Bananenrepublik Deutschland (10)

Das ist keine »Querfront«! Bitte gehen Sie weiter! (spiegel.de vom 25. Januar 2024)

Masken-Fans fordern zum »Gesicht zeigen« gegen Rechts auf.

Bürger, die Menschen Grundrechte entziehen (Höcke), Job-Kündigungen von Andersdenkenden, Impfpflichten und Social-Media-Zensur wollen — stehen nun auf für »Toleranz« und »Respekt«.

Die ZEIT erklärt uns, Kinder mit auf den »gegen Rechts«-Demos zu nehmen, sei eine »frühe politische Bildung«. Bei den C‑Maßnahmen-Protesten galten sie noch als »menschliche Schutzschilde«.

Auf einer Demonstration gegen den »Hass«, wird dazu aufgerufen »AfD’ler zu töten«.

Der Bundeskanzler fordert Abschiebungen im großen Stil. Gleichzeitig verurteilt er die AfD als rechtsextreme und demokratiefeindliche Partei, weil sie mehr abschieben wollen.

Während bei den C‑Maßnahmen-Protesten, den Friedensdemos und den Bauern-Protesten ständig eine Kontaktschuld zu angeblichen Schmuddelkindern hergestellt wurde — spielt das bei der Anti-AfD-Demo keinerlei Rolle mehr. Da sind jetzt offensichtlich auch Ungeimpfte, Verschwörungsideologen, Putinknechte und Klimaleugner willkommen.

Die Bürger in Deutschland sollen »gegen Rechts« demonstrieren, während die Regierung Waffen an rechte Regierungen (Ukraine/ Israel) liefert.

Einem Feuerwehrmann, der protestierenden Bauern zugewunken hat, droht nun ein Disziplinarverfahren, wegen dem Verstoß gegen das Neutralitätsgebot. Von der Bevölkerung bezahlte Figuren, wie Olaf Scholz, Baerbock, Faeser oder Ricarda Lang jubeln der Demo gegen die Opposition zu (oder laufen gleich mit) und ignorieren jegliches Neutralitätsgebot:

»Daraus resultiere, so die Karlsruher Richter, eine Pflicht zur Neutralität der Staatsorgane, die nicht zugunsten oder zulasten einer Partei in den politischen Wettbewerb eingreifen dürfen.«


Wir sind mitten im postfaktischen Zeitalter. Die eigene Hypermoral wird nicht nur zum alleinigen Kriterium zur Bewertung der Welt, sondern auch zur einzigen Form der Realitätswahrnehmung. Was nicht passt, wird passend gemacht oder ausgeblendet.


Bananenrepublik Deutschland

67 Gedanken zu “Bananenrepublik Deutschland (10)

  1. »Bundeskanzler fordert Abschiebungen im großen Stil. Gleichzeitig verurteilt er die AfD als rechtsextreme [...]«

    Erinnert mich alles immer mehr an ein ›Lieblingsthema‹ von Alkoholikern (›Liebevoll: Alkis‹), wenn sie zusammensitzen oder ‑stehen: Jener völlig verwahrloste Penner da drüben in der Bordsteinrinne, der sich in die Hose pisst, ganz anders als »Wir Kampftrinker«, die hier (am Kiosk stehend) eisern und standesbewusst die Stellung halten und eigentlich auch jederzeit aufhören könnten zu trinken, wenn wir es denn wollten... Kann durchaus passieren, dass solche ›Edeltrinker‹ applaudieren¹, wenn eine ›ekelerregende‹ Schnapsleiche per Krankenwagen oder Grüner Minna² weg geschafft wird, damit wieder Sauberkeit und Ordnung herrscht — So wie es König Alkohol befahl.
    Das wird alles³ ein ganz schlimmes Ende nehmen, hoffentlich möglichst schmerzfrei.

    ¹Gar nicht mal höhnisch oder sarkastisch
    ²In wenigen Jahren obsolet, dann eher Grüne Ricarda oder so; Liefern ihre ›Kunden‹ vielleicht gleich beim Baerbock-Lobotomie-Paradies ab
    ³Plus der anschwellende Kriegswahn; immer mehr (frisch gedrucktes) Geld, das auf die Kriegskarte gesetzt wird, bis der Teufel als Croupier in Plutonium auszahlt. Und all das von Leuten, die man mit der Teilnahme an einer schwarzen Messe oder einem mega-geheimen AfD-Treffen erpressen könnte, jedenfalls noch

  2. Tja, offenbar leidet ein grosser Teil der deutschen Bevölkerung an Taubheit. Anders kann ich es mir nicht erklären, wie man diese dröhnend laute kognitive Dissonanz so konsequent überhören kann.

  3. Die Sache mit »AFDler töten.« könnte strafbar sein. Wegen des Folgesatzes »Nazis abschieben«, meint Anwalt Höcker. Ist also nicht mehr zweideutig.
    Bei der Satirepartei lag die Sache noch anders. Die war schlauer, sie schrieb nur »Nazis töten.«

  4. nicht allein otologisch ist das volk schwer erkrankt.
    es scheint sich um eine besonders rasant (viral-exponentiell!) sich ausbreitende form der »drei-affen-krankheit« zu handeln.

    notorische verschwörungs-rauner schwurbeln diesbezüglich ohn‹ unterlass von gewollt-gigantischen ausbrüch...öhm...ausstößen einschlägiger verblödungs‑, ablenkungs- und sedierungsviren aus aberhunderten systemrelevanten mindcontrol-thinktanks...

    papperlapapp...!

    da hilft nur: alles muss in die köpfe — jede dosis!

    https://www.berliner-zeitung.de/gesundheit-oekologie/chemiker-zu-impfstoff-welche-folgen-haben-ungewuenschte-proteine-li.2179902

  5. @Hüssy

    Logisch, dass hier ganz bewusst mit Zweideutigkeiten gespielt wird. Sofern man selbst keine Satire-Partei ist, sollte das in einem ‑ohnehin schon überall aufgeheizten- Diskurs einfach nicht sein.

