Ziegenjournalismus (8): Deutungshoheit

Haben Journalisten den Mut, die Hand zu kritisieren, die sie füttert?

Die Rubrik »Ziegenjournalismus« will sich mit den ganz alltäglichen und üblichen Methoden der Mainstream-Presse, der Leitmedien, der bürgerlichen Medien (oder wie auch immer man sonst die großen, auflagen- und reichweitenstärksten Presseerzeugnisse nennen will) beschäftigen. Der Verlust der Deutungs- und Meinungshoheit sowie der Glaubwürdigkeit großer Medienhäuser, hat eben nicht erst mit den Social-Media-Phänomenen, vermeintlichen Fake News, »Verschwörungstheorien«, Putintrollen, den Lügenpresse-Vorwürfen oder mit dem Populismus angefangen, sondern schwelt im Hintergrund schon seit Jahrzehnten.

Heute geht es um die Meinungs- und Deutungshoheit. Sie bezeichnet den Anspruch über eine Sache, ein Ereignis oder eine Person, die Definitionsmacht zu haben. Was als wahr gilt und was nicht. In einer freiheitlich-pluralistischen Demokratie soll und muss es stets ein öffentliches Ringen darüber geben, was letztendlich die »Wahrheit« sei. In Diktaturen hingegen, bestimmen die Regierungen die »Wahrheit«. Das Bundesverfassungsgericht hält hier fest:

»Die Organisation des öffentlich-rechtlichen Rundfunks muss als Ausdruck des Gebots der Vielfaltsicherung dem Gebot der Staatsferne genügen.

Von pluralistischer Berichterstattung ist seit gut einem Jahr absolut nichts mehr zu sehen. Stattdessen: Gleichschaltung, Diffamierung der Kritiker und Tagesschau Aktuelle Kamera.

Herrschaftliche Hofberichterstattung
Die Glaubwürdigkeits- und Vertrauenskrise der Massenmedien ist schon seit Jahrzehnten auf einem Tiefpunkt. Besondere Ereignisse sorgen regelmäßig dafür, dass die Analyse und Wahrnehmung der LeiDmedien sowie die Erlebniswelt und Beobachtung der Bevölkerung immer weiter auseinander klaffen. Dazu gehörten unter anderem: der NATO-Angriffskrieg gegen Serbien, die Ukraine-Krise, Nine Eleven, die Flüchtlingskrise, Angriffskriege der USA gegen Afghanistan, Irak, Syrien und Libyen sowie aktuell die Corona-Krise. Hätten die Massenmedien bei diesen Ereignissen ausgewogen, neutral, möglichst objektiv und sachlich, sowie alle Aspekte beleuchtet, dann wäre heute der Vertrauensverlust auch nicht so hoch.

»Ich glaube, dass man die Leute eher gewinnen kann, wenn im Journalismus eine Haltung vertreten wird, als wenn da irgendwie einfach nur Fakten angehäuft werden.« (ARD-Faktenfinder Patrick Gensing)

Leider wurden und werden viele alternative und kritische Stimmen zum Schweigen gebracht. Es wird sehr einseitig und tendenziös berichtet. Perspektivwechsel finden nicht statt. Haltung, Belehrung und Moralisierung stehen vor rationalen Argumenten. In der Corona-Krise wird all das überdeutlich und noch einmal verstärkt. Hier arbeiten ganze Heerscharen daran (Wikipedia, PSIRAM, Volksverpetzer, Anetta Kahane, gekaufte YouTuber wie beispielsweise »MaiLab«, mimikama, correctiv, Pia Lamberty, GWUP sowie diverse »Faktenchecker«), jede alternative Sichtweise zu diffamieren, zu denunzieren und zu diskreditieren. Es gibt keinerlei Bemühungen, um eine journalistische Sachlichkeit, einen wissenschaftlichen Austausch oder um ein ernsthaftes Erkenntnisinteresse, alle Seiten einer Sache vernunftgeleitet durchdringen zu wollen. Es wird vor allem über, aber nie mit den Personen geredet.

