
(In der Schule, Abholsituation)
Mutter: Meine Tochter erzählt mir jeden Tag Zuhause, dass sie von einem Ali immer geärgert wird.
Pädagoge: Ja, ich habe die Situation beobachtet. Möchten Sie eine unbeteiligte Einschätzung dazu hören?
Mutter: (sauer, aufgebracht) Ich will, dass sie sich diesen Ali zur Brust nehmen. Es kann nicht sein, dass er hier frei dreht und andere Kinder schlagen darf!
Pädagoge: (ruhig, sachlich) Wenn ich Ihnen das einmal kurz erklären dürfte...
Mutter: (unterbricht) Wo ist denn dieser Ali jetzt gerade? Ich will mit ihm reden!
Pädagoge: (bestimmt) Stop! So geht das nicht! Die Kinder stehen in der Einrichtung unter unserer Fürsorge und Aufsicht. Außerdem reden wir doch gerade darüber. Also der Konflkt ging von beiden Seiten aus. Ihre Tochter Anna-Lena hat auch...
Mutter: (unterbricht wieder, wird lauter) Das kann ja wohl nicht wahr sein! Ich möchte sofort mit der Leitung sprechen! Wo finde ich die?
Pädagoge: Das Gebäude links, dritte Tür rechts.
Mutter: (stapft wütend davon)
Langjährige Leser dürften wissen, dass ich an einer Schule in Berlin arbeite. Auch bei uns gibt es zum neuen Schuljahr 2020/2021 eine neue Hygieneverordnung sowie Maskenpflicht. Die Umsetzung hat mit pädagogischen Grundsätzen absolut nichts mehr zu tun. Sie ist ein groteskes Chaos, ein kafkaesker Irrsinn und eine absurde Behörden-Willkür. Angst, Panik und politischer Aktionismus verwandeln den Bildungsraum Schule, bei der Kinder kognitive, aber auch sozial-emotionale Fähigkeiten entwickeln und stärken sollen, in ein völlig realitätsfernes Experimentierlabor. Ein Erfahrungsbericht.
Seit rund 10 Jahren gibt es die Kinder-Serie auf dem ZG-Blog. Am 20. Juli 2010 ging bezeichnenderweise
Ein Film, der mich in meiner Jugend nachhaltig geprägt hat ‑und der auch heute noch seine volle Wirkung bei mir entfaltet- ist 
Es ist mittlerweile zum Volkssport geworden und dauert keine 10 Minuten mehr, wenn über Schule geredet wird: Lehrer-Bashing. Es klammert (wie so oft) jedwede strukturelle Problematik komplett aus:
Ich habe manchmal den Eindruck, dass die heutigen 30–40jährigen die letzte Generation sind, die noch als Kinder wenig Verbote, kaum elterliche Überwachung, aber dafür viele Explorationsmöglichkeiten hatten. Ob alte Fabrikgelände, Ruinen, Mauern, Brachflächen, Hinterhöfe, Müll- und Schrottplätze, Hinterhöfe oder Waldgebiete: wir haben alles allein oder mit Freunden erkundet und erforscht. Wir haben den Sozialraum erobert. Wir durften bis 20 Uhr oder sogar 22 Uhr alleine draußen bleiben. Unsere Eltern haben uns blind vertraut und damit sehr stark unser Selbstbewusstsein und unsere Selbstständigkeit gefördert, ohne jemals an (früh-)kindliche Förderung gedacht zu haben. Dieses Zeitalter ist vorbei.