Diversität

Während wir uns weiterhin in einem Putsch gegen die weltweiten Bevölkerungen befinden, um den »Great Reset« durch zu drücken, haben identitätsgetriebene Linke nichts Besseres zu tun, als wieder von Diversität zu schwafeln. Sie glauben scheinbar weiterhin unverwüstlich daran, dass die Welt zu einem besseren Ort wird, wenn...

In Anbetracht der Tatsache, dass gerade weltweit demokratische Errungenschaften in atemberaubender Geschwindigkeit auf den Müllhaufen der Geschichte geworfen werden, sind solche Forderungen natürlich komplett nachvollziebar. Denn was kann es schon Wichtigeres geben? Massenarmut, Kriege, Korruption oder Umweltzerstörung verhindern? Die gerechte Umverteilung von Vermögen, Besitz und Eigentum? Die Verteidigung von Grund- und Menschenrechten? Für so einen Quatsch gibt sich die identitätsgetriebene Linke nicht mehr her.

Wir hatten einen schwarzen US-Präsidenten, eine weibliche Bundeskanzlerin, wir haben weiterhin viele mächtige Frauen:

  • Angela Merkel (Bundeskanzlerin)
  • Friede Springer (Vorstandsvorsitzende der Axel Springer Stiftung. Platz 29 der reichsten Menschen Deutschlands.)
  • Liz Mohn (Vorstandsmitglied der Bertelsmann Stiftung. Geschätztes Vermögen: 3,5 Milliarden Dollar.)
  • Ursula von der Leyen (Präsidentin der europäischen Kommission. Laut Time Magazine in der Liste der 100 einflussreichsten Personen.)
  • Dorothee Blessing (Bankmanagerin bei JP Morgan, der größten Bank der USA)
  • Hillary Clinton (US-amerikanische Politikerin)
  • Marillyn Hewson (Chefin vom größten US-Rüstungskonzern Lockheed Martin)
  • Susanne Klatten (Millardärin. Geschätztes Vermögen: 16,8 Mrd. US-Dollar)
  • Susan Wojcicki (Geschäftsführerin von YouTube)
  • Christine Lagarde (geschäftsführende Direktorin des IWF)
  • Marissa Mayer (Vorstandsvorsitzende von Yahoo. Laut Forbes-Liste gehört sie zu den 50 mächtigsten Frauen der Welt)

Und jetzt? Was hat das an Krieg, Landraub, Mord, Neokolonialismus, den »Tiefen Staat«, Ausbeutung, Hunger, Zensur und Korruption geändert? Habe ich hier irgendetwas verpasst? Ich sehe bei der »Diversitätsdebatte« nur Nebelkerzen, Alibi-Themen, linke Beschäftigungspolitik und Nebenkriegsschauplätze, die vor allem von den Interessen der Eliten, der Mächtigen und Reichen ablenken sollen.

Hier wird das Dogma kultiviert, dass man die Welt ja nicht ändern könne, aber sich selbst. Die eigene sexuelle Identität zur Lösung all unserer Probleme zu erklären, ist realitätsfremd und egozentrisch. Denn das erfreut vor allem die Reichen und Mächtigen. So können sie schalten und walten, wie sie wollen. Denn ob am Ende ein LGBT, eine Person of Color (PoC), eine Queer, eine Feministin oder sogar ein blauer Schlumpf, für den Profit sorgt, kann den Vorständen und CEO’s völlig wumpe sein. Hauptsache die Kasse klingelt und an den ökonomischen Strukturen ändert sich nichts.

Identität statt Inhalt
Selbst Wolfgang Thierse (SPD) muss sich mit identitätsgetriebenen Linken herumärgern. Für ihn sei »Respekt«, aber nicht »Sprachregulierung« entscheidend. Er betont ganz richtig, dass man sich hier im Kreis dreht und letztlich überhaupt nicht mehr progressiv agieren kann:

»Die Absolutsetzung des eigenen Betroffenseins, die Vorstellung, ich empfinde mich als Opfer, also habe ich recht, ist mörderisch für eine demokratische Gesprächskultur. Denn es gibt ja andere Betroffenheiten und da könnten andere sagen: Ich bin auch Opfer, ich meine das genaue Gegenteil.«

