Nicht verantwortlich

Mit dieser Körpersprache reagierte Karl Lauterbach (SPD) in der Anne Will — Sendung »Impfskepsis – Hilft oder schadet mehr Druck auf Ungeimpfte?« auf einen Wortbeitrag von Sahra Wagenknecht (Linke). Sie machte ihn darauf aufmerksam, dass er für die Schließung von Krankenhäusern sowie der Fallpauschale mit verantwortlich sei. Zusammen mit der Bertelsmann-Stiftung wollte er fast jede Zweite Klinik in Deutschland schließen lassen. Aber das alles weist er heute brüsk von sich. Geht ihn nichts mehr an. Was interessiert uns und ihn denn bitte sein neoliberales Geschwätz von gestern?

Wenn es nach Lauterbach gegangen wäre, hätten wir jetzt vermutlich eine Triage oder zumindest Zustände wie in Italien. Und dennoch ist er weiterhin Apostel, Prediger und Schutzheiliger der Maßnahmen-Befürworter. Muss ich das verstehen?

Aber immerhin werden Kritiker nun endlich fair, sachlich und vorurteilsfrei behandelt:

»Ihre Schwurbelei gefährdet Menschen.« (spiegel.de)

»Wagenknecht verbreitet Impfmythen.“ (tagesspiegel.de)

»Lauterbach nennt Wagenknechts Impfaussagen Unsinn — Faktencheck zeigt, dass er Recht hat.« (focus.de)


Schwurbler des Tages: Karl Lauterbach

8 Gedanken zu “Nicht verantwortlich

  1. Ja, der Artikel ist sehr gut. Auch der dort enthaltene Link ist interessant:
    https://ellenbrown.com/2020/05/18/another-bank-bailout-under-cover-of-a-virus/

    Es gibt beim philophical salon auch schon einen Nachfolgeartikel von Herrn Vighi:
    https://thephilosophicalsalon.com/the-central-bankers-long-covid-emergency-noise-and-conspiracys-best-kept-secret/

    Ich habe das alles schon mehrmals gelesen, allerdings im Detail leider noch nicht ganz verstanden.

    Im Effekt scheint es wohl ganz einfach:

    Nach der Bankenkrise 2008/2009 hatte die US-Regierung ja hoch und heilig versprochen, es werden keinen Bail-Out mehr geben.
    Es gab aber ab ca. 03/2020 eine weitere Bankenrettung mit Geldschöpfung von wahrhaft monströser Größenordnung
    (wir sind jetzt bei ‑zig Billionen, eine Zahl mit 13 Nullen), was aber durch die gerade noch rechtzeitig ausgerufene Pandemie verschleiert wurde. Niemand hat’s gemerkt. Alle hatten ja die Hosen voll aus Angst vor dem Virus. Und der Sauerstoffmangel unter den Masken ansonsten kritischer Geister tat sein Übriges.

    Das löst auch die Frage, warum vorher z. B. in Deutschland Schuldenbremse war und dann plötzlich das staatliche Geld extrem locker saß für Lufthansa, Masken, Tests und Impfungen: weil dann der Bail-Out (der vielleicht das Tausendfache der Corona-Hilfen für die Realwirtschaft »gekostet« hat) nicht mehr so auffallen würde. Das kommende Finanzdesaster kann man dann bequem dem Virus anlasten.

    Letztlich scheint es auch so zu sein, dass in USA der vollständig von der Wallstreet gekaperte Staat u.a. die Renten- und Invalidenkassen komplett für die Bankenrettung geplündert hat, weil das die einzigen Sicherheiten sind, die noch etwas gelten.
    Daher wohl die Planungen in Bezug auf Totalüberwachung und überhaupt Faschismus: ein Elitenprojekt, um dem entgegnen zu können, was passiert, wenn diese Systeme zusammenbrechen. Diesen kapitalbasierten(!) Sozialsystemen wurde vorher schon durch die extrem niedrigen Zinsen zugesetzt.

    Auf keinen Fall darf rauskommen, dass die Banken alles verzockt haben, was es je an sozialer Sicherheit gab. Und das wohl weltweit, wenngleich sich Hr. Vighi eher auf die USA bezieht.

    Ein Punkt vielleicht noch: Vighi behauptet, dass die Realwirtschaft blockiert und bewusst verlangsamt wurde, um eine Hyperinflation zu vermeiden (diese wollen offenbar auch die Eliten nicht). Warum es umgekehrt bei weiterhin voll laufender Realwirtschaft und voller Bankenrettung eine Hyperinflation gegeben hätte, verstehe ich leider nicht. Die gab es ja bei der letzten Bankenrettung auch nicht.
    Offensichtlich ist die Wirtschaftsblockade aber vorhanden, betrachtet man die Lockdowns und all die
    derzeitigen merkwürdigen »Lieferengpässe wegen Corona«.

    Vielleicht finden sich hier bei ZG Wirtschaftsfachleute, die das besser erklären können?

  2. Hat jemand valide Argumente dagegen, dass die Qualität steigt, wenn man die Hälfte der Kliniken schließt? Bei halber Kapazität muss dass aber ein astronomischer Qualitätssprung sein. Womit belegen die Neoliberalen das?

  3. Einen sehr ausführlichen Beitrag bzw. eine gute Ergänzung zu meinem Opener oben, liefert mein geschätzter Kollege von DS-Pektiven:

    »Coronoia: Krankheitsunwesen«

    Wir sparen erst das gesamte Gesundheitssystem kaputt, trimmen es auf Profitverwertung und jammern dann rum, wenn es mal »belastet« oder gar »überlastet« sei. Schuld haben dann selbstverständlich nicht die neoliberalen Profitmaximierer, sondern die »Ungeimpften«, die es womöglich wagen ‑die mit ihren Steuern und Krankenkassenbeiträgen mit finanzierten medizinischen Einrichtungen- zu verwenden und zu benutzen.