Digitale Bücherverbrennung
Es gibt mittlerweile ein ganzes Arsenal an Kampfbegriffen, um Kritiker und Andersdenkende in der Corona-Krise als Unpersonen zu diffamieren und um sie als nicht-diskutabel einzuordnen. Die Liste an neuen Wortschöpfungen, Euphemismen und Umdeutungen alter Begriffe ist lang. Das Denken soll so in gewisse Bahnen gelenkt werden. So wie es bei großen Ideologien und Erzählungen schon immer der Fall war. Auch SPIEGEL-Bestseller-Autoren (Bhakdi und Arvay), die es wagen, eine alternative Analyse und Sichtweise zu präsentieren, werden gnadenlos nieder gemacht und runter geputzt. Wikipedia und PSIRAM behaupten beispielsweise immer noch, dass Arvay kein Biologe sei, was nachweislich falsch ist. Wann wurde eigentlich der letzte SPIEGEL-Bestseller-Autor runtergeputzt?

Auch an anderen Fronten wird mit allen Bandagen um die Deutungshoheit gekämpft. In den sozialen Medien wird gelöscht und gesperrt, wie nie zuvor. Impfkritische Gruppen werden auf Facebook gesperrt. YouTube löscht mehr als 8.000 Kanäle aus politischen Gründen. Das Netzwerkdurchsuchungsgesetz (NetzDG), die Landesmedienanstalten und die Kommunikations-Infrastruktur-Dienstleister (Twitter, Facebook, YouTube etc.) brandmarken alles als »Fake News« und »Hate Speech«, was der veröffentlichten (Regierungs-)Meinung widerspricht. Schon im März 2020 sagte die Süddeutsche Zeitung:

»Facebook, Google, Youtube, Linkedin, Microsoft, Reddit und Twitter wiederum haben sich zusammengetan, um gefährliche Gerüchte über Covid-19 zu entfernen. Sie weisen sich gegenseitig auf Falschinformationen hin und bündeln ihre Kräfte, um zu verhindern, dass sich die virale Infodemie weiter ausbreitet.«

Die PCR-Test-Pandemie ging gerade erst los, aber das gemeinsame Vorgehen war schon längst beschlossen.

Propaganda statt Aufklärung
Der mentale Stacheldraht, Gesinnungstests, Kontaktschuld, Tabuzonen, Gedankenwächter, verengte Meinungskorridore, Panikmache, Meinungspolizei: der öffentliche Debattenraum ist heute derart verkrustet und vermachtet, so dass ein herrschaftsfreier Diskurs, wie ihn sich Habermas gewünscht hat, immer utopischer wird. Da werden rund 265 Wissenschaftler die eine alternative Analyse des Geschehens vorbringen, ignoriert und/oder diffamiert. Da werden Wissenschaftler unter Druck gesetzt und bezahlt, um die verfassungswidrigen Maßnahmen zu rechtfertigen.

Und da werden die beiden großen Studien vom Top-Wissenschaftler Ioannidis zur Sterblichkeit von Covid-19 sowie zu Lockdowns, weiterhin medial klein gehalten und von der Politik komplett ignoriert. All das, um die große Angst-Erzählung von der »Killerseuche« aufrecht zu erhalten. Das hier nebenbei autokratische, ja totalitäre Strukturen (Stichwort: Impf-Apartheid) aufgebaut und etabliert werden: geschenkt! Am Ende will genau das wieder keiner gesehen haben und gewesen sein.

»Propaganda ist der Mechanismus, mit dem Ideen im großen Stil gestreut werden, hier im weiteren Sinne verstanden als der wohlorganisierte Versuch, einen bestimmten Glauben oder eine Doktrin zu verbreiten.«

(Edward Bernays. »Propaganda«. Berlin. 2007. S. 28)

In China wird diffamiert. In Deutschland natürlich nicht.


Ziegenjournalismus (1): Advertorials
Ziegenjournalismus (2): SEO
Ziegenjournalismus (3): Kriegspropaganda
Ziegenjournalismus (4): Zitate
Ziegenjournalismus (5): Personalisierung
Ziegenjournalismus (6): Gleichschaltung
Ziegenjournalismus (7): Meinungsfreiheit

30 Gedanken zu “Ziegenjournalismus (8): Deutungshoheit

  1. Als ich heute Morgen mit meinen Hunden durch den Wald spazierte, dachte ich exakt über dieses Thema nach. Anders als in Deinem Beitrag, blieb ich schon bei Basisbegriffen hängen. Demokratie, Rechtsstaat, Bürgerrechte fallen mir auf die Schnelle ein. Alles Konzepte von Obrigkeiten, welche der Masse ein Wohlgefühl vermitteln. Ähnlich wie der Wieler meint, man solle die Maßnahmen der Regierung nicht hinterfragen oder so ähnlich, sollen auch diese Konzepte niemals genauer unter die Lupe genommen werden. Wer dies tut wird nämlich zwangsläufig ins Grübeln kommen. Er könnte zum »Feind« der ach so tollen »freiheitlich-demokratischen Grundordnung« werden. Wobei wohl nur der Begriff Grundordnung zutreffend ist.

