Was ist Glück?

»Glück hängt nicht davon ab, wer du bist oder was du hast; es hängt nur davon ab, was du denkst.«

- Dale Carnegie

In letzter Zeit bekomme ich immer wieder zu hören, dass Glück bedeute, einen Lebenspartner, Haus, Geld, Kinder, Auto und einen Garten zu haben, zu besitzen. Ein »erfolgreiches« Leben ist für viele im Kapitalismus eben viel Besitz zu haben — abstrakte wie fassbare Dinge. Unsere Sprache ist derart marktwirtschaftlich korrumpiert, dass selbst das Streben nach Glück, kaum mehr mit wahrer Freude, Leben im Sein und schöpferischem Handeln identifiziert wird, sondern vor allem mit einem sozialen Status, mit Haben-Denken. Kaum jemand hinterfragt, diese Glücksformel einmal — sie wird als natürlich gegeben angesehen. Weiterlesen

Zahlenfetischismus

Frisch zum neuen Jahr 2010 widme ich mich eines Themas, dass mir schon seit längerem durch den Kopf schwebt: unsere Fixierung auf Zahlen. Alles wird gemessen, in eine Zahlen-Form gebracht, nach Zahlen bewertet und beurteilt, die Welt wird vermessen. Wir beten Zahlen an, wie Götzen. Ja, die Zahl selbst wird zum Bestandteil der Lebenskultur: Geburtstage, Hochzeitstage, Silvester, Valentinstage, Muttertage, Volljährigkeit usw. werden gefeiert. Zahlen bestimmen unser Leben: von wann ist der Film? Wann war dieses oder jenes Ereignis? Wieviele sind gestorben? Wieviel Lohn erhalte ich? Welche Note bekomme ich für die Klausur? Wie teuer ist die Zeitung? Wie schnell darf ich mit dem Auto fahren? Weiterlesen

Das lebendig-sein abtrainieren

Als ich letztens in der Berliner U‑Bahn unterwegs war, beobachtete ich, wie eine Mutter ihr Kind zur Ruhe und zum stillsitzen ermahnte. Da kam mir der Gedanke, dass dies nur einer von vielen Vorgängen ist, wo Kinder zum angepasst-sein erzogen werden. Ihr lebendig-sein wird systematisch abtrainiert. Sie sollen später schließlich Lohnarbeiter werden, die funktionieren und nicht »träumen« oder ihren Wünschen nachhängen sollen. Dabei ist doch das Problem nicht, dass Menschen keine Lohnarbeit haben, sondern dass viele Menschen nicht wissen, was sie ohne Lohnarbeit mit ihrem Leben anfangen sollen. Die Lohnarbeit zählt insofern als Alibi dafür, dass man nicht leben könne, wie man es gerne wollte. Wenn das lebendig-sein seit frühester Kindheit an, abtrainiert worden ist, sind wir dann überhaupt noch in der Lage wahrhaftig zu leben?

Von der schönen Last ein Freidenker zu sein

Arbeiten, Geld scheffeln, konsumieren, sich vergnügen, Status Symbole anhäufen und der Unterhaltungsindustrie frönen — ist das der Sinn des Lebens? Der Freidenker kann damit auf Dauer nicht viel anfangen. Es genügt ihm nicht. Deswegen wirkt er nach außen hin oft als ein notorischer Nörgler, Pessimist und Kritiker. Er stellt zuviele Fragen, denkt zuviel nach und will für alles eine Erklärung haben. Er ist  für viele unbequem und anstrengend, da er festgefügte Weltbilder und Meinungen in Frage stellt. Er fügt sich selten in eine Rolle, die ihm von seinen Mitmenschen, Freunden und der Familie zugewiesen wurde. Er geht seinen Weg abseits des Mainstreams. Und wird damit nicht selten zum Außenseiter. Weiterlesen

Rückzug ins Utopia

Je kälter, unsozialer, ungerechter und egoistischer eine Gesellschaft wird, umso stärker ist das Bedürfnis nach einem ganz persönlichen Schneckenhäuschen. Die Sehnsucht nach einem (Nicht-)Ort, der Wärme, ein Gefühl von Heimat und Geborgenheit gibt. Im folgenden ein Phänomen, dass wohl eher selten damit in Verbindung gebracht werden wird. Weiterlesen

»Nur ein kleiner Teil des Lebens ist wahres Leben«...

der ganze übrige Teil ist nicht Leben, ist bloße Zeit. Von allen Seiten drängt und stürmt das Unheil an und lässt nicht zu, dass man den Blick erhebe zur Betrachtung der Wahrheit, drückt die Menschen vielmehr in die Tiefe und fesselt sie an die Begierden. Niemals wird es ihnen möglich, zu sich selbst zu kommen, und tritt zufällig mal eine Pause ein, dann schwanken sie hin und her wie das tiefe Meer, das auch nach dem Sturm noch in Bewegung ist; kurz, niemals lassen ihre Begierden sie in Ruhe. Weiterlesen

Im Augenblick liegt die Ewigkeit

Weiche, melancholische und zauberhafte Leichtigkeit. Leben im Sein. Spontanes Tätigsein als Ausdruck wahrer Lebensfreude. Die fabelhafte Welt der Amelie und der französische Musiker Yann Tiersen, der den Soundtrack zu dem Film gemacht hat, sind für mich immer wieder sehens — und hörenswert. In jeder Lebenslage.

Staubtrocken

Und nun wieder ein neuer Artikel auf der Zeitgeist-Seite. In einem »philosophischen Zeitgeistdialog« wird es »staubtrocken«. Endlich wurde dieses wichtige Thema ausgiebig beleuchtet:

»Ich denke es ist an der Zeit sich nach den doch eher ins flüssig bis gasförmig tendierenden Themen einem staubtrockenen Bereich zu widmen. Man kann das Thema, welches ich heute anschneiden möchte, fast als eigenes Element bezeichnen. Häufig wird es im allgemeinen Sprachgebrauch genutzt, aber eigentlich weiß kaum jemand exakt um was es sich dabei handelt: Staub. [...]«

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