Wohnen ist kein Menschenrecht?

»Allein in den zehn größten Städten fehlen rund 880.000. Diese Lücke durch den Bau von Sozialwohnungen zu schließen, würde beim aktuellen Förderumfang 185 Jahre dauern.«

-Böckler Impuls 14–2018, Hans-Böckler-Stiftung (DGB)

»Es gibt kein Recht darauf, ewig in vertrauter Umgebung zu wohnen.«

-Carsten Brückner, Berliner Eigentümerverband auf zeit.de vom 23. November 2018

Anmerkung: In der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen vom 10. Dezember 1948 steht in Artikel 12: »Nie­mand darf willkür­lichen Ein­grif­f­en in sein Pri­vatleben, seine Fam­i­lie, seine Woh­nung [...] aus­ge­set­zt wer­den.« In Artikel 25 heißt es: »Jed­er hat das Recht auf einen Lebens­stan­dard, der seine und sein­er Fam­i­lie Gesund­heit und Wohl gewährleis­tet, ein­schließlich Nahrung, Klei­dung, Woh­nung...« Aber wen interessieren schon Menschenrechte, wenn es um Profite um jeden Preis geht? :sick:

Eure Armut kotzt mich an!

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»Ein hoher Prozentsatz von Privatwohnungen ist selten oder gar nicht bewohnt, während viele Leute, die auf der Warteliste für eine Sozialwohnung stehen, aus ihrem Stadtteil oder gleich ganz aus der Stadt wegziehen müssen.«

Rowland Atkinson. »Die toten Häuser von London«. Le Monde Diplomatique. Ausgabe Juli 2017. S. 8

Anmerkung: So ist das. Geld und Kapital regieren die Welt. Aber nein, wer so etwas sagt, ist polemisch, populistisch und vereinfacht die herrschenden Verhältnisse. Immer wieder, lese ich ‑insbesondere von vermeintlich linken Akademikern und Wissenschaftlern- dass ja alles immer und überall wahnsinnig kompliziert, diffus und abstrakt sei. Damit verschleiern und relativieren sie sehr häufig, wenn womöglich auch unbewusst, reale Macht- und Herrschaftsverhältnisse. Denn anstatt den Reichen, Milliardären, Konzernen, Banken, Oligarchen und Mafias auf die Finger zu schauen, wird sich lieber mit Inklusion, Gender und anderen Nebenkriegsschauplätzen beschäftigt.