Polen — der Spielverderber

(Bild von Karolina Grabowska auf Pixabay)

- Gastbeitrag von Ryszard Kotonski -

Es ist überaus schwer die politische Lage in Polen kurz zu beschreiben, weil das politische Leben das dort stattfindet eine solche Intensität besitzt, die hier in der BRD durch mediale Gleichschaltung, beinahe ausgerottet ist. Die Pluralität und Vielfalt von Meinungen in den polnischen Medien kann Menschen, die von Lanz, Will , Maischberger & Co am Händchen geführt werden, schockieren.

Die polnische aber auch die europäische, politische Situation, kann besser verstanden werden, wenn man sie auf das Wesentliche reduziert, nämlich auf den ideologischen Konflikt zwischen den neoliberal-postkommunistischen und rational-konservativen Lagern. Der japanische Psychiater Keigo Okonogi (1930−2003) beschreibt diesen Antagonismus zwischen den Konservativen und Neoliberalen noch präziser, wie zwischen solchen, die ein starkes Bewusstsein der Zugehörigkeit zu Organisationen und Gruppen haben, und solchen, bei denen dieses Zugehörigkeitsbewußtsein nur schwach ausgeprägt ist, die sich immer als »Gast« fühlen. In der modernen Sozialpsychologie wird zwischen »Anywheres« und die »Somewheres« unterschieden. Weiterlesen

Solidaritätsnachweis

(Ein Gastbeitrag von Thomas Eisinger)

Der Umgang mit den Pandemien in den vergangenen Jahren hat gezeigt, dass große Teile der Gesellschaft den Nutzen allgemein verbindlicher Regeln und Maßnahmen befürworten und begrüßen. Nach dem großen Erfolg der Impfkampagne blieb ein letzter wichtiger Bereich, den es zu optimieren galt: die vollständige Ausmerzung jeder Diskriminierung. Das Ministerium für Bürger:Innenrechte und Geimpft:Innenwürde hatte sich ehrgeizige Ziele gesetzt – heute sind sie erreicht! Weiterlesen

Unser Flughafen BER

Da die ZG-Redaktion bei dem Thema BER nur ein unverständliches Grunzen herausbringt, sind wir sehr froh, dass worteschrauber uns einen Gastartikel geschickt hat.

Ein Plädoyer zur Stärkung des Standortes Deutschland

In diesen Tagen wird allerorten die erneute Verschiebung des Eröffnungstermins für den Flughafen BER hitzig diskutiert. Es scheint Einigkeit darüber  zu bestehen, dass dieses Ereignis eine Blamage, ja gar ein Skandal sei. Dabei wird übersehen dass sich gerade beim Bau dieses neuen Flughafens die Gründe für den langanhaltenden wirtschaftlichen Erfolg unseres Landes in aller Deutlichkeit zeigen. Ich möchte daher, im Dienste der Sache, das Blickfeld auf dieses Thema erweitern. Weiterlesen

Möge die Erde ihm leicht sein...

- Gastbeitrag von mr. peepwood

»REVOLUTION jetzt! – Oder doch lieber erst später? Was ist heute links?«. Diese Fragen stellt sich der Rolling Stone in seiner Februarausgabe. Eigentlich nur wegen seiner musikalischen Themen hatte ich das Heft gekauft, denn die ernsthafte Beschäftigung mit diesen Fragen konnte ich ja schließlich einer Publikation aus dem Hause Springer, wenn auch einer Tochterfirma, nicht zutrauen.

Aber den geistigen Durchfall, was mir Matthias Matussek, seines Zeichens Autor beim ehemaligen Nachrichtenmagazin, da bot, hat mir trotz Vorbereitetseins den Vormittag versaut: Weiterlesen

28c3

- Gastbeitrag von mr. peepwood

Während des vom Chaos Computer Club (CCC) ausgerichteten 28c3 habe ich fleißig, wie alle anderen Nerds auch, vom #28c3 (Chaos Computer Congress) in Berlin getwittert und jtheripper fand meine Berichterstattung anscheinend so interessant, dass er mich gebeten hat, ob ich nicht was dazu auf dem Blog veröffentlichen würde. Nun denn, gesagt – Verzögerung – getan. Vielleicht gefällt’s ja auch dem einen oder anderem Nichtnerd... Weiterlesen

Am Rande der Nacht (F 1983)

»Tchao Pantin«, Regie und Buch: Claude Berri; mit Coluche (Michel Colucci), Agnès Soral, Richard Anconina, Philippe Léotard

Es ist selten, dass ein deutscher Titel die Grundstimmung eines Filmes besser trifft als der Originaltitel. »Tchao Pantin!« heißt so viel wie: »Tschüss, Trottel!« Das klingt zwar rotziger als der deutsche Titel Am Rande der Nacht, trotzdem fängt der deutsche die Atmosphäre besser ein. Denn Atmosphäre ist bei diesem Film von Claude Berri aus dem Jahr 1983 alles, vielleicht sogar die heimliche Hauptdarstellerin. Gäbe es einen César für Atmosphäre, dann hätte Am Rande der Nacht 1984 nicht fünf, sondern sechs bekommen müssen. Weiterlesen

Das Jobangebot

- Gastartikel von Dennis82

(Dennis schreibt auch in der Freitag-Community, hauptsächlich über Steuerthemen)

Ein Begriff, den ich schon länger sehr kritisch sehe – und der auch in vielerlei Hinsicht auch bei kritischen Zeitgenossen unhinterfragt verwendet wird, ist das neudeutsch: »Jobangebot« bzw. der »angebotene Arbeitsplatz«. Dieser Begriff ist grob irreführend, denn es geht hierbei nicht um Jobangebote im eigentlichen Sinne. Es ist eben gerade nicht so, dass Unternehmer U für die Aufgabe Y an Ort Z gerade genau den Arbeitslosen A ungesehen einstellen wöllte. Weiterlesen

Kinder in Deutschland; Teil 10: Montessori-Pädagogik

- Gastartikel von Anja G.

Kinder lernen schöpferisch.

- Maria Montessori

Dieses Zitat besagt, dass Kinder aus ihrer Mitte schöpfen. Wenn Kinder etwas allein tun möchten, drücken sie damit aus, dass sie die Schöpfer des eigenen Ichs sind. Sie besitzen einen sog. »inneren Bauplan ihrer Seele und Entwicklung«. Weiterlesen

Gastbeitrag: Realsatire braucht keine Ironiesignale

Vor einiger Zeit starteten wir einen Aufruf zur inhaltlichen Verstärkung des Blogs und des Magazins. Nachdem uns einige Einsendungen erreicht haben, präsentieren wir heute einen ersten Gastbeitrag von Christian Klotz, der in seinem Blog meist kurze philosophische Aphorismen und rhetorische Spitzen zum besten gibt. In seinem heutigen Gastbeitrag schreibt er eine Satire über Armut und Reichtum. Weiterlesen