Neulich bei der Tierärztin (2)

»Sparrow«. Inzwischen leider über der Regenbogenbrücke :-(

Ich sitze mit meinem Meerschweinchen »Sparrow« im Wartezimmer einer Tiermedizinklinik. Mit mir sitzen eine mittelalte Frau mit einem kleinen Hund sowie eine junge Frau mit einer Katze im Vorraum der Praxis. Als ein Mann mit einem größeren Hund die Praxis betritt, fängt der kleine Hund an, laut zu bellen. Mein Meerschweinchen quieckt und die Katze mauzt. Sie sind ganz offensichtlich verschreckt und eingeschüchtert. Das Ganze passiert noch zwei weitere Male.

Dann platzt mir der Kragen und ich frage die Hunde-Besitzerin, ob sie mit ihrem Hund nicht bitte draußen warten möge, da das lautstarke Gebelle, die Tiere verängstigt! Sie meint nur, dass sie ja eh gleich an der Reihe wäre. Dann bellt er ein viertes Mal, als er einen anderen Hund sieht. Minutenlang. Und sie kriegt ihn nicht beruhigt. Diese offensichtliche Rücksichtslosigkeit und Empathielosigkeit triggern mich. In einem lauten und bestimmten Ton sage ich zu ihr: »Wir können uns hier bald alle den Tierarztbesuch sparen, da die Tiere an einem Herzinfarkt sterben werden!«

Daraufhin regt sie sich über »meinen Ton« auf. Typisch. Sachebene verlassen. Nebenkriegsschauplatz aufmachen. Sich als Opfer positionieren. Und in den Angriff übergehen. Der Klassiker. Ganz so, als würde sie ja total verständnisvoll sein wollen, wenn da nur nicht »mein Ton« wäre. Na klar. Ich setze zur Antwort an, doch dann kommt die Tierärztin und bittet sie mit ihrem Hund herein. Sie wirft mir noch einen giftigen Blick zu, während die junge Frau mit der Katze mich anlächelt.


Neulich bei der Tierärztin

21 Gedanken zu “Neulich bei der Tierärztin (2)

  1. Kenne ich auch. Sie reizen einen mit ihrer Mischung aus Ignoranz und Arroganz bis aufs Blut — und bemängeln dann, wenn man irgendwann deutlicher und lauter wird, dass »der Ton« unangemessen sei. Diese Ablenkung und Umkehrung von Ursache und Wirkung beherrschen insbesondere Politiker bereits auf den untersten Ebenen.

    Mir fällt dazu meistens ein alter Spruch von Pispers ein:

    »Wenn man auf so ein Verhalten angemessen reagiert — nach wie vielen Jahren ist man bei guter Führung wieder draußen?«

  2. Ich brauche nicht zum Arzt zu gehen um das Verhalten dieser Gesellschaft zu analysieren.
    Das bekomme ich auch im Supermarkt schon, oder an der Tanke, am See, manchmal schon an der Ampel.

    Und was den Dennis betrifft.
    Ich glaube tatsächlich, dass der verrückt geworden ist.Allein schon wenn man seine letzten Beiträge durchgeht fällt das schon auf.

  3. Mein Beileid. Habe auch schon den ein oder anderen treuen Gefährten bis zur Regenbogenbrücke begleitet. Wie war das noch?

    Seit ich die Menschen kenne, liebe ich die Tiere

    Manche Dinge ändern sich eben nie, und andere noch später.

  4. @PV

    Jetzt fängst Du schon wieder an, Leute zu beleidigen. Wann fängst Du endlich an, Dich höflicher und respektvoller auszudrücken? Wird das in diesem Leben noch was? Oder willst Du eine Komplettsperrung?

    @orinoco

    Danke. Und ja, Der Spruch passt sehr gut. Im Übrigen kann man sich mit jedem Tier intensiv beschäftigen: nicht nur mit Hund und Katze. Unsere Meerschweinchen laufen im Freigehege, sind sehr soziale Tiere und hören sogar auf kleine »Kommandos«. Sie werden extrem unterschätzt und sind mir schon sehr ans Herz gewachsen. Mehr als ich dachte. ;-)

  5. Versteh ich nicht.
    Ich sage nur die Dinge wie sind und das wird sich auch nicht ändern.
    Wenn das durch den Paradigmenwechsel der Gesellschaft verboten wird, ist das dann eben so.

