Kinder in Deutschland; Teil 39: Gender

gender_titel

Akt 1

(In der Universität. Im Gender Studies Seminar.)

Dozentin: (fest davon überzeugt) Jedes Kind wird geschlechtsneutral geboren. Die Geschlechtszugehörigkeit wird sozial konstruiert und durch die Herrschaftsstrukturen bestimmt. Rosa und Puppen für Mädchen. Blau und Autos für Jungs.

Student: Aber jeder Mensch hat doch von Geburt an eigene Geschlechtsmerkmale, Hormone und Erbanlagen. Spielen die etwa keine Rolle?

Dozentin: Natürlich. Nur keine relevante auf die frühkindliche Prägung. Das Sozial- und Rollenverhalten sowie die Geschlechtsidentifikation werden primär durch soziale Konditionen bestimmt. Das belegen auch die Studien X, Y und Z eindeutig.

Student: Und wie kommt es dann, dass überall auf der Welt, in völlig unterschiedlichen Kulturkreisen, die Jungs in der Regel gerne sportlich aktiv sind, mit dem Ball spielen oder Action wollen und brauchen, und die meisten Mädchen lieber basteln, singen und lesen wollen?

Dozentin: (leicht gereizt) Das frauenverachtende Patriarchat hat eben leider schon die ganze Welt erobert.

—-

Akt 2

(In einem Spielzeug-Laden)

Kundin: Entschuldigen Sie, ich suche etwas für meine 6jährige Tochter zum Geburtstag. Haben Sie vielleicht einen Tipp für mich?

Verkäuferin: Wie wäre es mit einer Kinderküche?

Kundin: Ich möchte meine Kleine ungern zu einer Hausfrau erziehen. Außerdem halte ich nicht viel von geschlechtsspezifischem Spielzeug. Was hätten Sie denn noch da?

Verkäuferin: Vielleicht eine Holzeisenbahn?

Kundin: So etwas mag sie leider gar nicht.

Verkäuferin: Eventuell etwas Sportliches? Rollerskates oder ein Fahrrad?

Kundin: Eine zu hohe Unfallgefahr. Meine Süße könnte sich verletzen.

Verkäuferin: Einen Fußball?

Kundin: Das ist was für Jungs.

Verkäuferin: Ein Bastelset?

Kundin: Mädchen.

Verkäuferin: Ein Experimentierkasten?

Kundin: Jungs. Ach, wissen Sie was, ich schau noch mal woanders nach. Einen schönen Tag noch!

—-

zeit.de vom 16. August 2012

zeit.de vom 16. August 2012

Akt 3

(In einem großen Kaufhaus)

Mutter: So Clara, die Oma hat gesagt, Du darfst Dir zum Geburtstag etwas für 30 Euro aussuchen.

Tochter: (lächelt, freut sich.)

Mutter: Guck mal hier, ein Mathe-Übungsheft. Das wäre doch was, oder?

Tochter: (hört nur halb zu, rennt auf eine bestimmte Barbie-Puppe zu.) Mama, die hier ist toll. Die kann man schminken, die Haare kämmen, anziehen. Die will ich haben!

Mutter: Die kostet aber leider 32 Euro. Das geht leider nicht. Die ist zu teuer.

Tochter: (verzweifelt) Och Mama. Bitte, bitte, bitte. Ich wünsche mir die so sehr.

Mutter: (Immer noch das Mathe-Übungsheft in der Hand) Schau mal hier, das ist toll. Kostet auch nur 20 Euro, dann kannst Du Dir für 10 Euro noch Süßigkeiten kaufen?

Tochter: (stur, bockig) Ich will das aber nicht! Ich will diese Puppe hier haben!

Mutter: (genervt) Nein, Clara, damit wirst Du nur unselbständig, passiv und schwach! Das kaufe ich Dir nicht!

Tochter: (Schmeißt sich auf den Boden, heult und schreit den ganzen Laden zusammen.)