    Das zeigt meines Erachtens mal wieder ganz deutlich, dass eben auch »die Mitte« zu Extremismus neigt. Die Radikalität der »Guten«, wenn man so will. Wir haben ja gesehen, was die Mehrheitsgesellschaft in den Corona-Jahren für »angemessen« und »verhältnismäßig« hielt.

  6. Uff, die ›Mitte‹.. da zuck ich schon fast zusammen.

    Ich sage es mal so:

    wenn 18‑, 20-Jährige denken, sie retten die Demokratie, das Klima oder was auch immer, wenn sie ›Nazis raus‹ brüllen und das dann noch vor Kamera mit einer, wie soll ich das sagen, ’schlichten‹ dichotomen Weltsicht zu legitimieren versuchen, kann ich dafür noch ein wenig Verständnis entwicklen.

    Wenn aber dasselbe Gedöns von 40‑, 50-Jährigen oder ›Omas gegen Nazis‹ kommt, dann wird es schon sehr schwierig, dem noch mit Verständnis zu begegnen, vorallem gerade dann wenn man so offensichtlich erkennen muss, sofern man nicht blind, taub und blöd ist, wie dieser Anti-Nazi, Anti-AfD Protestzirkus staatlich gelenkt ist und medial mit stupiden Phrasen und imposanten Bildern unterfüttert wird.

    Dafür fehlt mir das notwendige Instrumentarium, hier noch irgendwie Sinn oder Verstand zu erkennen.

  7. Es ist so sehr Orwell, dass es mir angst und bange wird. Fehlt nur noch die Passage, in der Antifaschisten nachts von einer Verurteilung von Scholzomat und Co. träumen und sich bedanken, dass ihre Kinder sie an die Partei verpfiffen hat. Da ich das Buch gerade lese, kriege ich quasi auf jeder Seite eine Art Anleitung zum Doppeldenk in der Realität.

  8. Wir haben es hier mit einem unglaublicheen Wippeffekt zu tun (Albrecht Müller hat ihn gerade wiederentdeckt, aber der Effekt ist älter als Müller selbst):
    Wenn Hunderttausende schreien eine Oppositionspartei, die noch nie Regierungsverantwortung hatte, ist das Problem, dann sagen die gleichzeitig, unsere Regierung ist super. Wenn sie sagen, die Gefahr kommt vom rechten Pöbel, sagen sie gleichzeitig, unsere Herrschenden, unsere Eliten sind gut und wollen unser Bestes. Daher stimmen auch die Unternehmer in den Chor der »Aufrichtigen« ein.
    Da die AfD programmatisch nichts anderes vorhat, als die anderen Parteien eh schon tun, ist es klar, dass es nicht um Inhalte geht.
    Zur Form der Auseinandersetzung kann ich nur sagen, dass unerträgliches Moralisieren von allen Seiten mir tierisch auf den Geist (Sack) geht.
    In den 60er wusste die Linke noch:

    Hass ist nicht genug, aber es ist ein Anfang.

  9. @Sascha

    Ja, wir erleben gerade ‑live und in Farbe- die Kombination von »1984«, »Schöne Neue Welt« und »Fahrenheit 451«. Wer die drei Bücher gelesen und verstanden hat, wie politische Machtmechanismen funktionieren und sich dann immer noch von Tagesschau, Bundesregierung, Volksverpetzer etc. einlullen lässt — dem ist wirklich nicht mehr zu helfen. Gerade die ersten beiden Bücher sollten die meisten »Akademiker« in Deutschland gelesen haben.

  10. Wenn wir das Wort ›Hass‹ gegen ›Wut‹ austauschen, gehe ich mit.

    Gerade hab ich die Analyse von Aron Morhoff zu ’30 Jahre Rostock Lichtenhagen‹ geschaut.

    Er erläutert unter anderem, wie seit den Übergriffen von damals die Begrifflichkeit ›rechts‹ weichgespült worden sei. Die Bomberjacken und Springerstiefel seien verschwunden und ›Otto-Normal-rechts‹, was man zu jener Zeit und bis in die frühen 2000er schlicht politisch konservativ im Verständnis einer Kohl-CDU aufgefasst hätte, in den heutigen Tagen aber als zeitgenössische Form von Nazitum aufgefasst werde.

    Ich würde das nicht weichspülen nennen, aber dass die Definition von rechts und links, wie sie seit der Nachkriegsordnung ganz lange Gültigkeit hatte, so schon lange nicht mehr stimmt, wissen wir ja.

    Allerdings frage ich mich rückblickend, ob diese Definition und daraus abgeleiteten Grenzen innerhalb des politischen Spektrums wirklich so eindeutig waren, wie es in den späten 90er und frühen 2000er noch den Eindruck machte.

