Anleitung zur Infantilität

1.) Alles, was nicht in der Tagesschau steht oder von der Bundesregierung verkündet wird, sind »alternative Fakten« und Lügen. Denn nur Politik und Medien sagen uns, welche Werte und welche Feindbilder wir haben sollen.

2.) Konzerne, Banken und Milliardäre haben keine eigenen Interessen und auch keine einflussreichen Netzwerke und Methoden, um diese durchzusetzen. Wer so etwas behauptet, ist ein Verschwörungstheoretiker und ein Verschwörungsideologe.

3.) Jede Aussage die Irgendjemand macht und welche die AfD auch getätigt hat, ist automatisch rechtes Gedankengut. Die vermeintliche Gesinnung des Absenders ist wichtiger als das Argument.

4.) Gerechtigkeit muss immer in der Identitätspolitik, aber niemals in der Eigentumsfrage erkämpft werden.

5.) Es gibt keine belastbaren Daten, Zusammenhänge, Grundrechte, Kontexte, Schlussfolgerungen oder Ursachen, sondern nur Haltung, Zufall und Emotion.

6.) Jede Kritik am Herrschaftssystem und an etablierten Machtstrukturen, ist Desinformation, Fake News und Populismus.

7.) Es gibt keine Differenzierung und keine Zwischentöne, sondern nur schwarz und weiß, gut und böse sowie die Frage nach: dafür oder dagegen?

8.) Alle Personen, die von den Mainstream-Medien kritisiert werden, gelten zu Recht als »umstritten«, »krude«, »fragwürdig« oder »abwegig«.

9.) Meldungen von Nachrichtenagenturen sind nicht tendenziös, ideologisch oder wertend, sondern stets neutral, sachlich und objektiv.

10.) Komplett eigene Gedanken, Thesen und Ideen formulieren, die nicht an herrschende Erzählungen anknüpfen, ist Schwurbelei.


Anleitung zur Ausbeutung
Anleitung zur Gehorsamkeit
Anleitung für eine verschwörungstheoretikerfreie Welt

Nichtgedanken — Charlotte Roche

Oliver Kalkofe liest aus dem Bestseller-Buch »Feuchtgebiete« von Charlotte Roche. Auch wenn viele ihre pseudo-anarchohaften Züge mögen bzw. ihre Moderation bei »Roche & Böhmermann« gar nicht so schlecht fanden, ist sie dennoch weit davon entfernt eine gute Romanautorin zu sein. Skandalisieren und provozieren kann sie, da sie sich bestens im Medien-Business auskennt und weiß, wie die Aufmerksamkeitsökonomie funktioniert. Ihre Bücher werde ich dennoch nicht kaufen.