    Ich werde es an dieser Stelle nicht tun, weil es jeden Rahmen sprengen würde. Ich wollte nur einen Hinweis hinterlassen. Nimm Dir selbst ein wenig Zeit und hinterfrage das, von dem Du annimmst, dass es eigentlich klar sei. Ich bin sicher, Du wirst danach nicht mehr so weit ausholen müssen, wie Du es jetzt da oben tust. Du wirst mit der Zeit erkennen, dass Lösungen viel einfacher sind, als sie jetzt mit der Fülle an unverdaubaren Daten erscheinen. (Für mich sind Informationen Daten, die für mich in irgendeiner Art relevant sind. Der Rest bleibt Daten. Man muss lernen, zu sortieren.)

    Die Grundfrage bei allem ist: Warum bin ich? Wenn Du darauf keine Antwort findest, wird Dir jeder Dahergelaufene (Politiker, Ökonom, Jurist, Pädagoge, Moralist, ...) erklären, was Du in der Zeit zwischen Deiner Geburt und Deinem Tod auf dem Planeten zu tun und zu lassen hast. Eine Frage der Deutungshoheit.

    Ich mag mich vielleicht wiederholt haben. Aber: Das Problem liegt nicht beim Journalismus. Es versteckt sich in Dir.

    »Die unheilvolle Neigung, über die Dinge nicht mehr nachzudenken, sobald sie nicht mehr zweifelhaft sind, hat die Hälfte aller menschlicher Irrtümer zu verantworten.« — Blaise Pascal

    »Wer nicht von Grund auf umdenken kann, wird nie etwas am Bestehenden ändern.« — Anwar al Sadat

    »Das Problem zu erkennen ist wichtiger, als die Lösung zu erkennen, denn die genaue Darstellung des Problems führt zur Lösung« – Einstein

  2. @Carlo
    Das finde ich jetzt ein bisschen zu allgemein und klingt auch sehr nach Eigenverantwortung. Ich sehe schon eine Verantwortung der Medien für die Verbreitung von Unwahrheiten und Halbwahrheiten, für das Erzeugen von Panik und für die Verdummisierung der Diskussion. Natürlich ist jeder aufgefordert daran zu arbeiten, Medien zu durchschauen und das machen wir hier ja auch. Es entbindet die Medien aber nicht von ihrer Verantwortung.
    Einstein muss ich widersprechen, der Weg zur Lösung kann niemals wichtiger sein als die Lösung selbst. Ein positives Ergebnis muss immer eingefordert werden.
    Ich bin aber bei Elie Wiesel: »Jeder Frage wohnt eine Stärke inne, die die Antwort nicht enthält.«

  3. @Kakapo3

    Einstein muss ich widersprechen, der Weg zur Lösung kann niemals wichtiger sein als die Lösung selbst.

    Alles relativ ;-) , würde ich sagen...

    Mitunter gibt es gar keine Lösung, was man aber erst auf dem Weg zu ihr hin feststellt. Und damit ist dann der Weg zur Lösung schon die Lösung (von was auch immer).

  4. Für den Großkapitalisten wäre das positive Ergebnis aber negativ. Also lässt er das von seinen Thinktanks in ein negatives Ergebnis für die Allgemeinheit umdeuten. Mit Erfolg!

  5. @Kakapo3

    Es wird für jeden anders klingen. Es ist schon ein Kreuz mit der Subjektivität. Leider oder zum Glück sind Menschen bei allem, was sie tun, beobachten, messen oder berichten subjektiv. Sogar jeder wissenschaftliche Versuchsaufbau ist subjektiv.

    Versuch doch mal einen anderen Blickwinkel einzunehmen: Geh vielleicht von der Annahme aus, dass Bildung, Politik, Medien, Ideologien, institutionelle Religionen, verschiedene gesellschaftliche Konzepte, ... nicht die Ursache, sondern ein Symptom sind. Menschen werden dazu angehalten, sich die dauerhaft mit den Symptomen zu beschäftigen. Sie verbleiben dadurch für immer im Krisenmodus. Wobei dann ein eigentliches Dilemma übersehen wird. Krise und Dilemma benötigen unterschiedliche Herangehensweisen und Lösungen.

