Gleichschaltungsleugner (9)

Florian Warweg: »Habeck behauptet, Social-Media-Kampagnen der Bauernproteste seien von Putin finanziert. Gibt es dafür Beweise?«

Bundesregierung: »Es war ein allgemeiner Verweis auf die Desinformationslage!«

Ja, es gibt keine »Gleichschaltung« im Sinne von »bösen Mächten« oder »Echsenwesen«, die im Hintergrund »die Fäden ziehen«. Vermutlich nicht. Was es aber gibt, sind Nachrichtenagenturen von denen alle abschreiben, (Selbst-)Zensur, Realitätsverdrängung, Opportunismus, ideologischen Starrsinn, Feigheit und sozio-ökonomische Zwänge. Diese Mechanismen sorgen dafür, dass fast alle »Qualitätsmedien« den gleichen Einheitsbrei veröffentlichen. Für eine mediale Gleichschaltung braucht man keine staatliche Behörde und auch keine Nazi-Terror-Truppen.

Aber selbst der offensichtliche Einheitsbrei wird  überall abgestritten. Es gebe weiterhin ganz viel »Pluralismus« und »Vielfalt« in den LeiDmedien, so behaupten sie. Feigenblätter und Alibi-Artikel. Ja. Die gibt es. Nur bei den großen Themen (USA/NATO, Corona, Migration, Ukraine, Gender, Klima, Gaza) sind sie komischerweise fast alle auf Regierungslinie. Seltsam. Und wie war das eigentlich mit dem »Meinungspluralismus« bei den Bauernprotesten?

»Der motorisierte Mistgabelmob.« (spiegel.de)

»Die Mistgabel ist keine Lösung.« (faz.net)

»Wir brauchen keinen Bauernaufstand.« (swr.de)

»Hoffen auf den braunen Bauernaufstand.« (zeit.de)

»Macht mal halblang! Die Maßlosigkeit der Bauern ist erschreckend.« (focus.de)

»Rechtsextreme unterwandern deutschlandweit Bauernproteste.« (rnd.de)

»Wie Russland die Bauernproteste für sich nutzen will.« (tagesschau.de)

»Landwirte und ihre Berliner Protestwoche: Doppelmoral, Radikale und Jammerei.« (tagesspiegel.de)

»Bauern wollen Deutschland lahmlegen. Es gibt Verbindungen in rechtsextreme Kreise.« (taz.de)

»Bauernproteste: Innenministerium und BKA warnen vor Unterwanderung durch Extremisten.« (sueddeutsche.de)


So sieht eine ausgewogene, faire, sachliche und pluralistische Berichterstattung aus! Von »Gleichschaltung« kann hier absolut keine Rede sein! Niemand versucht hier legitimen Protest zu diskreditieren, zu diffamieren oder zu kriminalisieren. Auch in der Vergangenheit (C‑Demonstrationen, Friedensdemonstrationen) hat es so etwas nicht gegeben. Ganz und gar nicht. Wer das behauptet, treibt das Spiel der AfD. Regierungskritik ist demokratiefeindlich.


Gleichschaltungsleugner

17 Gedanken zu “Gleichschaltungsleugner (9)

  1. Wir haben nicht nur eine »ausgewogene, faire, sachliche und pluralistische Berichterstattung«, sondern sogar einen »Diskurs« zwischen zwangsfinanzierten Konzernmedien und zwangsfinanzierten Staatsmedien. Es ist gut so, dass uns Medienkonsumenten die schwierigen Zusammenhänge aufbereitet werden. Unabhängige Medien würden bei den Bürgern nur zur Irritierung beitragen. Selbst die oft zitierte Digitalisierung findet statt, dank modernster Überwachung bis hin in die von der Verfassung geschützten Wohnzimmer und Telefone. Dank EU und Führern der EU wie Bill Gates und anderen durchgeknallten Superreichen verfügen die Verantwortlichen zur Unterstützung dieses Qualitätsjournalismus über einen bunten Strauß an Werkzeugen, Gesetzen und Fördermitteln, womit die Durchsetzung von »Wissenschaft« garantiert ist. An dieser Stelle mein Dank an die Laienrichter in Karlsruhe. »Faktenchecker« wie beispielsweise jener mit der Ausbildung einer norddeutschen Rübe (NDR) sorgen dafür, dass die »Wissenschaft« bodenständig bleibt. Schließlich haben nicht nur Bauern ein Recht auf Mist. Die Bauern sollten nicht vergessen, dass wir Bürger es sind, die die Zwangsabgabe auf die Klobrille zahlen in der die Scheiße der Zwangsfinanzierten zu sehen ist.