_____________________________________________________

Eine Zusammenfassung der ersten zehn Teile der Kinderserie ist auf www.zeitgeistlos.de zu finden. Alle bisherigen 38 Folgen können im ZG-Blog in der Rubrik Kindheit gefunden werden. Eine Auswahl bisheriger Teile:

» Folge 10: Montessori-Pädagogik
» Folge 12: Der Pädagogik-Sarrazin
» Folge 27: Kontaktabbruch
» Folge 37: Die Übermutti

20 Gedanken zu “Kinder in Deutschland; Teil 39: Gender

  1. 4 Akt: Typisch Mädchen« von Marianne Grabrucker. Die nach dem angeborenen oder anerzogenen Rollenverhalten nwird hier anhand der in einem Tagebuch protokolliereten Erfahrungen eines Kleinkindes (bis zum 3. Lebensjahr) überprüft. Auch wenn dies die Mutter unter allen Umständen vermeiden will, zeigt sich, dass scheinbar banale, alltägliche Situationen dazu führen, dass Mädchen die weibliche Rolle einüben.

    Akt 5: »Hilfe! Mein Sohn wird ein Macker!« Katja Leyrer. Mutter zeigt dem Jungen, dass sie auch Steckdosen reparieren kann, Vater deckt den Tisch, spült und pinkelt im Sitzen. Trotzdem kommt das männliche Kind eines Tages mit einer Spielzeugpistole nach Hause. Der Neunjährige weigert sich zu spülen, weil er ein Junge sei.

    Die Akte 1–3 suggerieren, dass es biologische Determinanten gibt. So was wie Hormone, kräftiger Körperbau, mehr Muskeln, Aggressionen. Zum Glück alles wissenschaftlich widerlegte Klischees.

  2. @altautonomer

    Richtig, Jungen produzieren/haben nicht doppelt soviel Testosteron wie Mädchen im gleichen Alter. Das ist wissenschaftlich nicht erwiesen :eyebrows: Auch wird Dir nicht JEDE Erzieherin, in sämtlichen Ländern, in fast allen Kulturkreisen ein Lied davon singen, welche Interessen primär Jungen und welche primär Mädchen haben. Das alles gibt es in der Gender-Ideologie nicht, weil es nicht ins Konzept und in die Vorstellung von der totalitären sozialen Konstruktion des Geschlechtes passt. Und wenn doch, dann sind natürlich das Patriarchat, also die Männer schuld. So wie immer.

    Natürlich gibt es soziale Prägungen, keine Frage. Aber ebenso starke hormonelle, biologische, kulturelle und genetische. Letztere verneint der Gender-Wahnsinn kategorisch. Er wird dadurch nicht nur zu einer totalitären, sondern auch zu einer absurden Veranstaltung. Wer sich intensiv in der Pädagogik bewegt, sich mit Kindergärten, Erzieherinnen und Kindern unterhält bzw. beschäftigt, der merkt schnell, dass die Gender-Gagaisten wieder mal nur in ihren Elfenbeintürmen fernab der Realität leben und vor sich hin theoretisieren.

  3. Es wird vielleicht an den Thesen, dieser radikalen Genderaktivisten stimmen, dass man jedem in der Auslebungsweise seiner Geschlechtsprägung sonstwas beibringen kann, um sich als Zugehöriger zu einem Geschlecht erkenntlich zu zeigen; was es aber nicht ändern wird, ist, dass die Prägung, zu was man sich zugehörig sieht, zwischen dem 2ten und dem 4ten Lebensjahr ausgewürfelt wird und dass man sich anschließend danach an dem Geschlecht in seinem Verhalten orientieren wird, zu welchem die innere Zugehörigkeit besteht. (Okay, es gibt dann auch noch Leute, die sich trotzdem am anderen Geschlecht orientieren, und die kein ausgewachsenes Problem mit ihrem Körper entwickeln. Da können dann aber auch Hormone noch eine Rolle spielen.)
    Der Rest ist ist biochemischer Unsinn und bewegt sich mehr auf dem Niveau radikaler Sekten.
    Weil dabei schon wissentlich die Unwahrheit verbreitet wird, sollte man das allerdings verbieten — wie eine gefährliche Sekte.

    Anmerkung: Hat jemand denen auch schon mal unterstellt, dass sie intersexuellen- und transsexuellenfreindlich sind? Mit den Thesen, dass Geschlecht nur konstruiert ist, kann man auch von der Einstellung ausgehen, dass jedem beliebiges Verhalten und Fühlen in diesem Punkt anerzogen werden kann — was dann wiederum eine Verleugnung der Position derjenigen wäre, die ganz klar aus eigenem Empfinden heraus sagen »nein, so ist es nicht!«.

