Der pädagogische Happen (55)

-Elternsicht-

Heute will ich mal ein wenig aus dem komplett subjektiven Nähkästchen plaudern. Die allermeisten Eltern haben eine komplett verquere und romantisierende Sicht auf ihre eigenen Kinder. Lehrer, Pädagogen und anderes Schulpersonal sehen und erleben die Kinder meist 8 Stunden (oder länger) am Tag (08:00 bis 16:00 Uhr). Insbesondere, wenn sich die Kinder unbeobachtet fühlen (obwohl Aufsicht da ist), zeigen sie, wie sie wirklich sind.

Kinder lernen sehr schnell, welche Regeln Zuhause und welche Regeln in Schule/Hort gelten. Sie passen sich an und machen häufig das, was erwartet wird. Viele Eltern denken, dass sie ganz tolle Kinder haben, weil sie sich Zuhause »gut benehmen« würden. Dabei spielen viele Kinder nur das »Spiel« mit. Der wahre Charakter kommt nicht immer zum Vorschein. Der zeigt sich primär in der Interaktion mit anderen Kindern und nicht unbedingt mit Erwachsenen.

Ein anderer Grund, warum viele Eltern ein verzerrtes Bild von ihren Kindern haben, ist, dass Lehrer und Erzieher 99 Prozent aller Konflikte und Schwierigkeiten direkt vor Ort klären, ohne die Eltern zu involvieren. Das ist deshalb so, weil die allermeisten Eltern bei jeder Kleinigkeit sofort hyperventilieren. Kinder reagieren in einer Konfliktsituation sogar häufig reifer als viele Eltern.

Wenn also doch einmal zu einem »Elterngespräch« eingeladen wird, kann man davon ausgehen, dass Konflikte, Schwierigkeiten und Probleme häufiger auftreten. Das heißt aber umgekehrt eben nicht, wenn es kein »Elterngespräch« gibt, dass die Kinder niemals Konflikte haben oder Blödsinn machen würden. Diesen Trugschluss machen aber viele Eltern.

Es liegt in der Natur der Sache, dass Eltern ihre Kinder lieben und beschützen wollen. Vermutlich ist es deswegen häufig so, dass sie jede Aussage ihrer Kinder als absolute Wahrheit annehmen und dann in Konfrontation mit Lehrern und Erziehern gehen, anstatt erst einmal das Fachpersonal zu fragen, was wirklich passiert ist. Auch das sorgt dafür, dass in den Augen der Eltern, das eigene Kind immer Opfer und niemals Täter sein kann.


Fazit: wären versteckte Kameras in Schule und Hort erlaubt und würden wir die Kinder stundenlang, über Tage und Wochen, in vielen verschiedenen Situationen heimlich aufnehmen und es dann den Eltern zeigen — sie würden reihenweise in Ohnmacht fallen. Ich habe es schon mehrmals erlebt, dass ich Eltern berichtet habe, wie ihre Kinder sich in der Klasse, beim Essen oder Nachmittags benehmen und sie voller Überzeugung antworteten: »Nein! Mein Kind macht das nicht!« Die postfaktische heile Welt ist in der Eltern-Perspektive fest verankert.


Kinder in Deutschland
Der pädagogische Happen

30 Gedanken zu “Der pädagogische Happen (55)

  1. Im neoliberalen Windhundrennen um gute Jobs, Karriere, attraktivem Partner, Wohlstand und Familie darf eben aus dem neurotischen Nachwuchs aus der dysfunktionalen Familie nicht mehr »nichts« werden. Da aber nicht alle Einsteins werden können, muss man sich eben die missratene Brut schönlügen, auch unter dem Gesichtspunkt, dass man selbst schon im (a)sozialen Red-Queen-Rennen geschafft hat nicht abgehängt zu werden und daher auch die Kids nicht scheitern dürfen.

  2. Kinder sind immer ein Spiegel der Gesellschaft.
    Das ist ja genau der Grund, warum ich nie welche wollte.

  3. Naja, überrascht mich jetzt nicht wirklich, was du da zu berichten weisst, lieber Epikur

    Kritikfähigkeit gibt es halt nicht mehr.

    War letztes Jahr sehr interessant, als ich in der Kita von meinem Junior um ein Gespräch gebeten habe, aus mehreren Gründen, einer davon waren Klagen seitens meiner verluderten Ex in meine Richtung, dass sie ihr in der Kita nur Schlechtes über Junior zu berichten hätten, wenn sie ihn abends abholen käme.

