Die Definition von Irrsinn

irre_titelSeit bald zehn Jahren schreibe ich gegen den ständigen Wahnsinn an. Gegen die installierten Narrative, gegen den massenmedialen Konsum-Zeitgeist, gegen Sprachpropaganda, gegen Kulturimperialismus, gegen pseudo-pädagogische Dogmen, gegen Medienverblödung und Lohnarbeitsfetischismus. Aber wofür schreibe ich eigentlich? Für Empathie, Nächstenliebe und Solidarität. Solche Werte sind heute völlig wertlos geworden. Schlimmer noch, sie werden im sozialen und pflegerischen Bereich für Profite instrumentalisiert: »ein Lächeln als Bezahlung ist doch mehr wert als eine anständige Entlohnung, nicht wahr?« Nichts und Niemand entkommt heute der marktradikalen Verwertungs- und Funktionslogik. Eine Weihnachtsrede, die keine sein kann.

Fassadendemokratien
Wir leben in wahnsinnigen und irrsinnigen Zeiten. Wer die festgeschriebenen, öffentlich vorgegebenen Normen und Werte hinterfragt, die Merkel-Mitte nicht als Paradies empfindet, wer Strukturen statt nur die ewig gleichen vermeintlichen Einzelfälle thematisiert, wer Fragen nach Frieden, Krieg, Macht, Eigentum und Gerechtigkeit stellt oder wer sich mit den Zielen und Interessen der NATO oder von Geheimdiensten beschäftigen will, wird entweder selbst irgendwann verrückt oder zu einem Verrückten erklärt:

Radikaler
Antiamerikaner
Verschwörungstheoretiker
Kommunist
Chaot
Sozialromantiker
Weltverbesserer
Putin-Troll
Populist
Antisemit
Gutmensch
Putin-Versteher

Es gibt mittlerweile hunderte Beispiele, die davon zeugen, wie verrückt unsere Normalität mittlerweile geworden ist. Während früher Skandale, Affären und Lügen wohl besser vertuscht und verheimlicht werden konnten, gibt es heute fast jeden Tag eine neue Enthüllung. Das sorgt aber keineswegs für einen revolutionären Geist, für große Proteste oder gar Streiks (haha!). Ganz im Gegenteil: die Methoden der Herrschaft, der Volkskontrolle, sind heute effizienter geworden, als es viele für möglich gehalten hätten. Viele lassen sich beispielsweise völlig freiwillig überwachen und bezahlen dafür sogar noch. Cyberpunk-Dystopien mutieren zu Kindergarten-Märchen, wenn man sich heute einmal die Horden von Smartphone-Zombies in Bus und Bahn anschaut. Alles völlig normal. Und wer sagt, er habe weder ein Smartphone, noch WhatsApp, der wird nicht nur schief angeschaut, nein, mit dem stimmt irgendetwas nicht. Den haben die Geheimdienste ganz besonders im Blick. :jaja:

Wohin der wohl führt?

Wohin der wohl führt?

Tiefe Staaten
Die CIA hat Kriege vorbereitet und begleitet. Putsche durchgeführt. Gezielte Tötungen in Auftrag gegeben. In Gefängnissen foltern lassen. Sie ist nach allen Definitionen über Terror, die es gibt, eine Terrororganisation. Die Todesschwadron des Kapitals. Stattdessen wird behauptet, sie verteidige die amerikanische Freiheit. Auch die letzten US-Präsidenten haben völkerrechtswidrige Angriffskriege geführt. Die UNO müsste sie zu Kriegsverbrechern verurteilen. Das passiert aber nicht, da die USA zusammen mit Russland, Frankreich, China und Großbritannien in der UNO ein Veto gegen jeden Beschluss einlegen können und auch werden.

Und dennoch ist der Vorwurf der »Verschwörungstheorie« als politischer Kampfbegriff nicht auszurotten. Es ist geradezu absurd, wenn beim NSU-Terror-Skandal mittlerweile sieben Zeugen verstorben sind. Alles Zufall, oder was? Wie kann man hier anders, als verschwörungstheoretisieren? Und was ist mit dem »Sachsensumpf« oder den Toten in der Dessauer Polizei-Station: Oury Jalloh, Hans-Jürgen Rose und Mario Bichtemann? Steuerfahnder in Hessen, die zu gute Arbeit leisten, werden für verrückt erklärt und in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen. Genauso wie Gustl Mollath. Den Banken schenkt man Milliarden, den Bettlern kürzt man die Groschen. Die eigentlichen Psychopathen nennen das alles: Justizirrtum. Einzelfall. Panne.

