BILDLOS

Seit dem 24. Juni 1952 polemisiert und hetzt die BILD-Zeitung in Deutschland. In Form von leichter Unterhaltung, Skandalisierung und Boulevard werden politische Themen unters Volk gemischt. Bedenklich sind aber nicht nur die Diffamierungen und die Hetze der Blödzeitung, sondern auch die ständigen Verzerrungen und Lügen. Der Bildblog zeigt diese sehr gut auf.

Mit einer Auflage von ca. 3 Millionen Exemplaren erreicht die Zeitung täglich fast 12 Millionen Menschen und damit knapp 18% der deutschen Gesamtbevölkerung.

Aber das wird sich nun ändern! Mit »BILDLOS« startet nun die erste ernstzunehmende Konkurrenzzeitung. Also sofort zugreifen bevor alle Erstausgaben vergriffen sind.

14 Gedanken zu “BILDLOS

  1. Ich weiß nich kommt mir irgendwie unseriös vor. ich glaub ich bleib bei der Bild. Da gibs wenigstens jmd. der Verantwortlich zeichnet. Der Schlagzeilomat ist auch Klasse, kann ich nur empfehlen.

  2. Es gibt Dinge, die haben in einer Satirezeitschrift so nichts zu suchen. Anschuldigungen, die auf solch eine Art auf einer Parodiezeitschrift prangen, sind eine Unverschämtheit.

    Man kann ja denken über manchen Politiker was man möchte, aber selbst für Satire gibt es eine bestimmte Grenze. Die ist in der Regel schnell erreicht, wenn man widerliche Verbrechen mit realen Personen kreuzt.

    Schade nur, daß viele Comedian und Satiriker heutiger Zeiten das Tiefschlagen und die reine Rücksichtslosigkeit für Einfallsreichtum halten.

  3. Öhhm, @Heinzi
    Das meinst du aber jetzt nicht im Ernst, — oder?
    Erst mal ist in Satire alles erlaubt, sonst gäb es so was wie Satire gar nicht.
    Zum anderen zeigt diese Satire hier sehr deutlich, ... als Satire, ... was Bild tagtäglich macht. Und dort ist es ernst gemeint. Die Art und Weise wie Bild seine eigenen Überschriften durch kleine Nebensätze versucht zu legitimieren, finde ich hier sehr gut wiedergegeben.

  4. Für Satire hätten schlicht Phantasiegestalten oder weniger geschmacklose Unterstellungen genügt. Das ist der springende Punkt. Hier wird absichtlich oder versehentlich Satire als Vorwand benutzt, und das Ansehen einer Person beschädigt.

    Ich spare mir jetzt eine Schimpftirade auf Sie, Sie herabzusetzen, zu entwürdigen, der miesesten Verbrechen zu betiteln und dann am Ende in klein Satire drunter zu schreiben. Wenns drauf steht ist auch IMMER Satire drin?

    Jain, Satire darf alles solange sie Satire ist. Sie darf nämlich nicht Uboot zur Verunglimpfung sein, nicht Ausdruck von konkretem Hass, nicht rücksichtslos an sich. Eine wirklich gute Satire hat so etwas gar nicht nötig. Sie lebt von findigen Worten, Eleoquenz, Indirektheit. Macht sich lustig über die charakterlichen Eigenschaften von Gruppen oder Personen, aber sie unterstellt nicht Charaktermerkmale, die nicht vorhanden sind. Denn genau das ist dann kein Lustig machen über, sondern Schmähen, Hasstirade und Gemeinheiten.

    Absicht oder nicht. Als Uboot für billige Unterstellungen und Beleidigungen ist Satire keine Satire mehr, sondern Schmährede.
    Gerade über solch einen Politiker gäbe es mehr als genug Schießpulver, ganz gleich wie man zu seiner politischen Arbeit steht, mit der man eine gute Satire bestücken könnte. Aber diese Aussage ist nicht satirisch zu werten sondern unverschämte Unterstellung. Da steckt nirgendwo Witz sondern nur plumpe Dummheit, sprachliche Verrohung und Boshaftigkeit.

