Wort. Wert. Wirkung.

cola_titelWerbung kann in unsere Gedanken tröpfeln, unsere innere Ruhe zersetzen oder auch unser Unterbewusstsein manipulieren. In der Regel ist sie jedoch verdammt dämlich, sinnbefreit und kontextlos. Häufig werden positiv besetzte Begriffe aus dem Assoziations-Baukasten verwendet, Plastikbuchstaben und Gummiwörter eingesetzt sowie Worthülsen-Domino gespielt. Ganz ähnlich wie in der Politik. Dennoch halten sich nicht wenige PR- und Marketing-Soldaten für extravagante, kreative Zeitgeister, die stolz von sich behaupten, dass sie mit der Sprache jonglieren und Kunstwerke produzieren würden. Weiterlesen

Denkdemenz und Bildverödung

Was unsere Zivilisation so besonders gern glaubt: dass alles, was wir nicht sehen können, uns nicht wehtun kann, ja dass es wahrscheinlich kaum existiert.

- Naomi Klein. »Machen wir Halt: Der Kampf unseres Lebens«. Blätter Ausgabe Juli 2014. S. 59.

Anmerkung: Sweatshops, hungernde Kinder, Schlachthöfe, Ausbeutung, Kriegstote, Folter – solange wir diese Dinge nicht mit unseren eigenen Augen sehen, existieren sie auch nicht aktiv in unserem Bewusstsein. Womöglich schafft es sogar ein TV-Beitrag uns kurzzeitig zu berühren — aber nur solange bis die Timeline oder die Daddelkiste fertig geladen hat.

Mediales Dauerfeuer — was wissen wir wirklich?

In diesen Tagen kann man das System der bürgerlichen Presse und ihre Methoden hervorragend beobachten und analysieren. Es passiert nämlich nur selten, dass gleich zwei Großereignisse die Bildschirme und die Zeitungen dominieren. Beide, der »Libyen-Krieg« und die »Japan-Krise«, verdrängen fast alle anderen Themen (Guttenberg, Wikileaks usw.) Wer im gesellschaftspolitischen Diskurs mitreden will, kommt an diesen Themen nicht vorbei. Ein paar Gedanken zur medialen Diskurssteuerung. Weiterlesen

Time will tell

Klick zum VergrößernDas gestrige Photoshop-Disaster will ich zum Anlass nehmen, den für mich interessanten Blog vorzustellen. Er zeigt jeden Tag eine misslungene Bildbearbeitung, die auch bei den »Großen« passieren kann. Denn hier ist dem Time-Verantwortlichen entgangen, dass sein Designer geschlampt hat. Dieser hat den nachträglich hinzugefügten Schatten der Wahlmaschine etwas deplatziert. Wahrscheinlich wurden ihm die Änderungen in letzter Sekunde aufgedrückt. Bei einer Gesamtauflage von ca. 5 Mio. ist das schon ärgerlich. Oder bei Emporio Armani wird das mit der Anatomie auch nicht so genau genommen. Aber wahrscheinlich hat es niemand gemerkt außer Photoshop Disasters.

Offensichtlich wird es dann bei den Filmpostern. Ich glaube inzwischen gibt es für keinen einzigen Film mehr ein wirkliches Fotoshooting. Da wird zusammengeschustert, was die Bilddatenbanken hergeben und Mühe geben sie sich auch nicht mehr (z.B. Blond & Blonder).

Inzwischen schon ein Klassiker ist die beliebte »Geisterhand«. Oft und gerne zu sehen in Klatsch-Magazinen, wenn die abgebildeten Personen nicht so recht passen, aber auch auf so großen Projekten wie bei der Milchwerbung der US-Athleten. Die haben allerdings das Disaster mitbekommen und auf der offiziellen Seite die Finger entfernt. Wie schön, wenn ein Blog noch etwas bewegen kann.