    Wer nun glaubt, dass all dies auf eine Gleichschaltung und Zensur schließen ließe, irrt sich und hat die Tradition vom dunklen Mittelalter bis hin zur scheinsozialistischen Moderne des Qualitätsjournalismus im digitalen Zeitalter nicht erkannt. Ihr Gleichschaltungsleugner und Zeugen Coronas werden den jüngsten Tag noch erleben.

    Doch zur zunächst sehen wir nächstes Jahr, wie eine ordentliche »Pandemie« samt experimentellem, gentechnischen Spritzmitteleinsatz und Zwang zur Nutzung von digitalen Zertifikaten durchgezogen wird. Freut Euch so wie unsere Freunde der Partei Stasi 90/die Grünen auf ein Zeitalter, in dem für Euch Wohlstand digitalisiert ist, von 1 auf 0. Spätestens dann ist der grüne-rote Bauernaufstand vorbei.

    Und für diejenigen, die es brauchen: Eine Prise Sarkasmus.

    PS: Gruß an den Herrn Rukwied. Danke, dass Sie »Ihre« Bauern des deutschen Bauernverbands von den rechten Mistgabelschwingern fernhalten.

  2. Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten.

    Es war ja auch keine Mauer sondern ein »anti-faschistischer Schutzwall«. Brauchen wir auch heute wieder ganz dringend, am besten mit Beton und Stacheldraht durch die Gehirne gezogen.

  3. Wenn man als Blogger Kommentare der Leser »moderiert«, hat man dann demokratisch zensiert oder sich selbst mit den Gleichschaltungsleugnern gleichgeschaltet?

  4. @Dummchen

    Sie ziehen also einen Vergleich zwischen einem kleinen irrelevanten Blog und der geballten Macht des ÖRR und der Konzernmedien? Interessant. Das sind völlig unterschiedliche Dimensionen an Reichweite, Aufmerksamkeit, Meinungs- und Deutungsmacht. Müsste auch Ihnen nicht entgangen sein.

    Darüber hinaus, auch für Sie noch einmal: hier gibt es Kommentarregeln (wie überall) und mein anti-spam-tool verfrachtet Kommentare automatisch in die Moderation sobald 3 oder mehr Links gesetzt werden. Manchmal auch so. Sofern nicht getrollt, provoziert oder beleidigt wird, schalte ich das dann auch frei. Ansonsten werden Kommentare (bis auf eine User-Ausnahme, der sich das hier über die Jahre »schwer erarbeitet« hat) nicht moderiert!

    Was das nun mit dem Thema oben genau zu tun hat, erschließt sich mir nicht.

  5. Es sind ja wieder die üblichen Gazetten mit ihrem einstudierten Duktus. Ich tippe mal auf die akademisierten Von-der-Uni-in-die-Redaktion-Gerutschten, die erfolgreich Bauernhöfe nur via romantisierten Tagesausflug oder als virtuelle Tour kennengelernt haben. Da hat der Bauer zu grinsen und sie zünftig zu bewirten (»Ich zahl´ ja dafür!!«). Ähnlich sieht es wohl auch bei jedem anderen Thema aus — kurz googlen, und schon ist man Spezialist. Das macht natürlich auch empfänglich für Propaganda bis unters Kinn.

