Narrative Legenden

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BILD-Schlagzeile vom 2. August 2016

Nebelkerzen, Alibi-Diskussionen, Trash-TV, Symbol-Politik, Boulevard-Meldungen, Teile-und-Herrsche-Diskurse sowie Nebenkriegsschauplätze, sollen uns regelmäßig von dem ablenken, was wirklich wichtig ist. Also von den Interessen der Eliten, von Reichtums-Verteilungsfragen und den wahren Hintergründen von Kriegen. Zwar weiß eigentlich jeder (mindestens gefühlt), dass es immer und überall primär nur ums Geld geht, dennoch lässt man sich immer und immer wieder auf Halb-Wahrheiten, Legenden und Mythen ein, die unsere Hirne vernebeln und unseren Verstand ausschalten sollen. Weiterlesen

Die gesichtslosen Alten

Wir leben in einer altersfeindlichen Lohnarbeitsgesellschaft. Wer mit über 50 plötzlich erwerbslos wird und einen neuen sozialversicherungspflichtigen Job sucht, bekommt das deutlich zu spüren. Auch in den Medien wird der Jugendwahn zelebriert: schön, gesund und geil ist, was jung ist. Auch in der Öffentlichkeit werden Senioren und Rentner weitestgehend ignoriert oder als Belastung empfunden. Seit einiger Zeit ist mir zudem aufgefallen, dass unsere Online-Massenmedien beim Thema Rente, Pflege oder Demografie, nur die Hände von alten Menschen zeigen, nicht aber ihre Gesichter. Einige Beispiele:

- faz.net vom 12. September 2013

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Warum wir keine Kinder kriegen...

Vor einigen Tagen ging es wieder durch die Presse: »Geburtenflaute in Deutschland. Seit 40 Jahren liegt die Geburtenrate bei konstant 1,4 Kindern pro Frau«. Als Grund wurde die mangelnde Vereinbarkeit von Familie und Beruf genannt. Auch wenn das ein wichtiger Punkt ist, so ist das nicht die einzige Ursache. Warum wird der Geburtenrückgang eigentlich als ein Problem skandalisiert? Wollen deutsche Unternehmen nicht etwa gut ausgebildete Frauen ohne Kinder oder Kinderwunsch? Wollen viele Arbeitgeber nicht ehrgeizige Karriereristen, die flexibel, mobil und ungebunden sind? Und wollen Nachbarn, Mieter und Passanten nicht eine kinderfreie Lebenswelt, weil die kleinen »Gören« eh nur den ganzen Tag spielen und schreien würden?

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Gepflegte Dauerpropaganda

Seit Jahren, wenn nicht gar Jahrzehnten, werden uns bestimmte Lügenmärchen und Mythen immer und immer wieder erzählt. Die herrschende Kaste will damit vor allem den Status Quo der Profitsicherung und den gesellschaftlichen Frieden aufrecht erhalten. Drei besonders penetrante Lügenmärchen, die uns durch jeglichen Kommunikationskanal fast täglich erreichen sind:

  1. Arbeitslose sind selbst schuld an ihrer Situation.
  2. Leistung lohnt sich.
  3. Wir werden immer älter und Deutschland stirbt aus.

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Faschismussprech

Es scheint bei einer schwarz-gelben Bundesregierung kennt die bürgerliche Presse kein Halten mehr. Mit aller sprachlichen Härte versucht nun, z.B. die WELT, faschistisches Denken massentauglich zu machen:

Heinz Buschkowsky hat recht mit seiner Kritik an der Familienpolitik. Denn anders als geplant, schafft das Elterngeld vor allem Gebäranreize in der Unterschicht. Von 100 Elterngeldbabys, die eigentlich alle von Karrierefrauen hätten kommen sollen, steuerten diese im Jahre 2007 gerade mal neun bei. Eine folgenschwere Entwicklung.

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»Mehr Arbeit für 50 Plus«...

...sagte der SPD Bundesvorsitzende Franz Müntefering am 9. Februar 2006 (damals noch Arbeitsminister) bei einer öffentlichen Bundestagsdebatte. Er setzte die Rente mit 67 durch. Das Hauptargument Münteferings und der Befürworter der Rente mit 67 war und ist vor allem der sog. »Demographische Wandel« in Deutschland. Wir werden angeblich alle immer älter und müssten insofern auch länger arbeiten, sonst breche das Rentensystem zusammen, so die Argumentation. Dabei würde die Schaffung von Arbeitsplätzen diese Argumentation ad absurdum führen. Weiterlesen

Vermehrt Euch!

»Ich habe in der Schule gelernt: Wir sind 1,8 Milliarden Menschen. Mussten wir auswendig lernen, weil es für immer war. Wir sind jetzt aber 6,3. Und das geht weiter. Weil die alle munterer sind als Ihr hier.«

- 18.10.2008: SPD-Vorsitzender Franz Müntefering beim Sonderparteitag in Berlin

Anmerkung: Zunächst spricht Müntefering wieder einmal den Mythos des demografischen Wandels in Deutschland an. Mit großem rhetorischen Luftblasen-Getöse hatte Müntefering Anfang 2007 damit die Einführung der Rente mit 67 begründet. Der vermeintliche demografische Wandel und die Globalisierung sind ja DIE zwei Lieblingskinder der Schröderianer zur Rechtfertigung sozialer Grausamkeiten. Nun spricht er aber auch noch von »die alle« und meint damit wohl die Afrikaner. Denn diese hatten im Jahre 2007 eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate der Bevölkerung von bis zu 3%, wohingegen die europäische Bevölkerung gleichblieb oder sogar stagnierte. Münteferings Botschaft ist nun also zusätzlich fremdenfeindlich: Vermehrt euch! Sonst werden wir von den Schwarzen überrannt! Soweit ist es mit der SPD schon gekommen...