Bewerbungen könnten tatsächlich bald so aussehen. Wen interessieren noch Qualifikation oder Jobeignung, wenn man »Diversität« vorzuweisen hat? Vitamin B (Beziehungen) sowie Vitamin S (Sympathie) haben ausgedient. Fortan zählt nur noch Vitamin D (Diversität):

Die große Koalition hat nun den Begriff »Rasse« aus dem Grundgesetz gestrichen. Daraus wurde jetzt: »ein Verbot von Diskriminierung aus rassistischen Gründen.« Nicht nur, dass damit sofort der Rassismus besiegt ist ‑wie es der erste Kommentar auf zeit.de treffend formuliert‑, die semantischen Spielereien sollen vor allem die identitätsgetriebene Linke beschwichtigen. Nicht, dass ich falsch verstanden werde: ich bin voll dabei, wenn es gegen Rassismus, Sexismus, Diffamierung, Ungleichbehandlung und so weiter geht. Die Diskriminierung gegen Ungeimpfte (digitaler Impfpass) bleibt aber selbstverständlich erwünscht und erlaubt. Gerade auch von vielen Linken. Diese Doppelmoral offenbart die ganze Heuchelei.

Darüber hinaus ist das SJW-Diversity-in-die-Fresse nur noch nervig. Ich komme mir manchmal vor, als wäre ich ein kleines Kind in einem Umerziehungslager. Ich musste beispielsweise die Serie »Snowpiercer« in der zweiten Staffel abbrechen, weil fast ausschließlich Gender- und Diversity-Themen die Dramaturgie und den Plot beherrschten. Das an sich ist ja nichts Verwerfliches ‑Gott bewahre‑, wer das unterhaltsam findet, bitte.

Aber wenn Charakterisierung, Dialoge, Drehbuch und Handlung nur noch zum schmückenden Beiwerk verkommen, weil man unbedingt »SJW-Gender-Diversity-Botschaften« unterbringen will, dann fühle ich mich nicht gut unterhalten, sondern genötigt. Gleiches gilt übrigens für die dritte Staffel von »Westworld«. Für die zweite Staffel von »Altered Carbon«. Oder für »Star Trek — Discovery«. Und viele weitere digitale Unterhaltungsprodukte. Da lob ich mir russische Serien wie »to the Lake«. Denn ich möchte nicht mehr erzogen werden. Ich bin bereits erwachsen. Danke.

Fazit
Meinetwegen sollen alle Hauptrollen in Filmen, Serien und Spielen sowie alle anderen wichtigen beruflichen Posten nur noch mit Frauen, LGBT, Queer, Person of Color oder was auch immer (nur nicht mit weißen, alten, Hetero-Männern — weil böse!) besetzt werden. Es ist mir schlicht völlig wumpe! Macht ruhig! Ich bin da komplett offen, leidenschaftslos und tolerant. Ehrlich. Es ist mir egal. Ich frage mich nur weiterhin, was das bitte an weltweiten Kriegen, Waffenexporten, Hungertoten, Verelendungen, kriminellen Strukturen und korrupten Regierungen ändern würde? Oder sind das etwa nicht mehr die drängenden Probleme unserer Zeit?

Ich glaube weiterhin daran, dass wir die Welt zu einem besseren Ort machen können, aber nicht durch Sprachregulierung, Frauenquote, Identitätspolitik oder Gender-Sternchen.


Gender. Sex. Bullshit.
Die identitätsgetriebene Linke
Heulbojen. Nörgeltanten. Superfrauen.

14 Gedanken zu “Diversität

  1. weibliche Bürgermeisterinnen

    Sach ma, epikur, was sind eigentlich männliche Bürgermeisterinnen?
    ;-)

  2. Die große Koalition hat nun den Begriff »Rasse« aus dem Grundgesetz gestrichen. Daraus wurde jetzt: »ein Verbot von Diskriminierung aus rassistischen Gründen.«

    Damit geben die nur den pfui Deibel Stalinisten staatstragenden Realsozialisten nachträglich recht. In Meyers Lexikon, Ausgabe Leipzig 1962, ist der Begriff Rasse für Menschen überhaupt nicht beschrieben, allerdings Rassismus daher folgerichtig als politischer Begriff definiert.

