Ein geldwertes Leben?

geldwert_titelWenn sich die eigene Existenz fast ausschließlich nur noch um den Geld-Erwerb dreht, wenn Empathie, Nächstenliebe, Solidarität und schöpferische Energie verkümmern, wenn die zwischenmenschliche Kommunikation und die eigenen Gedanken sich auf materielle Befindlichkeiten, den eigenen Kontostand und auf einen Haben-Konsum reduzieren, wenn die Vorstellung auf eine Welt ohne Krieg, Leid, Armut und Ungerechtigkeit, der Resignation und dem Egoismus gewichen sind – dann gibt es keine Hoffnung. Die Gier nach dem immer mehr regiert uns. Diese Gier ist jedoch nur eine Ersatzbefriedigung für eine nicht vorhandene innere Ruhe, für nicht vorhandenes persönliches Glück und für fehlende Zufriedenheit. Echte Lebenskraft wird man durch Konsum niemals erreichen können, sondern nur durch gelebte Liebe und schöpferisches So-Sein im Augenblick.

Presseblick (15)

In einer Pressemitteilung schreibt das statistische Bundesamt: »In 50 Jahren vom Luxus zum Standard« und vergleicht die Lebensverhältnisse in Deutschland von vor 50 Jahren (Nachkriegszeit) mit den heutigen. So kann man auch die Alters- und Kinderarmut, die sinkenden Reallöhne und die krasse Umverteilung des gesellschaftlichen Reichtums von unten nach oben relativieren helfen: »Was vor 50 Jahren noch kostbarer Luxus war, ist inzwischen für die meisten Haushalte zum Standard geworden.« Weiterlesen

Idiotenalmosen

almosen_titelFür ein paar Brotkrumen der Reichen machen wir alles. Da kennen wir weder Stolz, Ehre, noch Schamgefühl. Wir beteiligen uns an Verlosungsaktionen und Gewinnspielen, bei der die Chance vom Blitz getroffen zu werden höher ist, als den Hauptgewinn zu erhalten. Wir rufen stunden- und tagelang bei endlosen TV-Telefon-Hotlines mit automatischen Sprechansagen an und bemerken nicht, dass unser Hauptgewinn vor allem die hohen Telefonkosten sind. Wir geben bereitwillig unsere E‑Mail‑, Telefon- und Adressdaten heraus, um eventuell ein Produkt testen oder etwas gewinnen zu dürfen, dass keine fünf Euro wert ist, während die Unternehmen mit unseren Daten ihren Profit erhöhen. Wir machen uns für ein paar Euro im Trash-TV zum Aufziehmännchen und Hampelmann der Medienkonzerne. Wir beteiligen uns an etlichen Rabatt‑, Coupon‑, Payback- und Gutschein-Aktionen, schauen uns freiwillig Werbung im Fernsehen an, ziehen uns regelmäßig die Discounter-Werbeprospekte rein und sind immer auf der Suche nach ein paar Prozenten und vermeintlich günstigen Angeboten. Selbst aufgeklärte und kritische Menschen haben diesen Habitus tief verinnerlicht. Unsere Wirtschaftsordnung hat uns zu Krämerseelen erzogen, in der jeder eingesparte oder gewonnene Euro als ein persönliches Erfolgs- und Glücksgefühl empfunden wird. Wo bleibt euer Selbstwertgefühl?