  4. Pingback: Feynsinn » Junk Science, Gender, Rigorismus

  5. Diese immer wieder gern aufgewärmte Biologismus/Gender-Debatte ist ein beliebtes Instrument beziehungsgeschädigter Männer, Frauen dazu zu verleiten, immer wieder bei Null anzufangen. Sie, die Männer hätten es gern, wenn die bishereigen Erfahrungen der Feminismusforschung auf den Müll landen. Denn das Thema ist doch eigentlich durch. Gleiches gilt für die sogenannte Nebenwiderspruchsdiskussion und den Testosteronspiegelvergleich.

    Jetzt geht es um die Spaltung, nicht von Männern und Frauen, sondern von Alt- versus Jungfeministinnen, Hartz-IV-Frauen und studierten Feministinnen usw.

    Ich erinnere an das Thema »Brüderle« hier auf dem Blog: http://www.zeitgeistlos.de/zgblog/2013/zg-rueckblick gleichberechtigungsdebatte/ — bei dem der alltägliche Sexismus und verbale Übergriffe als »Luxusdebatte« bezeichnet wurden. Die Antifeministin Birgit Kelle sah das genau so »Dann mach doch die Bluse zu!«. Diese Leute, die bisher das bißchen Grapschen banalisierten nach dem Motto, »die sollen sich nicht so anstellen«, sind nun an vorderster Front empört über die Ereignisse in Köln.

    Der in diversen Blogs diskutierte naturwissenschaftliche Ansatz führt direkt in den Biologismus, auch wenn er als Basis für die spätere kulturelle geschlechtliche Prägung akzeptiert wird. Wenn inhaltliche Argumente unter Abgleich mit der Lebenswirklichkeit nicht weiterhelfen, bleibt letztlich noch der Kunstgriff auf die (Metaebene) Fragwürdigkeit von Studien. Was noch fehlt, ist die Behauptung, dass den Frauen neben der Prostata auch das für die Erklärung der Abseitsfalle zuständige Gen fehlt.

    Mehr dazu im »Propagandablatt der Genderpriesterinnen«:
    http://www.taz.de/!5065401/

    epikur: Schon mal darüber nachgedacht, warum sich Frauen an dieser Diskussion in den männerdominierten Blogs seit Jahren nicht mehr beteiligen?

    matrixmann: (Biochemischer Unsinn.)Sehe ich größtenteils ähnlich.

  6. @altautonomer

    Das ist wieder so typisch. Treffen die Gender und/oder auch die Feministinnen auf Gegenwehr, dauert es nicht lange, bis es persönlich wird und Beleidigungen folgen. Zu behaupten, jeder der die Gender-Ideologie kritisiere sei ein »beziehungsgeschädigter Mann«, ist völlig unsachlich und diskriminierend. Nach dem Motto: wer Gender kritisiert, ist gestört. Was bitte ist das denn anderes als ein totalitäres Argument, das keine Opposition duldet?

    Davon abgesehen wird ‑mal wieder- nur das gelesen, was die eigene Filterbrille zulässt. Niemand behauptet, dass der Biologismus oder die Genetik allein, das Geschlecht und/oder die Erziehung prägen. Gerade hier auf diesem Blog (und auch bei allen anderen linkspolitischen Blogs) wurde doch Sarazzin mit seinem Genetik-Biologismus-Argument gegenüber Migranten scharf kritisiert. Aber bei Männern/Frauen sollen wir da ganz anders sein? Häh? Weil wir dumme, weiße, beziehungsgestörte Männer sind? :nene:

    Nochmal zum MItschreiben:

    »Natürlich gibt es soziale Prägungen, keine Frage. Aber ebenso starke hormonelle, biologische, kulturelle und genetische.«

    Es ist ein Sammelsurium an Einflüssen, die prägen. Angekommen? Nein? Richtig, Gender lässt eben nur den sozialen Faktor zu. Und genau das ist absolut realitätsfremd, dogmatisch und totalitär.

    »Schon mal darüber nachgedacht, warum sich Frauen an dieser Diskussion in den männerdominierten Blogs seit Jahren nicht mehr beteiligen?«

    Auch diese Suggestiv-Frage unterstellt mal wieder nur eine eindeutige Erklärung. Die dummen, uneinsichtigen, frauenfeindlichen Blog-Männer vergraulen alle Frauen. Richtig so? Auch hier würde ich vermuten, gibt es (wie so oft) mehrere Erklärungen.

