Was wäre, wenn...

...Hollywood einen Blockbuster produzieren würde, der von einer fiktiven Geschichte handelt, indem die USA im Jahre 2050 China angreifen würden? In dem Film würde klar werden, dass die USA China nur wegen Ressourcenmangel militärisch attackieren würden bzw. weil die amerikanische Bevölkerung einen Diktator gewählt haben. Würde ein solcher Film in den USA überhaupt Geldgeber finden?

Die Methode der Verleugnung

Eines der wohl beliebtesten rhetorischen Werkzeuge in der Politik, ist die Methode der Verleugnung. Tatsachen, Zustände und Gegebenheiten werden einfach als nicht vorhanden abgeschrieben. Das geht meist sogar so weit, dass an die eigene Verleugnung geglaubt wird. Wenn also Müntefering mit dem Zitat »in Deutschland gibt es keine Unterschichten, sondern nur Menschen die es schwer haben« auftrumpft, dann ist es eher unwahrscheinlich, dass er lügt. Er glaubt an seine eigene Realitätsverleugnung. Auch Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder glaubte sicherlich an seinen Satz, den er am 5. Juli 2004 in der ARD-Sendung »Bericht aus Berlin« der Nation mitteilte: »Es gibt keine Alternative zu meiner Reformpolitik«. Auch viele Experten die davon überzeugt sind, dass es keine Zwei-Klassen-Medizin in Deutschland gäbe und dass Hartz4 ja eigentlich etwas ganz tolles sei, glauben sehr wahrscheinlich an ihre eigenen Aussagen. Auch Westerwelle ist eher ein Überzeugungstäter, als ein notorischer Lügner.

Es ist eine Sache, gezielt zu lügen und Dinge zu verleugnen. Eine andere ist es, an die eigene Lüge zu glauben. Wie nennt man sowas noch gleich in der Psychologie?

Den Frieden diffamieren

Wie entwertet man am besten unbequeme Aussagen? Indem man die Person öffentlich diffamiert, ihre moralische Integrität anzweifelt. Ganz besonders beliebt ist diese Methode, wenn es um moralische Instanzen wie z.B. die EKD-Ratsvorsitzende Margot Käßman geht. Ihre Kritik an dem Krieg in Afghanistan wurde von Medien und Politikern gleichermaßen mißmutig aufgenommen. Wie kann es eine kirchliche Instanz nur wagen von Frieden zu sprechen und den Krieg zu verteufeln?

Welch große Propagandamaschine wir in Deutschland haben, sieht man auch daran, dass sich alle auf das Hetz-Flagschiff, die BILD, beziehen. SpiegelOnline, die Frankfurter Rundschau, der Stern, die Financial Times Deutschland und der Focus zitieren freimütig einen Artikel der BILD, indem die EKD-Ratsvorsitzende betrunken am Steuer erwischt wurde. Ich möchte nicht wissen, wer schon alles betrunken am Steuer erwischt wurde und wer nicht. Wäre es kein Politikum wie Frau Käßmann, wäre diese Meldung wohl eine schnöde Boulevard-Nachricht, die nur müdes gähnen verursachen würde. Nun kann man aber sagen: »Eine Säuferin kritisiert den Afghanistan-Krieg! Die muss man nicht ernst nehmen!«.

Total verarmte Filmindustrie

Raubkopierer

Die deutschen Kinogänger haben nach Angaben der Filmverleiher im vergangenen Jahr (2009) für Rekorde gesorgt. Sowohl Besucherzahlen als auch Umsatz stiegen 2009 deutlich. Filmverleiher sprechen von einem der Spitzenergebnisse der letzten 60 Jahre. [...] Die Besucherzahlen stiegen um 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr, der Umsatz nahm um 25 Prozent zu.

- Meldung auf Welt.de vom 8. januar 2010

Heise.de schrieb Anfang Januar, dass in den USA im Jahre 2009 erstmals die US-Bürger mehr Geld für Kinokarten als für DVD´s ausgegeben hätten. Was bleibt jetzt noch übrig von der ständigen Behauptung, dass Raubkopien die Filmindustrie in den finanziellen Ruin treiben würden?

Die (Un-)Ideologischen

»Sie sind smart, unideologisch und streben nach ganz oben: Die Minister Köhler, Rösler und Guttenberg verkörpern eine neue Politikergeneration«

- aus einem Artikel bei SpiegelOnline vom 10. Dezember 2009

Anmerkung: Wenn ich eines während meines Studiums gelernt habe, dann, dass die vermittelte Ideologie dort am effektivsten verbreitet wird, wo behauptet wird, es gäbe gar keine Ideologie. Lange Zeit wurde  z.B. behauptet, wir würden heute in einer ideologiefreien Welt leben. Der kalte Krieg sei ja schließlich vorbei. Bis die politische Linke der vermeintlichen Nicht-Ideologie einen Namen gegeben hat: den Neoliberalismus.
Frau Köhler hat sich als ausländerfeindlich erwiesen, Rösler als knallharter Neoliberaler, der die Lebensrisiken der Menschen privatisieren will (Kopfpauschale). Und Guttenberg? Der wechselt einfach mal vom Wirtschafts — zum Verteidigungsministerium. Kompetenz weist er für beide Ämter gar keine auf, aber  dafür genug Karrieregeilheit.
Was hängen bleibt ist vor allem wieder eins: der Spiegel sowie SpiegelOnline sind nur noch Propaganda und Meinungsmache. Jeder der diesen Mist noch liest und glaubt, er hätte ein »Qualitätsmedium« in der Hand, möge sich bitte einer kalten Dusche unterziehen ;)

ZG-Rückblick: Freie Presse?

