Bananenrepublik Deutschland (17)

Wahlkampf-Projektion auf dem Münchner Siegestor. Januar 2025.

Die deutsche Wirtschaft liegt am Boden. Insolvenzen. Inflation. Massenentlassungen. Energiepreis-Explosionen. Der ehemalige deutsche Wirtschaftsminister, Robert Habeck, hat daran natürlich keinerlei (Mit-)Verantwortung oder (Mit-)Wirkung gehabt. Schließlich war er »von der Realität umzingelt.« Und das muss man erstmal aushalten können!

Nun gönnt er sich einen Film (mit Steuergeldern gefördert) über das Beste was es in Deutschland noch gibt: sich selbst. Robert Habeck. Titel: »Jetzt. Wohin.« Es geht natürlich um Demokratie. Populismus. Klima. Hier gibt es einen ersten Trailer zum kommenden Blockbuster. Nach 23 Kommentaren wurde dort die Kommentarsektion abgeschaltet. Wegen dem Hass. Und so.

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Bananenrepublik Deutschland (16)

Der Osteuropahistoriker Karl Schlögel erhält den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. In seiner Rede betonte er, die aktuelle Generation sei »friedensverwöhnt« und müsse sich nun »wieder auf Krieg einstellen.« Überzeugte Pazifisten, wie beispielsweise ein Eugen Drewermann, gelten hingegen als Putin-Arschkriecher und Lumpenpazifisten. Frieden ist im Jahr 2025 wieder, wer den Krieg vorbereitet.

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Bananenrepublik Deutschland (15)

Julia Ruhs macht ordentlichen Journalismus und wird beim NDR rausgemobbt, weil sie die falsche Gesinnung hat. Elmar Theveßen verbreitet offensichtliche Falschnachrichten beim ZDF und darf bleiben, weil er die richtige Gesinnung hat.

Die AfD wird in Deutschland auf allen Ebenen ausgegrenzt und bekämpft und soll ‑im heiligen Kampf gegen rechts- womöglich sogar verboten werden. Rechte Regierungen in der Ukraine und in Israel sind jedoch überhaupt kein Problem und werden großzügig mit Waffen und mit Milliarden von Euro aus Deutschland unterstützt. Weiterlesen

Presseblick (94)

Das nächste Streitgespräch in den freien Medien. Diesmal geht es um das Thema »Migration«. In der Diskussion prallen Welten aufeinander. Es wird sich kräftig gestritten, ohne »einzuordnen« oder zu »framen«. Meines Erachtens, hat der von mir ansonsten sehr geschätzte Paul Brandenburg mit seiner »Islam-Sippenhaft« stark überzogen und Tariq Hübsch hat hier die deutlich besseren Argumente. Aber das ist nur meine Einschätzung.

Die Altmedien können oder wollen so ein Format nicht mehr. Da gibt es bei vielen Themen nur noch eine Meinung und eine Haltung. Wer da andere Töne anschlägt, wird ganz schnell sozial und/oder ökonomisch geächtet. Bestes Beispiel sind die »Klar«-Reportagen von Julia Ruhs. Die freien Medien machen nun zunehmend das, was die etablierte Presse konstant verweigert: Demokratie, Diskurs und Meinungsfreiheit. Weiterlesen

Bananenrepublik Deutschland (14)

1.)

Berliner Zeitung vom 5. Mai 2025

Verschleuderte Millionen. Verdacht auf Korruption. Miss-Management. Autoritäres Verhalten in der »C‑Pandemie«. Und dann, am gleichen Tag, am 5. Mai 2025 heißt es überall:

»Spahn ist neuer Unionsfraktionschef«

Alles kein Problem in »unserer Demokratie« und dem »besten Deutschland aller Zeiten!« Weiterlesen

»Baldur’s Gate 3«

Nach rund 185 Stunden Spielzeit und fast 6 Monaten (mit Pausen) bin ich nun durch. Wie bei »Witcher 3« wollte ich am Ende nur noch fertig werden. Diese Spiele sind einfach viel zu groß und viel zu lang für Menschen, die auch noch andere Hobbys und Familie haben sowie eine Lohnarbeit verrichten müssen. Um es vorweg zu nehmen: ja, es ist ein verdammt gutes Spiel. Als »Meisterwerk« würde ich es dennoch nicht bezeichnen. Eine Antwort auf Ratze. (Keine Spoiler!).
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Die Zehn Gebote (2)

Robert Habeck (Grüne). Auf dem »Siegestor« in München. Januar 2025.

1.) Wer nicht CDU/CSU/SPD/FDP/GRÜNE/LINKE wählt — der ist ein Demokratieverächter und ein Delegitimierer des Staates.

2.) Wer den Namen »Bill Gates« in den Mund nimmt oder gar über seinen finanziellen Einfluss und seine Netzwerke spricht, ist ein Verschwörungsspinner.

3.) Die USA ist gut. Russland ist böse. Jede Form der Differenzierung ist eine Verschleierungstaktik vom Bösen.

4.) Die Tagesschau spricht immer die Wahrheit und hat immer Recht!

