Empfehlungen (7)

Niemand weiß, wie viele Menschen im Ukraine-Krieg mittlerweile gestorben sind. Aber es sind Tausende. Hunderttausende. Ukrainer. Russen. Spielt es eigentlich eine Rolle, welche Nation ein ermordeter Mensch hatte? Sie alle gehören zur Menschheitsfamilie! Wie kann man sich eigentlich als »sozial« oder »solidarisch« bezeichnen, wenn man sich gleichzeitig über den Tod eines Menschen freuen kann? Jedes Leben ist wertvoll.

In unserer westlichen Berichterstattung findet das Morden, Töten und Metzeln überhaupt nicht statt. Es gibt keine Bilder. Keine Fotos. Keine Schicksale. Keine zwischenmenschliche Berichterstattung. Stattdessen kalte, machtpolitische und infantile Analysen (»gut vs böse«), Forderungen und Bewertungen. Ganz so, als wäre das ganze eine Simulation am Schreibtisch. Ein Computerspiel.

Geopolitische Interessen und Ziele mal außer Acht gelassen: sollten wir als Menschen nicht alle ein Interesse am Frieden haben? An Verhandlungen? An einem Waffenstillstand? Es ist für mich weiterhin unbegreiflich, wie sich Grüne und Sozialdemokraten von transatlantischen Interessen haben instrumentalisieren lassen. Hier ein paar Empfehlungen jenseits unserer NATO-Presse.


Thomas Röper vom Anti-Spiegel übersetzt vor allem Reden und Beiträge aus den russischen Medien. Da wir in unseren Altmedien ausschließlich die NATO-Sichtweise erklärt bekommen, ist seine Arbeit umso wichtiger, um sich ein komplettes Bild machen zu können.


In den letzten drei Jahren war Rainer Mausfeld leider verdächtig still. Entweder er konnte, oder er wollte nichts sagen. Gerade dann, wo seine Stimme dringend gebraucht wurde. Schade. Wie auch immer. Nun ist er zurück. Mit einem sehr bemerkenswerten Vortrag.


Der Podcast von Radio München ist seit rund drei Jahren eine gute Anlaufstelle, wenn man auch mal alternative Sichtweisen hören möchte. Hier werden interessante Menschen interviewt, die in den Altmedien konsequent ignoriert werden. Aus Gründen natürlich.


Der Autor und freie Journalist, Tom-Oliver Regenauer, berichtet im Interview über die seit Jahrzehnten andauernden Versuche und Experimente vom US-Militär, das Wetter zu manipulieren. Was in Deutschland via »Chemtrail« schnell als »Verschwörungstheorie« gebrandmarkt und somit zu den Akten gelegt wird — ist im englischsprachigen Raum kein Tabuthema. Da nennt sich das »Sun Radiation Management«, »Geo-Engineering« oder »Climate Engineering«. Freilich alles (wie immer) ausschließlich für die gute Sache und zur Rettung der Welt.



Chris Hedges auf Global Bridge bringt es auf den Punkt:

»Sie haben über Afghanistan gelogen. Sie haben über den Irak gelogen. Und sie lügen über die Ukraine.«

Warum vermeintlich Linke jetzt glauben, dieses Mal sei aber alles gaaaanz anders, will mir nicht in den Kopf. Ja, Russland hat einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gestartet. Ja, dort geschieht unvorstellbares Unrecht. Aber so zu tun, als hätten die NATO und primär die USA keinerlei geostrategische Interessen, als gebe es keine Vorgeschichte und als ginge es hier nur um den Kampf »gut« gegen »böse« — ist unvorstellbar naiv und geschichtsvergessen.


Dirk Pohlmann, der den »tiefen Staat« sehr gut kennt, hat einen empfehlenswerten Vortrag über den Mord am Banker Alfred Herrhausen gehalten. Laut wikipedia war dafür die RAF verantwortlich. Leider leider leider konnten dafür bis heute weder Beweise, noch Täter ermittelt werden. Herrhausen war der internationalen Finanzwelt ein Dorn im Auge, da er für einen Schuldenerlass für Entwicklungsländer eintrat. Sein Tod bleibt natürlich dennoch ein »Rätsel«.