Kein Rückzug. Kein Aufgeben.
Und dennoch ist aufgeben, resignieren, fatalistisch oder depressiv werden, keine zufriedenstellende Option. Denn man kann zwar versuchen, das alles zu ignorieren und sich in seiner Filter-Bubble eingraben, aber es wird einen früher oder später einholen. Also ist aktiv werden, in welcher Form auch immer, die langfristig bessere und gesündere Variante. In diesem Sinne: Ich benötige eine kreative Pause und bin im nächsten Jahr wieder für euch da! Bis dahin könnt Ihr, wenn Ihr mögt, in den Weihnachtsbeiträgen der letzten Jahre schmökern. Frohes Fest! ;)


» 2016: »Mehr Eigenverantwortung wagen!«
» 2015: »Den Ehrgeiz besänftigen«
» 2014: »Was ist denn jetzt wieder los?«

18 Gedanken zu “Die Definition von Irrsinn

  1. »[Die CIA] ist nach allen Definitionen über Terror, die es gibt, eine Terrororganisation. Die Todesschwadron des Kapitals. Stattdessen wird behauptet, sie verteidige die amerikanische Freiheit.

    Und das stimmt ja auch. Nicht erst in dieser Aussage liegt die Verdrehung, sondern schon im liberalen Begriff der Freiheit selbst, die in diesem Denkgebäude eben unlösbar mit Seiner Heiligkeit, dem Privateigentum, verknüpft ist, gar erst aus diesem abgeleitet wird.

    Wenn es uns nicht gelingt, diese Verknüpfung zu lösen und einen überzeugenden anderen Begriff von Freiheit zu entwickeln, den bestehenden Freiheitsbegriff zu hinterfragen statt ihn als ’selbstverständlich‹ hinzunehmen und damit im Dunkeln zu lassen, dann läuft die Kritik an solch ›haarsträubenden‹ Aussagen wie der oben zitierten einfach in’s Leere.

  2. Naja, — sind wir ehrlich. Du hast recht. Es ist Irrsinn. Leider ist er immer größer wie angenommen. @Eike deutete es bereits schon an. Was die einen noch als Aufklärung über kalte Krieger verstehen, ist bei anderen bereits schon zur Romanze verschmolzen. Bei Bedarf, darf man Putin auch ruhig durch Trump ersetzen. Und jeder wird irgendwas aus diesem und jenem verwenden, — um damit glauben zu können, auf einem Pfad zu sein der allen nützt. Und genau da, — fängt man an die vielen Pfade zu sehen, die leider nicht alle in die gleiche Richtung führen, — sofern wir als Richtung, dass mit den Menschen im Auge haben. Sind wir ehrlich. Aus der Gegenaufklärung ist ein Chaos geworden, bei dem Freaks behaupten, dass so Zeugs wie RT-Deutsch, Sputnik-TV, Ken-FM, Alles Schall und Rauch etc. usw. usf, — behaupten qualitativ besser zu sein, als das, was es gewohnt ist, die Menschen als konformierte Qualitätsjournallie zu verschaukeln. Kann das funktionieren? Wir sind blogger. Bringen wir das auf den Punkt, — oder stellen wir uns auf eine Seite und schwenken Fahnen?

  3. In der Tat eindrucksvoll, was an verdeckten Morden heute möglich geworden ist, auch schon in den 80ern, im Zusammenhang mit dem Attentat vom Oktoberfest.
    Politische Morde durch einen tiefen Staat, heute bewahrheitet sich plötzlich, was in den 70ern weitgehend eingebildet war.

    @eb
    »Aus der Gegenaufklärung ist ein Chaos geworden«

    Ist nicht weiter schlimm, vielleicht sogar ein gutes Zeichen. Gegenbewegungen waren sich nie einig, abstruse Teilvarianten gab es immer. 68 etwa haben sie doch allen Ernstes die Mao-Bibel geschwungen, obwohl sie selber die ersten seiner Opfer gewesen wären. Gehört dazu.
    Schöne Feiertage @all

  4. 2 Anmerkungen

    Berufsmillionäre entkommen schon dem Verwertungsdruck des Kapitalismus. Also Erben und Vorstände von irgendwelchen Unternehmen. Ebenso Beamte, Abgeordnete und andere Privilegierte. Die lachen darüber.