    Es kann ein nicht mehr zeitgemässer Impuls sein, die heutigen Verhältnisse nach den Massgaben der eigenen frühen politischen Prägung von vor 20–30 Jahren verstehen zu wollen und zwangsläufig dazu führt, dass man heute als, nach eigenem Verständnis genuin Linker dasteht, seit Jahren in die rechte Ecke gestellt wird, obwohl man heute nichts anderes lobt oder tadelt als vor 20 Jahren und sich jetzt verwundert die Augen blutig reibt, wenn man sieht, dass eine erzreaktionäre Truppe unfähiger Lackaffen zu Protesten gegen rechts aufruft und sich selbst damit einen linken liberal-progressiven Anstrich verpassen will.

    Ja, das ist definitiv Orwells 1984 2.0

  11. @Pascal

    Genau das! Wer ernsthaft behauptet, die Ampel-Regierung sei »links«; nur weil SPD und GRÜNE weiterhin als »links« geframt werden — dem ist echt nicht mehr zu helfen.

    Waffenlieferungen. Kriegstreiberei. Ausgrenzungsrhetorik. Cancel-Culture. Spar- und Kürzungsorgien. Verarmungsprogramme. Und eine ständige Politik gegen die Interessen des Volkes und für Big Pharma (Corona) und für die Waffenindustrie (Ukraine). Ist vor allem anhaltend neoliberal — aber sicher nicht »links«.

    Nicht am Gerede oder am Geschreibsel sollt Ihr sie erkennen — sondern an ihren Taten! Und die sprechen eine eindeutige Sprache.

    Wer natürlich nur noch in binär-infantilen Denkmustern die Welt wahrnehmen kann, für den muss die Regierung ja »gut« sein, weil sonst macht man sich mit den »Bösen«, der AfD, gemein.

    Mal schauen, wie sich die BSW entwickeln wird. Bisher haben sie ein paar echt gute Leute im Team.

  12. @Cetzer
    Ein Freund von mir hat sowas mal live beobachtet. Ein abgehalfterter Trinker steht am Bahnhof mit seinem ein Kopf kleineren Adlatus und plärrt herum über diese ganzen Arbeitslosen die den ganzen Tag nur saufen. Um dann gleich danach einen deftigen Schluck aus seiner Pulle zu nehmen, erkennbar eines dieser Zweiliter-Geschosse wie man sie an der Tanke für zweifuffzig kriegt.

  13. @epikur
    »Ja, wir erleben gerade ?live und in Farbe- die Kombination von »1984«, »Schöne Neue Welt« ...«

    Guter Vergleich.
    Politische Korrektheit ist Neusprech.
    Big Data ist Big Brother.
    Der Krieg der Kontinente sind die Stellverterterkriege.
    Das Beziehungsverbot ist der Versuch die Geschlechter gegeneinander aufzuhetzen, und die Menschen insgesamt.
    Die neuen Designerdrogen, und die Rückkehr von Kokain und Amphetaminen, sind das soma der Schönen Neuen Welt.
    Big Data kooperiert mit der Privatwirtschaft zum Sammeln von möglichst vielen Daten durch Verbindung mit Konsumanreizen , ein wesentlicher Teil der SNW.
    Wer hatte recht, Orwell oder Huxley?
    Keiner alleine und beide gleichzeitig, es ist in der Tat eine Mischung aus beidem.
    Übrigens soma .....

  14. Vielleicht sollte man aus der Vergangenheit lernen. Die großartige Bewegung gegen »rechts« nach Lichternhagen, Ja ich war dabei und habe sogar Demonstrationen organisiert. Was war das Ergebnis?
    — Das Asylrecht wurde verschärft wie nie, rechtstaatliche Garantien abgeschaft.
    — »Rechts« etablierte sich als Opposition
    Aber was schlimmer ist, der Kampf gegen »rechts« war nicht mehr der Kampf gegen Kapitalismus sondern wurde Unterschichtbeshing. Kampf gegen »rechts« wurde Mainstream, Identitätspolitik wurde geboren, Moral wird wichtiger als Realität.
    Aber am schlimmsten war das Ergebnis, dass die Folgen der Deutschen Einheit aus der öffentlichen Diskussion verschwanden so konnte Westdeutschland dort weitermachen wo es in 80er Jahren (Neoliberalismus über alles, Umverteilung von unten nach oben, Abbau von Freiheiten) aufgehört hatte.
    Natürlich war dies nicht der einzige Treiber, aber ein sehr erfolgreicher.
    P.S. Hass oder Wut, Hauptsache es verzehrt die Züge.

  15. Oh, jetzt haben wir schon wieder zig Fässer aufgemacht spannend!

    Es ist schon zusehends ermüdend, immer wieder an so vielen Stellen darauf hinweisen zu müssen, dass nahezu alles, was sich heute als links bezeichnet, nicht im geringsten linken Inhalt hat.
    Das völlig sinnbefreit, und die Tatsache, dass sich dieser ganze so geframte Stuss derart hartnäckig hält, finde ich für sich genommen noch unerträglicher als die ständigen Versuche, genau dies irgendwie argumentativ zu berichtigen.

    Drehen wir alle uns nicht auch schon eine kleine Ewigkeit im immer selben Kreis?

    Man könnte den Eindruck gewinnen, dass nur darum ginge, wer mehr Sitzleder hat, seine jeweilige Auffassung, unabhängig davon, welche nun die korrekte und welches die fehlerhafte ist, auszusitzen.