5.) Wer Frieden in Gaza will, ist ein »propalästinensischer Antisemit«. Wer Frieden in der Ukraine will, ist ein Putinknecht.

6.) Donald Trump und Elon Musk sind böse Superschurken. Barack Obama ist ein guter Friedensengel.

7.) Die alternativen und freien Medien verbreiten Desinformation, Lügen, Hass und Hetze und müssen deshalb politisch »reguliert« werden.

8.) Für den Terroranschlag auf NS2 sind nicht die USA verantwortlich. Für den Terroranschlag auf NS2 sind nicht die USA verantwortlich. Für den Terroranschlag auf NS2 sind nicht die USA verantwortlich.

9.) Gib Dich der Resignation, dem Fatalismus und dem politischen Desinteresse hin!

10.) Jeder hat das Recht, die richtige Meinung frei zu äußern!


Bekenne Dich! Lass ab von der Sünde des Selbstdenkens! Befreie Dich von unreinen Gedanken! Sei kein Nazi! Komm zu uns! Bekenne Dich!


Die Zehn Gebote

Der tägliche Lohnarbeitswahnsinn (16)

spiegel.de vom 17. Dezember 2024

In Zeiten von Massenentlassungen, Inflation und einer großen Wirtschaftskrise in Deutschland, kommt das Thema »Arbeitslosigkeit« wohl endlich auch in der Mittelschicht an. Wie dieses Millieu nun damit umgeht, zeigt exemplarisch der Beitrag von Clara Ott auf spiegel.de vom 17. Dezember 2024: »Meine zwölf Erkenntnisse aus drei Monaten Arbeitslosigkeit.«

Die 44-jährige Journalistin und Buchautorin gibt Handlungsempfehlungen und Verhaltenstipps für die Arbeitslosigkeit, ohne auch nur einmal den Lohnarbeitsfetisch in Deutschland kritisch zu beleuchten. Von einem analytischen, strukturellen oder gar politisch-ökonomischen Blick ganz zu schweigen.
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Filmtipp: »Triangle of Sadness«

Von wegen »Gleichberechtigung«! Wenn es um weibliche Privilegien geht, werden Emanzipation und Feminismus gerne beiseite geschoben. Schwere Sachen tragen. Wehrpflicht. Oder eben das Essen im Restaurant bezahlen. Denn obwohl weibliche Models dreimal so viel wie männliche Models verdienen, erwartet sie ganz selbstverständlich, dass er die Rechnung bezahlt. So beginnt »Triangle of Sadness« und macht damit schon mal ein großes Minenfeld auf.

Weiter gehts mit einer reichen Gesellschaft auf einer Yacht. In Form einer indirekten Sozialstudie wird hier das verkommene, verklemmte, übergriffige und stellenweise völlig asoziale Verhalten der Oberschicht gezeigt. Die einfachen Lohnarbeiter sind hier quasi das Spielzeug der »Eliten«. Sie werden wie Objekte eingekauft und für ihre eigenen Zwecke benutzt.

»Was für Produkte verkaufen Sie?«

»Weltweite Produkte zur Aufrechterhaltung der Demokratie!«

»Und welche Produkte sind das?«

»Nun, unser meist verkauftes Produkt ist die Handgranate.«

Als die Insassen der Yacht auf einer Insel stranden, drehen sich die Klassenverhältnisse um. Die Angestellte Abigail hat die ausgeprägtesten Survival-Skills und wird dadurch zur neuen Anführerin der Gruppe. Leider verhält sie sich letztendlich genauso egoistisch und rücksichtslos, wie die Reichen auf der Yacht.

Hollywoke, Intellektuelle sowie Filmkritiker lieben solche klassenkritischen Filme (»Triangle of Sadness«: Für 3 Oscars nominiert, 25 Gewinne und 81 Nominierungen insgesamt), wie beispielsweise auch »Snowpiercer« oder »Parasite«. Sie fungieren wie ein öffentlicher Ablasshandel, bei dem die »Elite« vermeintlich selbstkritisch ist, aber gleichzeitig die sozialen Verhältnisse zementiert und als naturgegeben darstellt. Der Film ist dennoch sehenswert, weil er unbequeme Themen anspricht und satirisch provoziert.


Filmtipp

Der tägliche Lohnarbeitswahnsinn (15)

Viele Menschen wissen und spüren ganz genau, das in unserer Arbeitswelt so einiges schief läuft. Nur öffentlich reden will darüber kaum Jemand. Am Stammtisch dafür umso mehr. Heute möchte ich einzelne Meldungen, Berichte und Artikel rund um das Thema »Lohnarbeit« kommentieren.

Sie geben einen kleinen Einblick darüber, wie hier öffentliche Diskurse geführt werden, wie geframt und gewertet wird, welchen Habitus gutbürgerlich-sozialisierte Journalisten beim Thema »Arbeit«  (die vermutlich noch nie »ALG 2« beantragen mussten) aufweisen und welcher sagbare Rahmen (Overton-Fenster) überhaupt erwünscht und erlaubt ist. Weiterlesen