Die Überflüssigen (2)

Mann, 70 Jahre alt, bezieht Grundsicherung, hat drei Enkel, ist chronisch krank, sammelt Pfandflaschen und wählt die AfD — möchte respektiert und geliebt werden.

Frau, Anfang 60, ungeimpft, Pflegefachkraft, war 30 Jahre im Dienst, liebt ihre Arbeit, wurde rausgemobbt — möchte respektiert und geliebt werden.

Mann, 38 Jahre alt, Deserteur aus der Ukraine, ist nach Deutschland aus dem Krieg geflohen, will in Frieden leben — möchte respektiert und geliebt werden.

Junge, 15 Jahre alt, redet sehr laut, spielt leidenschaftlich Fussball, hat große Schwierigkeiten in der Schule und viele körperliche Konflikte — möchte respektiert und geliebt werden.

Frau, 24 Jahre alt, trägt Kopftuch, kommt aus dem Iran und hat Asyl beantragt, kann kein deutsch, fürsorglich und gastfreundlich — möchte respektiert und geliebt werden.

Mann, 41 Jahre alt, derzeit ohne Arbeit, schaut viel RTL und isst gerne Fleisch — möchte respektiert und geliebt werden.

Mädchen, 10 Jahre alt, hat kein Interesse an Klimaschutz, Tierschutz und Umweltschutz, spielt aber gerne mit Barbies und liebt die Farbe rosa — möchte respektiert und geliebt werden.


Die Überflüssigen (1)

Die Sprache der Menschenverachtung (7)

Ist das die neue Ethik der »westlichen Wertegemeinschaft«? (spiegel.de vom 1. November 2023)

Es begann vor rund drei Jahren. Mitmenschen wurden als »Gefährder«, »Seuchenschleuder« und als »Risiken« für die eigene Gesundheit gebrandmarkt. Dann wurden sämtliche C‑Maßnahmen-Kritiker in eine rechte Schmuddelecke gedrückt. Viele wurden auch kriminalisiert und zu Verbrechern erklärt (Michael Ballweg, Paul Brandenburg etc.). Weiter ging es beim Ukraine-Krieg. Jeder, der sich nicht sofort und bedingungslos zur Ukraine bekannt hat, wurde zum »Putinversteher«. Zwischendurch wurde jeder, der die Klima- oder Gender-Politik kritisiert hat, als »AfD-Freund« oder »Nazi« beschimpft.

Jetzt haben wir den Gaza-Krieg. Und wieder das gleiche Spiel. Wieder wird Jeder, der auch nur mögliche israelische Kriegsverbrechen erwähnt, zum »Terroristen-Freund« und »Hamas-Versteher«, ja sogar zum »Antisemiten« erklärt. Es gibt keine Kritiker mehr, sondern nur noch Feinde. Und die müssen bekämpft und beseitigt werden.

Es geht mir hier nicht um Empörung oder Moralisierung. Es ist jedoch wichtig, immer wieder darauf aufmerksam zu machen, in wie weit sich die Grenzen des Sagbaren mittlerweile verschoben haben. Diese Rubrik bringt mir zudem, ehrlich gesagt, wenig »Spass« oder »Freude«. Ich erachte sie jedoch als notwendig, um die Verrohung des öffentlichen Diskurses zu protokollieren und zu dokumentieren. Weiterlesen

Gunnar Kaiser

Es gab viele Menschen, die im März 2020 ein mulmiges Gefühl und einen schwer zu fassenden Klumpen im Magen hatten. Irgendetwas fühlte sich seltsam an. Vieles passte nicht zusammen. Das hatte weniger mit der allgemeinen Unsicherheit und Aufregung, als vielmehr mit einer autokratischen und totalitären Haltung zu tun, die jede Widerrede und jedes gute (Gegen-)Argument sofort zum Schweigen gebracht hat.

Auch mein gesunder Menschenverstand sagte mir, dass hier was faul sein muss. Nur, was tun, wenn einem die geballte Politik- und Medien-Macht ihre »Pandemie-Erzählung« in den Kopf hämmern will?