    Und was spricht gegen Eigenverantwortung? Es kommt doch auf den Kontext an oder nicht? Ein Mensch kann ohne Eigenverantwortung nicht frei sein. Ich weiß genau, worauf Du hinaus willst. Aber dann sind wir wieder bei den Symptomen.

    Im Übrigen magst Du Einstein widersprechen. Das Zitat von Elie Wiesel tut es jedenfalls nicht.

  6. Ich komme mir zunehmend vor, wie in Absurdistan. Also echt jetzt. Da werden seit 14 Monaten Grundrechte ohne Ende beschränkt und weg-verordnet, Richter eingeschüchtert, Massenmedien hetzen und spalten, das Parlament entmachtet, Ermächtigungsgesetze erlassen und reihenweise verfassungswidrige Gesetze/Verordnungen beschlossen und so weiter. Und jetzt:

    »Der Ableger der Querdenken-Bewegung in Bremen ist als Verdachtsfall eingestuft worden. Das Landesamt für Verfassungsschutz darf die Gruppierung nun genauer kontrollieren. Es gebe Anhaltspunkte für demokratiefeindliche Bestrebungen

    Das ist absurd! Wer das Grundgesetz hochhält hat »demokratiefeindliche Bestrebungen«? Hää? Haben die alle den Verstand verloren? Der Verfassungsschutz müsste eigentlich unsere Regierung beobachten! So siehts aus! Die zerschießt nämlich unsere Demokratie seit 14 Monaten!

  7. deine gedanken, liebe/r @Carlo, finde ich sehr interessant und in vielerlei hinsicht auch nachvollziebar.

    ich gehe davon aus, dass dereinst, bald (oder vllt gar zT schon heute?), allein der versuch, solches zu (durch)denken, die gedankenpolizei auf den plan rufen wird.

    die rasant voranschreitenden entwicklungen lassen dies mMn möglich — wahrscheinlich gar — erscheinen.

    die technologischen voraussetzungen, gedanken aus unseren hirnen auslesen zu können, werden — falls nicht bereits experimentell auf noch niedrigem niveau möglich (ich glaube, die japaner hatten da schon sowas auf der pfanne) — in nicht all zu ferner zukunft gegeben sein.

    spätestens dann ist›s aber final essig mit dem schönen lied von wegen »die gedanken sind frei, wer kann sie erraten?«

    und somit kann es für jene verbliebenen menschen, die noch als menschen fühlen, denken und handeln, dann wohl auch keinen sinn mehr geben, (weiter)»leben« zu möchten?

    matrix...ick hör dir trapsen!

    trotzdem, weils so schön ist und weil ich euch allen hier — wunderbar, dass es euch gibt! — ein wenig hoffnung und kraft mit ins WE geben mag:

    https://www.youtube.com/watch?v=YVc0wBLri1A

  8. Ich denke da eher an Szenarien wie »Gattaca« und »Minority Report« und »Karl Lauterbach« mimt die »Precogs«!

  9. @epikur

    es ist doch eben nicht absurd.

    es folgt haargenau der satanischen logik der verfassungsfeinde.
    es passt 100%ig ins bild des geschehens vor unser aller augen und zeigt uns in aller deutlichkeit auf, was tatsächlich hier und jetzt real tag um tag geschieht.

    kann es noch zweifel geben?
    ich hoffe ja, dass ja...!!!

    und das optimismus eben doch nicht nur mangel an information ist...

  10. @epikur: Wer in der DDR öffentlich pazifistische Parolen verbreitete (»Schwerter zu Pflugscharen«) wurde als Feind des Friedens verhaftet. Und wer heute auf seine Grundrechte verweist, ist eben ein Feind der Demokratie. Das muss gar keinen Sinn ergeben, es müssen nur ausreichend Menschen die Klappe halten, dann kommen die mit jedem Unsinn durch … In diesem Sinne: Vielen Dank für diesen Blog, bitte weitermachen!

  11. »Nach rassistischem Kommentar auf Facebook: Südwest-Grüne leiten Ausschlussverfahren gegen Boris Palmer ein«

    Der digitale Hetzmob, der inquisitorische Eifer und die damit verbundene Cancel Culture kennt scheinbar keine Grenzen mehr. Ich weiß nicht, ob und inwiefern das nun ernst oder satirisch gemeint war. Und/oder ob Palmer nun ein lupenreiner Rassist ist oder nicht.

