Die Überflüssigen (2)

Mann, 70 Jahre alt, bezieht Grundsicherung, hat drei Enkel, ist chronisch krank, sammelt Pfandflaschen und wählt die AfD — möchte respektiert und geliebt werden.

Frau, Anfang 60, ungeimpft, Pflegefachkraft, war 30 Jahre im Dienst, liebt ihre Arbeit, wurde rausgemobbt — möchte respektiert und geliebt werden.

Mann, 38 Jahre alt, Deserteur aus der Ukraine, ist nach Deutschland aus dem Krieg geflohen, will in Frieden leben — möchte respektiert und geliebt werden.

Junge, 15 Jahre alt, redet sehr laut, spielt leidenschaftlich Fussball, hat große Schwierigkeiten in der Schule und viele körperliche Konflikte — möchte respektiert und geliebt werden.

Frau, 24 Jahre alt, trägt Kopftuch, kommt aus dem Iran und hat Asyl beantragt, kann kein deutsch, fürsorglich und gastfreundlich — möchte respektiert und geliebt werden.

Mann, 41 Jahre alt, derzeit ohne Arbeit, schaut viel RTL und isst gerne Fleisch — möchte respektiert und geliebt werden.

Mädchen, 10 Jahre alt, hat kein Interesse an Klimaschutz, Tierschutz und Umweltschutz, spielt aber gerne mit Barbies und liebt die Farbe rosa — möchte respektiert und geliebt werden.


Die Überflüssigen (1)

Die große Debilmachung

sueddeutsche.de vom 4. September 2023


»Ich will eine Bundeswehr, die woke im besten Sinne des Wortes ist, wehrhaft und bis an die Zähne bewaffnet.«

- Carlo Masala


taz.de vom 7. September 2023

»Partikel können bei Menschen schwere Krankheiten auslösen, wenn sie aufgenommen werden. Dieses Langzeitrisiko tritt in der Ukraine allerdings gegenüber den evidenten Schäden durch die russische Besatzung in den Hintergrund.«


Unsere Bildung
den Blinden

Unsere Liebe
den Leidlosen

Unsere Würde
den Willkürlichen

Die vielfältige Einfältigkeit
verschlingt
die Erkenntnis

Lebensfreude (5)

Es ist bereits einige Jahre her, bei dem ich einen zentralen Moment der absoluten inneren Ruhe verspürt habe. Ich erinnere mich noch heute daran. Ich war mit Frau und Kind für einige Tage im Urlaub an der mecklenburgischen Seenplatte. Nach einem längeren Wander- und Bade-Ausflug ging es wieder zurück zum Ferienhaus. Wir kamen an einen großen See. Meine Frau und mein Sohn wollten ihn zu Fuß umrunden, ich wollte alleine quer durch den See, auf die andere Seite schwimmen. Ich kann es schwer einschätzen, aber ich musste sicher rund 2 Kilometer schwimmen.

Als ich ungefähr in der Mitte des See’s ankam, verspürte ich leichte Ermüdungserscheinungen und schwomm etwas langsamer. Ich bemerkte, dass Niemand, wirklich Niemand irgendwo zu sehen war. Kein Boot. Kein Schwimmer. Keine Menschen an irgendeinem Ufer. Nichts. Nur ich und die Natur. Ich dachte mir, wenn ich jetzt einen starken Muskelkrampf bekommen würde oder einfach beschloss, unterzugehen, würde ich sterben. Niemand hätte mir helfen können.

Ich war in dieser Situation ganz und gar auf mich allein gestellt. Mein Leben hing existenziell ausschließlich von mir und meinem Willen ab, weiter zu schwimmen. Ich hatte so ein Gefühl der inneren Mitte, so eine existenzielle Lebensfreude, vorher noch nie gespürt.


Lebensfreude (1)
Lebensfreude (2)
Lebensfreude (3)
Lebensfreude (4)

Lebensfreude (4)

Von links nach rechts: Lucky, Sparrow und Greta.

Ich hatte an anderer Stelle schon einmal erwähnt, dass wir seit April 2021 stolze Besitzer von Meerschweinchen sind. Mittlerweile sind es drei. Zwei Weibchen: Lucky und Greta sowie ein Männchen: Sparrow. Besonders das Rosetten-Weibchen Lucky ist sehr zutraulich, neugierig und aufgeschlossen. Abendliche Spaziergänge auf dem Balkon liebt sie sehr. In einem Zimmer laufen sie bei uns komplett frei herum. Vom Käfig steht nur noch der Boden und der wird hauptsächlich als Toilette benutzt. Wir haben sie für Fluchttiere sehr zahm bekommen. Sie kommen auf uns zu, gehen uns hinterher und auch auf unseren Schoß, wenn wir Leckereien anbieten.