Man weicht aus. Man informiert sich. Liest sich rein. Sucht Gleichgesinnte. Wolfgang Wodarg. Bhakdi. Ken Jebsen. Hockertz. Homburg. Pürner. Aya Velazquez. Beate Bahner. Christoph Lütge. Raphael Bonelli. Milosz Matuschek. Milena Preradovic. Matthias Burchardt. Stephan Kohn. Michael Ballweg. Jessica Hamed. Clemens Arvay. Sven Böttcher. Und viele viele mehr. Aber vor allem: Gunnar Kaiser. Nun ist er nach einem langen Krebsleiden mit rund 45 Jahren von uns gegangen. Weiterlesen

Die Sprache der Menschenverachtung (6)

Endlich wieder Krieg!

Vorab: es macht einen Unterschied ob Lieschen Müller abends bei einem Bierchen im Stammlokal irgendwelche menschenverachtenden Sprüche ablässt, oder ob das Journalisten, Parteien oder Abgeordnete sowie andere Personen machen, die in der Öffentlichkeit stehen. Letztere haben eine andere, eine größere Verantwortung. Sie prägen den öffentlichen Diskurs und legen somit den Rahmen des »Sagbaren« fest.

Wenn die öffentliche Sprache immer weiter verroht, brutaler und unempathischer wird, sollten alle friedliebenden Menschen alarmiert sein. Insofern, liebe Wokies, behaltet euer relativierendes Argument von »Ja, aber die Querdenker und Impfleugner haben auch so böse Sachen gesagt« — es ist kaum relevant, wenn das Menschen sind, die weder etwas zu sagen haben, noch irgendetwas (mit-)entscheiden können. Weiterlesen

Die Welt danach

- Gastbeitrag von Ryszard Kotonski -

Nur, was hätte passieren können, wenn alle diese ungläubigen Spielverderber und Leugner, dieses ganze selbstdenkende Pack ausgestorben wäre? Gar nichts. Die Welt wird bestimmt nicht untergehen, weil die Evolution die Anpassungsfähigkeiten eines Organismus bevorzugt und nicht das Denkvermögen oder das Bewusstsein.

Für die Architekten der neuen Weltordnung wäre es allerdings eine große Erleichterung, bei ihrer Arbeit nicht mit Widerstand rechnen zu müssen. Denn wie der Sicherheitsberater von Jimmy Carter, Zbigniew Brzezinski, es klar formulierte: »Das politische Erwachen der Menschen ist eine Gefahr für die Neue Welt-Ordnung.« Und deshalb: Ohne jeden Widerstand kann die neue Welt einfach nur »schöner« werden. Weiterlesen

Die Sprache der Menschenverachtung (5)

(Laser Lurch / CC BY-NC-ND 4.0)

Die Dämme sind gebrochen. Ethische Grenzen wurden abgefackelt. Humanistische Prinzipien weggebombt. Zivilgesellschaftliche Errungenschaften in den Lokus gekippt. Es ist wieder erlaubt und angesagt, Menschen in aller Öffentlichkeit nicht nur fertig zu machen, sondern ihnen auch jedwede Menschlichkeit abzusprechen. Natürlich nicht allen! Sondern nur denjenigen, die es wagen Mainstream-Narrativen oder der Regierung zu widersprechen. Sei es bei Corona, dem Ukraine-Konflikt oder beim Klima.

Wo wollen wir als Gesellschaft eigentlich hin, wenn dieser Umgang mit Kritikern und Andersdenkenden sich fest etabliert hat? (Ulrike Guérot, Sarah Wagenknecht, Daniele Ganser, Wolfgang Wodarg uvm.) Was ist das Ziel des Ganzen? Sollen wir am Ende wirklich alle gleich denken? Soll das etwa »Diversität« oder »Pluralismus« sein? Was wird von der »Werte-Gemeinschaft« übrig sein, wenn Andersdenkende weiterhin regelmäßig diffamiert, gecancelt und diskriminiert werden? Weiterlesen

Lebensfreude (6)

Richard Biggs als Dr. Stephen Franklin in »Babylon 5« (1993)

Ich habe bereits an anderer Stelle erwähnt, wie sehr mich die Serie »Babylon 5« nachhaltig geprägt hat. Ich meinte das ernst! Die Serie enthält unzählige Weisheiten und Handlungsempfehlungen, wie man ein zufriedenes und glückliches Leben führen und wie man mit seinen Mitmenschen umgehen sollte. In letzter Zeit muss ich immer wieder an den Stationsarzt Dr. Stephen Franklin (gespielt von Richard Biggs, der leider schon 2004 verstorben ist) denken.

