Medienkompetenz (3)

- Bildauswahl -

Um bestimmte Assoziationen zu wecken und um die Aussage eines Beitrages zu verstärken, werden häufig ganz bestimmte Bilder und Fotos verwendet. Hier werden schon vorab, ganz bewusst und ganz gezielt, subtile Botschaften gesendet. Diese werden von den Lesern wahrgenommen, bevor sie auch nur den ersten Satz gelesen haben. Aus Copyright-Gründen verlinke ich die jeweiligen Bilder am jeweiligen Ende meiner kurzen Analyse.

1.) Beim ersten Bild wird vermittelt, dass Sarah Wagenknecht, dafür verantwortlich sei, wenn die Linkspartei in den Umfragen und/oder Wahlergebnissen verliert. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht und auf einer Abrissbirne sitzend, zerstört sie die Partei. Bewusst und mit voller Absicht. Ob die »Linkspartei«, mit ihrer woken Gender-Identitätspolitik sowie ihrer Corona-und-NATO-Anbiederung, sich nicht sowieso zunehmend überflüssig macht, ist natürlich kein (Bild-)Thema.

Das Bild dazu gibt es hier.


»Und weil ein Bild mehr sagt als hunderttausend Worte, so weiß jeder Propagandist die Wirkung des Tendenzbildes zu schätzen: von der Reklame bis zum politischen Plakat schlägt das Bild zu.«

- Kurt Tucholsky


2.) Der Friedensforscher, Historiker und US-Kritiker, Daniele Ganser, ist vielen Herrschenden und Medienschaffenden schon länger ein Dorn im Auge. Er verkauft Bestseller und füllt ganze Hallen mit seinen Vorträgen. Leider kritisiert er regelmäßig die imperialistische Geopolitik der US-Regierung. Das gefällt den mehr als 25.000 Mitarbeitern im Pentagon, die an der Meinungs- und Deutungshoheit von US-Interessen arbeiten, ganz und gar nicht. Deshalb gibt es dann beispielsweise regelmäßig diffamierende Artikel über ihn. Besonders T‑Online hat es auf ihn abgesehen.

Auf den Bildern zu den Beiträgen hat er den Mund geöffnet, die Hände erhoben, die Augen zu Schlitzen verengt: »Was wollt Ihr eigentlich alle von mir? Ich bin hier der Dampfplauderer und weiß sowieso alles besser!« So oder so ähnlich kommt das beim Betrachter an. Der durchaus sympathische und charmante Ganser, wird hier als unangenehme und rechthaberische Person dargestellt.

Bilder dazu gibt es hier, hier, hier und hier.


3.) Die Inszenierung von Politikern im Medienzeitalter ist mittlerweile übliche Praxis. Ganze Heerscharen von PR-Beratern, Journalisten und Styling-Coaches, sollen sich darum kümmern, entsprechende Bilder mit entsprechenden Botschaften zu konstruieren. Das ist keine neue Erkenntnis, aber es ist wichtig, immer wieder darauf hinzuweisen, dass die Medienrealität nicht gleichbedeutend mit der Alltagsrealität ist. Das wird leider immer wieder vergessen.

Außenministerin Annalena Baerbock war im Irak. Eine lächelnde Außenministerin und viele zurücklächelnde irakische Kinder. Die subtile Botschaft ist eindeutig: die deutsche Außenministerin ist kinderlieb und die Kinder mögen sie auch.

Das Bild dazu gibt es hier.


Die ehemalige US-Außenministerin Madeleine Albright antwortete auf die Frage, ob die Sanktionen den Preis der halben Million toter irakischer Kinder wert gewesen seien:

»Wir meinen, dass sie den Preis wert sind.«

Ob Frau Baerbock, als überzeugte Transatlantikerin, die US-Sanktionen gegen den Irak damals wohl mitgetragen hätte?


Medienkompetenz (1): Überschriften
Medienkompetenz (2): Quellen

9 Gedanken zu “Medienkompetenz (3)

  1. Antwort auf die letzte Frage: Klar, hat die Baerbock nicht auch Albright als eines ihrer Vorbilder genannt?
    Auch finde ich es unerträglich, was diesen Kindern im Irak alles angetan wird. Jetzt auch noch eine Begegnung mit der »Hexe des Westens«.

  2. Das wird allgemein ein harter Kampf werden. Sie gehen jetzt schon an die Kinder und drücken ihnen ihren Stempel und die Propaganda auf. Und gerade da meinen sie, »Medienkompetenz« zu vermitteln. Ich finde das mordsgefährlich, wenn man derart indoktrinierte Kinder bald im Erwachsenenalter gegen sich haben dürfte.

  3. @Sascha

    »Ich finde das mordsgefährlich, wenn man derart indoktrinierte Kinder bald im Erwachsenenalter gegen sich haben dürfte.«

    Unser Schulhelfer, Anfang 20, überzeugter Grünen-Wähler und Veganer trug bis zuletzt die Maske überall, als längst viele Kinder die schon nicht mehr hatten. Dennoch ist er bis heute überzeugter Wokianer und redet von »Selbstbestimmung« und »Pluralität«.

    Es gibt viele Kinder/Jugendliche, die vielleicht nach außen hin »mitspielen«, aber den ganzen woken Gender-Bullshit überhaupt nicht ernsthaft glauben. Vor allem deshalb, weil Kinder eine sehr feine Antenne für Doppelmoral haben. Menschen, die das Eine sagen und genau gegenteilig handeln, halten sie nicht für glaubwürdig.

