Eigenverantwortung Reloaded

Der gute Erwin kommentiert den Vortrag eines Psychologen, der analysiert haben will, warum unsere heutige Jugend so unzufrieden und unglücklich sei. Das liegt natürlich nicht an hohen Mietpreisen, schlechten Löhnen, Armutsrenten, miesen Arbeitsbedingungen, Inflation, C‑Terror, Medienlügen oder einer gezielten Atomisierung und Spaltung der Gesellschaft. Nicht doch. Nein! Jeder sei doch seines Glückes Schmied, soll mal nicht so ein »Opfer« sein, mehr Eigenverantwortung zeigen, weniger narzisstisch sein und Resilienz aufbauen, so der Psychologe.

Diese neoliberale Propaganda ‑die jedwede strukturell bedingte Ungerechtigkeit, welche die Menschen immer mehr unter Druck setzen, erbost von sich weist und alles zu einer »individuellen Entscheidung« machen will- hören und lesen wir überall. Seit Jahrzehnten. Nicht wenige Psychologen fungieren hier als Stützpfeiler dieser Erzählung. Jeder zweite Irgendwas-Coach arbeitet mit der »Eigenverantwortungsformel«, negiert gesellschaftliche Zustände sowie strukturelle Gewalten (oder degradiert sie als Randerscheinung) und zementiert damit Fatalismus und Resignation.

Natürlich ist »die Gesellschaft« auch nicht für alles verantwortlich und der Aufbau von Resilienz, Mut und Verantwortungs- sowie Selbstbewusstsein ist generell zu begrüßen. Es gibt hier kein Entweder Oder, sondern ein Sowohl als Auch. Kritisch wird es aber, wenn insbesondere Psychologen, Coacher oder Ausbilder gar keine gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und sozioökonomischen Ursachen mehr sehen, sondern alles zu einem individuellen Problem machen wollen.


»Resilienz«
»Mehr Eigenverantwortung wagen!«

Verhandlungen

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»Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg.«

- Mahatma Gandhi

In den LeiDmedien heißt es immer und immer wieder, dass man mit Putin nicht reden und verhandeln könne. Deshalb seien Friedensverhandlungen und auch die Forderungen nach Friedensinitiativen ‑wie bei dem Manifest für Frieden- sinnlos. Frieden kann es nur geben, wenn sich Putin bewegen oder sich die Ukraine in einer Position der Stärke befinden würde, so das allgemeine Credo. Hierbei werden absolut elementare Grundbedingungen von friedlichen Konflktlösungen komplett ignoriert.

Wer nur auf der eigenen Meinung und Sichtweise beharrt, den Anderen ständig gewaltvoll verächtlich macht, ihn dämonisiert, zum Feindbild erklärt sowie nur die eigenen Interessen sehen will und keinerlei Bereitschaft zu Kompromissen aufweist — ja, der muss sich nun wirklich nicht wundern, wenn die Gegenseite nicht verhandeln will. Wie das zielführend funktionieren kann, zeigt die »Gewaltfreie Kommunikation« vom Psychologen und Mediator Marshall B. Rosenberg. Weiterlesen

Presseblick (90)

t‑online.de vom 27. Januar 2023

Putinversteher. Verschwörungstheoretiker. Holocaustrelativierer. Verbindungen zu rechten Medien. Covidiot. Verschwörungsunternehmer. Umstritten. Kruder Verschwörungserzähler. Antisemit. Verschwörungsideologe. Schwurbler. Brauner Esoteriker. Rechtsoffene Querfront. Wirrkopf. Verschwörungsfanatiker. Corona-Leugner. Und so weiter und so fort.

Wird das nicht langsam langweilig? Wie lange wollt Ihr diese ausgelutschte Ad-Hominem-Methode noch anwenden? Am Ende lautet die Botschaft immer: »Achtung! Hört nicht auf die Schmuddelkinder! Was Wahrheit ist, bestimmen wir!« Was ist das für ein »Journalismus«, der ständig Andersdenkende beschimpfen will? Dürfen sich erwachsene Menschen vielleicht auch selbst eine Meinung bilden? Weiterlesen

Presseblick (89)

Willy Brandt am 7. Dezember 1970 vor dem Mahnmal für die Opfer des Aufstandes im Warschauer Ghetto. Er stand für eine »Entspannungspolitik« mit Osteuropa. 1971 erhielt er den Friedensnobelpreis.

Unsere Presse ist nur noch als kriegsbesoffen zu bezeichnen. Beiträge, die diplomatische Lösungen thematisieren oder Artikel, die über die humanitäre Lage von Menschen in der Ukraine und in Russland berichten, kann man mit der Lupe suchen. Gibt es für euch eigentlich noch Menschen in Russland, die nicht Putin heißen und unbedingt »besiegt« werden müssen? Für Linke war eigentlich schon immer klar, dass Waffen keinen Frieden schaffen können, sondern nur weiteres Leid verursachen.