Er hatte sich in der Serie mit seinem Vater verkracht, der ein hochrangiges Mitglied beim Militär der Erde war. Dieser wollte im Erde-Minbari-Krieg eine biologische Waffe herstellen, um die Minbari vernichten zu können. Sein Sohn, Dr. Stephen Franklin, weigerte sich jedoch anatomische und medizinische Kenntnisse der Minbari, zur militärischen Kriegsführung bereit zu stellen. Und das obwohl die Menschheit kurz vor ihrer vollständigen Vernichtung stand. Franklins Haltung war, dass jedes Lebewesen wertvoll sei. Egal ob Mensch oder Minbari. Er sei Arzt und seinem hippokratischen Eid verpflichtet.

Ich frage mich in diesem Kontext, ob sich irgendein deutscher Politiker oder Journalist Gedanken über das Leben von russischen Soldaten macht? Auch diese sind nicht immer ganz freiwillig im Krieg. Haben womöglich Familie. Kinder. Ein hoffentlich glückliches Leben vor dem Krieg gehabt. Nun sitzen sie, genauso wie ukrainische Soldaten im Dreck. Werden verletzt oder sterben. Sollten deutsche Ärzte russische Soldaten medizinisch versorgen dürfen? Darf man öffentlich Mitgefühl für tote russische Soldaten haben? Ist nicht jedes Leben wertvoll?


Lebensfreude (1)
Lebensfreude (2)
Lebensfreude (3)
Lebensfreude (4)
Lebensfreude (5)

Die Sprache der Menschenverachtung (4)

(Laser Lurch / CC BY-NC-ND 4.0)

Die letzten drei Jahre haben den öffentlichen Diskurs und den zwischenmenschlichen Umgang miteinander verroht. Es wurden Tabus und Grenzen gebrochen, die niemals hätten überschritten werden dürfen. Menschen wurden zu »Volksschädlingen« degradiert, ihnen wurde die Menschenwürde sowie sämtliche Grundrechte aberkannt. Es wurde gehetzt, diffamiert und politisch verfolgt. Aber auch in anderen Bereichen zeigt sich immer wieder: mit Empathie tun wir uns in Deutschland schwer.

Gleichzeitig hat sich das Instrument des Zwangs als neue gesellschaftspolitische Maßnahme etabliert. Freilich immer nur für die vermeintlich »gute Sache« und gegen »die Bösen«. Man muss Menschen umerziehen, nudgen, schubsen, nötigen, erpressen und ja, auch ein bisschen zwingen, damit sie das tun, was politisch und moralisch erwünscht ist, so die Devise. Diese Haltung hat mit einer freiheitlich-demokratischen Grundordnung nicht mehr viel zu tun. Weiterlesen

Nichts gelernt

»Jedes Schwanken, jedes Zögern ist ein Verrat am Vaterland! Es geht niemals um den Einzelnen, sondern immer nur um das Gesamte.«

»Im Westen Nichts Neues«, Netflix-Neuverfilmung 2022

Anmerkung: Kommt euch das nicht bekannt vor? Diese Rhetorik hören wir seit Jahren wieder überall. Das Kollektiv ist Alles. Der Einzelne ist Nichts. Sei es bei den »Corona-Maßnahmen«, beim Ukraine-Konflikt oder der Energie-Krise. Durchhalten. Zusammenstehen. Bloß nicht widersprechen oder aufbegehren! Individuelle Bedürfnisse seien »falsch verstandene Freiheiten«.

Der deutsche (Un-)Geist des devoten Kollektivismus degradiert regelmäßig die Würde des Menschen zur Verfügungsmasse von politischen Interessen. Menschenbild? Menschenrechte? Menschenwürde? War da mal was? Wir haben ganz offensichtlich nur wenig aus der Geschichte gelernt.

Kulturzeit

Zu den wirklich schönen Dingen im Leben gehören Kunst, Liebe, Natur, Literatur und Musik. Jenseits aller Grenzen, Nationen und Kulturen hinweg. Ja, auch dieses Blog hält sich viel zu oft mit den häßlichen Dingen der Welt auf (Politik), anstatt mehr die schönen Seiten zu betonen. Deshalb gibt es heute ein wenig Musik aus aller Welt auf die Ohren.

Die weltweite Reise beginnt mit völlig unterschätztem Ska aus der Türkei: »Athena«.

Weiterlesen