    Aber wegen einer Facebook-Äußerung jemanden sofort aus der Partei schmeißen, ohne vorher mit ihm zu reden? Das Gespräch suchen? Nach Klärung verlangen? Eine Supervision einsetzen? War da nicht mal was?

    Da kannst du jahrelang gute politische Arbeit geleistet haben ‑oder im Falle Boris Palmers auch Lockdown-Alternativen aufgezeigt haben- und dann machst Du eine vermeintlich falsche Äußerung und dann bist du zum Abschuss freigegeben? Was ist das für ein Land geworden, in dem immer gleich die Inquisition auftritt?

  12. klar ist das irre!

    aber...der palmer, den volker pispers — als der noch nicht erpresst oder gekauft oder beides oder einfach nur zahnlos geworden war — einst völlig zu recht einen öko-brüderle nannte, ist auch nur ein machtgeiler politdarsteller, der sicher auch bewusst provoziert hat, in dem wissen, dass er sowieso bei der schwarzfaschistischen blockpartei der smartnationalen greenwash-front auf dauer besser aufgehoben ist und dort strategisch gesehen beste chancen auf noch üppigere und langanhaltender gefüllte fleischtöpfe hat.

    zeitgemäß adaptiert so etwa nach dem alt-strauß’schen motto:
    rechts-ökoliberal von mir ist nur die wand.

    schließlich muss die große vaterländische hygiene- und umweltbewegung der bessermenschenmitte auch auf der etwas schmuddeligen seite ab und an profil zeigen, wenn sie »mehrheitsfähig«.bleiben will...

  13. @epikur

    jemanden sofort aus der Partei schmeißen, ohne vorher mit ihm zu reden?

    Frag David Claudio Siber. Dem ist genau das gleiche passiert. Man hatte bei den Grünen überhaupt kein Interesse daran, mit ihm zu reden. Schon vorher nicht, als er kritische Gedanken bzgl. Corona geäußert hatte. Ja, bei den Grünen, da ist man jetzt stramm auf Linie.
    (Obwohl ich echt kein Fan von Boris Palmer bin; was der in Tübingen macht, ist in meinem Augen auch sehr kritikwürdig.)

  14. Es geht ja auch nicht darum, für oder gegen jemanden zu sein. Etwas gut oder schlecht zu finden. Diese ständige moralische Polarisierung und binäre Betrachtungsweise lässt autokratische Methoden einmal in strahlendem Licht erscheinen (wenn es die vermeintlich »Guten« machen) oder als faschistische Freiheitsbegrenzung (wenn es die vermeintlich »Bösen« machen). Von dieser verlogenen Bigotterie müssen wir weg.

    Es müssen wieder freiheitliche Grundregeln des Miteinanders und gewaltfreie Kommunikation den Ton angeben. Und das sollte für alle gelten.

  15. Genau das sag ich: ich verteidige den Mann, obwohl ich nicht seiner Meinung bin. Aber klar, schlimm, daß man das in diesen Zeiten dazusagen muß. :-(

  16. ich verstehe was du meinst, @epikur.
    und gebe dir grundsätzlich recht.

    doch vllt unterscheidet uns, dass ich diese sogenannte kapitalistische FDGO für derart verkommen halte, dass ich fest davon überzeugt bin, dass auch gutgemeinteste reformen nichts mehr daran ändern werden, dass dieses perfide und endverlogene schweinesystem volle tonne gegen die wand kracht.

    krachen gehen muss, damit danach womöglich — meine hoffnung ist gleichwohl äußerst begrenzt — etwas tatsächlich besseres entstehen kann.

    den himmel auf erden werden wir nicht errichten können.
    aber allemal besseres als die hölle auf erden:

    eine lebenswerte und freiheitliche erde auf erden.

  17. Ich weiß jetzt nicht, ob das OT ist.

    Kann mir mal jemand den Link schicken von der heutigen Rede des Bundespräsidenten oder der Kanzlerin zum Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus am 08.05.1945?

    Ich finde leider nichts. Mein Internet ist bestimmt kaputt.

    Auch in den anderen Medien ist bei mir alles gelöscht.

    Bestimmt habe ich nachher mehr Glück im Fernsehen bei tagesschau und heute.

    EDIT (epikur): Hier findest Du alle Reden.

  18. @Ruby
    Welche Befreiung? Frei wovon nochmal genau?
    Ach tatsächlich?
    Na da schau her.

    EDIT: *schwenkt mal das Ironiefähnchen*

  19. 8. Mai 1945 die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht und damit das Endes des Zweiten Weltkrieges in Europa und der Befreiung vom Nationalsozialismus durch die Rote Armee
    In der DDR war das ein Feiertag.

