung und Frieden spricht, dann aber Jahrzehntelang Angriffskriege führt, demokratische Regierungen wegputscht (CIA) und die eigene Bevölkerung immer wieder betrügt und belügt — braucht überhaupt keine »antiwestlichen Bewegungen« (Wer ist das? Wer bestimmt das?). Auch die Ampel-Regierung braucht keine AfD — sie schafft es mit ihrer desaströsen Politik ganz allein, nachhaltig das Vertrauen und den Glauben in »westliche Werte« zu zerstören. Da kann man noch so oft, mit dem moralischen Zeigefinger auf die Orbans, Trumps, Putins oder Erdogans dieser Welt zeigen.


»Nur entwertet die so unbestreitbare wie unangenehme Tatsache, dass ›der Westen‹ seine propagierten Ideale immer wieder schnöde verrät, diese Ideale ja nicht bzw. macht sie nicht obsolet. Sicher, westliche bzw. im Westen entstandene Werte wie Rechtsstaatlichkeit und verbriefte Freiheitsrechte werden oft korrumpiert, nicht selten auf Betreiben des Kapitals, aber das bedeutet nicht, dass es sich nicht lohnt, für sie zu kämpfen.«

- Stefan Rose

Ideale werden also nicht entwertet, wenn sie ständig verraten werden? Habe ich das so richtig verstanden? Was sind denn Werte, Normen und Ideale wert, die immer weniger gelebt werden? Die seit Jahrzehnten bei jeder sich bietenden Gelegenheit (Krise, Krise) ausgehebelt und für unwichtig erklärt werden? Ich sage es hier noch einmal: das Grundgesetz ist gerade für »Krisen« gemacht worden und eben nicht für eine Schönwetter-Demokratie. Gelebte Doppelmoral ist darüber hinaus kein Argument, das Irgendjemanden überzeugen würde. Ganz im Gegenteil.


Warum schweigt Ihr eigentlich dazu komplett? Kein einziger Journalist auf der Bundespressekonferenz traut sich noch, kritische Fragen zu stellen. Florian Warweg macht als einziger seinen Job. Alle anderen liefern devote Hofberichterstattung ab. Sind das eure »westlichen Werte«?


Fazit
Menschen, die das Grundgesetz hochgehalten, für ihre verfassungsmäßigen Grundrechte (körperliche Unversehrtheit) gekämpft und genau gespürt haben, dass autokratische C‑Methoden demokratische Errungenschaften unterlaufen — wurden von euch diffamiert und ausgegrenzt. Sie wurden von euch als Altenmörder, Egoisten, Schwurbler, Nazis, Verschwörungstheoretiker, Reichsbürger oder als Corona-Leugner beschimpft. Die staatlichen, medialen und gesellschaftlichen Repressionen waren umfassend. Ihr habt entweder mitgemacht oder (wohlwollend) dazu geschwiegen. Bis heute.

»Das Problem ist nicht die Spaltung, sondern dass die Mehrheit von einer kleinen Minderheit terrorisiert wird [...] Wir sollten nicht übersehen, dass es bei den Ungeimpften die gewissenlosen Agitatoren gibt und auch einfach dekadente Egoisten.«

- Robert Misik

»Gern wird ja gewarnt vor der Spaltung der Gesellschaft, die sich vertiefe, wenn man Querdenkern, Impfgegnern und anderen Obskuranten allzu deutlich widerspricht. Na und? Ich finde, zu menschlich im Kern verrotteten Subjekten wie den oben zitierten kann die Spaltung gar nicht tief genug sein.«

- Stefan Rose

Es ist beschämend und unangenehm, wenn sich Rose und Misik, die beide ausgesprochene Befürworter der autoritären und antidemokratischen C‑Maßnahmen waren — sich nun als (Vor-)Kämpfer für »westliche Werte« inszenieren wollen. Bis heute schaut Ihr regelmäßig weg, wenn es um Cancel-Culture, Bankkonto-Kündigungen, Diffamierung, Lückenpresse, Job-Kündigungen, Rufmord oder Ausgrenzung geht. Covidioten? Klimaleugner? Lumpenpazifisten? Können ja alle weg.