    Das einzige, was in diesem absurden Bühnenstück etwas Zuversicht versprüht, ist die Tatsache, dass sich zunehmend spürbar eine gewisse Renitenz in der Bevölkerung breit macht.
    Das lässt ein klein wenig hoffen. Aber in weiser Voraussicht hüte ich mich da mit zuviel hoffnungsvollem Vertrauensvorschuss.

    Und klar können wir nahezu alle politmedialen Showveranstaltungen der letzten 30–40 Jahre auf einen neoliberalen Wesenskern zurückführen.

    Walter van Rossum hat auf Manova hat ein Interview mit Max Otte geführt. Sehr empfehlenswert übrigens.
    Unter anderem kamen sie auch auf die Deutschland-AG zu sprechen, welches in klassischem Sinn Unternehmertum verkörperte. Wir wissen, was damit gemacht wurde. Dirk Pohlmann geht in einem seiner langen Vorträge ausführlich auf die Rolle von Alfred Herrhausen in seiner Funktion als Deutsche Bank Chef ein, dessen Ermordung 1989 sinnbildlich für die nach seinem Tod eingeleitete Abwicklung der Deutschland-AG stehe.

    Die genauen Todesumstände sind bekanntlich sehr interpretationsfähig. Da ist etwa die Tatsache, dass Herrhausen in jener Zeit mit seiner Philosophie wie er die Deutsche Bank führte schon länger zum Anachronismus mutiert hatte. Er war ein Kapitalist im Sinne eines Unternehmers, der zwar grösstmögliche unternehmerische Freiheit einfordert, sich allerdings auch bedingungslos der daraus resultierenden Verantwortung stellt und die Konsequenzen im Falle seines unternehmerischen Scheiterns auch übernimmt.

    Zu behaupten, dass die R.A.F. Herrhausen umgebracht habe, ist ähnlich widersinnig wie dieselbe Behauptung im Falle des Treuhandchefs Rohwedder. Das aber nur nebenbei.

    Die neoliberale Entfesselung der Märkte und aller Lebensaspekte war keinesfalls unumstritten und unvermeidbar. Dass es so dann gekommen ist, wird bei genauerem Hinsehen erst richtig interessant, schon nur auf Deutschland bezogen, wenn wir die Rollen Herrhausens oder Rohwedders betrachten und was dann nach deren Tod passiert ist.

    Ups, jetzt habe ich glaub gerade den Neoliberalismus als eine riesig grosse Verschwörungstheorie geframt.

  16. hass oder wut...?
    ZORN & EMPÖRUNG!

    https://www.youtube.com/watch?v=sz6FNrNN4Vc

    WAS für sätze...

    »Zorn ist die Voraussetzung für den Mut.«

    Die Wut, mein lieber junger Freund, gilt als die kleine, unbeherrschte Schwester des Zorns. Der Zorn ist die gestaltende Kraft der menschlichen Zivilgesellschaft.“

    Thomas von Aquin (1224 — 1274), eigentlich Thomas Aquinas, italienischer Philosoph und Dominikanerpater

  17. nachtrag:

    »Die Vernunft kann sich mit größerer Wucht dem Bösen entgegenstellen, wenn der Zorn ihr dienstbar zur Hand geht.«

  18. Auf einer Demonstration gegen den »Hass«, wird dazu aufgerufen »AfD’ler zu töten«.“

    Falsch! Da steht „AfDler töten.“ und nicht AfDler töten!“ Das erste ist eine Aussage, im Sinne das AfDler andere töten, das zweit ist ein Aufforderung zum Töten von AfDlern.

  19. @Art Vanderley
    In vino veritas — Macht zweifuffzig, Anschreiben iss nich!

    @Pascal
    »Drehen wir alle uns nicht auch schon eine kleine Ewigkeit im immer selben KREIS?«
    ich fürchte, es ist eine Abwärtsspirale, ›perspektivisch‹ ein krasser Absturz. Wenn sich diese Erkenntnis UND das dazugehörige Angstgefühl in vielen Köpfen eingenistet haben, lässt sich einiges auch dadurch erklären: Cancel Culture, Pro-RegierungsDemos als SelbstvergewisserungsRitual einer großen Seilschaft¹ von SystemProfiteuren¹, allgemein AbgrenzungsEifer. Dagmar Henn² von RT hatte letztes Jahr Cancel Culture im akademischen Umfeld als Methode im Konkurrenzkampf um die knapper werdenden Pöstchen herausgearbeitet; Allgemeiner in meinen Worten: Nervöses Hufescharren mit gelegentlichem Austreten vor dem finalen Verteilungskampf.

    »Herrhausen, Rohwedder«
    Kann man auch mit ›kleinen‹, leichter glaubhaften, Verschwörungen erklären. Z.B. einem Grüppchen von ’nicht ausgelasteten‹ Stasi- oder KGB-AktivAgenten, die nach zuviel Hollywoodfilmen beschlossen hatten, sich als Profikiller etwas dazu zu verdienen³, und deshalb mit einem ›Meisterstück‹ bekannt werden wollten, statt ›phantasielos‹ in Soldiers of Fortune zu inserieren. Ist natürlich an den Schamhaaren herbeigezogen, aber es gab z.B. bei den Anschlägen im November 2015 in Paris, Hinweise auf drastische Unterschiede in der ›Qualität‹ der Attentäter, bis hin zum Verdacht auf das ›Mitwirken‹ von Profis, die mglw. mit Islam überhaupt nichts zu tun hatten.

