Sommerurlaub

Ich ziehe mich nun für rund zwei Wochen zum Energie-Tanken zurück. Offline ist das neue Bio! Bisher hat jede Blogpause neue Inspirationen gebracht. Noch ein Wort zu dem ganzen Corona-Wahnsinn. Ja, es war nicht immer ganz leicht, gegen den Strom zu schwimmen. Es wurde viel getrollt und ich wurde mit viel Dreck beworfen (nicht nur im Blog). Bequemer ist es wohl, im allgemeinen Panik-und-Angst-Fahrwasser mitzuschwimmen oder zu schweigen. Leider blieb hier für mich die Glaubwürdigkeit und Integrität Einiger völlig auf der Strecke. Als wenn die »Tagesschau« oder die »Bundesregierung« überhaupt jemals ein Hort von Wahrhaftigkeit, Solidarität oder Fürsorglichkeit gewesen wären?

Als dann sogar Einige anfingen, den Diffamierungskurs der LeiDmedien (»epikur goes AfD«) mit zu fahren, wurde es richtig grotesk und albern. Ich schreibe schon seit über 10 Jahren ehrenamtlich in über 2.000 Beiträgen für Werte wie Empathie, Humanismus, Soziale Gerechtigkeit und Frieden. Mir so einen Bullshit an den Kopf zu knallen, nur weil ich es wage, eigene Gedanken zu formulieren, ist reichlich lächerlich, zeigte aber auch die argumentative Verzweiflung der Maßnahmen-Befürworter. Der öffentliche und sozial erwünschte Meinungskorridor ist indessen wieder enger geworden.

»Sapere Aude — Habe Mut, Dich Deines eigenen Verstandes zu bedienen!«

- Immanuel Kant im Jahr 1784

Ich weigere mich bis heute politisch instrumentalisiert und/oder vereinnahmt zu werden. Ich war, bin und werde niemals Mitglied in irgendeiner Partei oder Organisation sein! Denn überall ‑von links nach rechts- lauern Tabuzonen, Denkverbote und Gesinnungspolizisten. Ich lasse mir die Freiheit des (Selber-)Denkens ‑mit allen Konsequenzen- von Niemandem verbieten! Auf der anderen Seite zeigte diese Krise sehr schön auf, wer aus welchem Holz geschnitzt ist. In diesem Sinne danke ich allen treuen und auch kritischen Lesern! Ihr habt mir viel Kraft gegeben. Glück auf. Bis bald!


Herrschaftsprinzipien
Anerzogene Unmündigkeit
Meinungs- und Deutungshoheit

23 Gedanken zu “Sommerurlaub

  1. Toleranz ist eine ganz wichtige Eigenschaft im Umgang von Menschen untereinander. Natürlich Positionen vorausgesetzt, die sich im zivilisatorisch-ethisch akzeptablen Rahmen bewegen. Anderen hingegen vorschreiben zu wollen, was sie zu denken haben, ist wenigstens übergriffig, in intensiverer Ausprägung sogar totalitär. In diesem Sinne kann ich den Aufruf zu mehr Toleranz und die Aufforderung, auch andere Standpunkte verstehen i.S.v. nachvollziehen zu wollen, ohne sie deswegen gleich übernehmen zu müssen, nur unterstreichen. Nur im Austausch von Meinungen besteht überhaupt die Möglichkeit, eine Bewertung als richtig oder falsch zu entwickeln. Andernfalls erhält man nur ein Dogma.

  2. Wünsche eine gute Erholung. Über den Teil der sogenannten »Linken«, die sich (einmal mehr) mit der neoliberalen (also faschistischen) »Mitte« solidarisiert, braucht man kein Wort mehr verlieren; das sind nützliche Idioten, die nicht merken, wie man sie nach dem althergebrachten Motto »divide et impera« instrumentalisiert, um »das System« — welches sie ja angeblich »überwinden« wollen — zu stabilisieren.

