Ein geldwertes Leben?

geldwert_titelWenn sich die eigene Existenz fast ausschließlich nur noch um den Geld-Erwerb dreht, wenn Empathie, Nächstenliebe, Solidarität und schöpferische Energie verkümmern, wenn die zwischenmenschliche Kommunikation und die eigenen Gedanken sich auf materielle Befindlichkeiten, den eigenen Kontostand und auf einen Haben-Konsum reduzieren, wenn die Vorstellung auf eine Welt ohne Krieg, Leid, Armut und Ungerechtigkeit, der Resignation und dem Egoismus gewichen sind – dann gibt es keine Hoffnung. Die Gier nach dem immer mehr regiert uns. Diese Gier ist jedoch nur eine Ersatzbefriedigung für eine nicht vorhandene innere Ruhe, für nicht vorhandenes persönliches Glück und für fehlende Zufriedenheit. Echte Lebenskraft wird man durch Konsum niemals erreichen können, sondern nur durch gelebte Liebe und schöpferisches So-Sein im Augenblick.

Neoliberalismus ist...

Die Wirtschaftswoche fragt rhetorisch, was eigentlich »neoliberal« bedeute und gibt sogleich eine Antwort vom Ökonomen Alexander Rüstow: »Die wohlstandsmehrende Kraft der Marktwirtschaft sollte genutzt, destruktive Monopole und Kartelle aber gebändigt werden.« Die Theorieverliebtheit und das abstrakte Geschwätz von Ökonomen, hat wenig mit der ökonomischen Not vieler Millionen, ja Milliarden Menschen auf der Welt, gemein. Im Alltag bedeutet Neoliberalismus...

  • ..wenn die Wasserpumpe auf dem Wasserspielplatz im Sommer bei 35 Grad abgestellt wird.
  • ...wenn Busse aus dem ÖPNV ständig überfüllt sind, so dass Mütter mit Kinderwagen und Senioren nicht mehr einsteigen können.
  • ...wenn das Gegeneinander kultiviert und das Miteinander verachtet wird.
  • ...wenn Kleinkinder, mit 3 oder 6 Monaten spätestens aber nach einem Jahr, in die Kita gesteckt werden, weil die Eltern wieder arbeiten gehen wollen müssen.
  • ...wenn Haustiere freie Kost und Unterkunft erhalten, während Obdachlose und Erwerbslose als faule Schmarotzer beschimpft werden.
  • ...wenn die Eintrittspreise für Kinos, Schwimmbäder, Museen, Ausstellungen und Konzerte, die Mieten- und Strompreise stets teurer, aber niemals billiger werden.

Menschwerdung

Wir brauchen nicht mehr, sondern weniger technologischen Fortschritt. Wir brauchen nicht mehr, sondern weniger kommerzielle Propaganda. Wir brauchen nicht mehr, sondern weniger Wirtschaftswachstum. Wir brauchen nicht mehr, sondern weniger Ersatzbefriedigungen. Wir brauchen nicht mehr, sondern weniger Medienkonsum. Wir brauchen nicht mehr, sondern weniger Lohnarbeit. Wir brauchen nicht mehr, sondern weniger Produkte.

Ganzheitlich Gelebte Glaubwürdigkeit

Egoismus verurteilen
und nur an sich denken.

Geiz kritisieren
und stets auf Schnäppchenjagd sein.

Respektlosigkeit gering schätzen
und viel RTL schauen.

Lügen verachten
und die eigene Heuchelei kultivieren.

Oberflächlichkeit bei anderen schlecht finden
und sich selbst über sein Äußeres definieren.

Verzweifelt nach Lösungen suchen
und selbst viele Probleme verursachen.

Zehn Dinge, die das Leben schöner machen!

Weil ich ja doch so ein schrecklich negativer und depressiver Mensch bin, und in allem nur das Negative sehen will (also alles so sehe, wie es ist), gibt es heute mal die volle Packung positive Energie: Zehn Dinge, die das Leben erträglicher schöner machen:

  1. Eine Tasse Jasmintee mit Honig.
  2. Ein gutes Buch zum darin versinken.
  3. Ein ehrliches und spontanes Lächeln eines fremden Menschen.
  4. Seine Liebsten in den Arm nehmen.
  5. Spielende und lachende Kinder.
  6. An sich selbst glauben und seine Ideale leben.
  7. Ein einsamer Waldspaziergang.
  8. Zwischenmenschliche Zärtlichkeiten.
  9. Ein treuer Tiergefährte.
  10. Schöpferische Tätigkeiten, wie: zeichnen, malen, schreiben und musizieren.