    ¹Vergleiche den etwas weiter gefassten Begriff PMC ~ Professional–managerial class (plus Apiranten) in englischen Alternativmedien, z.B. http://www.nakedcapitalism.com. Oder ›Die Neue (dritte) Klasse, 1957‹ von Milovan ?ilas, dort meiner Erinnerung nach zum ersten Mal die für mich ’schockierende‹ Erkenntnis, dass in Jugoslawien im Grunde niemand an den wissenschaftlichen Marxismus-Leninismus a la UdSSR glaubte, alles (schlecht) gelogen, nur der Karriere halber
    ²Julie Zeh hatte mal (in einem Radio-Interview ?) zunehmende Gereiztheit und Intoleranz ähnlich begründet
    ³Aus Südamerika ist einiges bekannt geworden über Polizisten/Militärs, die sich bei Todesschwadronen oder als Hitman etwas dazu verdienen, ggf. ganz die Seite wechseln wie Los Zetas — »aus desertierten Elitesoldaten, insbesondere der Grupo Aeromóvil de Fuerzas Especiales (GAFE), militärischen Spezialeinheit der mexikanischen Armee«

  20. @Tiffany
    @all
    MMn hätte die Zustimmung des BSW zum AFD-Antrag im BT den sofortigen Exitus des BSW nach sich gezogen.
    Und der wäre den absolut verkommenen politisch-medialen Verhältnissen in diesem Land mit seiner medial massenverblödeten Bevölkerung (vgl. Scholl-Latour, telepolis, 2014) geschuldet gewesen.
    Insofern war das Abstimmungsverhalten des BSW in der NATO/Bundeswehr-affinen AFD Altantragstaktik strategisch richtig.
    Mehr dazu:
    »Warum sagt das BSW Nein zu einem schlecht gemachten AfD-Antrag?«
    https://www.nachdenkseiten.de/?p=109873

  21. Hoffen wir hier noch, dass die BSW inhaltliche Kante zeigen wird? Oder ist es nur eine Gruppierung zur Rettung der Mandate alternder Mandatsträger?
    Ich sage, die Hoffnung stirbt zuletzt.

  22. @Björn

    Puuh. Lesen bildet. Es wurde weiter oben in den Kommentaren schon gesagt, dass diese Aussage, eine bewusste Provokation und Zweideutigkeit darstellt. Mit dem Plakat-Zusatz »Nazis abschieben!« direkt unter dem Spruch »AfD’ler töten« ist das dann sogar noch weniger zweideutig.

    @Tiffany

    Danke für den Link!

    @Pascal

    Bei Herrhausen ging es primär um seine Idee, den Entwicklungsländern die Schulden zu erlassen. Das hat einige mächtige Finanzakteure sicher nicht geschmeckt. Das wir es hier mit einem seit langem verfilzten »Tiefen Staat« zu tun haben, der den Finanzsektor, den militärisch-industriellen-Komplex, aber auch Big Pharma umfassst, wird eigentlich nur von Verschwörungsleugnern abgestritten. Sowas gibs doch nur im Fernsehen!

  23. @Kakapo3
    Meine Wenigkeit wird wohl weiterhin dieBasis wählen. Die dümpeln zwar nur bei wenigen Prozent herum, aber dafür haben sie eine feste Meinung, die sie auch fest vertreten. Klar, genau deswegen wird sie oft genug totgeschwiegen, wenn es um Alternativen zur Ampel bzw. zu den etablierten Parteien geht, und genau deswegen betituliert man diese Partei auch als »nadsi«. Was dann, leider, wiederum zu den wenigen Prozent Wählerstimmen führt...

    @Pjotr56
    Wie die Leute, die unter dieser BSW-Strategie zu leiden haben (Tote, Verstümmelte, Verletzte und Vertriebene aus dem Ukrainekrieg der letzten 12 Monate), sowas wohl finden würden? Vom vielen Geld, das dieser Krieg (auch uns) täglich weiterhin kostet, gar nicht zu reden...? Geht halt alles auf Kosten der Glaubwürdigkeit.

  24. Die Nachdenkseiten titeln:

    Die Neue Partei für die „Fleißigen und Tüchtigen“

    https://www.nachdenkseiten.de/?p=110233

    da ist mir beim Lesen unvermittelt ein eiskalter Schauer den Rücken runtergefahren. Ich hab den Artikel bewusst nicht gelesen, weil ich hoffen will, dass diese Begrifflichkeit beim Wagenknecht-Anlass so entweder gar nicht gefallen ist, oder dass sie in einem bestimmten Kontext verwendet worden ist, der den fürchterlichen Ungeist, den sie als im leeren Raum stehende Wendung verströmt, zumindest etwas relativiert.

  25. Die Neue Partei für die „Fleißigen und Tüchtigen“

    passt glaub-hoffe ick eigtl nicht zu wagenknecht, lafontaine, dagdelen etc...noch nicht?

    möglicherweise ein thinktänkfrischer diffamierungsknüppel neuen typus‹ aus der berühmt-berüchtigten mod.Lib-klitsche?

    so langsam merken die globalfaschisten ja, dass sie mit ihrem notorischen rääächz-räääächz-hittla-nahzienadsie-antisääähmiekolon-stalinputin/orbanmilosevic/mullahlukaschenkohittlter-gekrächz selbst die treudöfsten gutwookpseudolinksdebilgrünfriedparaökofutziehs nicht mehr in scharen hinter ihren ihnen wohlig die bioklöten temperierenden nachhaltig-abbaubaren premium-wärmepumpen hervorzulocken vermögen.