    Reicht das?

  20. @ epikur,

    »Der digitale Hetzmob, der inquisitorische Eifer und die damit verbundene Cancel Culture kennt scheinbar keine Grenzen mehr.«

    Die Grenze ‚der sog. Meinungskorridor , wird immer weiter eingeschränkt. Dabei muss es sich nicht unbedingt um grobe sprachliche Entgleisungen handeln, sondern dafür sind inzwischen kleine Abweichungen vom gruppenspezifischen oder gesellschaftlichen Konsens hinreichend.

    Die Grünen sollten damit eigentlich wenig Probleme haben, weil sie von ihrer Entwicklungsgeschichte und ihrer Zusammensetzung aus einem ziemlich heterogenen Haufen von Atomkraftgegnern, Rechtsnationalen, Lebensschützern und gescheiterten K‑Grüpplern entstanden sind.
    Wenn es stimmt, dass die Wähler der Grünen schlimmer sein sollen als die Partei selber, dann reicht es nicht nur ökologisch sauber zu sein, sondern muss das nach aussen auch moralisch vor sich hertragen, die eckigen Kanten rund machen.

    Den sog. Linken , den Sozzen, der Linkspartei und der Antifa darf man inzwischen einschlägige Erfahrungen auch nicht mehr absprechen.

    Was mal »relativ harmlos« mit Etiquettierungen begonnen , sich dann immer mehr in Richtung einer Fäkalsprache ausgeweitet hat, dass ist längst dort angelangt, wo nicht nur die Person im Fokus steht, sondern die gesamte Existenz.

    Ein weiterer Schritt der Eskalation, um einen Meinungskonsens zu erzwingen, sind die Landesmedienanstalten, welche »Blaue Briefe«
    auch an (kleine) Blogger verschicken, zu Korrekturen an Inhalten auffordern, mit Fristsetzung, und mit Sperrung drohen.

  21. @ Ruby,

    »8. Mai 1945 die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht und damit das Endes des Zweiten Weltkrieges in Europa und der Befreiung vom Nationalsozialismus durch die Rote Armee
    In der DDR war das ein Feiertag.«

    Das war schon eine ganz harte »Nummer«, also wirklich unter Einsatz aller militärischen verfügbaren Kräfte, um dieses kleine faschistische Land wieder einigermassen in die Reihe der zivilisierten Völker zu integrieren.

    Was damit eben noch nicht beantwortet ist, ob sich die deutsche Volksgemeinschaft überhaupt befreien lassen wollte und ob es überhaupt vorrangiges Ziel der Alliierten war, die deutschen und ihre Opfer zu befreien.

    Vielleicht ist es hilfreich einfach mal darauf zu schauen, wie leicht es bisher autoritären Regimen gelungen ist einen Systemwechsel zu vollziehen, ohne dadurch weitgehende Nachteile befürchten zu müssen.

  22. aber ja, @Ruby...das reicht.

    ich bin in diesem staat groß geworden und mir war schon als recht jungem menschen — in eher kleinbürgerlich-staatstragendem millieu sozialisiert — bewusst, wie schnell es für einen »schluss mit lustig« sein konnte, wenn man sich es sich nicht nehmen lassen wollte und konnte, auch anzuecken.

    fakt ist:
    nein, man musste eben nicht zu allem ja und amen sagen, man konnte nischen finden.
    man konnte dem regime — wenn man denn wollte — auch bis zu einem gewissen punkt ein schnippchen schlagen, wenn man begriffen hatte, wie es tickt.

    natürlich war einem klar, dass man auf diese weise »nicht weit kommen würde«.

    aber...das musste man ja auch nicht.

    dass dieser 8. mai ein hoher feiertag war, war aus meiner sicht jedenfalls gut und richtig.

    aber es stimmt...das ist ja alles schon wieder OT...sorry.

  23. 1. Auf der Social-Media-Plattform Facebook ist Palmer sehr aktiv. Als er ein wohl falsch geparktes Auto fotografierte und dort mit Nummernschild abbildete, führte dies zu umfangreicher Kritik an seinem Umgang mit privaten Daten.

    2. Am 13. November 2018 spät abends stellte Boris Palmer in Tübingen einen Studenten wegen einer abfälligen Bemerkung gegen ihn zur Rede. Es entwickelte sich eine lautstarke Auseinandersetzung, in deren Verlauf Palmer unter Vorlage seines Dienstausweises als Leiter der Ortspolizeibehörde die polizeiliche Befugnis für sich in Anspruch nahm.