Der nächste Mainstream-Journalist (Nach Ole Skambraks und Katrin Seibold) steigt aus. Tahir Chaudhry hat unter anderem für die ZEIT und für die Süddeutsche Zeitung gearbeitet. Er betont vor allem die »Selbstzensur« von Redakteuren. Dieser ständige Vorwurf von Journalisten gegenüber den Medien-Kritikern, dass sie von »dunklen Mächten, welche die Medien konrollieren« schwurbeln würden, lenkt nur davon ab, dass Journalisten ganz genau wissen, was sie sagen dürfen und wo sie Ärger bekommen. Und über Eigentumsverhältnisse sowie die sich daraus ergebenden Interessenskonflikte, spricht man besser auch nicht.

Die Grenzgänger-Studios haben auch eine hervorragende Reportage zur Ukraine gebracht. Dazu nur Zwei Eckpunkte, die in unseren Massenmedien komplett verschwiegen werden:

  1. Die Klitschko-Brüder haben mit der ukrainischen Mafia zusammengearbeitet.
  2. Selensky wurde vom ukrainischen Oligarchen Ihor Kolomojskyj unterstützt, der dabei half, das rechtsextreme Asow-Regiment aufzubauen.

Der Maschinist betont, warum er keine Kommentarfunktion mehr hat und wie ruhig es sich damit leben lässt. Ich kann das sehr gut nachvollziehen! Vor allem den Punkt, dass es Leser gibt, die viel zu viel erwarten, obwohl man das Ganze hauptsächlich ehrenamtlich und für lau macht oder sogar noch draufzahlt (Serverkosten). Wenn es zu bunt wird, kann man aber einzelne Personen unter »Moderation« stellen oder bei einzelnen Beiträgen die Kommentarfunktion abstellen. Ich halte es nach wie vor für sehr wichtig, einen offenen und möglichst wertschätzenden Diskurs zu ermöglichen. Denn genau das wird gerade überall abgebaut und unterdrückt.


Erwin von Proletopia widmet sich einem Beitrag der Öffentlich-Rechtlichen, der uns »links« und »rechts« erklären will. Er zeigt auf, dass wir es hier mit vielen Verschleierungstaktiken und Nebelkerzen zu tun haben, und die Frage nach: »wer ist links und wer ist rechts?« letztlich ganz einfach ist. Setzt man sich gegen Armut oder für Reichtum ein? Ist man für die Umverteilung von oben nach unten oder für die Umverteilung von unten nach oben? Stärkt man die Rechte und die Interessen von Arbeitern und Arbeitslosen oder erhöht man den Profit von Konzernen und (Super-)Reichen?


Habt Ihr weitere Empfehlungen?


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12 Gedanken zu “Empfehlungen (7)

  1. Herrhausen war dem Establishment im Wege.
    Allein schon die Wahl des Zünders der dem militärischen Arsenal stammte kann nur diesen Schluss zulassen.
    Außerdem hat die RAF ansonsten alle von ihr verübten Anschläge zugegeben.
    Da ich damals sozusagen vor Ort war, kann ich nur bestätigen, das zu keiner Zeit von der RAF ein Anschlag auf Herrhausen geplant war.
    Die haben sich sogar kurzzeitig gestritten, weil einer von denen dachte, das ein Anderer etwa einen Alleingang gemacht hatte.

  2. Zu dem ganzen Kriegsthema ist alles Nebel — ich tendiere zu der Ansicht, dass Russland dem Donbas und Lugansk zu Hilfe eilte um den Völkermord an deren Bevölkerung zu beenden bzw. zu verhindern. Aber das töten muss enden und da gab es schon Friedensvereinbarungen...
    Hier mal ne lesenswerte Ansicht von einem Militär und Geheimdienstler (CH):
    https://gesetze-ganz-einfach.de/jacques-baud-interview-zum-militaerkonflikt-in-der-ukraine/

    https://www.youtube.com/watch?v=zJHcko8SZsE

  3. Alte Artikel von »Le Monde diplomatique« sind empfehlenswert. Allerdings nur bis ungefähr 2015, da sie ab da eine eher negative Entwicklung durchgemacht haben.
    Wie Russland unter Jelzin vom Westen ausgeplündert wurde:
    https://monde-diplomatique.de/artikel/!3202233

    Machtverhältnisse in einer Demokratie, die nie existiert hat:
    https://monde-diplomatique.de/artikel/!284424

    Hat der Westen vielleicht nicht doch auch Fehler gemacht?:
    https://monde-diplomatique.de/artikel/!5201116

    Doppelmoral, Doppelmoral, Doppelmoral mit _horizont_:
    https://www.youtube.com/channel/UC0RBJwg8ZfRM8TLGOKTpArA/videos

  4. Grundsätzlich ist eigentlich jeder längere Artikel von Regenauer empfehlenswert zu lesen (kürzlich z.B. »Klima, Kartelle und Korruption« sowie »Mord ist ihr Hobby« auf manova.news) oder auch die historisch unterlegten von Eric Angerer (z.B. »Eine perverse Koalition« [2 Teile]) oder Michael Ewert (z.B. »Die Weltordnung nach Hiroshima«) auf selbigem Portal (ehemals Rubikon). Wissbegierig Gewordene werden die ohne Mühe finden — daher hier gänzlich ohne Verlinkung.