  3. Spiegel Online:

    »In den Kartellen von Mexiko und Kolumbien übernehmen Frauen mittlerweile offenbar vermehrt Topposten.«

    Hey, die sind bestimmt viel sensibler und einfühlsamer im »Management«. Also: mehr Frauen an die Macht, dann wird alles gut!

  4. @Samson
    Exakt. Auch im anglo-amerikanischen hat sich der Begriff »Racism« längst von dem engen biologischen Begriff gelöst:
    »Racism is the belief that groups of humans possess different behavioral traits corresponding to physical appearance and can be divided based on the superiority of one race over another. It may also mean prejudice, discrimination, or antagonism directed against other people because they are of a different race or ethnicity.«
    Der Begriff der Ethnie wurde im Vereinigten Königreich gegen 1900 eingeführt, um den sog. kulturellen Rassismus (ohne körperliches Merkmal) zu erklären. Seit über 120 Jahren weiß man in der zivilisierten Welt, dass es keine biologischen Rassen beim Menschen gibt, diese Erkenntnis aber den Rassismus nicht abschafft. Der Deutsche Bundestag wird das auch noch merken, vielleicht ... irgendwann ... oder so.

  5. @Kakapo3
    Ich würde sogar noch weiter gehen. Ob man den Begriff der sog Ethnie kulturell oder gleich politischverwendet, ist im Grunde ziemlich wurscht. Und zwar weil der Bgriff, ähnlich wie der der sog Nation meinetwegen »narrativen« Änderungen unterworfen ist, die allesamt entweder aus politisch-ökonomischer oder aus hierarchischer, d.h. herrschaftsbezogener Perspektive erst begreifbar werden.

    »Seit über 120 Jahren weiß man in der zivilisierten Welt, dass es keine biologischen Rassen beim Menschen gibt«
    Ich bin mir ziemlich sicher, dass das lange vorher bekannt bzw. »schon immer so« war. Superiorität ist von jeher ein verklausulierter Herrschaftsanspruch gewesen.

    Nur sind dem abstrakten Willen zu absoluter Herrschaft Grenzen gesetzt, die sich mal politisch-ökonomisch beschreiben ließen. Allerdings ist dieser ebenfalls abstrakten Beschreibung seit etwa dem Ende des »Ostblocks« der konkrete Gegenstand abhanden gekommen.

    In der Blogosphäre spiegelt sich das zuweilen in Kuriositäten wider. So beklagt bspw. epikur das Fehlen von »linker Regierungskritik«, ohne auch nur ansatzweise zu erklären, was das sein soll. Andererseits erklärt Dr. Unsinn mit Verweis auf Stalin seinen Abgesang auf »die Revolution«, die er selber freilich nie betrieben hat, u.a. deshalb, weil die sich dem entzieht, was er für Logik hält.

    Was die Bundesregierung vorhat, kann ich nicht sagen. Heut morgen hat mir jemand zum gegenwärtigen Treiben folgendes Statement geschickt, das ich für zutreffend und selbsterklärend halte:

    Wir haben 709 Abgeordnete,
    davon steht ca. ein Dutzend zur Zeit
    unter Korruptionsverdacht.
    Das entspricht einer Inzidenz
    von 1.692 / 100.000

  6. @Samson
    Hier gibt es eine noch höhere Korruptionsinzidenz von (konservativ geschätzten) 3’808.
    Sehr hübsch auch diese weise Aussage:

    Würden wir strikt nach Korruptionsschutzgesetz in Analogie zum IfSG verfahren, wären eigentlich alle Abgeordneten potentiell korrumpiert und die Inzidenz läge theoretisch bei 100.000.

    Dem ist nichts hinzuzufügen.

  7. @Tiffany
    Offensichtlich ist es doch »schon immer so«, dass Rechte und / oder Verordnungen bzw. Verbote einem abstrakten Ideal folgen, das mit der meinetwegen »Realität« nix zu tun hat.

    Andernfalls müsste bspw. »der Gestzgeber« den Unterschied zwischen etwa »Karriere« und »Korruption« kennen. Das würde aber bspw. voraussetzen, dass die handelnden Personen »Verantwortlichen« über beides quasi erhaben wären. Und zwar nicht bloß dergestalt, das eine zu tun, ohne sich beim andern »erwischen« zu lassen.