    So weit denkt natürlich heute kaum noch jemand. Denn wenn es um Feindbilder, Hetze, Hass, Häme, Spott und Verachtung geht — ist der Deutsche in seinem Element.

  4. @Bernhard

    Warum es umgekehrt bei weiterhin voll laufender Realwirtschaft und voller Bankenrettung eine Hyperinflation gegeben hätte, verstehe ich leider nicht.

    Die hat es ja gegeben, Vighi nennt ja auch bspw. Argentinien und Simbabwe, da nennt sich sowas »Staatsbankrott« oder wie in Griechenland eben »Rettungsschirm«. Die »Lösung« ist immer die gleiche: Lohnsenkung, Massenentlassungen (bei den Amis, hab ich irgendwo gelesen, gibts mittlerweile an die 50 Millionen Arbeitslose), staatliche Zahlungen kürzen etc. pp.

    Der eigentliche Punkt ist, wenn die sog. Realwirtschaft aufgrund von zunehmender Automatisierung für immer weniger Leute (im Sinne von Mehrwert) »produktive Verwendung« hat, dieser aber der Zweck der ganzen Angelegenheit ist, dann wächst die Zahl der »Überflüssigen« selbst in dem inzwischen nur noch hypothetischen Fall, wenn das Kapital akkumuliert und die sog Realwirtschaft nominell »wächst«.

    Im strengen Sinne ist Inflation an und für sich immer eine Form von Staatseingiff, um Löhne bzw. staatliche »Transferzahlungen« zu kürzen und unproduktives Kapital aus dem Markt zu verdrängen, ganz egal ob in der Realwirtschaft oder der Finanzblase.

    Die Frage, ob die »westlichen Demokratien« es tatsächlich darauf anlegen, die »eigenen« Leute verelenden zu lassen, wenn das dort ansässige produktive Kapital nur noch »auswärts« Gewinne einfährt, stellt sich mE so nicht mehr. 1) ist die nahezu einzig verbliebene »Werkstatt der Welt« in China, und die produziert eben auch nur für zahlungsfähige Kundschaft, und 2) ist aufgrund der sich verändernden militärischen Konstellation die Funktion des Dollar als »Leitwährung« zumindest fraglich. Alles weitere muss man wohl abwarten ...

  5. @Bernhard
    »Vielleicht finden sich hier bei ZG Wirtschaftsfachleute, die das besser erklären können?«
    Nicht meine Wenigkeit, aber Sahra Wagenknecht hat das mal so erklärt, daß das Geld für die Bankenrettung zu erheblichen Teilen Buchungsgeld ist, das zwischen den Banken hin-und her wandert und nie im realen Geldkreislauf auftaucht.
    @epikur
    »ist der Deutsche in seinem Element.«
    Der gute alte Untertan, schön wenn sich Dinge nie ändern...und er kommt nicht zwingend von rechts.
    Der demokratische Tod ist ein Meister aus Deutschland, sein Auge ist blau...und grün, und rot, und schwarz....

  6. @Samson:
    »Der eigentliche Punkt ist, wenn die sog. Realwirtschaft aufgrund von zunehmender Automatisierung für immer weniger Leute (im Sinne von Mehrwert) »produktive Verwendung« hat, dieser aber der Zweck der ganzen Angelegenheit ist, dann wächst die Zahl der »Überflüssigen«.«

    Das ist klar, verstehe sogar ich. Der Geschäftszweck gefährdet seine eigene Grundlage. Daher kommt ja die extreme Hinwendung zur Spekulation in den letzten Jahrzehnten, »virtuelles Kapital«. Sozusagen der Ausgangspunkt des Ganzen.

    Zur Inflationsgefahr Art Vanderley so:
    »Sahra Wagenknecht hat das mal so erklärt, daß das Geld für die Bankenrettung zu erheblichen Teilen Buchungsgeld ist, das zwischen den Banken hin-und her wandert und nie im realen Geldkreislauf auftaucht.«

    Eben. Und deswegen sieht das eher nach einer »Stagflation« aus, was derzeit passiert (auch schlimm, aber anders). Die Unmengen an geschöpftem Geld gehen eben nicht in die Realwirtschaft.

    An Argentinien 2001 sieht man, dass es anscheinend sehr darauf ankommt, wer bei wem und warum verschuldet ist. Der Fall ist nicht vergleichbar„ aber trotzdem interessant.

    Die Inflation kam wohl u. a. daher, dass die Bürger vor 2001 wegen der Krise Dollar gekauft haben (Peso-Abwertung). Auch wurden dort vermutlich immer wieder die Löhne erhöht (d.h. das Geld ging in die Realwirtschaft), so eine Sauerei macht z.B. die EU selbstverständlich nicht.

    Interessant ist, dass Argentinien damals schon versucht hat, die geschäftlichen Transaktionen einzubremsen, indem jeder Bürger nur noch eine geringe Summe von seinem Bankkonto abheben durfte.
    Da man aber noch nicht die Erzählung vom Virus hatte, erhob sich anschließend sogar das argentinische Bürgertum und hat die Regierung hinweggefegt. Sicher ein Vorgang, aus dem die Eliten diesmal gelernt haben (es gab letztlich einen Bail-In, der Horror!).

    Daher heute diese irre Erzählung vom Virus.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.