Ich hätte nie gedacht, dass mir die kleinen Tiere so ans Herz wachsen und uns so viel Freude machen würden. Sobald wir nach Hause kommen, quiecken sie. Wir pflanzen nun regelmäßig Katzengras und Kräuter an. Das alles mag etwas schnulzig und schmalzig klingen, ist für mich aber ein weiteres Indiz dafür, wie wichtig es ist, sich viele kleine Freiräume zu schaffen, wo Glück und Freude gedeihen können. Gerade im kafkaesken Corona-Wahnsinn! Ich bin mir sicher, dass es da draußen sehr viele Menschen gibt, die ohne ihre tierischen Begleiter schon längst in eine Depression verfallen wären.

Sparrow und Lucky.


Lebensfreude (1)
Lebensfreude (2)
Lebensfreude (3)

Lebensfreude (3)

Sommer. Juli 2021. Rund 30 Grad warm. Die Inzidenz in Berlin ist unter 5. Die Pandemie ist hier faktisch ausgesetzt. In den Panikmedien (»Die Delta-Mutante geht um!«) findet sie natürlich weiterhin statt. In meiner Schule wird ein Sommerfest gefeiert. Es wird gelacht, getobt, getanzt, gesungen, gegessen und getrunken. Die Kinder spielen miteinander und mit den pädagogischen Fachkräften. Die Stimmung ist fröhlich, ausgelassen und heiter. Die meisten Eltern, die ihre Kinder abholen, freuen sich mit.

Die stellvertretende Leitung sowie andere Kolleginnen, sitzen mit Kaffeefilter vor der Fresse in den Innenräumen sowie im Büro und vergraben ihre Köpfe vor Laptops und Listen. Sie finden so ein Fest, sei »unverantwortlich«. Wegen Corona. Superspreader-Event. Kinder seien Biowaffen. Und das sagen und denken Pädagoginnen. Die Anwälte der Kinder. Ungezwungene Lebensfreude sowie eine empathische Kinderperspektive kennen sie seit März 2020 nicht mehr. Sie kennen nur noch Anweisungen, Belehrungen, Verächtlichmachung und einen autoritären Duktus. Sie starren wie gelähmt auf den Tod und vergessen dabei das Leben.


Lebensfreude (1)
Lebensfreude (2)

Schweinchen-Content

»Vier Pfoten gegen Einsamkeit und Langeweile: In der Corona-Pandemie ist die Nachfrage nach Haustieren in Deutschland deutlich gestiegen. Inzwischen gibt es etwa 35 Millionen Haustiere, eine Million mehr als vor der Pandemie.«

wirtschaft.com vom 4. April 2021

Anmerkung: Mit »Langeweile« hat das — in Zeiten von Videospielen, Netflix sowie Social Media — wohl weniger zu tun. Halbwegs gesunde, soziale und ausgeglichene Menschen, werden durch dauerhafte Isolation, Kontaktverboten und Abstandsregeln krank. Diese Instrumente gehören nicht umsonst zu den schlimmsten Foltermethoden der Menschheit. Denn es ist wider die Natur des Menschen, der ein soziales Lebewesen ist. (Haus-)Tiere können in einer politisch sowie zwischenmenschlich-erkalteten Welt, das eigene Herz erwärmen. Wir haben uns auch Zwei Meerschweinchen gegönnt und sie bringen uns viel Leichtigkeit, Glück und Freude ins Haus. Das oben ist übrigens »Lucky«.


Lebensfreude (1)
Lebensfreude (2)

Lebensfreude (2)

Lacht. Tanzt. Singt. Tobt. Spielt. Lebt. Liebt. Ergebt euch nicht der Coronoia! Trefft euch mit Freunden und der Familie. Kocht. Habt Spaß. Erkundet alle Wälder und Parks in eurer Umgebung. Geht wandern. Macht Fahrrad-Touren. Picknickt ausgiebig. Hört Musik. Habt Ihr Kinder und/oder Haustiere, dann beschäftigt euch ausgiebig mit Ihnen. Schöpft Kraft aus gegenseitiger Zuneigung. Umarmt euch. Küsst euch. Lest Bücher auf dem Balkon, im Park, am See oder im Garten. Lasst die digitale Ersatzbefriedigung für einen Tag liegen. Sollen die nekrophilen Machtpolitiker und masochistischen Maßnahmenbefürworter sich ihre depressiv-schwermütigen Lockdowns in ihre Hintern schieben!