    Heut nacht lief im MDR dazu ein Film, in dem überspitzt dargestellt wurde, wie »Karriere« unter der Prämisse eines inzwischen gegenstandslosen Ideals hätte »funktionieren« sollen. Gerade weil das Ideal schon seinerzeit mit der Realität nix zu tun hatte, taugt die Story heute noch was.

  8. @Samson
    Ich sehe es auch so, dass Rassimus oder auch Ethnie nur im politisch ökonomischen Kontext erklärt werde kann. Anders ausgedrückt es bedarf eines klassenbewußten Antirassismusses / Feminismus oder wenn man soll will, einen linken Anitrassismus / Feminismus. Dann kann man erklären, warum Ursula von der Leyen als erste weibliche Kommissionspräsidentin keinen Durchbruch des Feminismus bedeutet, sondern im Gegenteil die Herrschaftsclique bestätigt.
    Den Ansatz politsich ökonomische Verhältnisse wahrzunehmen, mitzudenken und letztlich auch zu ändern, halte ich für linke Regierungskritik, so wie sie auch epikur versteht, und die gibt es kaum noch.

  9. @Kakapo3
    »... warum Ursula von der Leyen als erste weibliche Kommissionspräsidentin keinen Durchbruch des Feminismus bedeutet ...«
    Doch, genau das kann man. Allerdings liefert man damit auch die Erklärung, weshalb Feminismus an und für sich mit ökonomischer Befreiung oder auch nur »Gleichberechtigung« nichts zu tun hat, bzw. warum »Diversität« an der Hierarchie nix zu ändern vermag, sondern ganz im Gegenteil eben auch nur eine Form des uralten »teile und herrsche« ist.

    Im oben verlinkten Film entwickeln die immerhin eine Idee davon, die »Verantwortung« für »Kinderbetreuung« auf eine meinetwegen gesellschaftliche Ebene auszuweiten. Figuren wie von der Leyen kennen derlei Probleme überhaupt nicht, weil man auf dem Hierarchie-Level immer schon das Personal befehligte, das widerspruchslos die Dreckarbeit zu verrichten hatte.

    @Publicviewer
    »Und was ist mit den »linken« Inhalten?«
    Erklär halt, was das sein soll, aber fang nicht wieder mit Fickverbot und »Einklang mit der Natur« an.

  10. Merkel und von der Leyen als Beispiele für fehlgeschlagenen Feminismus zu bringen, zeugt davon, dass sich der Schreiber nie mit Feminismus auseinandergesetzt hat. Diese beiden Frauen sind Antifeministinnen. (Andreas Kemper ist z. B. Mann und Feminist)

    Dass Frauen auch Täterinnen sein können, ist eine Binse. Von Martha Mamozai in ihrem Buch »Komplizinnen« und Ingrid Strobl in »Frau sein ist kein Programm« bereits vor Jahrzehnten analysiert.

  11. @Molle Kühl

    »Merkel und von der Leyen als Beispiele für fehlgeschlagenen Feminismus zu bringen, zeugt davon, dass sich der Schreiber nie mit Feminismus auseinandergesetzt hat. Diese beiden Frauen sind Antifeministinnen.«

    Ich habe nirgendwo behauptet, diese Damen seien Feministinnen, sondern lediglich, dass wir eben doch so einige Frauen an den Schalthebeln der Macht und in Führungspositionen haben (wogegen ich doch überhaupt nichts habe!). Viele gehen doch weiterhin davon aus, dass dies ja so häufig ein Mangel sei und dass sich alles irgendwie bessern würde, wenn wir mehr Diversität in der Politk oder in den Vorständen hätten. Den Beweis hierfür bleibt die Theorie weiter schuldig.

    Ein beliebtes Argument ist dann häufig, dass Frauen zu Männern werden oder eben zu Antifeministinnen. Sie würden in einem Patriarchat ihre Weiblichkeit verlieren. Dieses ständige Wunschkonzert von hätte, müsste, könnte — ohne auch nur einen Beleg dafür zu liefern, dass wir Ausbeutung, Kriege, Hungertote, Armut etc. etc., mit mehr Diversität überwinden könnten, ist eine typische Elfenbeinturm-Debatte und hilft letztlich Niemanden.

    Ich lese jetzt schon die dutzenden Lobpreisungen, wenn Kamala Harris den senilen Biden ablöst: »Eine schwarze Frau an der Macht! Die Erlösung ist nah!«

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