Über den gemeinen Erwerbslosen

Ist nicht im Regelbedarf enthalten: Rostbratwurst

Ist nicht im Regelbedarf enthalten: Rostbratwurst

Das mediale sowie gesellschaftliche Bild vom Erwerbslosen in Deutschland ist negativ besetzt. Vorurteile, Klischees sowie offene und unterschwellige Diffamierungen bestimmen die Berichterstattung und das soziale Miteinander. Wer erwerbslos ist, hat wenig soziales Kapital, gilt in vielen Frauenaugen als schlechte Partie und befindet sich stets in einer Rechtfertigungs- und Defensivhaltung. Nicht nur gegenüber den Behörden, sondern vor allem auch im sozialen Umfeld. Wieso, weshalb, warum man denn arbeitslos sei? Was man denn effektiv tun würde, um dieser Misere zu entkommen? Und ob man womöglich nicht doch irgendwie (also auf jeden Fall!) selbst daran schuld sei, sind die ständigen subtilen Anklagen, denen erwerbslose Menschen ausgesetzt sind. Weiterlesen

Alternativloser Istzustand

  1. Wer vermeintliche Tatsachen offen kritisiert, der ist ein Querulant und Störenfried.
  2. Wer sich für Kunst, Kultur und Literatur interessiert, der ist ein Besserwisser und Klugscheißer.
  3. Wer eine Welt ohne Armut, Leid und Krieg anstrebt, der ist ein hoffnungsloser Träumer und Idealist.
  4. Wer nach Macht- und Eigentumsverhältnissen fragt, der ist ein Spinner und Verschwörungstheoretiker.
  5. Wer finanziell schwachen, kranken oder alten Menschen hilft, der ist ein Gutmensch und Sozialromantiker.
  6. Wer die Dinge beim Namen nennt, der ist ein Miesmacher und Pessimist.

Jeder, der nicht im Sinne der gegebenen Herrschaftsverhältnisse denkt und handelt, ist ein unbequemer und realitätsfremder Zeitgenosse.