  26. @Pascal
    Hab mir das Ding reingezogen, dort heißt es u.a.:
    »Andere Redner bezogen besagte Repräsentationslücke vor allem auf die „Fleißigen“ und „Tüchtigen“ im Land. «
    Es geht also um einige Redner und ihre Interpretation der vielbeschworenen Repräsentationslücke. Fragwürdig scheint mir hier die Praxis der NDS, das zur Überschrift zu machen, wobei ich davon ausgehe daß die Krankenschwester und der Postbote gemeint sind, als echte Leistungsträger und in Abgrenzung nach oben, nicht nach unten.
    Ich teile aber die Bedenken, das ist leider eine Wortwahl die auch von rechts bekannt ist zum Treten gegen Arbeitslose.
    Man darf sich da nichts vormachen es gibt und gab immer auch Leute die dem Arbeitsfetischismus huldigen in der politischen Linken, dieser Teil hat auch nicht wirklich ein Problem mit Hartz 4 und Co.
    Die bisherigen Forderungen des BSW wollen eine sanktionsfreie Grundsicherung, und darüber hinaus, eine statussichernde Leistung die der früheren Arbeitslosenhilfe ähnelt, wenn ich das richtig verstanden habe- sowie Verbesserungen beim ALG I.

  27. Ja, das ist in der Tat genau der Punkt — warum muss man diese Wendung zur Catchphrase machen? Und das auf den Nachdenkseiten?

    Gut, im Falle der NDS halte ich das jetzt einmal für ein Versehen ohne damit irgendetwas Fragwürdiges insinuieren zu wollen. Aber bei mir hat natürlich aus ganz persönlichen Gründen gleich die Warnlampe ›!! Sozialdarwinismus !!‹ blendend hell aufgeleuchtet.

    Und dabei ist es nicht einmal so, dass ich selbst nicht, schon alleine aufgrund meiner frühen Prägung, dem Leistungsgedanken huldigen würde — zu sehr sogar. Dumm halt, wenn die Gesundheit beim Leisten-›Wollen‹ im Wege steht.
    Dann ist man, völlig faktenfrei, nicht ›fleissig‹ und ›tüchtig‹ genug, bzw. nicht willens. Aber gut...

  28. nicht wenige der scheißnazis der »Herrenrasse Fürstenwalde«, denen wir einst in unserer fanszene die arbeiterfaust zeigen mussten (damals riskierte man dafür noch stadionverbote und einträge in die bundesweite b*llenkartei »gewalttäter sport«, selbstjustiz und so...), damit sie endlich ihre braunen ärsche aus der »Alten Försterei« hinfortbewegten, waren sprichwörtlich »dumm wie kommissbrot«.

    @Hüssy, Björn

    dummheit möchte ich ihnen keineswegs unterstellen.
    auf sie bezogen hingegen fiele mir eher ein:
    so falsch wie lidl-bio-grünkerndinkelschrippen.

    eisern!

  29. hmm, persönlich gerate ich da zusehends immer tiefer in innere Widersprüche.

    Wie lauter und zutreffend waren unsere ›Scheiss Nazi‹-Parolen Ende der 90er eigentlich wirklich?
    Waren wir damals schon auf dem Holzweg unterwegs, in einer Art Frühstadium von dem, was wir heute in voller Ausprägung bewundern dürfen?
    Könnte es sein, dass wir damals schon die falschen ›Nazis‹ bekämpft haben?

  30. @Pascal

    ein typ jenseits der 40, der ‑und ihm ergeben folgend auch seine rotte- ein solches logo auf der jacke zur schau stellte und immer wieder seinen rechten arm nicht beherrschen konnte und ohn‹ unterlass entsprechende scheißhausparolen ‑inkl. shoah-leugnung- absonderte...WAS war der und was ist der mutmaßlich, bis heute?

    jedenfalls mit sicherheit kein bio-imker.

    irgendwelche »thors (piss-)eimer« klamottenträger gingen uns zwar irgendwie optisch schon auch auf den sack, aber verglichen mit penetranten NPDlern, die vorm stadion mit ihrer wahlwerbung die gute köpenicker luft verpesteten, dann doch weitgehend am arsch vorbei, solange sie keinen braunen bullshit skandierten.

    dass aber auch wir hier und da dazu neigten, versucht zu sein, übers gute maß hinauszuschießen, sei unbestritten...man war ja auch 3o jahre jünger...;-)

  31. Ui, wieder mal ein besonders geistreicher Kalauer von der Bundestagsvizepräsidentin:

    https://twitter.com/Hirnschluckauf/status/1751857725556818001

    Übersehen wir einmal kurz, für welche Werte der Herrgott heutzutage so einsteht und schauen stattdessen auf die brillante Logik von Frau Göring-Eckardt, die schlussfolgert, dass die Stimmen, die nicht an den CDU-Kandidaten gingen auf ›un‹-demokratischem Wege zustandegekommen seien.

    Warum mir da wohl wie aus dem nichts plötzlich Bunuels Diskreter Charme der Bourgeoisie in den Sinn gekommen ist, muss ich mir nochmals durch den Kopf gehen lassen.

