Der tägliche Lohnarbeitswahnsinn (Teil 9)

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 [Im Personalbüro]

Herr Schabanowski: »Mach doch erstmal drei Probetage, dann sehen wir weiter!«

Bewerber: »Den ersten Tag arbeite ich gerne unentgeltlich, aber für die anderen zwei Tage müssten wir jetzt eine ortsübliche Vergütung ausmachen!«

Herr Schabanowski: »Aber ich weiß doch gar nicht, ob Du das alles kannst, was Du in Deinen Unterlagen so alles reingeschrieben hast?«

Bewerber: »Das sehen Sie doch dann am ersten Tag!«

Herr Schabanowski: »Nein, das geht so nicht! Alle Bewerber arbeiten hier die ersten drei Tage zur Probe. Das ist bei uns so üblich! Außerdem habe ich hier noch 20 weitere Bewerbungen auf meinem Schreibtisch liegen!«

Bewerber: »Also werden wir uns nicht einig?«

Herr Schabanowski: »Nein, werden wir wohl nicht! Einen schönen Tag noch!«

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[Beim Chef]

Frau Hein: »Ich habe gerade einen Anruf bekommen. Mein Kind hat sich im Kindergarten übergeben, weint und soll sehr blass sein.«

Herr Schabanowski: »Ja, und jetzt? Soll ich jetzt schon wieder ein wichtiges Kunden-Meeting verschieben, weil ihr Kind mal wieder krank ist?«

Frau Hein: »Es tut mir leid, dass...«

Herr Schabanowski: (sauer, unterbricht Sie) »Nun gehen Sie schon!«

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[Am Telefon]

Frau Ragnitz: »Sie haben also Interesse an dem Job?«

Bewerber: »Ja, das hört sich alles sehr gut an!«

Frau Ragnitz: »Sie wissen aber schon, dass sie jederzeit ‑und auch mal kurzfristig- bundesweit auf Montage geschickt werden können? Je nachdem, wo wir Sie gerade einsetzen müssen. Ist das in Ordnung für Sie?«

Bewerber: »Oh, davon stand leider nichts in der Stellenanzeige. Ich bin alleinerziehender Vater. Ich weiß nicht, ob ich das bewerkstelligen kann.«

Frau Ragnitz: »Wenn Sie es wissen, melden Sie sich wieder. Vielleicht ist die Stelle dann noch offen. Versprechen kann ich aber nichts! Ansonsten wünsche ich Ihnen noch einen schönen Tag!« (legt auf)


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