    Erstens fühlen sich sehr viele Frauen weder vom Feminismus, noch von den Genderinnen irgendwie vertreten oder angesprochen. Auch wenn beide Ideologien für das gesamte Geschlecht sprechen wollen, so bleiben sie elitäre Veranstaltungen, die mit der Lebenswirklichkeit von Millionen Frauen meist wenig zu tun haben.

    Zweitens, dass die linkspolitischen Blogs »männderdominiert« seien, kann man ja wohl schwer den Männern vorwerfen. Jede Frau, die will, kann und darf doch bloggen, wie sie lustig ist. Im Übrigen gibt es einige weibliche Bloggerinnen, die ich regelmäßig und gerne lese, wie beispielsweise sunflower22a, Annika oder die Stille Revolution.

  7. epikur: Es war keine persönliche Beleidigung irgendeines Bloggers. Ich könnte Dir aber einige namentlich aufzählen, die aufgrund ihrer Texte als besorgte Eierträger (was auch falsch ist, denn Männer haben Hoden, nur Frauen haben Eier) immer wieder mal gern gegen Feministinnen zu Felde ziehen und keine Probleme damit haben, teilweise oder vollständig entblößte Frauenkörper (keineswegs die ihrer Töchter oder Mütter) dazu zu posten. Was ich diesen Kämpfern um ihre patriarchalen Privilegien ankreide, ist, dass sie wissenschaftliche Studien und Statistiken infrage stellen, wenn es nicht in ihr maskulines Frauenbild passen, aber gern darauf verweisen, wenn es um sexuellen Missbrauch von Kindern durch Mütter, Vergewaltigungen durch Frauen und von angeblich vielen Ehefrauen ausgeübte körperliche Gewalt gegen Männer geht.

    Ich kenne die von Dir aufgezählten Bloggerinnen. Meine Favoritin ist zur Zeit z. B. die »dame von welt« https://dvwelt.wordpress.com/. Sie alle eint, dass sie nicht die Rolle der Donna Quichotte übernehmen wollen und hier kommentieren. Soweit meine Erklärung.

    Bezüglich des Biologismus sind wir uns ja wohl mit Matrixmann einig.

  8. »Biochemischer Unsinn« referiert sich darauf, dass es Unsinn ist, zu erzählen, dass es alles nur eine Erziehungssache ist. In der Wissenschaft ist es lange bekannt, dass Testosteron den Muskelaufbau fördert und somit zu gesteigerter physischer Leistungsfähigkeit führt, dass damit ein aggressiveres Verhalten eingeht als ohne und dass es auch den Sexualtrieb steigert.
    Eine Leugnung dessen, wenn jemand dem Hormon mehr ausgesetzt ist als ein anderer Mensch (z. B. durch verschiedene Geschlechter), dass es auf diesen Umstand zurückzuführen sein könnte, dass derjenige sich entsprechend so verhält, und es nur als eine »Erziehungssache« zu deklarieren ist gleichbedeutend mit der Leugnung von wissenschaftlichen Erkenntnissen, die schon Jahrzehnte bekannt sind.
    Wenn dem nicht so wäre, als Beispiel, warum erfreuen sich dann das Hormon und ähnliche Stoffe (Steriode) seit Jahrzehnten großer Beliebtheit im Doping, wenn es nichts bewirken würde?
    Solche Stoffe im Körper haben eine bestimmte Aufgabe und haben eine bestimmte Wirkung. Wenn sie nicht vorhanden sind oder gegen andere ausgetauscht werden, verändert sich auch der Körper, der dem ausgesetzt ist. Das Prinzip »Schlüssel ins Schlüsselloch«. Für jedes Schloss gibt es nur einen Schlüssel.
    Die Reduktion solcher Tatbestände auf »Erziehung« und, ich drücke es einmal so aus, »menschliche Manipulation«, stellt ein Hinwegleugnen dar wie als wenn man heutzutage noch behaupten würde, die Erde sei des Zentrum des Sonnensystems. Behauptungen wider besseren Wissens.