    3. Im Mai 2018 verknüpfte Palmer das Fehlverhalten eines Radfahrers mit dessen Hautfarbe und mutmaßte, es müsse sich um einen Asylsuchenden handeln. In einer anschließenden Erklärung äußerte sich Palmer erneut über die „laszive Kleidung“ des Mannes und verteidigte seine Mutmaßungen über dessen Herkunft.

    4. Im September 2018 dementierte die Deutsche Bahn Palmers Behauptung, dass Flüchtlinge, die ohne gültigen Fahrschein fahren, ein wachsendes Problem seien: „Eine Häufung können wir nicht bestätigen.«

    5. Im April 2019 äußerte sich Palmer zu einer Werbekampagne der Deutschen Bahn (DB), in der u. a. die Tochter türkischer Einwanderer Nazan Eckes und der deutsch-ghanaische Koch Nelson Müller in einem Werbespot mitspielten. Auf seiner Facebook-Seite postete Boris Palmer dieses Bild und stellte die Frage in den Raum, welche Gesellschaft die Bahn darstellen wolle.

    6. Zum Schluss sein sozialdarministes Zitat: »»Ich sage es Ihnen mal ganz brutal: Wir retten in Deutschland möglicherweise Menschen, die in einen halben Jahr sowieso tot wären — aufgrund ihres Alters und ihrer Vorerkrankungen.«

    Irgendwann reicht es. Palmer ist ein Spitzenpoitiker mit entsprechender Vorbildfunktion, insoweit kein Normalo. Jetzt übergebe ich wieder an die selbsternannten Pflichtverteidiger hier, die an all dem keinen Anstoss nehmen.

  24. Es geht hier um parteiinterne Querelen.
    Die Grünen wollen nicht öffentlich machen, wofür sie schon seit langem eigentlich stehen.
    Boris Palmer hat es nur in der Öffentlichkeit bekundet und das geht eben (noch) nicht.
    @ Altautomer
    Hat es bei dir wieder einen Paradigmenwechsel gegeben, oder hast du dich Impfen lassen? ;-))

  25. Publicviewer: Seit Montag Biontec.

    Die Grünen sind meine größte Lebenslüge. Ich war Mitbegründer Anfang der 80er, kenne Jutta Ditfurth und Thomas Ebermann persönlich und bin 1990 ausgetreten.

    Im Stadtrat meiner Gemeinde tummeln sich noch einige Karriereschranzen von damals. Stellen die stellvertr. Bürgermeisterin und fahren auf Kosten der Steuerzahler in alle möglichen Partnerstädte. Hab nur noch Verachtung für die übrig.

    Ich stimme zu, dass Palmer ausspricht, was die anderen Grünen nur denken und nicht zu sagen wagen. Diese Rassisten haben im Bundestag allen Asylrechtsverschärfungen zugestimmt und von den korrupten alten sitzen heute die meisten in den Konzernen der früheren Gegner.

  26. @altautonomer

    Deine Kommentare jetzt hier und heute waren sachlich, aber mir reicht es. Ich schmeiß Dich jetzt raus! Kommst hier her und tust so, als wäre nichts. Du bist an sachlichen Auseinandersetzungen überhaupt nicht interessiert. Lästerst ständig in anderen Blogs (feynsinn, schrottpresse, 1 Euro Blog, Notizen aus der Unterwelt etc.) über meine Kommentatoren und mich, wirfst mit Beleidigungen und Diffamierungen um Dich und ich soll Dir weiter die Tür offen lassen?

    »Seb: Er schreibt ja auch noch für konkret. Wenn die wüßten, dass er jetzt zum Querdenker mutiert ist und epikur in der Kommentarspalte über den grünen Klee hinweg für seine Texte lobt.«

    Seit rund 14 Monaten sind hier alle diskursiven Tore für Dich offen (im Gegensatz zu Deinen Maßnahmen-Befürworter-Blog-Freunden), die jede Kritik zensieren und löschen. Und dennoch hälst Du es nicht für nötig, einen Mindest-Anstand und Höflichkeit zu wahren?

    Es reicht mir jetzt. Ich habe wirklich viel Geduld — und das auch immer wieder in heißen Diskussionen bewiesen, aber ich lasse mich nicht mehr verarschen oder für dumm verkaufen! Auch hier sitzt ein Mensch hinter dem Blog, der anständig behandelt werden möchte. Meine Grenze ist erreicht. Läster weiter in den anderen Blogs über die Querdenker-ZG-Nazis, aber hier bist Du nicht mehr willkommen! Tschüss.

