Der Anschlag (28)

anschlag_teaserEin seit Jahren erwerbsloser Mann denkt positiv und reformiert damit den Arbeitsmarkt! Über Nacht haben seine positive Energie und sein Optimismus Millionen neuer sozialversicherungspflichtiger und existenzsichernder Stellen geschaffen. Viele Psychologen fühlen sich in ihrer Behandlungsmethode bestätigt: immer positiv denken!

Weil ein Ingenieur bei Siemens eine Woche krank Zuhause war, will ihn der Konzern nun auf Schadensersatz verklagen. Durch seine Abwesenheit seien dem Unternehmen große Umsatzeinbußen entstanden, die außerdem der Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands schaden würden.

Die SPD will wieder eine soziale Partei sein. Auf ihrem Parteitag in Frankfurt am Main (im Gebäude der Deutschen Bank) hat sie beschlossen, sich künftig mehr für die finanziell Armen einzusetzen. Das Arbeitslosengeld soll satte 100 Euro betragen und jeder Erwerbslose soll, gegen eine verpflichtende Gebühr von 10 Euro, einen Kugelschreiber mit der Aufschrift »Arbeit macht frei!« erhalten.

9 Gedanken zu “Der Anschlag (28)

  1. Ich denke positiv: Schüler können nicht richtig lesen und selbst Prozentrechnung stellt eine Herausforderung für sie dar?
    Dann sind wir schon mal weit gekommen. Sie könnten auch gar nicht lesen und rechnen können.

  2. Nein, das macht das Gerät für dich, es sei denn, wenn du selbst zu dumm zum virtuellen Tasten benutzen bist.
    Wobei man aber wieder bei dem Thema wäre »schlimmer geht’s immer«... (Man könnte auch schon nicht mehr wissen, dass das Stasihandy Strom braucht, um zu laufen.)

  3. Na sicher haben die Flüchtlinge Smartphones, denk nach wie viele Videos, die gedreht haben, aber keine Angst dank der Regierung werden, die demnächst Top Smartphones haben, für die Du und Ich bezahlt haben. Außer dem, das sind keine Flüchtlinge, weil davon nur maximal 5% aus Syrien ist, der Rest ist aus anderen Ländern und will nur unseren sozial System profitieren und unsere Regierung ist zu blöd um die durchzusortieren und den richtigen Flüchtlingen zu helfen.

  4. @Schlüsseldienst Cottbus

    Zumindest helfen wir keinen Werbeschleudern, die unseren Blog mit menschenfeindlichen Stammtisch-Parolen vollschmieren. Also haben wir deinen kommerziellen Link im Namen entfernt! Auf Wiedersehen!

  5. Am Klassismus-Genöle in Sachen »Smartphones« kann man gut die Ängste einer sich mit ein paar wenigen Statussymbolen zu den »Gewinnern« und »Schmiede ihres eigenen Glücks« wähnenden (unteren) Mitte(lschicht) ablesen! Wie schnell so ein Ding an »Wert« verliert, wenn »die Falschen« sich erdreisten, auch sowas zu haben... Anstatt zu erkennen, dass das Zeugs auch so absolut wertlos ist — und im Grunde immer NUR der Distinktion und Exklusion dient. Das fängt ja schon in der Schule an...

    Das selbe »Argument« hatte ich vor einiger Zeit in einer Debatte mit einem ehemaligen Mitfachabiturienten. Der behauptete auch, so lange Arbeitslose Geld für ein Smartphone hätten, könne man auch nicht von Armut sprechen — da waren halt allgemein die Hartzer der Feind. Jetzt trifft es halt mal eine Zeit lang wieder die pöhsen Flüchtlinge — die gefälligst mit nichts als ein paar verdreckten Klamotten und löchrigen Schuhen hier aufzutauchen haben!

    Neid und Missgunst gibt es in unserem Land nur in eine Richtung: Nach unten! Denen oben gönnt man dagegen den obszönsten Reichtum. Allein aus der absurden Hoffnung, man könne da irgendwann ja auch mal zu gehören (durch Tellerwaschen oder Lotto spielen...). Das ist auch genau die ach so humane »Mitte«, die regelm. mit zig Mio. Stimmen SPD und CDU wählt.

  6. @Dennis82

    Volle Zustimmung! Wenn ich ‑egal wo- sage, dass ich kein smartphone »besitze«, somit auch kein WhatsApp »habe«, dass ich das einfach nicht will und »brauche«, die Dinger nur infantiles Spielzeug sind, dass man sowieso ständig nur aufladen muss usw. — dann ernte ich jedesmal verständnisloses Zucken. In Zeiten, in denen wirklich jeder sich mit einem Vertrag so ein Ding für Lau zulegen kann, verstehe ich auch nicht, wie man das als ein »Status-Symbol« betrachten kann. Die Teile sind absolut nichts besonderes.

  7. @ Dennis82
    Der obrige Kommentar ist der derzeitige Populismus, darüber gibt es nicht viel zu streiten und muss man auch nicht weiter drauf gehen.
    Was ich der Sache im Kern aber recht geben würde, ist — die Dinger sind teuer, selbst in der westlichen Hemisphäre kann sich kaum einer so ein Ding ohne Vertrag leisten. Die Stasihandys sind nur so weit verbreitet, weil sie einem für einen symbolischen Euro hinterhergeworfen werden und der Vertrag im Monat nicht so teuer ist wie 500–600 Euro auf einmal.
    Wo jetzt eine unbeantwortete Frage wäre: Gibt es solcherlei Art Telefonverträge auch in Afrika und dem Nahen Osten en masse, dass sich die so gut wie jeder leisten kann?
    Das wäre, was man dazu einmal im Detail wissen müsste, um der Spekulation ein Ende zu setzen.
    Sonst muss man der Sache schon recht geben »Woher haben sie’s?«, wobei ich da die Umstände auch wieder strukturell sehen würde und nicht einheitlich.
    In Syrien konnte man vor Ausbruch des Krieges zu was kommen, wenn die solche technischen Gadgets haben, kann man sagen »okay«, weil der allgemeine Durchschnittsreichtum des Landes das hergab.
    Kommen aber Leute hier an aus Nord- oder Zentralafrika, wo meinetwegen auch schon jahrelang Krieg und immer mal wieder aufplatzende Konflikte herrschen, die alles wieder einreißen, was aufgebaut wurde, dann wirkt die Sache doch etwas merkwürdig, weil sich dort nur die oberen 20% des Landes solche Gadgets leisten können. Da bleiben dann in der Überlegung nicht viele Möglichkeiten übrig — so arm ist der Protagonist nicht wie er sich stellt oder geklaut.
    Wie gesagt, dort würde aber die Sache greifen: Gibt es in anderen Gegenden auf der Welt ähnliche Telefonverträge wie hier, die für den Großteil der Bevölkerung leistbar sind, egal wie arm sie sind? (also, auch angepasst auf die Landeswährung — hier sind es 20–30 Euro im Monat, dort sind es dann 2–3 Dinar und im Durchschnitt lebt jeder Bürger im Monat von 50; nur so als Beispiel gerechnet).
    Da muss man mal fair bleiben und ein wenig über die persönlich gewohnten Mittelstandsverhältnisse hinausblicken.

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