Erfreut euch an den kleinen Dingen des Lebens. Kinder, die einfühlsam mit Tieren und/oder Kleinkindern umgehen. Beobachtet das Erwachen des Frühlings. Schenkt einem Fremden unerwartete Freundlichkeit. Treibt Sport. Geht laufen. Spielt Fussball, Basketball, Tischtennis, Frisbie oder Badminton. Schwimmt im See. Trinkt Cistus- oder Lapachotee. Tankt Sonne! Besorgt euch einen Boxsack und klebt die Visagen von Drosten und Lauterbach drauf. Macht regelmäßige Brettspiel-Abende. Genießt das Leben. Ihr habt nur das Eine. Ergebt euch nicht der Angst und dem Hass, denn die machen euch krank. Lasst Freude und Liebe in euer Herz!


Lebensfreude
Verschwende Dein Leben!

Diversität

Während wir uns weiterhin in einem Putsch gegen die weltweiten Bevölkerungen befinden, um den »Great Reset« durch zu drücken, haben identitätsgetriebene Linke nichts Besseres zu tun, als wieder von Diversität zu schwafeln. Sie glauben scheinbar weiterhin unverwüstlich daran, dass die Welt zu einem besseren Ort wird, wenn...

In Anbetracht der Tatsache, dass gerade weltweit demokratische Errungenschaften in atemberaubender Geschwindigkeit auf den Müllhaufen der Geschichte geworfen werden, sind solche Forderungen natürlich komplett nachvollziebar. Denn was kann es schon Wichtigeres geben? Massenarmut, Kriege, Korruption oder Umweltzerstörung verhindern? Die gerechte Umverteilung von Vermögen, Besitz und Eigentum? Die Verteidigung von Grund- und Menschenrechten? Für so einen Quatsch gibt sich die identitätsgetriebene Linke nicht mehr her. Weiterlesen

Lebensfreude

Tegeler Forst in Berlin. Januar 2021.

Am letzten Wochenende war ich Schlittenfahren. Vom Insulaner-Berg mitten in Berlin. Die Menschen haben gelacht. Sich angelächelt. Spaß und Freude gehabt. Man ist schnell ungezwungen ins Gespräch mit seinen Mitmenschen gekommen. Vor allem viele Väter sind mit ihren Kindern in einem Affenspeed den Berg hinunter gerodelt. Es gab auch kleinere Crashs. Aber nichts ernstes. Die Stimmung war ausgelassen fröhlich. Sie hat mir das Herz erwärmt. In einer Zeit, in der Hetze, Hass und Ausgrenzung gegenüber jeden Maßnahmen-Kritiker digital (aber auch analog) an der Tagesordnung sind, war das eine zärtliche Atmosphäre der Mitmenschlichkeit. Es gab zwar ein paar Hypochonder, die eine Maske auf dem Schlitten anhatten, aber die konnte man ignorieren. Die Polizei war auch nicht vor Ort, um uns zu vertreiben.

Ob Angela Merkel, Jens Spahn oder Christian Drosten diesen Winter noch Schlitten fahren werden? Ob sie in ihrem Leben mit Kindern schon mal eine Schneeballschlacht gemacht haben? Ob sie noch wissen, wie man einen Schneemann baut? Ob sie noch in der Lage sind, mit anderen Menschen gemeinsam einfühlsam zu lachen, die beim Rodeln einen ungefährlichen Stunt hinlegen? Ob sie Kleinkindern aus dem Schnee hochhelfen? Können sie sich überhaupt noch in Menschen hineinversetzen, die den Augenblick genießen und einfach nur ausgelassen leben wollen? Oder sind ihre Herzen durch Machtgier verhärtet und ihre Seelen durch Kontrollwahnsinn vergiftet? Und wie ist es bei den angstzerfressenen Maßnahmen-Befürwortern? Wisst Ihr noch, was unbeschwerte Lebensfreude ist?


»Verschwende Dein Leben!«
Lieblosigkeit macht krank — Gerald Hüther im Gespräch

Peter Grottian ist tot.

(Bild: Picture Alliance)

Professor Peter Grottian war nicht nur Politikwissenschaftler an der FU Berlin, am Otto-Suhr-Institut (OSI), sondern auch ein linkspolitischer Aktivist. Er wurde 78 Jahre alt. Bis zuletzt kämpfte er für eine bessere Welt, gegen neoliberalen Privatisierungswahn und dafür, dass sich Menschen analog miteinander vernetzen. Er war in vielen politischen Bewegungen aktiv. Unter anderem bei: »Initiative Berliner Bankenskandal«, »Komitee für Grundrechte und Demokratie« sowie bei »Freiheit statt Angst«. Seine Schwerpunkte an der FU Berlin waren vor allem soziale Themen, Kritik gegen den Neoliberalismus, Protestbewegungen sowie Grund- und Menschenrechte. Ihm war es immer wichtig, »seinen Arsch hochzubekommen«. Gegen »Agenda 2010«, gegen »Hartz 4« und für eine gerechtere Welt. Vor rund 15 Jahren hatte ich die Gelegenheit ihn persönlich kennenzulernen. Weiterlesen