Selbstverwirklichung durch Fremdbestimmung

Wer einer Lohnarbeit nachgehe, verdiene sein eigenes Geld, sei nicht mehr vom Staat abhängig, sorge für sich selbst und seine Familie, verwirkliche sich selbst und nehme aktiv an der Gesellschaft teil. So lautet eine der üblichen, allgemein gültigen und selten in Frage gestellten Dogmen der westlichen Industriegesellschaften. Manche Menschen sind gar »selbstständig« oder gründen eine »Existenz«. Wer als ein vollwertiges Mitglied in der Gesellschaft anerkannt, ja als Mensch respektiert und nicht zu den Überflüssigen zählen will – der muss einer Lohnarbeit nachgehen. Unabhängig davon, welche Vorstellungen er oder sie vom Leben hat. Individualismus bedeutet, die eigene Lebensgestaltung, Selbstfindung und Sinnerfüllung der vorhandenen sozioökonomischen Struktur zu unterwerfen. Weiterlesen

Menschwerdung

Wir brauchen nicht mehr, sondern weniger technologischen Fortschritt. Wir brauchen nicht mehr, sondern weniger kommerzielle Propaganda. Wir brauchen nicht mehr, sondern weniger Wirtschaftswachstum. Wir brauchen nicht mehr, sondern weniger Ersatzbefriedigungen. Wir brauchen nicht mehr, sondern weniger Medienkonsum. Wir brauchen nicht mehr, sondern weniger Lohnarbeit. Wir brauchen nicht mehr, sondern weniger Produkte.

Warum kritisches Denken glücklich macht!

»Immer siehst Du alles so negativ?« oder »warum musst Du immer so viel kritisieren?« sind Vorwurfsfragen, die mir nicht selten gestellt werden. Weil das in Frage stellen von öffentlich akzeptierten Denkweisen und Verhaltensnormen, die eigene Selbstentfremdung sichtbar macht, empfinden das viele als unbequem und ungemütlich. Folglich gehen sie davon aus, ich sei ein völlig verbitterter, frustrierter und unglücklicher Mensch, der eigentlich gar nicht ernsthaft kritisieren, sondern sich nur auskotzen will. Ich muss dieser »Meinung« leider eine radikale Abfuhr erteilen, denn: für mich gehören Kritik und Glück unweigerlich zusammen und sind mitnichten ein Widerspruch. Zudem: ich bin mit meinem derzeitigen Leben durchaus zufrieden.

Weiterlesen

Lebenswerte

by epikur

Sicherheit bedeutet, dass der Kühlschrank immer gut gefüllt ist.

Gesundheit bedeutet, in der Lohnarbeit zu funktionieren.

Schönheit bedeutet, Aufmerksamkeit zu bekommen.

Frieden bedeutet, fürs Alter vorsorgen zu können.

Liebe bedeutet, einen Menschen zu besitzen.

Gerechtigkeit bedeutet, ein Auto zu fahren.

Glück bedeutet, viel zu haben.

Das deutsche Geldglück

Den Deutschen würde es materiell gut gehen, sie jammern, nörgeln und meckern aber dennoch auf sehr hohem Niveau, sagt SpiegelOnline:

Obwohl wir in Kategorien wie Beschäftigungsquote, Sicherheit, Ausstattung von Wohnräumen mit zeitgemäßer Infrastruktur, Einkommen, Qualität von Umwelt und Versorgungsgütern recht weit oben rangieren [...] nörgeln wir, wenn man uns nach »Lebenszufriedenheit« und nach unserem körperlichen Wohlbefinden fragt.

Über 10 Millionen  Deutsche beziehen Hartz IV, ergänzendes Hartz IV, Sozialgeld oder Grundsicherung im Alter. Die Anzahl der Menschen, die trotz Vollzeitarbeit um die Armutsgrenze herum verdienen, steigt. Arbeitnehmer klagen immer mehr über Überstunden und Mobbing am Arbeitsplatz. Schlaf- und Schmerztabletten sind der Renner bei Apotheken. Die Zahl der psychischen Erkrankungen in Deutschland steigt. Altersarmut wird bald ein Massenphänomen sein. Zudem gibt es große Vereinsamungstendenzen in den Großstädten, Sorgerechts- und Unterhaltskriege, kaputte Beziehungen und Ehen usw. So gut wie behauptet, geht es der Masse der Bevölkerung in Deutschland dann auch wieder nicht. Weiterlesen