  9. *ROFL*
    Immer wieder süß sowas zu lesen, vor allem die Kommentare.
    Kinderbraten™ sind ungeschlechtlich und da gibt es durchaus männliche Varianten die gerne im Haushalt helfen und grillen(oha Männerdomähne) besser kochen und dann auch spülen.
    Umgekehrt gib’s auch weibliche Varianten die Katzen den gerade gefangenen Vogel wegnehmen und dann solange mit einem Stock drauf pieksen bis die Scheiße herausquillt.
    Dann rennen die zu Mutti und sagen stolz was sie gemacht haben und dann schlägt der GENDERWAHN zu »Da bekommst Du Ekelpickel ...« usw. usf.
    Und stellt euch mal vor sobald die Pupertät einsetzt rennen die alle inne Disko o.ä. und baggern sich gegenseitig an.
    EMMA abbonieren dann nur die die keinen abbekommen haben *ROFL*
    Warum zum Geier kann man Menschen nicht einfach Menschen sein lassen ?
    Ob ich nun 13mal am Tag meine Wand Spermaweiß spritze oder meine Nachbarin sich auf den Schwiegermuttersessel setzt weils geil ist bleibt doch jedem selber überlassen.
    Aber dann kommen immer wieder die Vorurteile und die sogenannte »Moral« daher ...
    *kopfschüttel*

  10. @ epikur: Ich will ja nicht meckern ... aber eine geistige Tieffliegerin wie »sunflower22a«, die ständig irgendwelche Brüste ins grelle Rampenlicht hält, als Beispiel für die weibliche Seite Kleinbloggersdorfs anzuführen, ist schon satirepreisverdächtig.

    Ansonsten bin ich bei diesem nebensächlichen Thema, das wunderbar dazu geeignet ist, von den wirklichen Kriegsschauplätzen abzulenken, ganz bei flatter, der dazu einige gute, wenn auch unwissenschaftliche (da Diskussionen ausschließende) Worte gefunden hat.

    Weshalb Du ausgerechnet die Titten-Susi hier empfiehlst, wird mir wohl ewig ein Rätsel bleiben. Das ist wie »Dennis82« in Reinform: Man hat von nichts eine Ahnung, öffnet aber beherzt die Bluse/Hose und plärrt drauf los, dass sich die Balken biegen — und erfüllt dabei jedes Klischee, das in Reichweite ist..

    Auf diese Weise wird man den selbstverständlich vorhandenen Unterschieden zwischen den Geschlechtern niemals auf die Schliche kommen.

  11. Pingback: Kurz und dreckig 17 | die Schrottpresse

  12. matrixmann: Dann habe ich Dich wohl missverstanden. Eindeutig bist Du aber in Deiner Einschätzung des testosterongesteuerten Mannes als biologische Determinante. »...dass damit ein aggressiveres Verhalten eingeht als ohne und dass es auch den Sexualtrieb steigert..« Damit bist Du bei der sogenannten Dampfkesseltheorie, die besagt, dass bestimmte Verhaltensweisen nicht steuerbar sind, der individuellen Entscheidung enthoben. Der Druck muss raus usw.

    Dass Anabolika und zusätzliche Einnahme von Testoeron die Aggressivität steigern, ist in dem Buch »Der Adonis-Komplex« sehr gut beschrieben. Daraus abzuleiten, dass diese Männer (auch Frauen — Gewichtheberinnen, Kugelstoßerinnen und Hammerwerferinnen z. B.) nicht anders können, als ihrer Biologie zu gehorchen, ist aber der falsche Schluss daraus. Kultur und gesellschaftliche Normen verhindern nämlich entsprechende Auswüchse. Wie sonst ließe sich erklären, dass Männer in einer gemischten Sauna bei Anwesenheit vieler nackter Frauen ganz »entspannt« bleiben?

    Nach Deiner Argumentation müssen die KZ-Aufseherinnen von Ravensbrück wahre Testosteronmonster gewesen sein. Oder »nur« folgsam demütige Erfüllungsgehilfinnen der SS?

  13. @ altautonomer
    Ich geb mal den Hinweis: Lesen, was da steht, und nicht so viel in bekannten populären Kategorien denken, ja?
    Nicht jeder, der dir in diesem Zusammenhang etwas von Biologie erzählt, gehört zu den Vertretern von göttlicher Vorhersehung und »es ist alles nicht änderbar«-Determinismus-Beteuerungen.