    Verurteilen kann nicht die UNO, sondern nur der Strafgerichtshof in Den Haag. Die USA sind z.B. neben Israel und Rußland kein Mitglied. Also können sie nicht verurteilt werden.

    ———————————————————————-

    Frohe Weihnachten und Guten Rutsch!

    Mach weiter so — als einziges westliches Blog, das ich lesen kann, ohne Brechreiz zu bekommen.

  5. »(...)Cyberpunk-Dystopien mutieren zu Kindergarten-Märchen, wenn man sich heute einmal die Horden von Smartphone-Zombies in Bus und Bahn anschaut. Alles völlig normal. Und wer sagt, er habe weder ein Smartphone, noch WhatsApp, der wird nicht nur schief angeschaut, nein, mit dem stimmt irgendetwas nicht. Den haben die Geheimdienste ganz besonders im Blick.(...)«

    So ist es. In Bus und Bahn fühlt man sich bisweilen weniger unter Menschen als unter — zumindest ein wenig — lebendigen smarten Blödphones. Das Phone ist mit dem Menschen unterwegs und nicht umgekehrt, kann man da denken.
    Und ich musste mir mit meinem alten Handy-Knochen schon die Fragen anhören, ob ich Drogendealer oder auf der Flucht sei.

    Der Smartphone-lose Mensch ist dramatisch vom Aussterben bedroht. Das steht fest. Wenn ich in der Bahn mal jemanden mit einem Handy-Knochen wie meines oder gar ohne jeden Kontakt mit einem Phone, am besten noch ruhig ein schlaues Buch lesend, sehe, werde ich ganz ergriffen, denn es kommt so selten vor.

    So schließe ich mit dem weisen Zitat von Krishnamurti »Es ist kein Zeichen von geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein!«

  6. @mark2323

    »Das Phone ist mit dem Menschen unterwegs und nicht umgekehrt, kann man da denken.«

    Sehe ich auch so. Die Smartphones gehen mit den Menschen spazieren. Es ist auch nicht so, dass die Werbung im Fernsehen den Film unterbrechen würde...haha...nein, der lästige Film unterbricht die Haupteinnahmequelle der TV-Anstalten: die Werbung.

  7. »Aber wofür schreibe ich eigentlich?«
    Für die Menschenwürde. Auch darin versteckt sich das Wörtchen »Wert«. Die Würde des Menschen war nie wertlos und wird es nie sein. Deshalb lese und kommentiere ich hier gern.

    Aber es ist schon ein Kreuz mit diesem Wort »Wert«. Man wird das ideologische Sprachgewirr der »Herrschenden« und deren Anhang nicht auflösen können, wenn man sich nicht eingehend mit diesem Begriff befasst und ihn feinsäuberlich vom Begriff »Preis« trennt.
    Was ist der Wert? Wie hoch ist er? Warum? Wo kommt er her? Wissenschaftlich ermittelt (gemessen) oder willkürlich festgelegt oder Ergebnis einer Schätzung? Wie hoch ist der Wert der Erde? Wie hoch der eines Quadratmeters von ihr? Wer legt das fest? Warum darf und tut er es?
    Wie hoch ist der Wert eines Menschenlebens? Wie hoch der einer Stunde von diesem? Wie misst man ihn? Wie hoch ist der Wert von Gesundheit, Talent, Wissen, Liebe, Freundschaft? Was ist der Gegenwert für einen Burnout oder einer bleibenden Behinderung nach einem Arbeitsunfall?
    Was ist eine »anständige Entlohnung«? Entlohnung ist ein Preis, eine Miete. Menschenwürde? Wie ermittelt man einen Preis von etwas, dessen Wert man nicht schätzen oder messen kann? Willkürlich. Willkür ist die Basis der Bewertung menschlicher Tätigkeit und natürlicher Ressourcen. Parlamentarismus, Wahlen, Rechtsstaat, Ökonomie, Sozialstaat ... bla bla bla sind die Nebelkerzen, hinter denen sich die Willkür versteckt.

  8. @Carlo
    Ich denke, — man darf sich auf den nicht erfassbaren Wert jedes Individuums einigen, dessen Ich auch noch fähig ist, sich außerhalb seiner sonstigen Narrative auch noch zur Spezies der Menschen zu zählen und dies allen anderen auch zuzugestehen. Der Begriff »Mensch« ist kein Narrativ, — sondern Existenz. Eine Existenz ist kein Wert, sondern das Gegenteil von Nichtexistenz. Der Rest ist die Wunderwelt all dessen, womit sich Menschen von anderen Menschen differenzieren wollen. Wahrscheinlich ist das Problem schon bei diesem »Homo sapiens« entstanden. Verstehender, verständiger“ bzw. „weiser, .... gescheiter, kluger, vernünftiger Mensch, — und so. Keine Ahnung, wem das eingefallen ist.

