Bundesweiter Bildungsstreik — Teil 2

Beim bundesweiten Bildungsstreik vom 15. — 19. Juni 2009 sind in über einhundert Städten 270.000 SchülerInnen, Studierende, Azubis, Lehrende und GewerkschafterInnen gemeinsam auf die Straße gegangen. Nun geht es in die nächste Phase. Vom 5. bis 20. November laufen viele bundesweite Aktionen und Proteste. Ab dem 17. November wird es bundesweite Proteste gegen Studiengebühren und den verschulten Bachelor-Studiengang geben. Ver.di, die GEW und die Piratenpartei zeigen sich solidarisch mit den vielen tausend Studenten in Deutschland und Österreich. Aktuelle Informationen über Aktionen und Protestformen erhaltet ihr hier.

Demobericht: Bildungsstreik

Die große Bildungsstreik — Demonstration in Berlin am 17. Juni hat mich sehr beeindruckt. Es waren schiere Massen unterwegs, friedlich aber doch kämpferisch. Man spürte förmlich, wie alle beteiligten Gruppen: Schüler, Studenten, Azubis, Antifa-Gruppen, linke Bewegungen, Gewerkschafter usw. die Nase gestrichen voll hatten. Ein Gewerkschafter von ver.di äußerte mir gegenüber sogar die Hoffnung, dass dies eine neue 68er Bewegung sein könnte. Wie üblich verfolgten die bürgerlichen Mainstream-Medien die gängigen Taktiken: ignorieren, verleugnen, verschweigen, als Krawall diskreditieren, damit die Botschaft nicht ankommt, die Teilnehmer-Zahlen runterspielen und Demonstrationen generell als »Störung« diffamieren. Beispiele hierfür findet ihr bei SpiegelOnline, der FAZ oder bei Bild. Die Polizei rechnete, wie üblich bei Demonstrationen, die Teilnehmerzahlen herunter und die Veranstalter herauf. In den bürgerlichen Medien waren Teilnehmer-Zahlen zwischen 10.000 und 30.000 zu lesen. Ich kann nur sagen, es war wirklich riesig und hat einen förmlich mitgerissen. Bleibt nur zu hoffen, dass dies keine Eintagsfliege war.

Schluss mit Humankapital!

Vom 15. — 19. Juni finden in ganz Deutschland Demonstrationen gegen Studiengebühren, Bologna-Prozess und marktradikales Denken im Bildungswesen statt. Ein breites Bündnis von gesellschaftlichen Gruppierungen, sozialen Bewegungen und Gewerkschaften nimmt es nicht länger hin, dass die Schulen und Hochschulen nur noch eine Verwurstungsanstalt für Unternehmen und Wirtschaft sein sollen. Die genauen Termine und Standorte findet ihr hier. Sofern es euch möglich ist, nehmt daran teil. Denn nur wer mobilisiert, kann auch etwas verändern!

Nachtrag: Treffpunkt und Route für Berlin sind hier zu finden!