    Ich mag gar nicht an den Herbst / Winter denken; wenn wir das bis September nicht irgendwie zu Fall und ein paar Leute mehr aus ihrer Panik-Matrix rauskriegen, sind wir komplett gearscht! Gerüchteweise soll es ja bei der Bundeswehr ab Herbst eine Urlaubssperre geben. :(

    Leider sind auch viele Kritische immer noch zu sehr in ihren (sie fesselnden) Strukturen (z. B. der Lohnarbeit) gefangen. Es geht hier verdammt nochmal um ALLES; dann muss man halt zur Not — wenn der Chef z. B. auf dem Maulkorb beharrt — auch einfach kündigen oder sich rausschmeißen lassen. Und den Vermieter einen guten Mann sein lassen. Aber die (nicht an dich persönlich gerichtet) Leute funktionieren, fahren weiter in »Urlaub«, lohnarbeiten und studieren brav weiter, als wäre alles noch halbwegs normal.

    Nichts ist mehr »Normal«! Und wenn wir nicht endlich unseren Arsch hochkriegen und uns effizient wehren, dann war es das! :(

  3. @Dennis82

    »Aber die (nicht an dich persönlich gerichtet) Leute funktionieren, fahren weiter in »Urlaub«, lohnarbeiten und studieren brav weiter, als wäre alles noch halbwegs normal.«

    Die »Lohnabhängigkeit«, Kredite abbezahlen sowie die Abhängigkeit von sozialer Achtung funktionieren einwandfrei. Zudem: Menschen, die vorher nicht kritisch waren, werden es auch jetzt kaum sein.

    »Es kann nicht sein, was nicht sein darf!«

    Die Weltverleugnung, die Ignoranz und das Desinteresse gegenüber allem, was nicht den eigenen kleinen Mikrokosmos betrifft, war und ist in Deutschland sehr ausgeprägt. Dagegen schreibe ich seit über 10 Jahren an und erlebe es auf jeder erdenklichen Art von sozialer Zusammenkunft. Erst wenn die eigene Hütte brennt, wachen sie auf. Und bis dahin liefern uns Politik und Medien auch das passende Feindbild (China? Russland? Verschwörungstheoretiker?), um Wut, Zorn und Frust in die »richtige Richtung« zu lenken. Alles wie gehabt.

    Darüber hinaus: auch meine Energie ist nicht endlos. Ich brauche eine Auszeit. ;)

  4. Da fällt mir glatt ein bösartiger Witz dazu ein:
    Erst mal ausschlafen und dann im Neofaschismus richtig durchstarten. ;)

  5. Bonne vacances!
    »Der Sommerurlaub ist eine sozialistische Erfindung

    Im Sommer zu arbeiten ist ohne Aussicht auf eine Auszeit unerträglich. Die Arbeiterbewegung machte im Frankreich der 1930er Jahre den Kampf um Urlaub zur höchsten Priorität – und erzwang von den Vorgesetzten, für die Zeit am Strand zu bezahlen.

    Für das bürgerliche Frankreich schien keine Sonne im Sommer 1936. Feinere Damen der Gesellschaft jammerten über proletarische Horden, die zu viel Raum ihrer beliebtesten Strände einnahmen; Restaurantbesitzer an der Côte d’Azur waren sogar besorgt, ob die Fabrikarbeiter und ‑arbeiterinnen, die in ihren Resorts ankamen, überhaupt wussten, wie sie Messer und Gabel benutzen sollten.

    https://jacobin.de/artikel/sommer-urlaub-frankreich-volksfront-sozialismus/

  6. @epikur: Auch von mir einen feinen Urlaub, jawoll weg mit den Nachrichten, einfach nur Kraft tanken! Ist mir auch einer der letzten Blogs, die uns geblieben sind, die nicht diie Fahne halten wie der Wind grad weht! @Dennis82: Da bin ich anderer Meinung! Gerade über die früheren Systemkritiker, die nun auf Merkellinie gedrostet wurden, mache ich mir Gedanken. Das sind ja vom bisherigen Denken und publizieren auch gewisse Vorbilder, für Leute welche nicht so rhetorisch begabt sind. Jetzt publizieren die Mainstream wie der Speichel oder Lokus und ersticken und unterdrücken seriöse Quellen wie SWPRS.org Bakhti, Wodarg mit adhominem Diffamierungen. Die sind
    gefährlicher als ein Söder! Von dem erwartet man Diktatur, die gedrosteten Kritiker reichen sie schleichend durch... »Na wenn sogar der das schreibt...« Es ist eigentlich zum verzweifeln...
    Das Altauto hat sich grad drüben bei gedrosteten Nachbarn Bestätigung geholt und möchte sich hier weiter mit uns amüsieren... Wenn das keine Arroganz ist?! Disskusionskultur geht anders wie ich finde.
    Es liegen seit zwei Monaten alle Zahlen auf dem Tisch, gut ins Verhältnis gesetzt von Samuel Eckert (YT), Ärzte wissen nicht. wie gefährlich die Pandemie ist, da müssen wir schon Politiker fragen... :‹(