Solange es den »politischen Gegner« betrifft, scheint es ganz in Ordnung zu sein, dass man demokratische Spielregeln bricht und jeden Anstand beiseite schiebt, nicht wahr? Muss es erst dazu kommen, dass eine schwarz-blaue Regierung diese Methoden auch auf euch anwendet, damit Ihr endlich erkennt, dass sich kein demokratischer Bürger über autokratisch-autoritäre Tendenzen freuen kann? Mit welcher Farbe der Totalitarismus am Ende angestrichen wird, spielt dann auch keine Rolle mehr.

14 Gedanken zu “»Westliche Werte«

  1. .

    Auch die Ampel-Regierung braucht keine AfD — sie schafft es mit ihrer desaströsen Politik ganz allein, nachhaltig das Vertrauen und den Glauben in »westliche Werte« zu zerstören.

    Seit 2020 habe ich vor einer AfD (an der Regierung) keine Angst mehr – alles, was ich mir als schrecklich hätte vorstellen können und darüber hinaus, haben die Altparteien gemacht bzw. wohlwollend toleriert (letzteres gilt für die sogenannte LINKE, die an keiner der beiden Corona-Regierungen beteiligt war): Ausgrenzung, Einsperren, öffentlich Niedermachen, Grundgesetzvergewaltigung, Medikamentenversuche, einfach so schuldig sprechen, Berufsverbote, Vorschreiben von Werten... etc. pp.

    Vielen Dank auch, epikur, für die letzten beiden Zitate der beiden Blogger. Paßt insofern, als es in die Praxis umgesetzt genau das ist, was die Politik vorgegeben hat. Und diese Typen denken ernsthaft, sie wären kritisch? Links? Menschlich gar? Nope. Absolut nichts davon.

  2. Und was die sogenannten »westlichen Werte« angeht: was soll man von denen halten, wenn man sieht, wie kaugummikauende Amerikaner ungerührt 5000+ Jahre alte Kulturen zerstören? Das sagt eigentlich alles zu diesem Thema.

  3. Vielen Dank!
    Jahrelang gehörten Stefan Roses ›Fliegende Blätter‹ und seines Kumpels ›Kiezschreiber‹ zu meinen regelmäßig besuchten Blogs.
    Umso entsetzter war ich (und bin es heute unvermindert), wie selbstverständlich diese beiden ansonsten so kritischen, wortgewaltigen Geister in den letzten bald drei Jahren in den Konformismus, nein sogar in einen aggressiven Verteidigungsmodus staatlich verordneten Lugs und Trugs abgeglitten sind.
    Das Ganze bisweilen in einem derart menschenverachtenden Duktus gegenüber eigentlich Verbündeten, als hätten sie Victor Klemperers ›Lingua Tertii Imperii‹ als Handlungsanweisung missverstanden.
    Hätt‹ ich nicht für möglich gehalten und stehe immer noch vor einem Rätsel.
    Als wenn sich gewisse Muster aus der Weimarer Republik auf beängstigende Art und Weise wiederholten.

  4. Es scheint eine Eigenart dieser, vermutlich nur mutmasslich linken Intelligentia vom Schlage eines Robert Misik zu sein, irgendwann, wenn es opportun wird, zum totalitären Geist zu wechseln.

    Für mich war Misik eine riesige Enttäuschung, da ich einst auch gerade aufgrund seiner linken Wirtschaftsexpertise grosse Stücke auf ihn gehalten hatte. Dann kam Corona und jeglicher kritischer Geist war auch bei ihm wie weggeblasen.

    Ich verstehe es nicht, es will mir nicht in den Kopf, wie es diesen Leuten, die man wirklich als Denker bezeichnen müsste, so überhaupt nicht auffallen will, wie unter dem Eindruck der Pandemie kurzerhand und in voller Absicht der Weg in den Totalitarismus beschritten worden ist.

    Dieser Totalitarismus ist auch keineswegs wieder weg. Meiner Auffassung nach sind die politischen und gesellschaftlichen Verwerfungen der C‑Zeit der Dammbruch, dessen Schaden wir noch gar nicht erst in vollem Ausmass erfassen konnten, weil Corona nur erst der Testlauf war und trotz etwaiger, anderslautender Verkündungen mitnichten eine Besinnung zum Besseren, eine Art Läuterung in der Corona-Nachschau eingesetzt hat.