Ein Toter, zwei Meinungen

A

Als ich mit Bus und Bahn fuhr
wollte ich ein Auto haben

Als ich allein war
wollte ich eine Freundin haben

Als ich zur Miete wohnte
wollte ich ein Haus haben

Als ich erwerbslos war
wollte ich einen tollen Job haben

Als ich eine Playstation 2 hatte
wollte ich eine Playstation 3 haben

Als ich im Sterben lag
wollte ich das Leben haben

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Nächstenliebe und Menschenwürde im Jahre 2011...

...sieht so aus:

Der italienische Ministerpräsident Berlusconi forderte bei einem (Treffen) auf Lampedusa die anderen EU-Länder in ultimativer Form auf, die auf der Insel angekommenen Bootsflüchtlinge aufzunehmen. Nur so könne Italien den »menschlichen Tsunami« bewältigen. [...] Rom hat mit der neuen Regierung in Tunis mittlerweile vereinbart, dass die dortigen Küsten verstärkt kontrolliert und Neuankömmlinge in Italien künftig direkt zurückgebracht werden.

- FAZ.net vom 11 April 2010

Anmerkung: Die FAZ zeigt im besagten Artikel dann auch ein Bild eines kleinen Bootes, dass randvoll mit afrikanischen Flüchtlingen überfüllt ist. So wird eine Angst vor dem Unbekannten, vor dem bösen schwarzen Mann geschürt. Die Botschaft ist eindeutig: die EU will keinen ökonomisch wertlosen Ballast. Wir haben genug menschlichen Abfall. Also Obdachlose, Rentner, ALG2-Empfänger, Behinderte und Drogenkranke. Da brauchen wir keine afrikanischen Flüchtlinge mehr. In meinem Studium wurde den Studenten ständig eingepaukt, dass die EU vor allem eine Wertegemeinschaft sei. Lächerlich.

Echtes Leben im Falschen

  1. Eine Professorin verliebt sich in einen erwerbslosen Maurer, heiratet ihn und bekommt zwei Kinder mit ihm.
  2. Ein Vorstandsvorsitzender von Vattenfall spendet jeden Monat 50% seines Lohns an Greenpeace, ohne dass es jemand weiß.
  3. Eine Gruppe rechtsextremer Jugendlicher verteilt zu Weihnachten Schokoweihnachtsmänner an Obdachlose.
  4. Ein Kind weint in der Öffentlichkeit und alle anwesenden Menschen lächeln.
  5. Die Bundesregierung verbietet jede Form von Praktikum, Minijob und prekärer Lohnarbeit.
  6. Chefredakteure, Ökonomen, Verlagsbosse, Manager, der Adel und die bürgerlichen Medien rufen zu Protest, Widerstand und zu Demonstrationen in Deutschland auf. Für eine Gesellschaft, die dem Menschen und nicht dem Kapital dient.

Was fehlt?

Der Ernst des Lebens

Das Leben ist schon eine ernstzunehmende Angelegenheit. Wir werden in die Welt hineingeworfen und müssen von da an mit allem fertig werden. Oft sogar ganz alleine. Das Leben ist voller Ernsthaftigkeit und wir haben nichts zu lachen.

Was Eltern sagen, müssen wir ernst nehmen. Wir sollen schließlich Respekt, Anstand und Ordnung lernen! Ansonsten müssen wir Sanktionen spüren oder werden ins Heim gesteckt. Weiterlesen

Von der schönen Last ein Freidenker zu sein

Arbeiten, Geld scheffeln, konsumieren, sich vergnügen, Status Symbole anhäufen und der Unterhaltungsindustrie frönen — ist das der Sinn des Lebens? Der Freidenker kann damit auf Dauer nicht viel anfangen. Es genügt ihm nicht. Deswegen wirkt er nach außen hin oft als ein notorischer Nörgler, Pessimist und Kritiker. Er stellt zuviele Fragen, denkt zuviel nach und will für alles eine Erklärung haben. Er ist  für viele unbequem und anstrengend, da er festgefügte Weltbilder und Meinungen in Frage stellt. Er fügt sich selten in eine Rolle, die ihm von seinen Mitmenschen, Freunden und der Familie zugewiesen wurde. Er geht seinen Weg abseits des Mainstreams. Und wird damit nicht selten zum Außenseiter. Weiterlesen