    In Berlin waren ja heute quasi alle versammelt, dazu andere Gewerke und Branchen, Handwerker, Rettungskräfte, Bäcker usw. Der »Pöbel« wacht endlich auf und lässt sich nicht mehr einschüchtern.

  6. Schön daß mal drauf hingewiesen wird, daß es sehr menschliche und uralte Mechanismen sind die die Freiheit mal wieder gefährden, nicht allen scheint das klar zu sein.
    Es gibt keine jüdische Weltverschwörung, und auch keine der alten weißen Männer.
    Es gibt auch keine Verschwörung der sozial Schwächeren die überhaupt an allem schuld seien und deshalb dringend getreten werden müssen.
    Auch der »great reset«, der von den »Eliten« selber erfunden wurde, scheint mir ein eher abstruses Konzept zu sein.
    Bei Echsenmenschen bin ich mir allerdings nicht so sicher, wenn ich mir so manchen Zeitgenossen anschaue....

  7. Ne, ist keine Gleichschaltung, immerhin hat kein geringerer als der gute Klaus Kleber im ZDF, direkt dem Zuschauer in die Augen sehend, gesagt, bei ihm rufe morgens niemand aus dem Kanzleramt an, um die Tagesordnungspunkte durchzugeben.

    Ist doch alles paletti, bitte weitergehen, es gibt nichts zu sehen!

    Als Beweis, wie wenig mediale Gleichschaltung es in den deutschen Medien gibt, reicht eine Google-Suche nach dem Term ›Remigration‹.

    Ist bloss dummer Zufall, dass sich dort ein deutsches Qualitätsmedium ans nächste reiht, alle mit nahezu demselben Inhalt. Saure Gurkenzeit anfangs Jahr halt.

    Übrigens: hat irgendjemand von euch irgendwann im Jahre 2023 den Begriff ›Remigration‹ irgendwo gelesen oder gehört?
    ich könnte mich jedenfalls beim besten Willen nicht daran erinnern, dass der mir vor dem 11. oder 12. Januar 2024 untergekommen wäre.

    Schon irgendwie komisch, dass der nun wie aus dem Hut gezaubert gleich zum ›Unwort 2023‹ wird.

    Aber wir glauben natürlich alle ganz fest an solche Zufälle, egal in welchem absurden Ausmass sich diese nun schon seit Jahren ständig wiederholen.
    Wir sind ja keine Verschwörungstheoretiker... oder??

  8. Im Coronaausschuss wurde des öfteren dieser Begriff im Zusammenhang mit übergriffigen Polizeiaktionen verwendet.

  9. @Pascal

    Ehrlich gesagt, müssen Politik und Medien schon sehr verzweifelt sein.

    Auch der Versuch, Höcke »die Grundrechte zu entziehen« kann doch in einer offenen, demokratischen und freiheitlichen Ordnung keine ernsthafte Option sein? Was kommt als Nächstes? Die Wiedereinführung der Folter? Die Todesstrafe für Kinderschänder?

    Vermeintliche Antidemokraten muss man unbedingt mit demokratischen Mitteln bekämpfen, sonst wacht man aber ganz schnell im Totalitarismus auf.

  10. Ich bin immer wieder und noch erstaunt wie in Deutschland Meinungen ausgetauscht werden. Ich schätze Ihre Arbeit sehr. Das meine ich ernst und ich ziehe meinen Hut. Es ist Ihre und die Meinung vieler Ihrer Leser. Meiner Meinung nach ist das immer wieder die gleiche Auseinandersetzung, welche die Herrschaft keineswegs beunruhigen muss. Es ist viel Geschreibsel, immer dieselben Floskeln und damit einhergehend die Annahme damit etwas verändern zu können. Ja jetzt werden Sie wohl gegen mich auffahren, was ich denn zur Veränderung vorschlage. Das ist meine Sache. Endlos Diskussionen, seit Jahren dagegen anschreiben, haben auf jeden Fall überhaupt nichts gebracht. Deutschland schlittert langsam aber sicher in eine globale Eskalation, Krieg hinein. Da hilft eben kein Schreiben mehr, da müsste man aktiv etwas ändern, unternehmen. Dagegen Anschreiben nutzt meiner Meinung nach nicht mehr. Trotzdem alles Gute!