    Die Bilanz lautet, dass diese faschistoiden Methoden perfekt greifen, dass sich die überwiegende Mehrheit zumindest schweigend fügt, zu einem erheblichen Teil aber als willfährige Handlanger für die ›Gute Sache‹ einspannen lässt, wenn entsprechende Gratifikationen überreicht werden, wenn man z.B. im einfachen Fall als gewöhnlicher Staatswichtel Blockwartaufgaben übernimmt.

    Wo sind denn hier die angeblichen Lehren aus den 12 Jahren des Tausendjährigen Reichs geblieben? War da mal was?

    Gewiss, die zeitgenössische Geschichtsschreibung mit Unterstützung psychologischer Fachkompetenz hat das Wunder vollbracht, die Schuld für die Naziverbrechen einzig und alleine auf Hitler zu reduzieren.

    Er ist die Reinkarnation alles Bösen, nur er alleine trägt Schuld am Deutschen Verbrechen

    - aber gewiss nicht die hunderttausende Blockwarte, die diesem verbrecherischen System eifrig und zum grossen Teil aus voller Überzeugung zugearbeitet haben.
    — und gewiss auch nicht die Millionen willfähriger Lakaien, die nur zu gerne den rechten Arm zum Grusse erhoben haben, weil es eben alle anderen auch taten und man mit dazu gehören wollte, zu den Guten, den Aufrechten, den Auserwählten.

    Ich frage mich: wieviel Geschichtsbewusstsein ist bei Leuten vom Schlage eines Misik eigentlich vorhanden, wenn man diese einfachen Analogien zwischen diesen Epochen nicht sehen will oder kann?

    Es braucht nichts weiter als ein einfaches Feindbild, auf welches sich alle verständigen können, und schon kriecht der Faschismus wieder aus dem immer fruchtbaren Schosse und strebt nach neuen Hochzeiten, siehe Corona, siehe Ukraine-Russland.

    Dass all die epochalen Tabubrüche (›Tyrannei der Ungeimpften‹, ›Blinddarm der Gesellschaft‹, ›Ratten, die man in ihre Löcher zurückprügeln muss‹)‹ während der Coronazeit nicht nur ungestraft so durchgegangen sind, sondern auch später keine weitere Empörung auslösten, spricht doch eindeutig dafür, wie weit die Entmenschlichung bereits vorangeschritten ist — und es spricht ebenso dafür, dass man das ganz offensichtlich so in Ordnung findet.

    Also nochmals Frage an Misik & co:

    Wo sind die Lehren aus den Jahren 1933 — 1945?

  5. @Pascal

    »Es braucht nichts weiter als ein einfaches Feindbild, auf welches sich alle verständigen können, und schon kriecht der Faschismus wieder aus dem immer fruchtbaren Schosse und strebt nach neuen Hochzeiten, siehe Corona, siehe Ukraine-Russland.«

    Genau so ist es! Und da braucht man auch gar keinen Hitler-Vergleich und/oder — Analogie heranzuziehen.

    Feindbild ist alles, was es braucht. Querdenker. Impfgegner. AfD. Trump. Erdogan. Putin. Covidioten. Klimaleugner. Nordkorea. China. Schwurbler. Hier brauchen wir auch keine Grund- und Menschenrechte. Hier können wir auch mal menschenverachtend sein — ist ja alles im Namen des Guten!

  6. @Pascal

    »Wo sind denn hier die angeblichen Lehren aus den 12 Jahren des Tausendjährigen Reichs geblieben? War da mal was?«

    Hörst Du sie nicht schreien?

    Nie Wieder!
    Nazis raus!
    Antisemit!
    Black Lives Matter!
    [Phrase Deiner Wahl]!

    Wie Du so schön sagst: angebliche Lehren. Hohle Hüllen, Leere Phrasen. Mehr ist leider nicht geblieben.
    Und wenn Du ihnen das vorhältst, dann sagen sie: »Aber Der Spiegel/Die Zeit/der WDR/die FAZ/die taz/die unabhängige, linke Presse sendet/schreibt es doch jeden Tag, also muß es stimmen!!!«

    Der Faschismus kam verkleidet als Antifaschismus, und sie waren zu sehr fixiert auf ihr ewiges »Nie Wieder!«, daß sie es einfach nicht gemerkt haben. Nein, nicht einfach: mehrfach nicht gemerkt. Im Gegenteil – sie werden Dir vorwerfen, daß der Vergleich mit 33–45 als solcher schon faschistisch sei. Oder, wie es neudeutsch so schön heißt: Alles Nadsi!

