»Mary-Sue steht synonym für eine bestimmte Sorte Charakter, der hübsch oder herausragend talentiert ist, dem alles ohne großes Zutun oder Opfer gelingt, der im Zentrum des ganzen Universums steht, der keine Fehler macht und auch keine (wirklichen) Fehler hat — kurzum, ein perfekter Charakter ist.« (fanfiktion wiki)
Im Zeitalter von Social-Justice-Warrior-Kämpferinnen (SJW) in der Unterhaltungsindustrie, trifft man diese Form der weiblichen Charakterzeichnung leider immer häufiger an. Dabei gibt es eben keinen langweiligeren Helden als den (fast) unbesiegbaren »Superman«. Ein Charakter, der (so gut wie) keine Schwächen und Fehler hat, entwickelt sich nicht. Mit ihm kann sich niemand so wirklich identifizieren, weil so eine Figur über den Dingen schwebt. Ein prominentes Beispiel für eine »Mary Sue« ist beispielsweise »Rey« aus der neuen Star Wars-Reihe. Während Luke Skywalker noch Meister Yoda benötigte, um die Macht zu lernen (und dabei ordentlich Fehler machte), besiegt Rey, die noch nie ein Lichtschwert in der Hand hatte, gleich beim ersten Kampf Kylo Ren, der jahrelanges Training bei einem Meister hatte.
Auch Michael Burnham aus »Star Trek: Discovery«, kann alles, weiß alles und hat keine wirklichen Schwächen. Captain Marvel, Buffy und Pipi Langstrumpf, wären weitere Beispiele. Dabei gibt es toll geschriebene weibliche Rollen, wie Ripley aus der Alien-Saga oder Carrie in der »Homeland« Serie. Und ja, es gibt auch den männlichen »Gary Stue« (Captain Kirk!). Aber wenn ich mir so die heutige Filmlandschaft anschaue, scheint man da, was männliche Charakterzeichnungen angeht, erheblich weiter zu sein. Oder was denkt Ihr?