  32. Auch dieser Erklärungsansatz, einzig gültige Moral, ist zu kompliziert und eröffnet mehr Fragen als er beantwortet. Vielleicht deshalb widersprichste dir selbst.
    Meine Erklärung: Denkverweigerung. Sogar den Zustand der Welt, wie er sich den eigenen Sinnen gerade darbietet, nimmt man nicht mehr wahr. Neue Wissenslücken werden mit dem ersten oder lautesten Gebrüll gefüllt. Der Lückenfüller kann mangels Denktätigkeit nicht entfernt oder korrigiert werden.
    So kann man es auch im Alltag ständig beobachten, während es in Sachen Corona geradezu groteske Formen annahm. Weil das Unterbewußtsein doch etwas merkt, wird das Weltbild so aggressiv verteidigt (jeder darf sich selbst ausmalen, wie knapp wir an neuen KZ vorbeigeschrammt sind).
    Nebenbei erwähnt versteht diese Kommentarfunktion kein Unicode.

  33. @mo

    »Flieht! Ihr Narren!«

    @Pascal

    Die haben schon während der C‑Jahre im Bundestag ständig von »den demokratischen Parteien« gesprochen und damit explizit die AfD ausgeschlossen. Ganz so, als wäre sie nicht gewählt worden und als hätte sie sich mit Gewalt in den Bundestag geputscht.

    Zum Glück für uns Bürger, hatten ja gerade die Blockparteien in den C‑Jahren mit Demokratie, Verhältnismäßigkeit, Rechtsstaat und Grundgesetz ganz viel zu tun.

    @Udo

    Es gab in Deutschland schon die Überlegung von Sammellager für »Quarantänebrecher«, wie in Australien. »2G« im Supermarkt wollte RKI-Wieler — konnte sich aber nicht durchsetzen. Die 3 Monate »2G«-Apartheid hätten sicher auch Jahre angehalten, wenn der Widerstand nicht so groß gewesen wäre.

    Ja, technisch ist das ZG-Blog sanierungsbedürftig. Ich muss mal schauen ob ich dafür Zeit und Expertise finde.

  34. Ja, es gab und gibt bis heute kein Tabu mehr, das man nicht gewillt ist, selbst mit fragwürdigsten Rechtfertigungen zu brechen.

    Womit wir wieder bei dieser gellend lauten kognitiven Dissonanz wären, die offenbar die meisten Leute gar nicht hören, wenn sie heute die AfD und ihre identitäten Anhängsel als die Vorboten fürs anbrechende 4. Reich hochstilisieren, aber ganz offensichtlich nicht mitbekommen haben, wer denn ab März 2020 den Diskurs hin zu bis dahin Unsagbarem immer weiter geöffnet hat — siehe ›Sammellager‹ für Covidioten und weiss der Teufel was alles damals noch für Gemeinheiten durchgepeitscht wurden.

    Ja, wie will man das schlüssig erklären? Mir fehlen wie gesagt die geistigen Fähigkeiten, alleine dieses unglaubliche Ausmass an Widersprüchlichkeiten, die sich da anhäufen, zu verstehen, geschweige denn die Moral, mit der dieser Wahnsinn in immer absurderer Form gerechtfertigt wird.

  35. Pingback: Impf-Update – Bevölkerung bekam BioNTech-Massen-“Impfstoff” nach anderem Herstellungsverfahren – Blauer Bote Magazin – Wissenschaft statt Propaganda

  36. seelenbalsam für (ver)zweifelnde echtlinke...

    »Wir wissen, sie lügen.
    Sie wissen, sie lügen.
    Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen.
    Und trotzdem lügen sie weiter.«

    Alexander Solschenizyn

  37. Frage an uns Echt/Altlinke:

    was haben wir falsch gemacht? Was ist unser Anteil daran, dass es so gekommen ist?

    Als erstes käme mir da in den Sinn, dass wir immer dazu tendiert haben, über den Pöbel, den Bourgeois, den verbiesterten Kleinbürger die Nase zu rümpfen in unserem etwas elitären, intellektuellen Dünkel.
    Das sehe ich als eines der Faktoren, der vielleicht doch mehr zu dieser Entwicklung beigetragen haben könnte als wir es uns selbst einzugestehen bereit sind.

    Dann käme mir etwa auch die ganzen Grabenkämpfe zwischen den verschiedenen linken Strömungen in den Sinn. Damit haben wir gleichermassen unsere eigene politische Schlagkraft wie auch erheblich unsere Glaubwürdigkeit verspielt. Mir wurde das erst richtig bewusst, als ich Orwells Buch über Katalonien und den Spanischen Bürgerkrieg gelesen hatte.

    Es war in der Geschichte der politischen Linken immer schon sehr einfach für Kräfte von ausserhalb, an den Bruchlinien zwischen den verschiedenen linken Ideologien zur Spaltung zu führen. Davon gibt es ja so unglaublich viele Beispiele, exemplarisch angefangen bei den Republikanern im Spanischen Bürgerkrieg und aufgehört etwa bei Gerd ›Genosse der Bosse‹ Schröder.

  38. @Pascal
    Zunächst die Korrektur:
    Die Forderungen die ich dem BSW unterstellt habe, beziehen sich eigentlich auf ein Buch der Parteigründerin, die es in etwa so formuliert. Wie weit das Einzug hält ins Programm ist natürlich noch nicht raus.
    »Aber bei mir hat natürlich aus ganz persönlichen Gründen gleich die Warnlampe ›!! Sozialdarwinismus !!‹ blendend hell aufgeleuchtet.«
    Genau so klingt es, auch in Bezug auf Menschen die gesundheitlich als »fit« gelten, eben einfach für alle- noch eine Kraft die auf aggressive Leistungsethik setzt, ist sicherlich nicht was wir brauchen. Und dann ist dieser Begriff auch ein recht selektiver Blick auf Leistung, bestimmt durch die die die meiste Macht innehaben.
    Stimme aber zu, bis auf weiteres soll das erstmal eine unglückliche Formulierung sein.