    Wahrlich trifft man damit die Bildzeitung im Kern ihrer Primärkompetenzen, das streite ich nicht ab. Doch muss man dafür eine solche Fontäne verschießen?

    MFG

  5. Hmm, ich verstehe ja die Sensibilität. Ich bin selber Linker, und begeisterter Lafontaine-Fan, wenn ich das mal so sagen darf. Trotzdem kann ich hier unterscheiden, und eindeutig die Satire sehen.
    Mit solcher Sensibilität sollte man dann aber auf keinen Fall die
    Titanic lesen ;-)

  6. Naja, selbst die derbsten Spässe sind da nur Andeutungen oder bitterböse bescherzte Realitäten.

    Einen solchen Satz wie da oben würde man afaik nicht in der Titanic lesen. Auch wenn das, was erreicht werden soll, nachvollziehbar bleibt, sehe ich so etwas als kritisch an.

    Was meinen Sie, wenn ich eine Zeitung herausbringe, die morgen in ihrer Straße ausliegt, in der dieser Satz steht und die der deutsche Michel als Schlagzeile lesen würde? Da kann dann 100x Satire drauf stehen, die Frage ob sie sich mit einem Mob Nachbarn auseinandersetzen müssen, eventuell gesteinigt oder gevierteilt werden, an einen Wagen gebunden und durch die Ortschaft geschleift, die Frage kann man nur vermuten. Wenn Sie dann hilflos blöken, daß das eine Satirezeitung sei, würden von der Hälfte deutscher Volltrottel nicht mal wissen was das Wort heißt!

    Deshalb und genau deshalb weil es in diesem Fall zu sensibel ist von der Thematik her, müsste diese Satire umgeschrieben werden. Es hätte eine jede andere Variante in Frage kommen können und dieselbe Pointe möglich gemacht. Wozu so krass also in die Kiste der Verleumdungen greifen?
    Weil, wie ich schon sagte, daß Mißverständniss vorherrscht, daß eine Satire beleidigend und anrüchig sein müsse. Bitterböse Satire heißt weder das sie verlogen, noch das sie verletzend noch das sie unwahr sein darf.

    Glaube damit hab ich alles gesagt, auch teils schon mehrfach.

  7. Ich hab jetzt eine weile überlegt was ich schreiben soll, da ich mit den kreativen Köpfen dieser Zeitung befreundet bin, könnte man mir Befangenheit vorwerfen.
    Ist aber nicht der Fall, siehe andere Beiträge.
    Letztendlich gebe ich meine Meinung dazu, denn nichts anderes kann man machen. Es gibt keine Fakten und Prognosen, jeder gibt seine Meinung zum Besten.

    Das diese Satire missbraucht wird oder werden kann, halte ich für unwahrscheinlich. Wer etwas verzerren will, kann das immer machen. Siehe Bildzeitung.

    Wie sensibel das Thema Kindermissbrauch ist, sieht man daran, das die Masse allein wegen diesem Wort schon bereit ist einer Internet-Zensur nachzugeben.
    Herr Lafontaine ist aber nicht seit gestern Politiker, dem ist mehr als nur BEWUSST, das er eine Zielscheibe ist. Das man sowas ernst nimmt kann und will ich mir nicht vorstellen. Das ist Satire, schon allein weil es so überspitzt ist. Kein Politiker wäre so dumm sich in aller Öffentlichkeit einer auch nur Annäherungsweise ähnlichen Peinlichkeit auszusetzen.

  8. @Heinzi: Vielen Dank für die Kritik. Ich denke, du hast deine Ansicht gut dargestellt.