  27. Ich kommentiere das ungern, weil es Offtopic ist und nur die Eskalationsspirale nach oben treibt, aber heute ist eine Ausnahme. Der Kiezschreiber:

    »News von der dunklen Seite von Kleinbloggersdorf: Lapuente schreibt seit gestern auch für KenFM und bei Epikur wird im Kommentarbereich offen Wahlwerbung für die AfD gemacht. Palmers vulgärer Rassismus wird vom Blogbetreiber persönlich verteidigt. Auch Kay Sokolowsky und der »Maschinist«, der nicht nur für Palmer und Lehmann, sondern inzwischen auch für Maaßen und Kubicki Verständnis zeigt (+Börsentipps!), sind tief im Morast der Querdenker versunken. That escalated quickly.«

    Wird hier überhaupt richtig gelesen oder nur das rausgezogen, wie es in die eigene Wahrnehmung passt? Die Wahlwerbung für die AfD eines Kommentators wurde harsch kritisiert. »Palmers vulgärer Rassismus« wurde von mir überhaupt nicht »verteidigt«. Wo bitte habe ich das gemacht? Ich habe die Cancel Culture kritisiert, eine faire Streitkultur verlangt und offene Fragen gestellt.

    Seit 14 Monaten wird nicht auf ein sachliches Argument von Hunderten von Beiträgen eingegangen, sondern nur ständig versucht, mich irgendwie in eine rechte-Schmuddelecke zu schieben. Mich mit Dreck zu bewerfen. Salz in der Suppe zu finden. Da seid Ihr in bester Gesellschaft der »Faktenchecker«, PSIRAM, Volksverpetzer und wie sich all die anderen Hetzportale noch nennen. Das Alles-Nazis-Framing von Tagesschau, Tagesspiegel, Spiegel und co. scheint bei euch ordentlich gewirkt zu haben. Was an devoter Regierungshörigkeit und Nicht-Selbstdenken-Wollen noch »links« sein soll, erschließt sich mir weiterhin nicht.

    Aber ich sehe es sportlich. Viel Feind viel Ehr. Wenn Ihr es nach 14 Monaten immer noch nicht schafft, mir mit Argumenten zu begegnen, muss ich ja vieles richtig machen. Genauso wie die #allesdichtmachen-Aktion.

  28. Ach epikur, mach dir nichts draus.

    Sie haben ja auch momentan nichts anderes zu tun. Sie wollen der Regierungslinie glauben, dann sollen sie doch. Früher hätten sie die Machenschaften der Pharmalobby kritisiert und gewarnt. Heute jammern sie, dass sie nicht schnell genug die Impfung bekommen. Alles, was sie vor der Pandemie geschrieben haben, nehme ich ihnen nicht mehr ab. Ihr Geschreibsel hat sich um 180 Grad gewendet. Ihre Angst vor dem Virus hat jegliche Kritikfähigkeit aufgefressen. Eigentlich tun sie mir nur noch Leid.

    Wer nur mit Dreck um sich wirft, hat keine Argumente.

    Mit anderen Meinungen kommen sie halt nicht klar. Du brauchst doch nur mal in ihren Kommentarspalten lesen, alles untertänige Abnicker. Diskussionen finden da schon lange nicht mehr statt.

  29. Lieber epikur,

    eine angemessene Reaktion auf solche Positionen wäre, dass Du sie ignorierst. Sie wollen nicht mit Dir reden, sich nicht auf Augenhöhe austauschen.

    Wegen Framing: Denk nicht an den weißen Elefanten. ;-)

    LG Carlo

  30. Lieber epikur,
    wie Ruby schon sagt:

    Wer nur mit Dreck um sich wirft, hat keine Argumente.

    Sehe ich ähnlich.
    Laß Dich nicht ärgern, genau das wollen sie doch. Denn wenn sie es schon selber nicht auf die Reihe kriegen, offen kritisch zu sein und sich sogar dem Mainstream anpassen müssen (stell Dir das vor! Wie ihnen das weh tun muß!), dann müssen sie natürlich all jene schlechtmachen, denen das mit der Kritik noch gelingt und die weiterhin fähig sind, eine offene Diskussionskultur aufrechtzuerhalten.
    Sollen sie Dir doch den Buckel runterrutschen.

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