    Am besten lassen sich solche Dinge nachvollziehen bei Leuten, die einem Hormon vorher nie mehrheitlich ausgesetzt waren, und es plötzlich dann doch sind. Das ist im Doping der Fall (zumindest bei männlichen Geschlechtshormonen), das lässt sich bei Leuten nachvollziehen, die eine Geschlechtsumwandlung hatten.
    Ihr Charakter ist zwar durch ihren Lebenslauf entstanden, und ändert sich im Großen und Ganzen nicht, weil dort Psyche einfach Psyche ist, Mensch gleich Mensch ist; es ist aber festzustellen, das Aussetzen gegenüber bestimmten Botenstoffen ändert Feinheiten in diesem Gefüge, die, am Durchschnitt bemessen, in solche Richtungen gehen, was der Allgemeinkonsens als »weiblich« und »männlich« klassifiziert. Heißt, Östrogene scheinen es nicht gerade zu bewirken, dass man Konkurrenzkampf mittels physicher Ertüchtigung austrägt. Bei Männern ist es dagegen als Grundhaltung dagegen häufiger verbreitet. Und das schon bei Kindern, ohne dass man es ihnen selbst defacto mutwillig beigebracht hat.
    Umgekehrt ist es bei Teststeron-Beeinflussten weniger anzutreffen, dass Konfliktbewältigung strikt nur mit Worten ausgetragen wird. Die Faust sitzt im Durchschnitt definitiv etwas lockerer als das Frauen der Fall ist. Und so benehmen sich bereits schon Kindergarten- und Grundschulkinder instinktiv, ohne dass Gewalt in deren Umgebung eine signifikante Rolle spielt und das obwohl sie vielleicht sogar dazu angehalten werden, solches Verhalten zu unterlassen. (Das wird sogar bei Jungs und bei Mädchen gepredigt.)

    Es geht am Ende um den Durchschnitt. Und durchschnittlich sind doch einige Wesensfeinheiten zu erkennen, die beim einen als auch beim gegenteiligen Geschlecht häufiger und weniger häufiger anzutreffen sind. Und dies über kulturelle Grenzen hinweg.

    Für die Saunasituation sag‹ ich dir eines: Es fühlt sich nicht jeder Mann von jeder Frau angezogen. Schon einmal davon gehört? Manche Männer fühlen sich auch nicht mal von Frauen angezogen.
    Auch spielt es eine Rolle, in welcher Beziehung zu einander man steht. Wer so etwas wie »Familie« ist, den fängt man nicht unbedingt an, als sexuelles Wesen wahrzunehmen, weil dabei mehr kaputt geht als entstehen würde, und es auch vielleicht so etwas wie ein gewissen Ekelgefühl auslöst — ohne dass man tatsächlich mit demjenigen verwandt ist.
    Ansonsten ist es auch eine Frage von anerzogener Impulskontrolle. Manche Menschen sind darin besser als andere.

    Was hier der Holocaust schon wieder drinnen zu suchen hat, ich weiß es nicht. Ist schon fast wie ein running gag.
    Um die Frage zu beantworten: Woher willst du wissen, ob die nicht tatsächlich mit etwas vollgepumpt waren? Mittlerweile stellt sich mehr und mehr heraus, was auch das Dritte Reich für eine Drogenrepublik war. Einiges, was heutzutage als »Drogen« gilt, wurde in der Zeit von Pharmakonzernen hergestellt wie Arznei, und wurde auch so an den Kunden verkauft. Weiß man, wie viel sich davon privat reingezogen wurde, nur um leistungsfähiger zu sein? So wie heute mit den Aufputschmitteln und den Koffeintabletten?
    Aus dem Krieg ist es auch bekannt, sogar als wiederkehrendes Phänomen, dass Soldaten das Töten leichter fällt, wenn sie unter Einfluss von Substanzen stehen, die das Wahrnemungsvermögen eintrüben. Bezüglich Schmerzen als auch Hemmnisse und der kognitiven Auffassungsgebung. Vorzugsweise ist da schon immer Alkohol bekannt. Während der Schlacht oder nach der Schlacht, um einschlafen zu können.
    Weiß man das ernsthaft, ob Leute nicht, zusätzlich zu ihrer Erziehung, damit nachgeholfen haben?

