Neulich bei der Gamestar...

Die Spiele-Redakteurin, Elena Schulz, schreibt einen Artikel über einen Game-Trailer von »Last Sentinel« auf gamestar.de. Die Hälfte des Titelbildes wird von ihrem Gesicht geziert. Sie lächelt leicht verschmitzt in die Kamera. Sie ist geschminkt. Ein User wagt es, sie als »hübsch« zu bezeichnen. Er hat weder beleidigende, diskriminierende, noch rassistische Wörter verwendet. Sofort springt ein anderer Kommentator auf und weist ihn zurecht.

Daraufhin verfasste ich folgenden Kommentar:

»Ja, Au Weia! Attraktiven Frauen zu sagen, dass sie hübsch sind, ist jetzt (im woken Zeitgeist) auch schon sexistisch? Hallelujah!

Zum Artikel: ich fand den Trailer auch sehr passend und stimmungsvoll. Dennoch sollten wir Render-Trailer nicht mit Gameplay verwechseln. Da gab es in der Vergangenheit schon häufiger böse Überraschungen.«

Meine Antwort war nicht mal 5 Minuten online, dann wurde sie, sowie der erste Kommentar, der es wagte, Elena Schulz als eine attraktive Frau zu bezeichnen, gelöscht. In den Kommentar- und Forenregeln der Gamestar konnte ich nichts finden, was das jetzt begründen würde. Sexismus? Beleidigung? Diskriminierung? Rassismus? Sexuelle Belästigung? Verfassungsfeindliches Gedankengut? Triggerzuckungen wegen dem Wörtchen »woke«? Wisst Ihr vielleicht mehr?


Neulich...

Sicherheitslücken

Redet man mit Freunden, Kollegen oder in Foren über Windows-Betriebssysteme kommen stets die gleichen Narrative hoch. Es sind die Legenden und Mythen, die über Jahre hinweg von vermeintlichen IT-Exprten und Wahrheitsmedien verbreitet werden: die größte Sicherheit im Internet habe man stets, wenn man das aktuellste Windows-Betriebssystem mit den aktuellen Patches drauf hat. Windows 7 sei veraltet und gefährlich. Windows XP sowieso. Warum? Weil es keine Sicherheitspatches mehr dafür geben würde. Aha.

Dabei ist und bleibt die größte Sicherheitslücke von Windows 10? Na? Ja genau! Windows 10! Neben dem User, der tolle Spam-Mails öffnet und kein NoScript benutzt. Eine rotzfreche Spionage-Software, bei der tausende Nutzer mit jedem neuen Patch immer wieder neue Probleme haben. Die IT-Foren dieser Welt sind voll davon. Und das jeder neue Sicherheitspatch viel mehr ein Big-Data-Spionagepatch ist, interessiert die Windows-Verteidiger wenig. Mit jeder neuen Windows-Version wurde indessen großflächig mit der Angst gearbeitet: »steigt schnell um, sonst machen die Hacker eure Bankkonten leer!« Sicherheit vor Freiheit!

Übertragen wir diese Logik mal auf Corona. Die Paralellen sind verblüffend. Außerdem haben wir hier das gleiche B.G.- Mastermind am Werk. Wir sollen vermutlich bald jedes Jahr eine neue gentechnische RNA-Impfung über uns ergehen lassen, weil nach Covid-19, Covid-20, Covid-21 und so weiter kommt. Zwangsupdates und Zwangsimpfungen. Die Sicherheitslücken des Körpers sollen also regelmäßig gestopft werden. Neue Patches. Neue Impfungen. Überall lauern sie: böse Hacker und böse Viren. :jaja:

Nur ist der Körper keine Maschine. Er kann sich in aller Regel sehr gut selbst verteidigen. Wir brauchen keine Firewall. Und es zeichnet sich jetzt schon ab, dass ein Impfstoff, der jahrelange Qualitäts- und Sicherheitsprüfungen überspringen darf, einen bugverseuchten Release hinlegen wird. Nur diesmal können wir nicht auf Linux ausweichen oder das Programm von der Platte schmeißen. Dann ist die Gentechnik schon in unseren Körpern. Aber vermutlich wird es auch dafür Hotfixes geben. :jaja:


Corona Time (1−10)

The Outer Worlds

© Obsidian Entertainment

Das Action-Rollenspiel »The Outer Worlds« ist am 25. Oktober 2019 für PC und Konsole erschienen. Entwickelt wurde es von Obsidian Entertainment, die vor allem für »Fallout: New Vegas«, »Star Wars Knights of the Old Republic II« und »Pillars of Eternity« bekannt geworden sind. Die Sci-Fi-Dystopie »The Outer Worlds« ist größtenteils solide, hat aber auch eklatante spielmechanische Schwächen. Das Spiel ist aber deswegen hervorzuheben, weil es erzählerisch, eine ätzende, zynische und bissige Kapitalismuskritik bietet, bei der sich der Kapitalismus zu Tode gesiegt hat. Weiterlesen

Sind Videospiele Kultur?

Alle Jahre wieder gibt es von (Spiele-)Journalisten einen Beitrag zu dieser Frage. Meist auch leider komplett folgenlos, da die Spieleindustrie die Spielemagazine komplett eingebettet hat, wie man an zahlreichen Advertorials, Sponsored-Content-Beiträgen, künstlichen Hypes, Anbiederung von Spiele-Journalisten an die Spiele-Industrie und vielen weiteren Phänomenen erkennen kann. Diesmal fragt sich Nicolas Freund von der Süddeutschen Zeitung:

»Es gibt nicht einmal ein Wort für den Chefentwickler eines Computerspiels. Und ohne einen solchen Autor oder Urheber gibt es auch keinen Platz im öffentlichen Diskurs. Denn im Kern jeder Betrachtung und schließlich Kanonisierung von Kultur stehen die Namen ihrer Schöpfer.«

Diese Behauptung untermauert die These, dass die bürgerlichen Massenmedien kaum noch in der Lage und/oder Willens sind, über Inhalte sprechen oder schreiben zu wollen. Zuerst soll und muss stets die Personalisierung kommen. Ein Name. Eine Person. Mit der man eine Geschichte erzählen kann. Weiter wird behauptet, dass dies mit der Hauptgrund dafür sei, warum Computerspiele nicht als Kulturgut ernst genommen werden würden. Nicolas Freund thematisiert leider überhaupt nicht den Fakt, dass Computerspiele in erster Linie ein kommerzielles Produkt sind, bei dem es um unglaubliche Profite geht. Allein im Jahr 2017 wurden in Deutschland mehr als 3 Milliarden Euro mit Computerspielen verdient. Eine interessantere Fragestellung wäre: Inwieweit ist und kann Kommerz überhaupt Kultur sein?


Kulturimperialismus
Die Welt der Videospiele

Die Welt der Videospiele (2)

pixabay.com

pixabay.com

In Teil 1 der Videospielreihe ging es mir primär um die ökonomischen Rahmenbedingungen des Spielejournalismus und welche Blüten die Spieleindustrie mittlerweile treibt. Heute möchte ich etwas mehr auf die Medienberichterstattung über Videospiele eingehen. Weiterlesen

Die letzte Bastion: Geld für Spiele-Mods

Total Conversion für Elder Scrolls Oblivion: "Nehrim"

Total Conversion für Elder Scrolls Oblivion: »Nehrim«

Auch wenn womöglich einige mit PC-Spielen nicht so viel anfangen können, so kann man in der Branche derzeit gut beobachten, wie der neoliberale Kapitalismus wuchert und wildert, um aus allem noch den letzten Tropfen Profit heraus zu quetschen. Schließlich geht es nur: höher, schneller, weiter. Wachstum um jeden Preis. Die Aktie muss steigen und die Dividenden immer höher ausfallen. Die großen Drei der Spieleindustrie ‑Electronic Arts (EA), Ubisoft und Blizzard- haben im Jahr 2014 zusammen mehr als 6 Milliarden Euro Umsatz erzielt. Computerspiele sind insofern schon lange kein Nischenprodukt mehr, sondern ein riesiger Markt, der seine Krallen überall hin ausstreckt. Nun können sich User via Steam ihre selbstgebauten Mods finanziell vergüten lassen. Der Clou: 75 Prozent des Erlöses behalten die Vertriebsplattform Steam und der entsprechende Entwickler/Publisher ein und der Modder erhält lediglich 25 Prozent des Verkaufspreises. Weiterlesen