    @Art Vanderley 22.12
    Ist nicht weiter schlimm.....
    Ich wünschte ich hätte deinen Optimismus.

  9. @eb

    Ich habe Deine Zeilen, auch mit zeitlichem Abstand, wenigstens ein paar mal gelesen, werde aber nicht schlau daraus.
    Wer einigt sich mit wem über nicht erfassbare Werte? Auf welcher Grundlage, wie und warum?

  10. @eb
    Bin gar nicht sicher, ob das wirklich Optimismus ist. Neue Wege müssen halt probieren, während die Vertreter des status quo einfach nur »alles gut« rufen müssen. Ohne kreatives Chaos ist da nichts zu gewinnen. Versuch und Irrtum. Natürlich muß sich das irgendwann sortieren, schon klar.

  11. @Carlo
    Na, die Übersetzung wäre in etwa, dass es im humanethischem Sinne für Menschen eigentlich keinen Wert entsprechend den Narrativen gibt, die er sich dennoch ständig bastelt, um sich als wertvoller wie andere gerieren zu können. Du kannst es aber auch einfach so sehen, dass ich mich da genauso hilflos fühle wie du, weil ich ja auch in allen möglichen Narrativen verfangen bin.

    @Art Vanderley
    Hmmm, ... kreatives Chaos. Ist eine nachvollziehbare Erklärung. Mir wäre allerdings wohler, die Chaoten würden sich dem bewusst werden. Dann bekäme das immerhin einen Sinn.

  12. @eb

    Danke für die Erklärung. Ich sehe es ähnlich. Nur fühle ich mich nicht (mehr) hilflos. Ich beschäftige mich seit Jahren mit diesem Thema und bin inzwischen davon überzeugt, dass die Probleme (sogar relativ einfach) friedlich lösbar sind.

  13. @eb
    Nicht alle Chaoten werden das tun, so manches wird auch einfach wieder verschwinden oder verschwunden werden. Die Zeiten absoluter progressiver Wahrheiten sind vorbei, nix mehr mit gemachtem Nest.
    Da schadet es nicht, wenn sich auch ein wenig gestellt werden muß, Destruktive wirken da auch als eine Art Trainingsmaßnahme zur Selbststärkung. Merkt man schon heute, von Rechten und Neoliberalen kommt häufig Gewinsel, wenn sie mal Gegenwind kriegen. Zumindest der freiheitliche Teil der Linken kann darüber nur lachen, gestählt vom Bashing aus den Medien und von hinterhältigen Leuten in den eigenen Reihen.

  14. @Art Vanderley
    Hmm, ich weiß jetzt nicht ob ich was damit anfangen kann. Die Zeiten absoluter Wahrheiten existieren immer noch, ob die nun progressiv sind oder nicht. So was wie Logik gibt es auch genauso immer noch, obwohl viele daran arbeiten, beides in ein Chaos endloser Ego- (leider) auch linker Hirngespinste mit selbst gebasteltem oder übernommenem Narrativ zu stürzen. Alleine die Putin inkl. Trump-Geschichte, ist links wie rechts ein schier unglaubliches Chaos von vollkommenen Narren über Irrsinn, über Heldenepos bis Hochstrategen, wo keiner mehr weiß, wie oder was hier noch glaubhaft ist. Da findest du Leninisten die an Trump glaubten genauso, wie rechte, die den für links halten. Mit Putin geht das genauso. Klar, ist es richtig die Qualitätsjournallie von ihrer kalten-Krieg-Konditionierung runter zu bringen, — der Witz ist, die Putinromantiker, gibt’s trotzdem tatsächlich. Wohl gemerkt, ich beschau mir auf mehreren Wegen auch das Zinnober auf den sozialen Netzwerken an. Mehr wie eine Egoshow von linken und rechten inklusive der Querfront (Klar gibt es die, aber nicht im klassischem- sondern einem neoliberalem Sinne), — kann ich da nicht sehen. Aber alle sprechen von Gegenaufklärung. Selbst der Scheibenerdler, sieht sich mittlerweile als Aufklärer. Ich bin überhaupt nicht der Meinung, dass das harmlos ist. Schon deshalb nicht, weil es geradezu die Steilvorlage für besagte Q‑Presse ist. Man kriegt auch nicht wirklich Kritik mehr daran hin, wenn man mit noch grottenschlechteren Posaunen wie RT-Deutsch oder Sputnik-TV aufwartet. Auch mit dieser Einstellung, kann es dir passieren, dass du ganz schnell mal zu den hinterhältigen Leuten in (auch linken) Reihen gehörst, die selbst überhaupt nicht mehr verargumentieren können, — was sie eigentlich bezwecken wollen. (Das war jetzt kein bewusster oder fieser Verdreher deines letzten Satzes, sondern eine schlichte Tatsache, die ich schon oft beobachten konnte.) Das ist das Chaos, was ich meine. Jetzt ist die Frage, — was ist destruktiv, — was konstruktiv? Einfach ans Chaos zu glauben, ist mir zu einfach.