Forderungen nach Abrüstung, Friedensgesprächen, nicht-militärischer-humanitärer Hilfe, NATO-Austritt, Sozialpolitik sowie wirtschaftlichen Aufbau — waren einmal urlinke Themen. Nun heißt es aus den Reihen von SPD/GRÜNEN/LINKEN: »Mehr Waffen! Mehr Krieg! Keine Diplomatie!« Sie alle beschmutzen das Vermächtnis von Willy Brandt. Weiterlesen

Presseblick (88)

tagesspiegel.de vom 10. Dezember 2022

Krieg. Krieg. Krieg. Wie in einem Video-Spiel. Das Kriege immer schon unendliches Leid verursacht haben ‑und zwar völlig unabhängig auf welcher Seite- wird von unserer Lückenpresse komplett ausgeblendet. Auf in den Kampf! Bis zum Endsieg über den Putin-Hitler! Kein Rückzug! Kein Aufgeben! Keine Verhandlungen! Keine friedlichen Konfliktlösungsstrategien anstreben! Freilich sollen andere für uns sterben. Die Drecksarbeit erledigen. Ich fordere, dass alle kriegsgeilen Journalisten, Blogger und Politiker sofort an die Front gehören! Hört auf zu labern und kämpft endlich für euer Vaterland und die Freiheit der Ukraine. Macht den Iwan platt! Frieden oder Diplomatie sind für euch ja keine Option. Weiterlesen

Presseblick (87)

Das sprachliche Niveau steigt und steigt... (ndr.de)

Es wird immer schmerzhafter sich die Mainstream-Medien anzuschauen. Einseitige Moralisierungen. Heuchelei. Bigotterie. Gezieltes Weglassen. Diffamierungen. Haltungsjournalismus. Idioten-Sprache. Kriegspropaganda. Als selbstdenkender und friedfertiger Mensch ist das kaum noch zu ertragen. Es gibt keinerlei Bemühungen oder Bestrebungen mehr, möglichst neutral, sachlich oder objektiv zu berichten, so dass sich die Leser selbst eine Meinung bilden können.

Stattdessen werden die Menschen wie infantile Kleinkinder behandelt, denen man die Welt erklären muss, damit sie genau das denken, meinen und machen, was von den Journalisten und der Politik erwünscht wird. Die Bürger werden nicht mehr als selbstbestimmte und erwachsene Menschen betrachtet, sondern als Verfügungsmasse, die man politisch zurecht biegen muss. Die freiheitlich-demokratische Grundordnung ist spätestens seit den »Corona-Maßnahmen« ein schlechter Witz. Weiterlesen

Schwarze Pädagogik

Die »Schwarze Pädagogik« bezeichnet eine defizitorientierte Beziehungsarbeit, die durch Verbote, Strafen, Erniedrigung und Abwertung sowie verbaler und körperlicher Gewalt, das Kind in die gewünschte Richtung lenken und steuern will. Vielfalt, Individualität, Wertschätzung, Partizipation, Selbstbestimmung, Ganzheitlichkeit — das sind die Werte, die Kinder zu zufriedenen, selbstbewussten und glücklichen Menschen reifen lassen.

In der Erziehungswissenschaft gilt die »Schwarze Pädagogik« als veraltet und weitestgehend für überwunden. Viele sind überzeugt, dass sie bei Kindern enorme Schäden angerichtet hat. In der Politik erfährt sie derweil seit rund Zwei Jahren eine neue Wiederauferstehung. Kriminalisierung, Sanktionen und Verbote. Spaziergänge, Demonstrationen, Krankenhausbesuche, freies Atmen in Innenräumen, tanzen, singen, feiern und vieles mehr, wird unter Bußgeld gestellt. Wer nicht genau das macht, was die Regierung sagt, wird bestraft.

»Vielleicht sind wir zu spät auf jene Menschen eingegangen, die Impf-Vorbehalte haben. Wir hätten ihnen früher erklären können, warum Impfen richtig und wichtig ist.“

Die neue ARD-Vorsitzende Patricia Schlesinger

Die ÖRR-Medien agieren hier als Disziplinierungs‑, Moralisierungs- und Volkserziehungsinstrumente, um den Menschen zu sagen, was sie zu denken haben (Framing). Der Maßnahmen-Staat reduziert hier die Bürger zu infantilen (Um-)Erziehungs-Objekten und negiert komplett ihre individuellen Bedürfnisse und Interessen. Die Regierung muss der Bevölkerung dienen und nicht umgekehrt. Ferner wird jeder, der sich auf universale Grund- und Menschenrechte beruft, oder es wagt eine kritische Meinung zu äußern, als unsolidarischer und unsozialer Aussätziger betrachtet, der aus der Gemeinschaft ausgeschlossen werden soll (2G).

Autoritäre Charaktere — die den Verlust der gewaltvollen Erziehungsform vermissen — fühlen sich im totalitären Impffaschismus pudelwohl. In ihrer Herrenmoral kann es nur eine Wahrheit geben. Jeder, der sie anzweifelt, verdient auch keine humanistische Behandlung mehr. Hier wird ein antidemokratischer Geist gepflegt, der nur in eine Richtung zeigen kann: in die Tyrannei.