  7. @M. Sobol
    Zu den Verrätern: Das ist dasselbe Phänomen wie damals bei Rot/Grün. Es ist eine Schickeria, die sich so lange links gibt, wie das eben schick ist. Wenn die Sache nicht mehr schick ist, dann läuft man eben auf die andere Seite über. Oder auf sonst irgendeine.
    Mit »politischer Gesinnung« hat das bei solchen Leuten eher wenig zu tun. Es handelt sich um geistes- sowie charakterschwache Menschen.
    Und das ist ja dann auch euer Problem. Schick sein in Sprache und Habitus ist auch euch wichtiger als die Drecksarbeit der Mobilisierung vornehmen zu wollen. Da müsste man dann eben aufwiegeln und hetzen.

    Schickes Infotainment wird dann auch über alles gestellt. Diese »Charakterlosigkeit der Praxis« bricht euch das nicht vorhandene Rückgrat. Wohlauf, schick bleiben!
    Und bloß nicht Nigger sagen.

    (Anmerkung-epikur: Es reicht! Anti-Rassismus hat nichts mit »schick sein«, sondern mit Würde zu tun!)

  8. Publicviewer
    Da hast du jetzt dummerweise den Videostart auf die falsche Position gestellt. Dort wird als einzige politische Forderung aus dem Staatsstreich eine »Entschuldigung« gefordert. Und der Interviewer (Stuht) meint dann noch, er fände das »schön«.
    Ein Staatsstreich, mit dem Zweck die freiheitlich demokratische Grundordnung zu beseitigen, ist also neuerdings eine Lappalie die mit einer Entschuldigung geheilt werden kann? WTF!

  9. Ja, das die Ärzte keine Revolution machen wollen war doch von vornherein klar.
    Nur die Art und wie die sonstigen Infos rüberkommen fand ich gut.

  10. Publicviewer
    Es geht überhaupt nicht um Revolution. Nach den herrschenden Gesetzen wirst du jahrelang eingebuchtet, wenn du als kleiner Michel auch nur einen Staatsstreich planst(!). Das ist der Punkt.
    Wir reden nicht von Revolution. Wir reden davon, dass der freiheitlich demokratische Rechtsstaat wieder hergestellt werden muß.
    Sprich, das nicht die Kritiker des Staatsstreichs verfolgt werden, sondern, das die Putschisten sanktioniert werden.
    Von dieser Mindestanforderung sprechen wir.

  11. @epikur
    Einen schönen Urlaub wünsche ich dir, komme gestärkt zurück. Du wirst hier gebraucht!
    @publicviewer, Horst
    Wusstet ihr eigentlich, dass im Paul Löbe Haus, das ist der Teil des deutschen Bundestages, in dem die Ausschüsse tagen und in dem sich die Kantine befindet, keine Maskenpflicht besteht, also nicht für Abgeordnete, Mitarbeiter, Angestellte, Beamte, Besucher und so weiter. Die Politiker halten es also nicht für nötig sich selbst durch eine Maskenpflicht zu schützen. Das mal zur Wertigkeit.

  12. Das käme aber einer Revolution gleich, weil du dann nämlich die gesamte Führungsriege einsperren müsstest!

  13. Der Begriff der Revolution ist — gelinde gesagt — ziemlich schillernd. Leute, die sich in den letzten Wochen zu Demonstrationen gegen den Corona-Maßnahmenstaat zusammenfanden, sind mehrheitlich wohl kaum genuine Sozialrevolutionäre. Dass es gewissermaßen formal zu einem revolutionären Umsturz kommen müsste, um die Gesundheitstyrannei zu stoppen, kann sein. Aber danach soll schön alles seinen kapitalistischen Gang gehen, wenn ich die Maßnahmenstaatsgegner bzw. deren Mehrheit richtig deute, wiewohl mit anderem Personal.