  11. @Anton

    Kopf in den Sand stecken oder doch gleich in den bewaffneten Untergrund gehen?

    Die letzten Jahre haben deutlich gezeigt, dass »dagegen Anschreiben« eben doch das Allerwichtigste ist! Ich kann dieses typische Denken, von »reden und schreiben bringt nix, man braucht Revolutionen oder Umstürze etc« echt nicht mehr hören.

    Wir alle sehen doch, dass der Kampf um die Meinungs- und Deutungshoheit extrem wichtig ist. Gerade im digitalen Zeitalter. Weder Resignation und Fatalismus, noch der Ruf nach gewaltsamen Revolutionen, sind hier in irgendeiner Form hilfreicher oder sinnvoller. Aber hey, macht mal.

  12. Erfolge des »Geschreibsel« in den letzten Jahren:
    ‑Klare Mehrheiten für mehr soziale Gerechtigkeit
    ‑Sieg der Demokratie bei Corona, trotz aller Unzulänglichkeiten
    ‑Immer größere Widerstände gegen politische Korrektheit, Stagnieren sprachlicher Übergriffe in Medien- besonders interessant weil immer mehr davon nicht von rechts kommt.
    ‑Immer häufigeres Scheitern der cancel culture
    ‑soziale Verbesserungen für Arbeitslose und damit indirekt auch für viele Arbeitnehmer und kleine Selbstständige.
    ‑zunehmende Infragestellung der Schuldenbremse
    Geht nicht alles aufs Konto der »endlosen Diskussionen« in vielen Foren, aber zu erheblichen Teilen.
    Und nein, das Paradies ist nicht ausgebrochen, es kann auch alles viel schlechter werden, aber, und auf die Gefahr hin ein Klischee zu bemühen, »wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren«, bekanntermaßen von Brecht.

  13. @PV

    Die überlegen nicht »wie sie uns fertig machen können«, sondern, wie sie ihre Pfründe sowie ihren Reichtum sichern und vermehren können. Das Eine kann das Andere bedingen, muss aber nicht. Außerdem ist es eine andere Motivation. Schließlich brauchen sie uns auch, um ihren Reichtum zu sichern und zu vermehren.

    Ich stimme Art Vanderley zu. Wir hätten schon längst den digitalen Impfpass-Zwang, die allgemeine Impfpflicht, die digitale ID, kein Bargeld mehr, deutlich mehr Überwachung und Kontrolle etc. etc. — wenn der Widerstand dagegen nicht so stark wäre.

    Deine Kriegsrhetorik inklusive Allmachts-Fantasien der Eliten, lähmt immer noch jeden Widerstand. Ich werde das in Zukunft von Dir nicht mehr freischalten! Ich sitze mitunter Stunden an einem Artikel und Du trollst immer wieder mit einem Oneliner, den Du schon 100 mal gebracht hast. Niemand hat davon einen Mehrwert.

  14. Manche »Kritiker« fühlen sich wohl ganz wohl im status quo und gehen gerne mit Aggressivität auf diejenigen los die wenigstens was versuchen. Kenn ich aus Teilen der Ökobewegung, wo sich diejenigen rechtfertigen sollen die offen sind ohne total öko zu sein und sie anmacht für fehlende »Perfektion«. Die total Ignoranten aber läßt man brav zufrieden.
    Nicht daß ich nicht auch meine schlechten und pessimistischen Phasen hätte wo ich auch von nichts was wissen will, aber immer diejenigen zur Rechtfertigung drängen die wenigstens hie und da was versuchen, naja, das ist selbstgerecht und wohlfeil.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.