    Insofern: ich habe Hoffnung. ;-)

  4. Sorry, aber das hat man auch schon von der 80er Generation behauptet.
    Und das sind die, die nämlich alles mitmachen, weil es an der notwendigen Konditionierung fehlt.
    Die merken schon, oder sollte ich sagen »manche« merken es schon das etwas nicht stimmt, aber sie reagieren darauf mit Depressionen oder können es eben nicht zuordnen.
    Und genau, weil sie es nicht können, passen sie sich umso stärker an.
    Wo kein Mitdenken und Hinterfragen gelehrt wird, kann eben auch nichts hinten raus kommen.
    Ein Film dazu: https://www.imdb.com/title/tt17121902/

  5. Das seh ich allerdings auch so. Ein freier Geist fällt nicht einfach vom Himmel. Und wenn das Schulsystem nur noch als Vermittler von Wissen und Techniken zwecks zukünftiger Ausbeutung auf dem Arbeitsmarkt dient, dann seh ich da den Gedanken Kants bezüglich der Befreiung aus der eigenen Unmündigkeit schon fast mit Füssen getreten.

    Chapeau vor den Lehrern, die noch versuchen, sich am Geiste Kants zu orientieren. Sie haben gewiss einen schweren Stand.

    Ebenso ist die Reaktion derjenigen, der Kinder, die wohl diese Verlogenheit erkennen nicht etwa die Rebellion GEGEN die Zustände, sondern die Kapitulation VOR diesen Zuständen:

    Depression, Angst- und Essstörungen

    Das kann man dann noch derart umdichten und behaupten, dass die Kinder heute eben alles Sensibelchen sind und nichts mehr aushalten, damit die verantwortlichen Akteure aus Politik und Wirtschaft aus der Schusslinie genommen werden können.

    Damit wären wir dann bereits beim Endstadium des Kapitalismus angekommen — beim Sozialdarwinismus, wo schlussendlich nur der härteste Hund überlebt.

    Und Frau Baerbock sieht Frau Albright nicht nur als Vorbild, sie steht gleich auf ihren Schultern.

  6. Die kindlichen Freigeister wirst Du kaum erkennen. Sie wissen, dass die Schule im Wesentlichen eine Konformismusveranstaltung ist. Daher halten sie sich oft bedeckt und glänzen mit ihrer Intelligenz eher fachlich und oft auch eher im Privaten. Das ändert sich dann eher nach der Schule, wo sie in der Regel eine steile Karriere bewerkstelligen, falls sie nicht einfach selbst etwas gründen.

  7. Die Indoktrination ist schon sehr weit fortgeschritten.
    Schon in Anfang der 90er haben mir etliche Jugendliche anvertraut, das sie am liebsten einen Job in den öffentlichen Verwaltungen anstreben.
    Das hat es in den 70ern so gut wie gar nicht gegeben.
    Rainer Mausfeld hat diesbezüglich in seinem Buch »Das Schweigen der Lämmer« am meisten Relevanz.
    Zitat:»In der Geschichte finden sich vielfältige Beispiele, die belegen, dass diejenigen, welche die gesellschaftlichen Sozialisationsinstanzen am längsten durchlaufen und somit die herrschende Ideologie tendenziell am tiefsten verinnerlicht haben, auch am ehesten dazu neigen, sich in den Dienst politischer und ökonomischer Machteliten stellen. Da sie auf ihrem langen Sozialisationsweg zugleich die strukturellen Mechanismen internalisiert haben, über die sich gesellschaftliche Anerkennung gewinnen lässt, bedarf dieser Prozess einer Ausrichtung an den Kraftfeldern der Macht zumeist keiner besonderen Steuerung mehr. In einigen Bereichen — im universitären Bereich insbesondere in Ökonomie und Politologie sowie im politischen Journalismus der Konzernmedien und auf den Leitungsebenen öffentlich-rechtlicher Medien — weisen diese Mechanismen eine nahezu perfekte Ausprägung auf, so dass sie von einer systematischen Steuerung von außen im Ergebnis nicht zu unterscheiden sind. Die in die Karrieremechanismen eingebauten Filter sorgen, vor allem in den genannten Bereichen, gleichsam automatisch dafür, dass die »Richtigen« in die mit Anerkennung und gesellschaftlicher Wirksamkeit verbundenen sozialen Positionen gelangen. Folglich sind in jedem ideologischen System die Zentren der Macht gesellschaftlich«.
    Das Buch ist immerhin auch schon jetzt 8 Jahre alt und gehört genauso wie »Schwarzbuch Kapitalismus« (1999) von Robert Kurz zu meinen Standartwerken.
    Ich versuche immer aufzuzeigen dass es bereits Anfang der 80er merklich mit Reagen, Thatcher, Kohl den aufkommenden Neoliberalismus und den einschneidenden Entwicklungen der Hochfinanz und der Umstrukturierung der Unternehmen mittels der Thinktanks der Beraterfirmen wie »McKinsey« und Konsorten zu verdanken ist, was heute geschieht.

    Ein gutes Beispiel ist auch der wiederauferstandene Blog von »DS Pektiven«
    Denn hier, findet sich ein gutes Beispiel von verinnerlichtem Glauben an die Strukturen des Staates des Betreibers, der einfach nicht begreifen möchte das diese systemimmanenten bürokratischen Auswüchse das Problem selbst darstellen.

  8. Die Bilder unserer so woken Aussenministrierenden
    au Indien fand ich dann schon besser. Niemand
    wollte sie vom Rollfeld abholen, unsere
    Frau Unwichtig, man hätte ihr wenigstens für die
    Wartezeit ein Trampolin hinstellen können, damit es
    wenigstens geistig zusammenpasst.

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