  15. Tatsächlich hat es mich dahin gerafft. Wie du schreibst, es ist irrwitzig. Diese Art des Irrwitzes saugt irre viel Energie. Es ist furchtbar. Vermutlich ist es der Lohn der Geschlossenheit, der diese Leichtigkeit ermöglicht. Die Geschlossenheit im Weltbild. Gekoppelt mit einem nennenswerten Wir gerät man in einen antidepressiven Zustand. Dieser verteidigt sich feste. Deine Anti-Plaketten zeigen dies ja. Das geschlossene Weltbild, es ist eine große Gefahr. Es zermürbt, es nimmt unzählige Antworten und Fragen ebenso. Dem Freieren bieten sich Kaskaden an Denkmoglichkeiten dar, wo dem Geschlossenen der Lebenssinn wie ein gespanntes Gummiband straff ist. Moment zu Moment in völliger Sinnreinheit der Geschlossenheit.( Die offene Gesellschaft wird freilich propagiert. Es handelt sich um das übliche Fangspiel der Macht: der Individualität eine Ersatzzahl an Individualität en anbieten zum Schein. Etwa der jeweiligen Menschenanzahl die Infividusltätenanzahl 38 anbieten. Heute gängige Bezeichnung: Diversität alias marktkonforme Individualität. 6 Mrd auf 38 Formen reduzieren.) Die Sinnreinheit der Geschlossenheit ist der Irrwitz. Die zermürbt, rafft dahin, geistig und materiell, in jeder Hinsicht. Nicht aufgeben? Glücklicher du, der du die Hoffnung nicht verlieren musst.

  16. @eb
    Vielleicht meinen wir verschiedene Dinge mit Chaos.
    Ich gebe dir recht, was im Bereich Putinromantik abläuft, ist aberwitzig, mir scheint das aber zu dem zu gehören, was verschwinden wird, weil es ebenso rückständig ist wie das Putinbashing.
    Wenn sich die Kräfte von gestern gegenseitig auf die Omme hauen, ist das ein Vorbote für einen dritten Weg, der im Hintergrund bereits entsteht, war schon in den 60ern so.
    Mit Chaos habe ich auch eher an das wüste Konglomerat aus verschiedenen linken und ein paar liberalen Kräften gemeint, aus Bloggosphäre und Internetforen, NGOs, den Resten freier Medien und Politik, aber auch anderer wie Wertkonservative, oder Kräfte, die fälschlicherweise als rechts gelten, weil sie korrekte Dogmen kritisieren usw.usw.
    Deshalb »kreatives« Chaos, da ist sicher vieles drin, was letztlich ungeeignet ist, aber es ist nicht von vorneherein destruktiv wie die Putin-gut-Westen-böse — Haltung, die ja letztlich nur die Antiversion der Putin-böse-Westen-gut ‑Haltung vieler Medien ist.
    Paradoxerweise bewirkt diese Antihaltung dennoch etwas, sie neutralisiert die billige Prohaltung. Kalk auf Säure, danach kann wieder was wachsen.

    »Hinterhältig«
    Das sehe ich nicht als böse Verdrehung, ich kenne das auch selber. Hinterhältig sind diejenigen selbst, die jeden Andersdenkenden so bezeichnen und anpöbeln, nicht die, die sich gegen Hinterhältigkeit wehren.

  17. @mark2323

    »Ein schlaues Buch«? Haha!
    Kann ein Buch schlau sein. Oder ein Tisch doof?
    Ich denke nicht.

    Frohes Neues!

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