    Sehr traurig und leider sehr wahr.

  7. Mir kommen all diese Gestalten irgendwie vor wie Mr Bean am Ende von »Merry Christmas Mr Bean«. Ihr wisst schon — da wo er so verwirrt fragt: »What did I do wrong?« — vor dem großen Knall...

  8. Ständig denke ich bei dem ach so grundsätzlichen Problemaufbau an die Vergangenheit und dachte, das Problem war nie wirklich vorhanden gewesen. Mal ein bisschen hochgekocht, wie damals in Rostock oder Hoyerswerda. Heute würgen sie es wieder hoch, als wäre es plötzlich zum Massenphänomen geworden, dabei trifft es jetzt einen weit größeren Teil der Bevölkerung als Sündenbock — die blöden Ossis, wahlweise irgendwer unter irgendwelchen Teufelsetiketten. Nur weil man Kritik, Polemik und wirklichen Hass nicht mehr zu unterscheiden weiß.

    In diesem Wahn hat man Probleme aus dem Nichts geschaffen, die ihrem Hirn entsprungen sind und nicht die Reaktion auf einen etwaigen Rechtsruck sind. Jetzt wird es wie bei Misik und Co. derart grundsätzlich, dass ich schon das Gefühl habe, die wollen nur beliebt sein. Sie haben wohl eher die Probleme selbst geschaffen, um sie in der narzisstischen Selbstprofilierungssucht zu bekämpfen. Sie machen unbescholtene Bürger zu Nazis, um mit dem Finger auf sie zu zeigen — nur um das Lob des Benennens einzufahren. Sie reden auch ständig von Selbstverleumdung oder Selbsthass und beziehe das auch ein wenig auf mich selbst, aber ist dann letztlich die Projektion, also die Branmarkung anderer, häufig das Indiz der eigenen Persönlichkeitsstörung, die man nur allzu gerne auslagert. Immer die anderen, dabei ist ihr eigenes Verhalten und sind ihre eigenen Worte immer auf sie selbst anwendbar.

    In diesem Rechts-Wahn wollen sie tatsächlich DDR-Methoden und entsprechende, politische Agenden wieder hoffähig machen. Die eine dunkle Epoche mit einer anderen, abgewandelten bekämpfen. Wenn man so will: Zero Nazi. Was genauso abwegig ist wie Zero Covid. Statt damit leben zu können und angemessen darauf zu reagieren, denkt man ans Ausradieren. Nicht an die Folgen, die unweigerlich passieren.

  9. @Sascha

    »Sie haben wohl eher die Probleme selbst geschaffen, um sie in der narzisstischen Selbstprofilierungssucht zu bekämpfen. Sie machen unbescholtene Bürger zu Nazis, um mit dem Finger auf sie zu zeigen — nur um das Lob des Benennens einzufahren.«

    Sehe ich auch so. Aus dieser Spirale kommen sie ohne Gesichtsverlust nicht mehr raus. Man könnte auch mal einen Schritt zurück gehen und diese ständige »Haltet den Dieb!« — Methode inklusive Projektion und autoritärer Mechanismen fallen lassen.

    Die Nazi-Nummer wird auch immer absurder und gefährlicher: Während man überall Nazis sehen will, wo keine sind, wendet man gleichzeitig autoritär-totalitäre Methoden an (Meldestellen, Cancel-Culture, Rufmord, Diffamierung, Job-Kündigung etc.). Für mich sind woke Fanatiker gesinnungsethisch den echten Nazis deutlich näher als Konservative, die auch mal fünfe grade sein lassen können.

  10. »Für mich sind woke Fanatiker gesinnungsethisch den echten Nazis deutlich näher als Konservative, die auch mal fünfe grade sein lassen können.«

    Ja, man muss nur das Geheule der Linken bzgl. Wagenknecht-Ausschluss heute wieder nachlesen. Kaum drei Stunden schlechten Schlaf hinter sich, hauen sie dermaßen auf die Kacke. Nicht, dass viele Wähler lieber zum Woko-Original (Grüne) abwandern. Nicht, dass ein Großteil Nancy Faesers Totalitarismus ganz dufte finden. Nicht, dass einige zu den »Sonstigen« abgewandert sind. Nicht, dass einige Nichtwähler wurden, weil sie die AfD nicht als Alternative betrachten und bei den Linken nun in dieser Neuausrichtung Endstation ist.