  14. @epikur: »Auch diese Suggestiv-Frage unterstellt mal wieder nur eine eindeutige Erklärung. Die dummen, uneinsichtigen, frauenfeindlichen Blog-Männer vergraulen alle Frauen.«

    Es stünde im Netz ja auch Frauen zu, ähnliche Blogs zu betreiben. Das im Vergleich auffällige Desinteresse an politischen Themen bei Frauen muss aber wohl auch nur eine weitere, vom Patriarchat aufoktroyierte Rolle sein? Wäre mal ’nen eigenen Beitrag (inkl. anschließender »Diskussion«) wert — warum ist Gesellschaftskritik (o. a. Philosophie) oder Politik vorwiegend dann doch wieder »Männersache«...?! Sieht man ja z. B. auch im politischen Kabarett. Überall dominieren Männer. Warum? Nur, weil sie Männer sind...? Von Natur her — per Testosteron — auch gedanklich (und freigeistig) mehr auf Kritik und »Krawall« gebürstet...? Die Erfahrungen in meinem generell ziemlich apolitischen Mikrokosmos zeigten auch oft, dass frau tendenziell eher dazu neigt, Umstände als gegeben zu betrachten — und sich in jenen einzurichten... Was auch daran liegen könnte, dass Frauen eben ihrem Nachwuchs ein einigermaßen sicheres, beständiges »Nest« bieten wollen.

  15. @Dennis82
    Kann ich mit Beispiel aus dem Geschichtsunterricht dienen.
    Die Antwort ist: Weil sich nicht so viele dafür interessieren wie beispielsweise Jungs. Obwohl dort die Bereitschaft auch nicht besonders ausgeprägt ist, denn — Vergangenheit? Zu schwer zu verstehen, und was hat das überhaupt mit mir zu tun...
    Warum das so ist, darüber kann man dann spekulieren.
    Ein Grund als Vorschlag wäre: Weil Mädchen nicht gerade auf darauf gestoßen werden, im Vergleich zu anderen Dingen wie Äußeres oder Singen.
    Sozialkunde zähle ich jetzt mal nicht als Ermutigung dazu, sich für Politik zu interessieren, denn bis zur 10ten Klasse ist es im Wesentlichen eher Staatsbürgerkunde mit ein bisschen Auskunft über die EU. Du lernst lediglich das Grundgerüst, in dem du lebst — und es macht nicht jeder Abitur oder wählt sich da als Grundkurs Sozialkunde bei seinen Fächern.

  16. @Matrixmann @Dennis82

    Also im Politikwissenschaft-Studium war das Verhältnis Männer-Frauen ungefähr gleichmäßig aufgeteilt. Publizisitik studieren heute eindeutig mehr Frauen, genauso wie Veterinärmedizin. Dafür gibt es deutlich mehr Männer bei den technischen Studiengängen, beispielsweise bei Informatik. Hier kann es noch so viele »Girls Days« oder andere Projekte, Konzepte oder tolle Kampagnen geben, das wird sich nicht groß ändern. Es gibt eben spezifische geschlechtstypische Interessen. Auch das wird die Gender-Gang nicht ändern können.

  17. @ epikur
    Kann man also unter der Sache abheften, heutzutage begeistert man mutwillig niemanden für Politik oder Geschichte.
    Gibt allerdings verschiedene Gründe, warum wer von beidem nicht oder mitmischt.
    Girl’s Days nützen nichts, würde ich meinen, so lange die tägliche Agenda, von denen Mädchen umgeben sind, heißt »sei hübsch, kleide dich gut, lass das den Typen machen«. Ob man das als gern will, dass die das internalisieren oder nicht, am Ende ist die Sache ein Selbstläufer wie die Lüge — wird sie oft genug wiederholt, irgendwann wird sie zur Wahrheit. Und wenn sie so alt sind, zu realisieren, was für Unsinn die hiesige Kultur verbreitet, dann ist die Sache zu spät, um das noch völlig aus dem Kopf herauszubekommen. (Heißt: Irgendwelche Gedanken »so muss ich mich verhalten, damit ich als Frau angesehen werde« bleiben da trotzdem zurück, auch wenn sie faktisch Unsinn sind.)

  18. Zu angeborenen Unterschieden gibt es eine häufig verifizierte Beobachtung: Jungen gucken länger technische Gegenstände an, Mädchen Gesichter. Dieser messbare Unterschied tritt bereits bei Säuglingen auf, zu einer Zeit also, als noch keine Kultur oder sonstiges irgendeine »Prägung« vornehmen konnte.

    Im Übrigen: Es nicht Aufgabe von (Gender-)Politik, die Geschlechterrollen zu bestimmen und festzulegen. Sowas ist Aufgabe eines totalitären Staates.