    P.S. @ epikur:
    »völkerrechtswidriger Angriffskrieg« ist wie »weißer Schimmel«, ein unnötiger Neoplasmus — da Angriffskrieg juristisch per se völkerrechtswidrig ist, es sei denn der Ami oder seine aktuellen Freunde/Kompagnons/Vasallen machen’s: dann schimpft’s sich freilich »humanitäre Intervention«.

  5. In den USA geht es übrigens gerade ab, was das Wissen über vermeintliche Ufos angeht. Ehemalige CIA-Mitarbeiter, Militärangehörige, Wissenschaftler und viele mehr, gehen vermehrt an die Öffentlichkeit.

    In Deutschland wird das Thema weiterhin als »Unfug« und »Spinnerei« abgetan. Vermutlich solange, bis es nicht mehr anders geht. Schließlich hängen wir in Deutschland an unseren politischen Narrativen. Bis zum bitteren Ende.

  6. OK.
    Generelle Empfehlung auf Youtube: Sashka. https://www.youtube.com/@Sashkaskanal/videos
    Bisschen auf Influencerkritik fokussiert, aber immer sachlich und nicht völlig humorbefreit.
    Geschriebenes: winter oak/The Acorn.
    https://winteroak.org.uk/
    Leider nur englisch. Ökoanarchistisches Blog mit einer Art Monatszeitschrift namens ›The Acorn‹. Immer wieder mit interessanten Ansichten.
    Musik:
    Lovebites. https://www.youtube.com/channel/UC90wxogt_sQrP0Os0HT-xuw
    Nein, ich werde nicht spoilern, was das ist.

    Und Computer — Betriebssystem:
    Linux Mint. https://linuxmint.com/
    Ideal für Windows — Umsteiger, und mit den richtigen Erweiterungen läuft darauf zum Beispiel auch sowas wie Jagged Alliance 3. (Übrigens meine Empfehlung für Rundenstrategen. An Teil 2 reicht es noch nicht heran — aber ich hab gerade erst angefangen.)

  7. @Holger

    Ja, die Le Monde Diplomatique sowie die »Blätter« hatte ich ja jahrelang abonniert, wie an anderer Stelle schon einmal betont. Gerade außenpolitisch gab es dort wohltuende, alternative und kritische Berichte und Reportagen. Das ist seit einiger Zeit leider vorbei.

    @Ratze

    Danke für die Empfehlungen. Gerade der offene Brief bringt vieles sehr gut auf den Punkt! Das ich nochmal erleben durfte, dass eine vermeintliche Antifa zum Sprachrohr der Regierung wird (»Wir impfen euch alle!«), hätte ich niemals gedacht.

    »Jede herrschende Klasse in der Geschichte hat nichts mehr geliebt als einen Ausnahmezustand, um sich von demokratischen oder volksnahen Zwängen zu befreien.«

    Diesen Satz müsste man mal diversen Schreiberlingen aus dem ehemaligen Kleinbloggersdorf um die Ohren hauen. Was ist denn jetzt eigentlich mit den Zero-Covid-Anhängern? Alle weggeduckt und leise davon geschlichen?

    »Jagged Alliance 3« hab ich auf dem Schirm. Bin aber noch bei »Darkest Dungeon 1« mit diversen Mods hängen geblieben. ;-)

    Nachtrag: @PV Checkst Du eigentlich noch irgendwas? Da öffnet der Maschinist mal kurz seine Kommentarspalte und Du musst gleich mal wieder los trollen? Was stimmt mit Dir eigentlich nicht?

  8. Was Serien angeht, kann ich »Waco« empfehlen. Bis heute wird der Vorfall in den USA als völlig übertriebenen und unverhältnismäßigen Gewalt-Einsatz des Staates gewertet. Die Serie schafft es keine Partei zu ergreifen.

    Auch »Legend of Vox Machina« fand ich als ehemaliger Pen&Paper-Spieler sehr unterhaltsam.

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