    Im Verlauf dieses Gesprächs mit der Leiterin und der anwesenden persönlichen Betreuerin war ich plötzlich reichlich erstaunt, als mich die Betreuerin fragte, ob nicht ich ab und zu mal Junior abholen kommen möchte, worauf ich etwas verdutzt sagte, dass sie das doch bitte sehr gerne meiner Exfrau sinnstiftend zur Kenntnis bringen möchte, denn ich hätte bei diesem Versuch wenig Aussicht auf Erfolg.

    Darauf erzählte sie, dass für sie als Betreuerinnen oft schwierig sei, der Mama von Junior das Tagesgeschehen zu berichten, vorallem dann, wenn etwas nicht so toll lief, wenn er mal aggro war oder sonst ungehalten. Sie hätten dann meist den Eindruck, dass sich bei gleich Augen und Ohren verschliessen und sie schnell den schnellen Abgang suche, was aber dazu führe, dass sie all das, was gut gelaufen sei, gar nicht mehr mitkriege. Deswegen wäre es gut, wenn ich das mal tun würde, da ich scheinbar etwas offener sei für beiderlei Rückmeldungen, gute wie schlechte.

    Für mich natürlich wenig überraschend, aber eben bezeichnend für die Ex — und passt auch ganz toll in den kranken Zeitgeist.

    Kann schon mal schwer fallen, bei negativer Rückmeldung nachzuhaken, was da passiert ist, wenn man mit Kritik nicht umgehen kann und den Fehler immer nur bei den anderen sieht.
    Wobei die Ex da noch harmlos ist, da sie wenigstens nicht gleich den Kitaleuten an die Gurgel geht, wenn sie Kritik über ihren Sohn vernehmen muss. Aber den Frust reagiert sie dann zuhause an ihm ab, statt einfach mal in der Kita vorstellig zu werden um nachzufragen, was genau denn nicht läuft.

    Ich hab ihr 2,5 Monate zugehört und selbst begonnen, mich über die Kita zu ärgern, musste dann aber sagen, dass ich doch schon gerne die Leute selbst zu Wort kommen lassen möchte — und siehe da: rein gar nichts war da dran, dass sie unseren Junior niedergemacht hätten, im Gegenteil war die Rückmeldung so, dass sie mit ihm keinerlei gravierende Probleme ausserhalb der Norm hätten, dass es eben gute und schlechte Tage gebe.

    Ja, weiterer Kommentar überflüssig.

  4. Deine Ausführungen über Eltern sind sicher ein gutes anekdotisches Indiz für die Kids und wie die ticken. Ich bin ja jetzt nicht täglich im Schulumfeld unterwegs, kann aber berichten, dass die Lehrerschaft auch nicht ganz unschuldig daran ist. Wenn die etwas in ihrem Ablauf stört (was ich ab und an mal tun muss), dann sind die Kids durchaus entspannt, manche Lehrkräfte hingegen echt anstrengend. Kommt natürlich auf die Schule an, vielleicht sogar auf die Stufe. Grundschulen sind mir weitaus lieber als weiterführende, da ist es weitaus angenehmer, ohne gleich mit Gemotze überzogen zu werden.

  5. @Pascal

    Danke für Deine Erfahrungen. Kann ich alles bestätigen. Väter sind häufig zugänglicher als Mütter.

    @Sascha

    Das allgemeine Lehrer-Bashing kann ich nicht unterstützen. Beim TikTok-WhatsApp-Insta-YouTube etc.-Zeitgeist können Kinder kaum noch still sitzen, geschweige denn konzentriert zuhören. Es bedarf heute schon großer Anstrengung eine Klasse ruhig und »unterrichtsfähig« zu bekommen. Auch das sollte man alles mal heimlich aufnehmen und den Eltern zeigen dürfen.

    Lehrer sollen außerdem weiterhin die großen Zauberer sein, und alle Kinder »ganz machen« und »auf Linie bringen«. Das was die Eltern Zuhause verkackt haben, sollen dann die Lehrer und Erzieher wieder »reparieren«. Da gehe ich nicht mit.