Karl Marx sagte einmal treffend, dass die erste Freiheit der Presse darin bestände, kein Gewerbe zu sein. Die bürgerlichen Medien in Deutschland sind in fester Hand von Großverlagen und Konzernen. Jede Meinung, die den Profitinteressen dieser Unternehmen im Wege steht wird verunglimpft, verleumdet oder einfach verschwiegen. Haben wir noch eine freie Presse? Ist die sog. »vierte Gewalt« zur Propagandamaschine verkommen? Bestimmen Agenda Setting und Kampagnenjournalismus die Medien? Oder sind solche Bestandsaufnahmen völlig übertrieben? Weiterlesen

Anne Will: Nur noch Propaganda

»Die RAF hatte viele Sympathisanten. Leute die Morde an Polizisten in Ordnung fanden«

- sagt Anne Will in ihrer ARD-Sendung als vermeintlich neutrale Moderatorin am 22. November 2009

Anmerkung: Alleine die Zusammensetzung der Gäste ist sowas von einseitig. Da sitzen Bundesinnenminister a.d. Gerhart Baum (FDP), Edmund Stoiber, Sohn des erschossenen Siegfried Buback, Sängerin Katja Ebstein und ein vermeintlicher Ex-RAF Terrorist mit Namen Peter Jürgen Boock. Die Sendung fängt schonmal so an, dass ein Polizist von damals groß erzählen darf, wie er angeschossen wurde. Dann läutert sich der  Peter Jürgen Boock öffentlich und bereut alles. Über die Inhalte der RAF und ihre Motivation wird so gut wie gar nicht diskutiert. Es waren eben alles brutale Terroristen und fertig. Wieso wurde Jutta Ditfurth nicht eingeladen?

Die gewollte Arbeitslosigkeit

Mittlerweile habe ich mich zur provokanten These durchgerungen, dass von den Herrschenden niemand wirklich ernsthaft daran interessiert ist, die Arbeitslosigkeit abzubauen bzw. Menschen in Vollbeschäftigung zu bringen. Es fehlt der politische Wille. Instrumente, um die Arbeitslosigkeit abzubauen sind vielfach vorhanden. Arbeitszeitverkürzung ist ein Stichwort. Wer heute noch glaubt, es würde jemals wieder großes Wirtschaftswachstum in Deutschland geben und dieser würde dann durch Investitionen der Unternehmen usw. Arbeitsplätze schaffen, der ist entweder naiv oder verbreitet Lügenpropaganda. Nicht »Geiz ist geil«, sondern »Arbeitslosigkeit ist geil«! Zwar nicht für die Arbeitslosen selbst, aber für Unternehmen und Wirtschaft. Die Aufrechterhaltung der sog. »stillen Reserve« und der großen Arbeitslosigkeit, ist das perfekte Druckmittel gegen Beschäftigte. Weshalb sollte man daran interessiert sein, den eigenen Repressionsapparat abzubauen?

Selbstloser Abgang

Laut der BILD-Zeitung ist der Abgang von Bahnchef Mehdorn das Ergebnis des medialen Trommelfeuers gegen ihn. Außerdem wolle Mehdorn in Zeiten der Wirtschaftskrise dem Unternehmen Bahn keinen größeren Schaden zufügen. Die Bild-Zeitung zitiert daher unkommentiert (!!) seinen Brief an die Mitarbeiter: »Aber ich musste für das Unternehmen und mich selber entscheiden, ob gerade in einer solchen Wirtschaftskrise eine wochen- oder monatelange Kampagne gegen mich dem Unternehmen nicht zusätzlich großen Schaden zufügt«. Mit der gnadenlosen Bespitzelungsaffäre der Bahn hat das alles natürlich wenig zu tun. Armer Mehdorn. Muss er jetzt ALG2 beantragen?

Propaganda 2.0

Der neue Artikel auf zeitgeistlos.de gibt einen zynischen Überblick über die deutsche Medienlandschaft. Es wird die These aufgestellt, dass ein Großteil der deutschen Medienlandschaft nicht seriös und sachlich informiert, sondern interessensgesteuerte Propaganda betreibt:

»Skandalisierung, Personalisierung, Entertainisierung, einseitige Parteinahme sowie Agenda Setting der Medien in Deutschland machen es schwer, zu behaupten, die Medien würden aufklären und keine Propaganda betreiben. Auch wenn es keine gezielt gelenkte staatliche Propaganda ist, so kommt auch bei den privaten bürgerlichen Medien die herrschende Ideologie des neoliberalen Credos nicht zu kurz [...] «

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