    Zur Sensibilität: Wenn ich jeden morgen die Schlagzeilen der Bild lese, dann sind da sehr oft schlimmere Dinge geschrieben, als wir das hier gemacht haben und das Schlimmste ist, dass es eben ernst gemeind und auch so verstanden wird. Ich finde, wenn man so etwas satirisch darstellen will, muss man eben auch laut brüllen, sonst kann man es auch lassen. Lafontaine wird immer wieder in der Bild-Zeitung schlecht dargestellt, dass wollten wir damit zeigen.

    Dann liegt die Grenze des guten Geschmacks bei jedem Menschen etwas anders, aber ich habe in der Titanic schon Sätze gelesen, die ich für zu hart empfand. Aber uns jetzt bitte nicht mit der Titanic vergleichen. Die machen Satire auf einem ganz anderen Level.

    Zum Verständnis: Also Satire und Humor im allg. funktioniert nicht für die breite Masse. In der Tat benötigt man einen bestimmten Wissensstand um alle Anspielungen, die wir gemacht haben, zu verstehen. Das ist uns wohl bewusst, aber so geht es mit allen Texten, die wir hier veröffentlichen.

  9. Für alle drei Schlagzeilen plus der Anzeige benötigt man ein wenig Hintergrundwissen, um die Satire zu verstehen, dass hat jtheripper auch schon gesagt. Insofern sollte man die Lafontaine-Schlagzeile nicht als solches nehmen — auch satirisch nicht — sondern sie verweist eindeutig auf das völlig übertriebene, persönlich beleidigende und diffamierende Bashing der BILD-Zeitung, wenn es um Lafontaine geht.

    Die Satire hier überspitzt das Verhalten der BILD-Zeitung. Es geht weder um Kindesmißbrauch als solches, noch darum Lafontaine fertig zu machen. Und mal im ernst, auch da muss ich jtheripper zustimmen: die BILD bringt fast täglich Schlagzeilen, dagegen ist unsere ein Furz. Und wir sind Satire, die meinen das ernst!

    Und das Argument der Geschmacklosigkeit wird gerne gegen Satire gebracht, die schmerzt. Siehe auch die Wahlplakate Teil 1. Wenn Satire nicht schmerzt oder zum Nachdenken anregt, kann man sie auch gleich sein lassen.

  10. @heinzi:

    Ich muss sagen deine Vorwürfe sind genau die, welche wir der journalistischen Qualität der Bild machen würden. Wir haben schon eine recht plakative Einleitung um Missverständnisse in der Adressierung der zugrundeliegenden Kritik zu vermeiden.
    Wenn ich das nun noch genauer in den Kommentaren erläutern muss/soll haben wir möglicherweise tatsächlich was falsch gemacht. Ich könnte die Argumente nachvollziehen, wenn wir Lafontaine angreifen würden oder wollten, aber das ist nicht der Fall und ich hatte die Hoffnung, dass dies ziemlich deutlich ist.
    Du unterstellst in deinen Kommentaren direkt oder indirekt einiges was so zu beweisen wäre. Zum einen sagtst du müsse Satire nicht böse oder anrüchig sein, aber das bedeutet ja nicht, dass sie es nicht sein darf. Einerseits unterstellt du damit das unsere dies wäre, andererseits stellt sich die Frage wo die Relevanz ist, wenn du damit nicht eben ausdrücken willst, sie dürfte dies nicht sein.
    Ich denke vor allem das Zuspitzen, Übertreiben und Überzeichnen sind einige der völlig legitimen Mittel in der Satire. Wenn man dies nun auf die Bild anwendet ist es nicht ganz einfach die »Qualität« in Bezug auf das flexible Handhaben der faktischen Grundlage der Artikel noch zu überbieten.
    Wenn man nun damit argumentiert, dass Satire falsch verstanden werden kann (dein Argument bezüglich der Zeitungen die der Durschnittbürger in die Hände bekäme) führt man damit einfach ein Totschlagargument ein. Jede Satire kann falsch verstanden werden und ich werde einen Teufel tun und meine Texte auf Political Correctness prüfen, damit niemand unnötig verunglimpft wird falls ich missverstanden werde.
    Davon abgesehen ist die Übertreibung genau das Mittel um dies zu vermeiden. Wer einen solch plumpdreisten Lügentext als wahrheitsgetreu wahrnimmt, stellt grundsätzlich eine Gefahr für die Allgemeinheit dar.