ZG-Rückblick: Dark Souls II

ZG-Rückblick

Was kümmern uns Skandale wie Primark oder die Fußball-WM, wenn From Software den nächsten Dark Souls Teil veröffentlicht. Für die Konsolen ist das Spiel schon seit März erhältlich, für den PC seit April. Deswegen ist todesglupsch auch schon so ziemlich durch mit dem Spiel (wenn das überhaupt geht), ich stecke mitten drin und epikur hat noch keinen Teil der Serie mit einer Kneifzange angefasst. Können wir ihm und euch den dritten Teil der »Souls-Serie« schmackhaft machen? Weiterlesen

Empfehlung: Linux Mint

Linux Mint 16 Petra

Linux Mint 16 Petra

Ich weiß, dass es den einen oder anderen Linux-User unter unseren Lesern gibt, für die dürfte der Beitrag nichts neues sein. Aber für alle die Windows oder MacOS benutzen und gar nicht so richtig wissen, warum sie das tun, empfehle ich doch einfach mal das genutzte Betriebssystem in Frage zu stellen. Denn wenn es keinen echten Grund gibt, warum man ein bestimmtes Betriebssystem benutzt, dann hat man mit ziemlich großer Sicherheit zu viel dafür bezahlt.

Und was ist günstiger als zu viel? Kostenlos, richtig. Linux Mint ist z.B. kostenlos. Wie fast alle Linux Distributionen. Es gibt auch noch andere die zu empfehlen wären, aber mit Linux Mint habe ich schon selbst gute Erfahrung gemacht und es ist auch das optimale OS für Leute die nicht viel Erfahrung mit Rechnern haben. Bis vor kurzem galt Linux ja eher als System für technik-affine Menschen, da man noch viel selbst konfigurieren musste. Aber Linux Mint ist nicht nur einfach zu bedienen, auch die Installation läuft fast von selbst und die wichtigsten Programme sind schon alle dabei: Browser, E‑Mail Client, Textverarbeitung, selbst Grafikprogramme wie Gimp oder Inkscape.

Jetzt wo der Support von Windows XP beendet wurde, wäre Linux Mint eine gute Alternative, da es auch sehr gut auf älteren Systemen läuft. Bei der Installation hat man auch die Wahl, dass sich Linux neben Windows installiert. So kann man es auch erst mal testen und hat zur Sicherheit immer noch sein altes System zur Verfügung. Wem das alles nicht überzeugt hat, hier noch ein Pinguin.

Foto: jtheripper

Foto: jtheripper

Die Sendung mit der Maus: Computer

Ein richtiger Klassiker. Auch für Erwachsene. »Das Motherboard in einem Computer hat die gleiche Bedeutung wie die Mutter in einer Familie [...] Der Geist und die Seele des Menschen, ist die Software bei einem Computer.« Die Erklärung des BIOS mit den kleinen Computer-Männchen ist sehr gelungen ;)

ZG-Rückblick: Retro-Games

ZG-RückblickSpiele-Neuauflagen bzw. die Fortführung von längst vergessenen Game-Franchise überfluten gerade den Spielemarkt. Ob die Baldurs Gate — Enhanced Edition, Schicksalsklinge HD, Might and Magic X, Tomb Raider oder das kommende Age of Wonders 3 und Thief 4 — was ist da nur los? Ist das Kickstarter-Phänomen dafür verantwortlich? Werden PC-Spieler emanzipierter und wollen sich nicht länger mit Spielen abfertigen lassen, in denen der Spieler zum passiven Zuschauer mutiert? Oder hängt das damit zusammen, dass Marketing-Experten erkannt haben, dass die Macht der Kindheitserinnerungen vieler Gamer nicht unterschätzt und somit profitabel verwertet werden sollte?
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