Die Meinungsfreiheit, die sie meinen

"Ja, wir Journalisten haben Russland unfair behandelt" (mehr als 900 Kommentare; viele zensiert). Kolumne von Jochen Bittner. Zeit.de vom 13. Oktober 2016

Ja, wir Journalisten haben Russland unfair behandelt“ (mehr als 900 Kommentare; viele zensiert). Kolumne von Jochen Bittner. Zeit.de vom 13. Oktober 2016

Anmerkung: Wer die NATO-Versteher Jochen Bittner und Josef Joffe auf ihre transatlantischen Netzwerke und somit auf ihre Parteilichkeit hinweist, wird zensiert. Wer die USA und die NATO kritisiert gilt wahlweise als Putin-Troll, Antiamerikaner, Populist, Verschwörungstheoretiker oder Antisemit. Und nein, im Syrien-Krieg gibt es keine Guten. Jeder, der andere Menschen tötet, ist böse.

Der Wahrheit verpflichtet

Spiegel Online vom 15. September 2016

Spiegel Online vom 15. September 2016

Die Parteilichkeit und Unsachlichkeit des Artikels ist unerträglich. Einige Auszüge:

»Auslöser der Tätlichkeiten sollen den Angaben nach Asylsuchende gewesen sein.«

Welchen »Angaben nach«? Der sächsischen Polizei? :bulle:

»Ein 18-jähriger Bewohner des Heimes erlitt nach Angaben der Polizei aus noch unbekannter Ursache Schnittverletzungen. [...] Ein weiterer, 20-jähriger Bewohner des Heimes soll sich selbst mit einer Flasche am Kopf verletzt haben.«

So so. Borderline-Flüchtlinge? So wie der Selbstanzünder Oury Jalloh? Warum verletzen sich eigentlich Nazis niemals selbst? Sachsen ist bekannt für seinen Sachsensumpf, die brennenden Asylheime und seine generelle Fremdenfeindlichkeit. Vielleicht sollten unsere »Leitmedien« nicht immer ungeprüft die Polizeimeldungen übernehmen und sich mal wieder selbst auf Recherche begeben? Aber das ist natürlich nicht »kostenneutral« zu haben, wie ab- und umschreiben, gelle?

Der Anschlag (30)

anschlag_teaserIn der Nacht von Freitag zu Samstag haben sich die Redaktionen der Nachdenkseiten, von RT Deutsch, Junge Welt, Neues Deutschland und KenFM komplett aufgelöst. Spiegel Online nannte es überfällig. Und auch einige mutmaßliche Linke begrüßten den Vorfall.

Das Hochladen und Teilen von Katzenbildern und –Videos ist auf Facebook ab dem nächsten Monat verboten. Nun gibt es Online-Petitionen, Shitstorms sowie regelmäßige Protestaktionen vor der Facebook-Zentrale in Deutschland.

Thomas Gottschalk, der jahrelang für Haribo Werbung machte, bezeichnete in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, die kommerzielle Propaganda als die schlimmste Form der Propaganda. Johannes B. Kerner nannte ihn daraufhin einen Verschwörungstheoretiker, der nur Aufmerksamkeit erregen wolle.

Zur Erinnerung

Vor einigen Tagen geisterte der Psychopath, Rechtsextremist, Terrorist und Massenmörder Anders Breivik wieder einmal durch die Massenmedien. Er beschwerte sich über seine Haftbedingungen. Breivik, der 77 Menschen, darunter 32 unter 18 Jahre, kaltblütig ermordete. Mir geht es hier nicht darum, was »gerecht« ist oder ob es »angemessen« sei, dass gerade er sich auf die Menschenrechtskonvention, Artikel 3 bezieht, sondern um die Rolle der Medien. Einerseits geben sie ihm und all den anderen Irren, wie beispielsweise Beate Zschäpe, genau die Aufmerksamkeit die sie wollen. Andererseits wird überhaupt nicht mehr thematisiert, wie unsere Leitmedien damals über den Amoklauf von Breivik berichtet haben und das sie sich weiterhin weigern, ihn einen »Terroristen« zu nennen.

Fabian Köhler, Politik- und Islamwissenschaftler, hat hierzu auf seinem Blog schantall-und-scharia.de eine hübsche Auflistung unter dem Titel »die 11 größten medialen Breivik-Verharmloser« veröffentlicht. Tagesschau, Welt, Spiegel Online — alle waren sie sich im Juli 2011 einig, dass Norwegen das Ziel von islamistischen Terroristen wurde. Weil eben nicht sein kann, was nicht sein darf. Das Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung (DISS) hält 2011 fest: »Dass sich die extreme Rechte von Politically Incorrect bis zur NPD im Aufwind sieht, ist bei diesen Diskurskonstellationen kein Wunder.« Pegida, AfD, brennende Flüchtlingsheime, Facebook-Hassbeiträge — die bürgerlichen Massenmedien haben ihren Teil dazu beigetragen.