Der pädagogische Happen
Furcht vor der Freiheit — der autoritäre Charakter

Die Moral der Ausgrenzung

Und so beginnt es...

Um die Impfapartheid ethisch, moralisch, juristisch und politisch zu rechtfertigen, lesen wir immer wieder die gleiche Begründung:

»Es ist eine individuelle Entscheidung, sich trotz des bestehenden Angebotes nicht impfen zu lassen. Das bedeutet aber auch, dass die Konsequenzen dieser Entscheidung selbst zu tragen sind.“

Das folgt ganz der Logik: »Es ist eine individuelle Entscheidung, der Mafia kein Schutzgeld zu zahlen. Das bedeutet aber auch, dass die Konsequenzen dieser Entscheidung selbst zu tragen sind.“

Es werden strukturelle Diskriminierung, Ausgrenzung und Stigmatisierung installiert sowie dann das Impfen als individuelle Entscheidung deklariert. Hinzu kommen Nudging-Methoden, sozialer Druck, finanzielle Erpressung, Kündigungsandrohung und Nötigung. Das Ganze erinnert mich sehr stark an Don Corleone:

»Wir machen Ihnen ein Angebot, das sie nicht ablehnen können!«

Du musst Dich nicht impfen lassen! Wirklich nicht! Aber dann machen wir Dir das Leben zur Hölle! Echte Freiwilligkeit setzt eben auch sanktionsfreie Folgen voraus. Und wenn die Impfung ein freies Angebot ist, wie kann es dann überhaupt »Impfverweigerer« geben?

»Das letzte Versprechen lautete: Die Maßnahmen werden aufhören, wenn alle Menschen ein Impfangebot bekommen haben. Die Realität lautet: Wer das Angebot nicht will, wird mit indirektem Zwang, Ausgrenzung und Diffamierung überzogen, zugleich wird weiter Pandemie-Panik betrieben. Man bedient sich aus dem Inventar totalitärer Staaten.«

In meinen Fall kann ich euch versichern: Je mehr sie mich nötigen und zwingen wollen, desto kämpferischer werde ich. So nicht, liebe Maßnahmen-Freunde!


»Impfen macht frei!«

Diskurshygiene

Der Meinungs- und Deutungs-Wachhund.

»Was Wahrheit ist, bestimmen wir Politiker, LeiDmedien und Faktenchecker!« Alle, die etwas anderes sagen oder denken, sind:

Verschwörungstheoretiker. Rechtsextremisten. Grundgesetz-Wedler. Corona-Leugner. Antisemiten. Links- oder rechtsesoterische Impfgegner. Covidioten. Populisten. Verschwörungsgläubige. Corona-Skeptiker. Braune Esoteriker. Aluhüte. Corona-Verharmloser. Putin-Versteher. Nazis. Rechtsoffene Querfront. Wut-Spreader. Extremisten. Wirrköpfe. Verschwörungstrolle. Spinner. Weltverbesserer. Corona-Relativierer. Verschwörungsfanatiker. Sozialromantiker. Krude Verschwörungsideologen. Corona-Demagogen. Verschwörungserzähler. Chaoten. Verschwörungslügner. Wutbürger. Schwurbler.

Wenn journalistische Beiträge, Kommentare oder gar wissenschaftliche Untersuchungen, diese stark negativ konnotierten Begriffe verwenden, dann geht es Ihnen vor allem darum, kritisch denkende Menschen und Gruppen abzuwerten. Ihnen die Fähigkeit abzusprechen, sinnvolle, alternative Thesen und Gedanken formulieren zu können. Wer Menschen als Unpersonen diffamiert, muss sich auch nicht mit ihren Inhalten oder Argumenten auseinandersetzen. Das ist das Gegenteil eines herrschaftsfreien Diskurses und das Gegenteil eines ernsthaften Erkenntnisinteresses, eine Sache ernsthaft durchdringen zu wollen. Weiterlesen

Corona Neusprech (3)

Herrschaftswörter: schärfen, schleifen, wetzen.

Das erste Opfer in einem Krieg ist immer die Sprache. Jede neue Erzählung, jedes Mainstream-Narrativ und jede große Ideologie, benötigt ihre eigene Sprache, um sich in den Herzen und Köpfen der Menschen verankern zu können. Alte Begriffe bekommen eine neue Bedeutung. Neue Wörter sollen den mental erlaubten Denkrahmen festlegen. Diffamierungsvokabeln verengen den Meinungskorridor. Haltung und Gesinnung stehen fortan vor Vernunft, Rationalität und gesundem Menschenverstand. Sprache formt nicht nur unsere Kommunikation, sondern auch unser Denken. In den letzten 40 Jahren war es vor allem die Sprache des neoliberalen Marktradikalismus, die nicht nur unseren Alltag bestimmt, sondern sich tief in unsere Gefühlswelt gefressen hat. Aber auch bei der Vorbereitung und Durchführung von Kriegen, ist Sprachmanipulation ein bewährtes Mittel. Die »Corona-Pandemie« hat unsere Sprache ‑ein weiteres Mal- mit Gift und Galle überzogen. Heute: Teil 3. Weiterlesen