Oskar Lafontaine

Seine letzte Rede im saarländischen Landtag. Hört sie euch an! Diese Ehre sollte man ihm wirklich erweisen! Er hat die Partei, die Linke, verlassen. Ja, darüber haben die Medien berichtet. Aber seine Motive haben sie, wie üblich, unterschlagen. Inhalte, Argumente, Kontexte und Hintergründe interessieren im Befindlichkeits- und Haltungszeitalter Niemanden mehr. Dabei wäre es ein Leichtes gewesen. Denn er hat auf seiner Homepage seine Gründe ausführlich begründet.

Für ihn ist die Linke keine friedenspolitische Partei mehr, nachdem die Parteiführung angekündigt hat, dem militärischen Aufrüstungsprogramm der Bundesregierung zuzustimmen. Die Linke sei auch keine Partei der Rentner, Geringverdiener und »kleinen Leute« mehr, sondern verliere sich in »woken Themen«, welche eher die grüne Anhängerschaft bewegt. Gender statt Soziale Gerechtigkeit.

Oskar Lafontaine ist auch für mich (Liebe Grüße an den Maschinisten!) einer der letzten aufrechten, linken Politiker in Deutschland. Ein echter Nachkomme von Willy Brandt. Jemand, mit Charakter, Prinzipien, einer friedlichen Vision und dem festen Willen, dem Volk zu dienen. Bei den gruseligen Gestalten der aktuellen Ampel-Regierung oder auch bei der Mister-Blackrock-Merz-CDU-Opposition, wird mir dagegen speiübel.


Visionäre Rede von Lafontaine zum Afghanistan-Einsatz (2009)

Wahlplakate 2013 — Teil 5: Die Linke

Am 22. September sind Bundestagswahlen und die Straßen sind bereits zugemüllt mit Phrasen, Versprechungen, Lügen und Verdrehungen. Ich habe einige Wahlplakate fotografiert und möchte sie hier kurz kommentieren. Zum Abschluss werfen wir einen Blick auf die Linke (click to enlarge).

th_DSCN0066Die Linke verzichtet weitgehend auf die Personalisierungsstrategie und versucht mit Inhalten zu punkten. Von dem was ich bisher an Plakaten gesehen habe, verwenden sie den meisten Textteil und eher wenig Bilder. Für Linksliberale (für Rechte und Konservative sowieso) sind die Forderungen natürlich völlig unrealistisch, populistisch, wirtschaftsfeindlich und die Partei würde damit beweisen, dass sie auf Bundesebene nicht koalitions- und regierungsfähig sei. Weiterlesen

Wenn Oskar Lafontaine stirbt, dann...

...wird es so (oder so ähnlich) in den Gazetten stehen:

In der Nacht vom ... zum ... erlag der Linkspolitiker seinem Krebsleiden. Lafontaine war stets ein Kämpfer für die Schwachen und für mehr soziale Gerechtigkeit. Er war ein großartiger Redner und Buchautor. Ihm ist unter anderem die Gründung der Linkspartei zu verdanken. Auch warnte Lafontaine seine Wähler vor den Kosten der Deutschen Einheit, während Helmut Kohl von den »blühenden Landschaften« sprach, um wiedergewählt zu werden. Er blieb stets in der Tradition von Willy Brandt und der Friedensbewegung. Lafontaine war auf der Seite des Volkes und positionierte sich gegen Lobbyinteressen. Als linker Vordenker sprach er sich für einen Generalstreik als politisches Mittel aus.

Vielleicht wird es eine heuchlerische Einsicht geben. Wahrscheinlicher ist aber, dass folgendes verschwiegen wird: Weiterlesen

Geschichte der Herrschenden

Die Geheimrätin hat in Ihrem Blog die Abschiedsrede von Oskar Lafontaine als Parteivorsitzender der Linken reingestellt. Lafontaines Rede war wie immer grandios und auf den Punkt gebracht. Er erwähnt das Gedicht von Bertolt Brecht »Fragen eines lesenden Arbeiters«. Die ersten drei Zeilen des Gedichtes lauten:

Wer baute das siebentorige Theben?
In den Büchern stehen die Namen von Königen.
Haben die Könige die Felsbrocken herbeigeschleppt?