Presseblick (51)

So langsam sind die »Panama Papers« kein Thema mehr in den Medien (der Böhmermann-Fall hat es erfolgreich verdrängt). Ein weiterer Skandal, der ohne jegliche Konsequenzen für die Superreichen bleibt. Ähnlich wie bei den Doktor-Plagiaten, #luxleaks, den Offshore-Leaks, der Liechtensteiner Steueraffäre sowie den Enthüllungen von Edward Snowden und Julian Assange sind das alles keine »Einzelfälle«, sondern immanente Bestandteile unseres politischen und wirtschaftlichen Systems. Dorothea Siems auf welt.de springt sogar für die korrupten und kriminellen Vermögenden in die Bresche: »Die Hatz auf die Reichen ist anstößig und illiberal.« Finanzminister (und schwarzer Koffer-Träger) Schäuble will indessen mit Insidern nicht sprechen. Und alle anderen benutzen den Skandal, um ‑mal wieder- gegen Putin zu hetzen. Im Westen also nichts Neues. Wir alle sollten mittlerweile davon ausgehen, dass wir hier nur die absolute Spitze des Eisberges sehen. Vermutlich sind die abgefahrensten Verschwörungstheorien noch harmloser Kindergarten. :pfeif:  Weiterlesen

»Aber liegt es nicht doch an der Person?«

Ein schönes Beispiel dafür, wie die Leitmedien immer wieder versuchen, die Linkspartei zu spalten, ihre Konzepte zu ignorieren und ihre gesamte Politik lächerlich da stehen zu lassen. Moderator Michael Hirz eiert fast in der gesamten Sendung herum, geht auf keine Antwort wirklich ein und versucht krampfhaft das Interview auf Personalfragen herunter zu brechen. Natürlich in der Hoffnung, dass Frau Wagenknecht irgendetwas belastendes über ihre Parteikollegen sagt, was dann morgen in allen bürgerlichen Massenmedien stehen würde, um die Linkspartei weiterhin nieder zu machen. Diese Medien-Bashing-Methode gegenüber der Linkspartei wird schon seit Jahren angewendet, aber von vielen immer noch als »Übertreibung« bezeichnet. Dabei ist es nur folgerichtig, dass die Öffentlich-Rechtlichen, die fest in der Hand von CDU und SPD sind, sowie die privaten Massenmedien, die den Reichen gehören, keine Freunde von der Linkspartei sind.

Replik auf: »Journalismus unter Beschuss«

Haben Journalisten den Mut, die Hand zu kritisieren, die sie füttert?

Haben Journalisten den Mut, die Hand zu kritisieren, die sie füttert?

Der Chef des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV), Frank Überall, schreibt in den aktuellen Blättern für deutsche und internationale Politik (Blätter, Ausgabe April 2016), einen Artikel über die Bedrohungen von Journalisten. Als Hauptgefahr sieht er Blogger, Social Media – Aktivisten sowie diejenigen, welche die Medien mit dem Lügenpresse-Vorwurf belegen. Er spricht von »Hass-Blogs, Hass-Mails, Hasskommentaren« sowie von tätlichen »hasserfüllten Angriffen« auf Journalisten bei Demonstrationen und Kundgebungen. Weder gibt es eine sachliche Analyse darüber, warum soviel Kritik (eben nicht nur »Hass«) in der Bevölkerung gegenüber den Massenmedien vorhanden ist, noch eine schonungslose und ehrliche Selbstreflektion über den aktuellen Zustand von Berufsjournalisten und Leitmedien. Weiterlesen

Presseschau des Terrors

In diesen Tagen beherrscht uns nicht nur der islamistische Terrorismus, sondern auch der Medien-Terror. Er soll uns blind, ängstlich und gefügig machen. Unsere Vernunft ausschalten. Unseren freien Geist betäuben. Die Vorlage für den Abbau der Bürgerrechte liefern. Eine Auswahl.

Terrorangst: Politiker drängen auf Bundeswehreinsatz im Innern

Anmerkung: Der feuchte Traum des Wolfgang Schäuble. Er versucht schon seit Jahren das durch zu boxen. Nun rückt sein verfassungswidriges Ziel in greifbare Nähe. Dem Terrorismus sei Dank!

70.000 twittern zu totem Polizeihund in Paris – Keiner zu 50 Terror-Toten in Nigeria

Anmerkung: So sind sie,  unsere »westlichen Werte«. Für (Haus-)Tiere ein Vermögen ausgeben, viel Zuneigung, Aufmerksamkeit und Liebe aufbringen, Cat Content auf Facebook in die Hunderttausend »liken«, aber für Kriegsflüchtlinge, Obdachlose, ermordete Drohnentote, verhungerte Afrikaner oder Nicht-Westliche-Terror-Toten keine Empathie besitzen wollen.

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Der Verlust des Mutes

mut_titelAls Mut bezeichnet man eine vermeintlich tapfere Handlung oder Entscheidung, die persönliche Gefahren oder Nachteile mit sich bringen kann. Der Mutige schreitet voran, stellt sich seinen Ängsten sowie den äußeren Widerständen und geht ein oft unberechenbares Risiko ein. Der Held durchbricht den lähmenden Ist-Zustand und will eine Verbesserung nicht nur für sich, sondern für viele Menschen erreichen. Es ist nicht primär sein Ziel berühmt zu werden, sondern vor allem eine positive Veränderung herbei zu führen. In der Menschheitsgeschichte seien hier exemplarisch Nelson Mandela, Gandhi, Martin Luther King, Che Guevara oder Edward Snowden genannt. Heute gilt jemand als wagemutig, wer sich gut inszenieren kann, wer seine Individualität und Authentizität zu den Anforderungen von Unternehmen verbiegen lässt und wer bequem auf seiner Couch einen digitalen Shitstorm startet. In meinen Augen ist das alles nicht mutig, sondern feige. Weiterlesen

Gemietete Blogjournalisten

nigge_titelStefan Niggemeier, Journalist und Blogger, bekannt durch seinen Bildblog, fragt in seinem FAZ-Artikel »Journalismus unter Verdacht« vom 2. November 2014: »Manipulieren die Nachrichten die Nachrichten? Hetzt die Presse gegen Putin? Lassen sich Journalisten kaufen? Die Kritik an den Medien in Blogs und Büchern wird immer exzessiver und aggressiver.« Bezeichnenderweise werden in dem Artikel auch keine Kommentare zugelassen. Weiterlesen