    Zitat:
    »Jain, Satire darf alles solange sie Satire ist. Sie darf nämlich nicht Uboot zur Verunglimpfung sein, nicht Ausdruck von konkretem Hass, nicht rücksichtslos an sich. Eine wirklich gute Satire hat so etwas gar nicht nötig. Sie lebt von findigen Worten, Eleoquenz, Indirektheit. Macht sich lustig über die charakterlichen Eigenschaften von Gruppen oder Personen, aber sie unterstellt nicht Charaktermerkmale, die nicht vorhanden sind. Denn genau das ist dann kein Lustig machen über, sondern Schmähen, Hasstirade und Gemeinheiten.

    Absicht oder nicht. Als Uboot für billige Unterstellungen und Beleidigungen ist Satire keine Satire mehr, sondern Schmährede.«

    - Die Behauptung wir unterstellten (einer oder mehreren in den Artikeln dargestellten Personen) Charaktermerkmale ist eine weitere zu beweisende Behauptung.
    Ich behaupte die Satire unterstellt der Bild gewisse journalistische Eigenschaften, die dargestellten Personen sind bestenfalls als Opfer dieser Eigenschaften zu verstehen (welches den eigentlichen Kritikpunkt ausmacht).

    Zitat:
    »Deshalb und genau deshalb weil es in diesem Fall zu sensibel ist von der Thematik her, müsste diese Satire umgeschrieben werden.«

    Diese Aussage halte ich für sehr kritisch. Mit dem Verweis auf Sensibilitäten das Verändern von satirischem Material zu fordern, denke ich führt in eine grundfalsche Richtung.

    P.S.: Hast du wirklich schonmal die Titanic in der Hand gehabt?

  11. Deinem ersten Punkt gebe ich dir Recht. Ich habe meine persönliche Definition von Satire fornangestellt ohne Satire als allgemeines Kulturgut zu betrachten und daraus die Rahmenbedingungen abzuleiten, nach welchen ihr euch warscheinlicher richtet mit eurer Satire.

    Das war wohl offensichtlich mein Fehler. Ich hätte mich weniger verallgemeinernd auf meine subjektive Gefallen/Mißfallen für eine Satire, die zu weit geht oder eine grundsätzliche Herleitung meiner Ansicht mitliefern müssen.

    Dein zweiter Punkt ist ein Mißverständniss. Ich meinte nicht mit den obigen von dir zitierten Ausführungen, daß da irgendwas auf eure spezielle Satire zutrifft. Am ehesten triffts wohl wenn ich diese Erklärung als meinen persönlichen Geschmack von Satire bezeichne, den ich, wie in Punkt eins eingeräumt, wohl verallgemeinernd als Nabel der Welt dargestellt hatte.

    Dann verbleibt also nur die Frage, inwieweit diese Satire noch im Rahmen des vertretbaren blieb und in wie weit sie die Grenze des guen Geschmacks überschritten haben mag. Aber die Entscheidung können nur die Autoren für künftige Aktionen / Ausgaben für sich selbst treffen, das steht mir wohl nicht zu.

    MFG

  12. Das sehe ich anders, nicht die Autoren entscheiden sondern wir Leser. Deine Meinung ist jetzt bekannt, meine ist es ist mir teilweise zuhoch. Trotzdem sind auch einige sachen dabei die ich verstanden habe und die mir gefallen.

    Wem etwas stört, kann und soll es hier bekannt geben. Wo denn sonst wenn nicht in einem Blog?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.