Bertolt Brecht zeigt damit auf, dass unsere Geschichtsschreibung stets auf die Herrschenden ausgerichtet war, ist und wird. Wenn heute in den bürgerlichen Medien von großen Konzernen und ihren Vorstandsvorsitzenden gesprochen wird, werden die Menschen die sich für das Unternehmen kaputt geschuftet haben ‑die also den Reichtum des Konzerns erarbeitet haben- schlichtweg ignoriert. Viele vergessen diesen Zusammenhang und denken immer noch, sie würden für sich selbst lohnarbeiten. Selbstbestimmung als Zwang zur Selbstverwurstung. Lohnarbeiter sind doch für viele Manager   einzig und allein dafür da, den Reichtum des Konzerns zu mehren.

BILDLOS

Seit dem 24. Juni 1952 polemisiert und hetzt die BILD-Zeitung in Deutschland. In Form von leichter Unterhaltung, Skandalisierung und Boulevard werden politische Themen unters Volk gemischt. Bedenklich sind aber nicht nur die Diffamierungen und die Hetze der Blödzeitung, sondern auch die ständigen Verzerrungen und Lügen. Der Bildblog zeigt diese sehr gut auf.

Mit einer Auflage von ca. 3 Millionen Exemplaren erreicht die Zeitung täglich fast 12 Millionen Menschen und damit knapp 18% der deutschen Gesamtbevölkerung.

Aber das wird sich nun ändern! Mit »BILDLOS« startet nun die erste ernstzunehmende Konkurrenzzeitung. Also sofort zugreifen bevor alle Erstausgaben vergriffen sind.

Wir müssen den »Gürtel enger schnallen«...

...auf diese Redewendung warte ich dieser Tage noch! Haben wir das nicht schon mal gehört? Mussten am Ende nicht hauptsächlich die Geringverdiener, Rentner und sozial Bedürftigen den »Gürtel enger schnallen«, während Unternehmen und Großkonzerne die Sektkorken haben knallen lassen? Die bürgerlichen Medien feiern Merkels Regierungserklärung als einen mutigen Schritt. Als eine »Geschichte eines Sprungs vom Dreimeterbrett«, wie die SZ schreibt. Was daran mutig sein soll, den CDU — Spendern und Geldgebern in Form von Steuerentlastungen nun in den Allerwertesten zu kriechen, weiß wohl nur die SZ. Weiterlesen

Lafontaine zum Afghanistan-Einsatz

Lafontaine betont, dass vor allem die militärische Komponente gestärkt worden ist und eben nicht der Zivilaufbau in Afghanistan. Der Afghanistan Einsatz dauert mittlerweile länger als der gesamte Zweite Weltkrieg (2001−2009) und es hat bisher keine großen Veränderungen gegeben. Ganz im Gegenteil haben sich die Anschläge in Afghanistan erhöht. Wie lange soll der Einsatz noch dauern und was will man eigentlich realistisch erreichen?

Ein Jahr ZG-Blog!

Unseren ZG-Blog gibt es nun seit September 2008 bereits ein Jahr. Es gab Höhen und Tiefen (toller nichtssagender Allerweltssatz, oder? ;) ) und vor allem auch einige interessante Aspekte und Hintergründe. Laut unserem Blogcounter, der die Aufrufe und Hits des Blogs zählt, hatten wir im Juli durchschnittlich 361, im August 464 und bisher im September schon durchschnittlich 602 Besucher pro Tag. Die Gesamtbesucherzahl von monatlich über 10.000 Besuchern wird seit Juli 2009 kontinuierlich durchbrochen. Und das Obwohl wir nicht mehr jeden Tag einen Beitrag bringen, d.h. durch den Sommer stark nachgelassen haben. Wie kommt das? Könnt Ihr uns darauf eine Antwort geben? Weiterlesen

»Mehr Arbeit für 50 Plus«...

...sagte der SPD Bundesvorsitzende Franz Müntefering am 9. Februar 2006 (damals noch Arbeitsminister) bei einer öffentlichen Bundestagsdebatte. Er setzte die Rente mit 67 durch. Das Hauptargument Münteferings und der Befürworter der Rente mit 67 war und ist vor allem der sog. »Demographische Wandel« in Deutschland. Wir werden angeblich alle immer älter und müssten insofern auch länger arbeiten, sonst breche das Rentensystem zusammen, so die Argumentation. Dabei würde die Schaffung von Arbeitsplätzen diese Argumentation ad absurdum führen. Weiterlesen

Sommerinterview mit Lafontaine

Ein ausgesprochen ausgewogenes und vor allem selten faires Interview mit Oskar Lafontaine. Er spricht vor allem diesmal auch die Rolle der Medien und der SPD an. Lafontaine spricht offen und direkt aus, was er denkt. Besonders, dass die Linke in den Medien aus Interessensgründen vielfach diskreditiert wird,  thematisiert er offen. Empfehlenswert!