    Nein, Wagenknecht ist schuld. Klar wie Kloßbrühe. Ich kann nur noch lachen.

  11. @Sascha

    Das ist besonders realitätsfremd! Tagesspiegel so:

    »Ihnen sei bewusst, dass „das Instrument des Ausschlusses aus einer politischen Partei die schärfste Ordnungsmaßnahme gegen ein Mitglied ist“, heißt es in dem Antrag weiter. Die Unterzeichner sehen „die Funktionsfähigkeit der Partei als gefährdet“, sollte Wagenknecht nicht aus der Partei ausgeschlossen werden

    »Parteischädigendes Verhalten?« Glauben die ernsthaft, ohne Wagenknecht hätten sie in Bayern oder Hessen 5 Prozent erreicht? Oder werden in Zukunft ohne Sarah noch irgendeine Rolle spielen? Was haben die geraucht?

    »Parteischädigend« ist und bleibt der Anbiederungsversuch an ein identitär-grün-wokes Mittelschichts-Milieu. Wo bleiben die Themen und Interessen von Lohnarbeitern? Kinder- und Altersarmut? Explodierende Mieten? Bildungsmisere? Packt solche Themen an und die Menschen wählen euch auch wieder!

  12. Naja, es wird zwar nicht passieren, aber angesichts des AfD-Erfolges wäre es an der Zeit, diese Partei machtpolitisch einzubinden und in Regierungsversantwortung zu bringen — damit sie sich möglichst schnell für alle erkennbar als weitere neoliberale Blockpartei enttarnt.

    DANN gäbe es vielleicht wirklich wieder einen Spielraum für eine genuin linke Bewegung; eine, die wieder die soziale Frage stellt und sich nicht mit dem woken Stuss gemein macht.

    Andererseits: hatten wir diese Hoffnung damals mit der WASG nicht auch schon irgendwie?

    Dass bei der Verschmelzung mit der PDS zur Linken nichts Gutes drauss werden konnte, war ja auch schon abschätzbar. So anders als damals ist das Umfeld heute auch nicht, die Blockparteien von heute war damals schon dieselben Blockparteien; wenn sich nun auch noch die AfD als solche enttarnen würde, ergäbe sich kein allzu grosser Unterschied.

    Weder hat sich die SPD unter dem Eindruck von WASG/PDS/Linke wieder ihrer Herkunft besinnt, noch hat es die Linke geschafft, sich der Drift ins Juste Milieu zu widersetzen. Dass sie dort mittlerweilen ganz angekommen ist, hat erst kürzlich der Schirdewan unter Beweis gestellt, als er X a.k.a. Twitter verstaatlichen wollte. Wie erbärmlich ist denn sowas?
    Ganz abgesehen vom Umstand, dass es Schirdewan & co. offenbar egal oder, wer weiss, möglicherweise sogar willkommen ist, wenn Milliardäre politischen Einfluss über ihre Stiftungen ausüben; wenn ein Milliardär aber seine reichlich poletenhaft rausposaunte Meinung über Twitter verbreitet, dann muss man ihm sein Spielzeug sofort wegnehmen, das geht gar nicht! Vermutlich klingt dann Gates‹ süsses Säuseln in linken Ohren ähnlich einnehmend und herzlich wie in deren anderer Parteien.

    Das ist dann die Selbstgerechtigkeit, die Wagenknecht mit ihrem Buchtitel schon hinreichend treffend bezeichnet hat.

  13. Interessant sind auch »Dokumentationen«, oder »Berichte« im ÖRR und Mainstream über unappetitliche Entwicklungen in unappetitlichen Nationen.
    Völlig unreflektiert und bar jeder (Selbst)kritik werden politische Maßnahmen der dortigen Regierungen kritisiert, die in vielen Fällen direkte Entsprechungen im Regierungshandeln deutscher Landes- und Bundesregierungen der letzten Jahre haben.

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