    Die Befürworter sind nach meiner Wahrnehmung deutlich in der Mehrheit. Der Untertanengeist scheint mir tatsächlich so tief in unserer Kultur zu stecken, dass einfach alles von den Autoritäten geschluckt wird, handelt es sich doch um Experten mit Doktortitel und außerdem ist der Lesch derselben Meinung. Die Haltung, die ich aus Gesprächen herauszufiltern meine, läßt sich in etwa so zusammenfassen: »Jetzt verzichten wir westlichen Wohlstandsmenschen mal auf ein bißchen Komfort inklusive unserer Grundrechte. Was ist schon dabei, solange man selbst ökonomisch nicht unmittelbar betroffen ist?« Mit Argumenten ist dieser sich wohlig im eigenen schlechten Gewissen gemütlich machenden und darum ethisch vor sich hinkonsumierenden Bürgerlichkeit, nicht beizukommen.

  14. @horst

    »Und das ist ja dann auch euer Problem. Schick sein in Sprache und Habitus ist auch euch wichtiger als die Drecksarbeit der Mobilisierung vornehmen zu wollen. Da müsste man dann eben aufwiegeln und hetzen.«

    Also. Zunächst »mobilisieren« kann nicht jeder. Das muss man auch (gut) können. Vernetzt sein. Kontakte haben. Sich auskennen. Frustrationstoleranz mitbringen. Finanzen aufbringen. Und. Und. Und. Warum ständig andere anklagen, aber nicht selber machen?

    Ich schätze Deine Beiträge, aber Deine rassistischen Auswürfe hast Du hier zum letzten Mal gebracht! Der Bogen ist überspannt. Ich habe viel geredet und toleriert. Beim nächsten mal wird Dein Kommentar gelöscht!

    Das hat auch nichts mit »schick sein« zu tun oder mit normierter Sprache, sondern mit Menschenwürde. Solche menschenverachtenden Begriffe haben eine lange und blutige Geschichte. Die muss ich Dir aber jetzt nicht erklären. Lass es einfach.

    So. Nun wird gepackt. ;)

  15. Einen sehr schönen Erholungsurlaub.In Erwartung mein noch kurzes Leben, mit den von Ihnen gestellten Fragen,zu erfreuen. MfG

  16. Ich finde, so rein hysterisch, Verzeihung historisch war gemeent, die Erwartung, das eine Revolutiion von Akademikern ausgehen könnte, irgendwie naiv. Aber argumentativ mit Sachverstand zu mobilisieren einen Versuch wert. Den Aktivist müssen wir schon selbst übernehmen... @horst: ich finde Deine Wortwahl ethnische Herkunft betreffend sehr unglücklich. Ich hoffe Dich verstehen zu können, als Mahner eine Sprache zu zerstören, die es ja historisch gab. Überholt ist sie trotzdem völlig, in alten Büchern sollte sie aus Dokumentationsgründen und Authentizität bleiben. Arbeite Dich doch an anderem Neusprech ab — es gibt wahrlich genug an schwachsinnigen Beispielen! Es muss ja nicht würdelos werden... Meine Meinung.

  17. Als Paradebeispiel für eine politische Revolution gilt wohl die französische von 1789. Auslöser war gewiss eine Hungersnot, weswegen Napoleon gesagt haben soll: »Revolutionen gehen durch den Magen.« Daraus könnte man folgern, dass, solange in den Industrieländern nicht etwa die Hälfte der Bevölkerung von Hunger bedroht ist, es auch keine Revolution geben wird. Andererseits, hätte es die Kritik insbesondere an der katholischen Kirche und an der dekadent gewordenen Feudalgesellschaft im Allgemeinen — selbst der Adel im Ausland fand, dass es der französische ein wenig zu sehr krachen ließ — seitens gebildeter Leute aus dem dritten Stand nicht gegeben, ist meiner bescheidenen Meinung nach nicht sicher, ob sich die französische Revolution so zugetragen hätte, wie sie überliefert wird.

    Worauf ich hinauswill, ist, dass Revolutionen in meinen Augen nicht zwingend in ein Schema sozialer Gruppen gepresst werden können.

  18. Ich habe meinen Meister im Umsichselbstdrehen jefunden — Rrrrespekt an die Blog-Nachbarschaft, ich kann ein fairer Verlierer sein! B-)
    Bin trotzdem quasi schon uff’n Weg nach Bärlin.

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