  39. @mo
    »und wenn die honks genau das wollen?«
    Den Eindruck habe ich auch manchmal. Da scheint es so einen Glauben zu geben, man könne die Rechtspopulisten genauso stark vorhalten daß sie als Drohkulisse gelten können, aber nicht stark genug sind, zu gewinnen, um sich selbst dann als einzige Alternative darzustellen.
    In Frankreich ist das sehr schön zu beobachten, Macron lebt eigentlich fast nur vom Anti-LePen-Effekt.
    In den USA ist es schiefgegangen, Trump hat sich, zu seiner eigenen Überraschung, erdreistet, nicht mitzuspielen und zu gewinnen.
    Auch in Frankreich droht diese Strategie schief zu laufen, mittlerweilen hat es Macron sogar mit einer doppelten LePen zu tun.

  40. ich glaube, @Art, du hast mich da eher ein wenig missverstanden.

    meine überlegung ist vielmehr, ob es sein könnte, dass die wahren strippenzieher/puppenspieler (zB WEF als eines der machteliten-thinktank-cluster) ganz bewusst und gezielt willfährige puppets als »young global (!) leaders« (a la macron, baerbock, özdemir, spahn etc.) pampert und dazu ausbildet, klassische kapitalistische fassadendemokratien insoweit durch absurde politiken zu zersetzen, bis dann genuin globalfaschistische (statthalter-)regime, quasi als »retter« (vor dem endchaos) daherkommend, die macht offen total(itär) an sich reißen.

    von den erschöpften und geschröpften lohnarbeitssklaven obendrein willkommen und bejubelt!?

    nach dem motto: »nicht wir waren’s — haltet den dieb!«...insofern spielt die AfD auch nur die rolle des nützlichen idioten, des agent provocateurs...und das mit bravour und zur vollsten zufriedenheit der boshaften regisseure.

  41. @Art Vanderley

    Ja, selbstverständlich gilt das in Bezug auf jeden einzelnen.
    Dass ich es so spezifisch aufgefasst habe, liegt darin begründet, dass die intendierte Wirkung einer solchen Phrase genau in der Wirkung als Spaltpilz liegt, als gute Basis, regressive Impulse zu schüren. Da bin ich besonders sensibilisiert, weil in den frühen 2000er die Schweizer SVP eine infame Kampagne gegen die ›Scheininvaliden‹ führte, die genau diese sozialdarwinistischen Impulse bei der Bevölkerung bediente.

    Ich hoffe, es ist nur eine unglücklich Formulierung, und trotzdem ist bereits ein unguter Geist aus der Flasche entwichen.

    @mo

    vielleicht ist es in den USA mit Trump als Beispiel deswegen gescheitert, weil Trump, auch wenn man das nicht so gerne hören mag, Realpolitiker und eben nicht der Dogmatiker ist, als den man ihn ständig etikettiert.

    Was wir schon während seiner Präsidentschaft hier in Europa medial mitgeteilt bekommen haben, waren in aller Regel immer aus dem Kontext gerissene Satzfetzen. Wenn man ein wenig auf US-Seiten nachrecherchiert und nachgelesen hat, was er als ganzes gesagt hat, war schnell klar, dass seine Äusserungen wie auch seine Politik viel pragmatischer waren als es uns ständig präsentiert wurde, als Gelaber eines Weirdo.

  42. @mo
    Das ist mir dann doch zuviel und eine Überschätzung der elitären Möglichkeiten, die kochen auch nur mit Wasser. Außerdem geht es da ja primär um die persönlichen Posten, eine Machtübernahme von woauchimmer ist da nicht hilfreich.

  43. nach meiner lesart ist es ja mit Trump eben gar nicht gescheitert.
    im gegenteil!

    das abartig böse und niederträchtige (der typ ist ja nun wirklich widerlich — und war genau deswegen die 1A-besetzung) wurde von den wesenhaft guten besiegt, die nun alles daransetzen müssen, die rückkehr des orangehaarnazis mit ALLEN mitteln (es muss auch gar nicht mehr unbedingt demokratisch aussehen) zu vereiteln...

    was diese wesenhaft guten seitdem inszeniert haben — wir stehen am äußersten rande des atomkriegs -, wissen wir...

    @Art
    du glaubst gar nicht, wie SEHR ich mir wünsche, du hast recht und ich irre!!!
    ganz ehrlich.

  44. @Pascal
    Sagen wirs mal so, wenn es dem BSW gelingt, diese Art von sozialdarwinistischem Impuls mit einzufangen, ist mir das lieber als von rechter oder neoliberaler Seite, vorausgesetzt die Politik folgt diesem Impuls nicht auch inhaltlich.
    Wenn man solche Leute im legitimen Teil ihrer Interessen schützt, hat man gewonnen an Legitimität und kann sie dann besser disziplinieren wenn sie niederen Instinkten folgen wollen.
    Legitim ist, die Verteilung nach oben zu kritisieren und die Politik dementsprechend auszurichten, also gute Bedingungen für Arbeitnehmer und Selbstständige.
    Illegitim ist das Spalten und Treten nach unten hin.
    »Man soll dem Volk aufs Maul schauen ihm aber nicht nach dem Mund reden« (Franz Josef Strauss)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.