  6. »Diese Ablenkung und Umkehrung von Ursache und Wirkung beherrschen insbesondere Politiker bereits auf den untersten Ebenen.«
    Der Fisch stinkt vom Kopf her (und sollte zum Tierarzt gehen). In der Tat, dieses Verhalten ist zur Volksseuche geworden, schon seit 20 Jahren und mehr.
    Vielleicht fühlte sich der laute Hund ja diskriminiert, weil er sich definiert als non-binäre Katze mit indigenen Wurzeln und queerem Hintergrund, und als solche /r nicht akzeptiert wird von den anderen Hunden.

  7. möge Sparrow sich im meerschweinchen-paradies an endlosen, saftigen klee- und löwenzahnwiesen ergötzen — und natürlich auch an unzähligen schönen weibchen seiner art.

  8. Mit Tieren ist es wie mit Kindern. Man muss schon mit ihnen umzugehen wissen. Wenn nicht, denkst du auch gleich wieder an Helikopter.

  9. @Sascha

    Ja, gerade Hunde brauchen eine liebevolle, aber auch strenge Führung. Nicht umsonst gibt es so viele Hundetrainer, weil bei vielen Besitzern der Hund macht, was er will und sie ihn nicht im Griff haben.

    Tiere und Kinder haben auch noch das, was man eine »Aura-Wahrnehmung« nennt. Sie (er-)spüren das Wesen eines anderen Lebewesens ganz intuitiv. Aber gut, ich werde esoterisch. ;-)

  10. @Publicviewer: Ich finde es dann doch amüsant, wenn ein aufgeblasener und irrer Wichtigtuer, der konsequent keine seiner Behauptungen belegt, seit Jahrzehnten nichts anderes macht, als feige aus der Deckung auf andere zu schießen, andere als »verrückt« bezeichnet.

    Ich bin (ganz im Sinne Erich Fromms oder Jiddu Krishnamurtis) gar stolz darauf, in einer Welt voller Irrer der zu sein, der als »verrückt« bezeichnet wird. Ansonsten würde ich es begrüßen, wenn du dein jämmerliches Rumgeheule in anderen Blogs bleiben lassen würdest. Das ist doch eigentlich selbst unter deinem »Niveau«?

    Ironischerweise ist das in Bezug zu epikurs Beitrag noch nicht einmal Offtopic. Da beleidigt ein Kommentator einen Blogger wiederholt auf primitive Weise — und macht dann, wenn er gesperrt wurde, einfach dort weiter, wo man ihn gewähren lässt.

  11. nö...isso, epikur, janz unesoterisch.^^

    ’ne spur mehr eso-tierik im herzen täte nicht wenigen homo »sapiens« — speziell auch einem hiesig umhertrollenden (der sich gar für »sapiens-sapiens« hält) — sehr, sehr gut! ;-)

    eisern!

    @Art

    »Der Fisch stinkt vom Kopf her (und sollte zum Tierarzt gehen). In der Tat, dieses Verhalten ist zur Volksseuche geworden, schon seit 20 Jahren und mehr.
    Vielleicht fühlte sich der laute Hund ja diskriminiert, weil er sich definiert als non-binäre Katze mit indigenen Wurzeln und queerem Hintergrund, und als solche /r nicht akzeptiert wird von den anderen Hunden.«

    danke, hab‹ mal wieder herzlich gelacht!

  12. @PV @Dennis82

    Das ist dann jetzt auch bitte genug zu der Thematik. Ich bin wirklich sehr tolerant und für jedes respektvolle Streitgespräch zu haben. Permanente Beleidigungen, Mordaufrufe und Gewaltfantasien haben hier jedoch nichts verloren, lieber Publicviewer! Ich weiß gar nicht, wie oft ich das jetzt schon gesagt habe. Es reicht. Endgültig.

