Babylon 5

Joseph Michael Straczynski (JMS) hat von 1993–1998 ein wahres Meisterwerk erschaffen. Im Gegensatz zu »Deep Space Nine«, dass ich bis heute mit der Note 3 bewerten würde, behandelt die Sci-Fi-Serie »Babylon 5« sehr viele erwachsene Themen und ist insgesamt auch runder. Die Bandbreite ist hier unglaublich groß. Innerer und äußerer Frieden. Die Korrumpierung von Macht. Große Entscheidungen und Konsequenzen. Alkoholismus. Die Todesstrafe. Kampf der Ideologien. Medien-Propaganda. Friedliche Konfliktlösungstrategien. Es werden beispielsweise Kriegstraumatisierungen und Depressionen thematisiert (3.13), die Überwindung von Ängsten (5.20) oder auch echte Vergebung (5.20). Und vieles, vieles mehr.

JMS hat damals als Erster das Experiment gewagt, im voraus eine zusammenhängende Geschichte über 5 Staffeln (110 Folgen) den Studiobossen vorzulegen. Er wusste von Anfang an, wie die Figuren sich entwickeln und wie die Geschichte enden würde. Das war vor rund 30 Jahren eine Evolution in der Serienbranche. Selbst heute gibt es so etwas kaum noch. Der Blick auf die Zahlen (Reichweite, Aufmerksamkeit, Marktanteil, Abrufzahlen etc.), auf die öffentliche Reputation sowie auf die Meinung der Internet-Community, entscheiden häufig über die Zukunft einer Serie. Das hat dann oft einen nicht unerheblichen Einfluss auf Drehbücher, Dramaturgie und den Plot. Weiterlesen

The Outer Worlds

© Obsidian Entertainment

Das Action-Rollenspiel »The Outer Worlds« ist am 25. Oktober 2019 für PC und Konsole erschienen. Entwickelt wurde es von Obsidian Entertainment, die vor allem für »Fallout: New Vegas«, »Star Wars Knights of the Old Republic II« und »Pillars of Eternity« bekannt geworden sind. Die Sci-Fi-Dystopie »The Outer Worlds« ist größtenteils solide, hat aber auch eklatante spielmechanische Schwächen. Das Spiel ist aber deswegen hervorzuheben, weil es erzählerisch, eine ätzende, zynische und bissige Kapitalismuskritik bietet, bei der sich der Kapitalismus zu Tode gesiegt hat. Weiterlesen

Brot und Spiele

brot_spiele_titelMeiner Einer denkt nicht den ganzen Tag ausschließlich nur über die katastrophalen Zustände in Politik, Medien und Wirtschaft nach. Da würde ich ja verrückt werden (wenn ich das nicht sowieso schon bin). Auch wenn solche ZG-Blog-Themen hier sehr dominant sind, so habe ich auch andere Dinge im Kopf. Zudem benötige auch ich ‑ganz im Sinne von Brot und Spiele- manchmal Unterhaltung. Anregungen. Inspirationen. Ablenkung. Deshalb gibt es heute zur Abwechslung ein paar ganz persönliche Medien-Empfehlungen. Weiterlesen

Generation Facebook

generation fb_titel

  • Von nichts eine Ahnung, aber zu allem eine Meinung haben.
  • Kaum empfänglich für rationale Argumente oder einen analytischen Diskurs sein, aber überall mit Gefühl dabei sein wollen.
  • An nichts ein ernsthaftes Interesse zeigen, außer an sich selbst.
  • Infotainment statt seriöse Berichte verkonsumieren.
  • Kein Mittelmaß oder grau mehr wahrnehmen, sondern alles nach einem binären Bewertungssystem beurteilen wollen.
  • Infantilität, Kitsch und Banalität als Problemlösungs-Kompetenz begreifen wollen.

Popcorn-Kino

Fernando de Sousa from Melbourne, wikimedia commons

Mit mir ins Kino zu gehen, ist keine einfache Sache, weil ich mir nicht jeden Mist reinziehen will. Ich sehe es einfach nicht ein, für einen Film, über den ich nach dem Kino-Besuch nicht mal eine Minute nachdenken kann und will, auch noch Geld zu bezahlen und meine Freizeit dafür zu opfern. Heute werden in Hollywood Hunderte Millionen Dollar für Spezialeffekte, Schauspieler und Produktionskosten ausgegeben. Die Drehbücher, Dialoge und Handlungen bewegen sich jedoch häufig auf einem geistig infantilen Niveau (Ja, es gibt Ausnahmen). Dennoch sind solche Filme internationale Blockbuster (Transformers, Avatar etc.), die kommerziell sehr erfolgreich sind. Weiterlesen