Verkehrsteilnehmer-Bashing. Ein typisches divide et impera – Thema, bei dem sich jeder auf eine Seite (Fußgänger, Autofahrer, Fahrradfahrer, Bus-Fahrer etc.) schlagen und dann seine ganze Wut und seinen Frust ablassen kann. Leider muss ich heute auch mal Position beziehen. Ich bin nämlich gute 90 Minuten durch ganz Berlin mit dem Fahrrad gefahren (von Spandau nach Steglitz) und was ich erlebt habe, unterstreicht sämtliche Vorurteile gegenüber Fahrradfahrern in der Stadt. Ich hatte das Gefühl der Einzige zu sein, der die Verkehrsregeln kennt und sich auch an sie hält.
In Berlin gibt es mittlerweile fast überall Fahrradwege. Dennoch beschränken sich diese Menschen nicht darauf. Es wird nach Belieben auf Fußgänger‑, Fahrrad- und Auto-Fahrbahnen gewechselt, präventiv sämtliche Verkehrsteilnehmer weggeklingelt und immer und überall sofort rumgebrüllt. Fahrradfahrer fühlen sich stets im Recht und als Opfer. Rote Ampeln, egal ob auf Fußgänger- oder Autofahrer-Seite werden konsequent ignoriert. Und wer auch nur in die Nähe eines Fahrradweges kommt, wird schon präventiv angeklingelt. „Ja aber Autofahrer«…»Ja, aber Fussgänger“... – Nope sorry! Die Ökoterroristen-Fahrradfahrer sind echt die Schlimmsten, wenn es um die Einhaltung von Verkehrsregeln geht. Und jetzt ihr! ;)

In einer vollen U‑Bahn steuert eine hochbetagte, ältere Frau auf einen ausländisch aussehenden Mann zu. Sie bleibt vor ihm stehen, ohne etwas zu sagen. Er fragt sie höflich, ob sie sich setzen möchte und steht dabei auf. Sie setzt sich hin, ohne ihn eines Blickes zu würdigen. Dann murmelt sie vor sich hin: „Ja, wir sind ja auch in Deutschland!“
Wir leben in medialen Vorkriegszeiten. Immer mehr Menschen wird das bewusst, auch wenn es leider noch viel zu viele gibt, die sich in ihre Biedermeier-Weltverleugnungs-Glasbunker einigeln und glauben, verschont zu werden. Das erste Opfer zur Vorbereitung eines Krieges ist nicht die Wahrheit, sondern die Sprache. Ein Feind und Gegner muss aufgebaut, die Emotionen müssen gelenkt werden. Begriffe werden erfunden und neu besetzt. Assoziationen und Konnotationen eigennützig ausgenutzt. Bedeutungen verdreht und ins Gegenteil gekehrt. In Syrien tobt bereits ein Stellvertreter-Krieg und
Oft werde ich gefragt, was Selbstentfremdung durch Lohnarbeit eigentlich genau bedeuten soll? Schließlich verdiene man sein eigenes Geld, sei unabhängig, liege niemandem auf der Tasche und man würde sich mit seinem eigenen Job doch auch selbst verwirklichen? Nun zu behaupten, das Gegenteil sei der Fall, empfinden viele nicht nur als absurde und steile These, sondern auch als einen persönlichen Angriff auf ihren Lebensstil. (Lohn-)Arbeit mache doch schließlich unabhängig. Oder etwa nicht?
90 Prozent aller berufstätigen Menschen in Deutschland, befürworten ein gesetzliches Recht, ihr Baby direkt nach der Geburt in einem Kindergarten betreuen zu lassen. Außerdem müsse es mehr 24 Stunden-Kitas sowie Öffnungszeiten am Wochenende und an Feiertagen geben, damit die Eltern dem flexiblen Arbeitsmarkt besser gerecht werden können, so eine Bertelsmann-Studie.
Warum gibt es in der Mainstream-Presse sowie in den regionalen und überregionalen Tageszeitungen eigentlich noch die Ressorts Kultur, Sport, Regionales, Boulevard, Politik, Soziales, Gesundheit usw.? Da mittlerweile quasi alle Lebensbereiche mit neoliberalen Verwertungskriterien betrachtet, bewertet und beurteilt werden, könnte man doch nur noch ein Ressort haben: Wirtschaft.
Viele Jungen lieben Fußball. Sie sind in Vereinen aktiv, ihre Eltern fiebern am Spielrand mit (sorgen für ordentlich Leistungsdruck) und am Wochenende gibt es regelmäßige Turnierspiele. Insgesamt wird diese Freizeitaktivität als sehr positiv bewertet. Insbesondere auch deshalb, weil sie bei vielen Vätern so beliebt ist. Dabei eignet sich gerade diese Sportart sehr gut, um schon die Kleinen frühzeitig mit neoliberalen (Un-)Werten zu indoktrinieren und zu infizieren.