  13. Dennis 82;beleidigt natürlich nie, hat nie mit seinem Scheitern beim Finanzamt genervt usw. Immer locker bleiben!

  14. ich glaub ich wiederhole mich ständig:

    alles eine Wiederholung der Wiederholung der Wiederholung

    Ich hab bis heute Mühe, wenn man von ›anständigem Verhalten und Umgangsformen‹ spricht. Da drücken bei mir wieder diese 5 Jahre Mühle in jener Militärakademie, ehm sorry öffenliche Schule meiner Heimatstadt. Da herrschte eben noch richtig Zucht und Ordnung.

    Heute stelle ich manchmal mit Schrecken fest, dass da wohl mehr hängen geblieben ist als mir lieb ist; weil es mir schwer fällt, unhöflich zu sein, selbst dann, wenn es vielleicht sogar angebracht wäre.

    Ne, eigentlich nicht, das wird es nicht sein...

    Was vielen Menschen fehlt, sind die sprichwörtlichen Lektionen in Demut.

    Und Demut — Demut vor dem Leben — erlebt und erkennt man erst, wenn man selbst einmal zum Bodensatz dieser trüben Brühe, die wir Leben nennen, geworden ist.

    Eine sehr schmerzhafte, sehr bittere aber — lehrreiche — Erfahrung.

    Sie geht den meisten ab, erkennbar daran, dass sie denken, die Welte drehe sich einzig und alleine um sie.

    Und als immer weitere Steigerung kommt heute noch dazu, dass gefälligst die anderen für einem auch gleich noch das Denken übernehmen sollen.

    Zuerst komme ich! Will ich ins smarte Gerät starren, dann tu ich das eben und brauch nicht links oder rechts zu schauen, wenn ich die Strasse überquere; die anderen werden schon mitdenken und schauen, dass mir nichts passiert‹

    alles müssig...

    Ich wünschte, ich wüsste, ob ich es als Trost annehmen darf, selbst erlebt zu haben, was Leben, Überleben, in letzter Konsequenz Demut vor dem Leben bedeutet.

    Es hat etwas Tröstendes, als Folge der Schläge, die einem das Leben zusetzt, zu wissen, was wirklich zählt und was nicht.
    Und dennoch schmerzt es immer weiter, durch diese Welt der Hybris zu gehen und sich ständig fragen zu müssen:

    Warum ist die Welt genau so?
    Warum sind die Menschen so?
    Wo ist die Demut geblieben, die Achtung vor dem Leben?

    Es ist etwas, was ich niemandem wünschen kann und darf; und dennoch würde es vielen Mitmenschen gut zu Gesicht stehen, selbst einmal dort gewesen zu sein, wo ich war; und dann den Kopf etwas weniger hoch über allen anderen erhoben zu tragen als sie es täglich zu tun pflegen.

    Warum sollte im Makrokosmos etwas gelingen — Menschlichkeit, korrekte Umgangsformen, gegenseitiger Respekt und Achtung — wenn dies selbst im Mikrokosmos, unter uns Individuen nicht zu gelingen scheint?

    ...lassen wir das

  15. @Pascal

    Nur kurz dazu: ich glaube an keine Religion, bin selbst Atheist und vor einigen Jahren aus der Kirche ausgetreten. Ich wurde als Baby getauft, konnte mich also nicht wehren. Woran ich seit einigen Jahren aber glaube, ist das Prinzip des Karmas.

    Wer seine Mitmenschen (und Mit-Lebewesen) mit Achtung, Respekt und Höflichkeit begegnet, wird auch genau das ernten. Wer »im Namen des Guten« sich zum Inquisitor erhebt (Corona-Maßnahmen-Befürworter, Wokisten, Verleumder, Kriegsbefürworter etc.), der wird dafür irgendwann seine »Antwort« erhalten. In welcher Form auch immer.

    Klingt mal wieder etwas esoterisch, aber in unseren Breitengraden ist ja alles, was auch nur ein wenig spirituell ist, gleich »braune Esoterik«.

  16. Naja ... wenn ich mir ansehe wieviele Kriegsverbrecher, Folterknechte, Diktatoren und andere Herrscher mit bluttriefenden Händen und vollem Bankkonto in weichen Betten gestorben sind und noch so sterben werden, dann scheint mir eine allgemeine Gültigkeit von »Was man sät, das wird man ernten« doch eher auf die Armen, Ohnmächtigen und Rechtlosen untereinander begrenzt.

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