  19. Ich bin homosexuell. Ja es gibt nach wie vor Diskriminierung.
    –> und es gibt auf dem kompletten Planeten wohl nichts was weniger dagegen hilft als geistbefreites Gender-Neusprech.

    DANKE GENDER!!! Wegen euch kann sich heute keiner mehr vorstellen, das die halbe Welt es nach wie vor ekelig findet wenn ich meinen Freund küsse!!!
    Denn sie wissen: Mein allergrößtes Problem sind Wortendungen und Ampelmännchen.

    Aber das kommt halt raus wenn Menschen, die Foucault nicht im Ansatz verstanden haben, ihn benutzen um die Welt zu verbessern...
    Sprache konstruiert WAHRNEHMUNG — NICHT REALITÄT.
    Beispiel: Obwohl man Konzentrationslager »Konzentrationslager« nannte hatten sie wenig mit Konzentration zu tun. Hätte man sie »Freiheitslager« genannt —> Es wären trotzdem vor allem anderen viele Unschuldige dort ermordet worden. Es hätte dort nicht plötzlich mehr »Freiheit« gelagert. Wahrscheinlich nannte man sie genau DESHALB nicht: »Unschuldigen-Ermordungslager« weil genau das dort passierte.
    Sprache VERSCHLEIERT Realität, wird sie manipuliert. Sie erzeugt keine Realität. Ariel wäscht nicht weißer als weiß... auch wenn es manche Leute glauben. Frauen werden seltener Astronauten — wer glaubt, dass sich das ändert bloß weil man Astronaut_Innen schreibt der ist absolut nicht mehr zu retten und hat von Psychologie oder Soziologie wirklich überhaupt keine Ahnung. Und Biologie mögt ihr ja ohnehin nicht.

    DANKE GENDER!!!
    Euer endloser Müll von dreifach Toiletten und bösen Barbies hat mein Leben verkompliziert. Selbst Leute innerhalb der Community trauen sich nun nicht mehr miteinander Sprechen. Man könnte ja was Diskriminierendes sagen.

    DANKE GENDER!!
    Endlich ist Diskriminierung abgeschafft!!
    Bestimmt nicht ganz im Gegenteil:
    Lang ist her, dass sich so viele Faschist_Innen zu Demonstrationen trafen und gemeinsam ernsthaft eine »Homosexuelle Weltverschwörung« postulieren konnten, ohne das sich alle schlapp lachten. Pegida und AFD und Russland und Dubai — schön das ihr das alles verhindert habt!! Statt es mit Menschenrechts widrigen Forderungen wie »Vergewaltigungs-Vorwürfe auch ohne Prozess immer erstmal glauben« regelrecht zu provozieren.

    DANKE GENDER! Wegen euch glaubt Lieschen Meier heute das Jungs in der Schule ermutigt werden auch mal über Kastration statt Familienplanung nachzudenken. Und wenn man ihr sagt »Das ist lächerlich« glaubt sie das nicht, weil sie schon ein paar Polizist_Innen lesen durfte.

    Gender ist für mich »Teile und Herrsche«-Strategie der neuen Rechten. Die Verfechter sind das was man nachrichten-dienstlich als »Nützliche Idioten« bezeichnet.
    Sie haben eine Theorie nur marginal verstanden und projezieren persönliche (durchaus ernst zunehmende, interessante und wichtige) Probleme auf die Gesellschaft. Mit ihren unmöglichen Forderungen sind sie nützliche Lieferanten von Steilvorlagen, die der Rechten dazu dienen die Linke lächerlich zu machen, und zu spalten.

    Es sind nicht alle Frauen so und alle Männer so, das ist richtig. Der Durchschnitt sagt wenig über den Individualfall aus, das ist auch richtig.
    Das heißt nicht das alles Sozialisation ist. Schon gar überhaupt nicht das Geschlechterrollen rein gesellschaftlich konstruiert sind.
    Ich bin homosexuell -> das ich kein Fußball mag, dafür aber Madonna ist ganz sicher nicht sozialisiert.
    Es heißt: Ihr seid Egozentriker, die alles was ihnen nicht in den Kram passt ausblenden. Inklusive der eigenen Community.

  20. Pingback: Kurz und dreckig 17 | Schrottpresse

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.