  6. @epikur
    Der erste und wichtigste Lehrer im Leben eines Menschen ist die primäre Bezugsperson i.d.R. die Mutter in den ersten Lebensjahren. Leider hält sich immer noch der Mythos davon, dass Babies und Kleinkinder »nichts mitkriegen« würden von der Welt. Das Wissen bei Eltern um frühkindliche Hirnentwicklung ist praktisch gleich Null. Früher mit der konventionellen Rollenverteilung in der Ehe war das noch nicht so schlimm, zumal jede Mutter (so nicht selbst psychisch geschädigt) es im Gefühl hat was ein Kind in dieser Zeit braucht. Aber mit zunehmender Gleichmacherei der Geschlechterrollen handeln nicht wenige Mütter gegen ihr Gefühl und schlechtes Gewissen — und dann geht das krachend schief. Und die Lehrer in der Schule können(!) dann gar nichts mehr retten, da hirnentwicklungsmäßig unmöglich. Die Vollkasko-Erwartungshaltung der Eltern wundert angesichts der fehlenden Aufklärung (am besten bevor sie Eltern werden, nicht wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist) dann nicht mehr.

    Apropos eine Klasse ruhig bekommen: eine kleine Anekdote von jemandem der auch Lehrer war und auch dieses Problem hatte: ein Kollege riet ihm, wenn die Klasse mal wieder nicht zu bändigen war, einfach Geige zu spielen. Dummerweise konnte dieser Lehrer aber nicht Geige spielen und war wohl auch sonst wenig musikalisch. Aber er hatte ein anderes Talent: er konnte Geschichten erzählen. Und das tat er dann auch und hatte damit wohl nicht nur im Unterricht Erfolg, denn später wurde er einer der berühmtesten deutschsprachigen Kinderbuchautoren. Sein Name: Otfried Preußler.
    Kann mich auch noch an meinen Deutschlehrer in der 6. Klasse erinnern, der uns auch am Ende einer Stunde — wenn wir einigermaßen brav waren — vorlas. Eine Geschichte blieb mir in Erinnerung »Der Zug, der da zur Hölle fährt«

  7. .

    Das allgemeine Lehrer-Bashing kann ich nicht unterstützen.

    @epikur
    Es muß ja nicht gleich allgemeines Lehrerbashing sein, aber ich möchte noch einmal mit Nachdruck darauf hinweisen, wie LehrerInnen (m/w/d/sonstige) sich in den Coronajahren verhalten haben. Das war in den meisten Fällen tatsächlich deren Wunsch und Wille, was man da den Kindern angetan hat. Da gibt es, leider, kein Vertun. Die sind sicherlich nicht diejenigen, denen nur und ausschließlich Wohl und Wehe der Kinder am Herzen liegt. Far from it.
    Was nicht heißt, daß man sie deswegen komplett verbal in die Tonne treten sollte, aber die Lehrerschaft muß sich da wohl erstmal wieder ein paar Pluspunkte verdienen, um – bezüglich Kindeswohl – glaubwürdig zu sein.

  8. Jetzt kommen wir wieder von Eins zum Anderen. Mir ging es in diesem Beitrag darum, dass viele Eltern eine romantisierende Sicht auf die eigenen Kinder haben und das Schulpersonal die Kinder in aller Regel genau so sehen, wie sie wirklich sind.

    Die Herausforderung (von Lehrern und Erziehern) besteht dann häufig darin, diese Transferleistung der Wahrnehmung zu bewerkstelligen. Denn die Eltern wollen nicht sehen, was nicht sein kann und nicht sein darf.

    @Tiffany

    »aber die Lehrerschaft muß sich da wohl erstmal wieder ein paar Pluspunkte verdienen.«

    Ja. Wir haben teilweise die krassesten Corona-Jünger, die nun an »Kinderschutz-Konzepten« arbeiten. Einfach nur gruselig. Es ist aber nicht das Thema des Beitrages. Diesmal nicht. ;-)

  9. Ach, das ist doch der übliche Schwachsinn:
    — die ganze unterkomplexe Auffassung
    — die ständigen doppelten Standards
    — und das Runterbrechen jeglicher Sachverhalte auf stupide dichotome Erklärmuster.

    Es wäre schon gut zu wissen, warum es heute nicht mehr schlüssig vermittelbar ist, dass es einfach sinnvoll wäre, sollte es nun im konkreten Fall Probleme mit den eigenen Kinder in der Schule oder sonstwo geben, als Eltern einfach mal hinzugehen und zu fragen, was ist da los? Einfach mal hinhören und erst dann austeilen, sollte es wirklich angebracht sein. In aller Regel sind doch die allermeisten zwischenmenschlichen Probleme Missverständnisse, Ergebnis von Kommunikationsschwierigkeiten welcher Art auch immer.

    Naja, gut, macht halt keinen Sinn in der heutigen Zeit, noch so etwas einzufordern. Da ist wohl Hopfen und Malz verloren, leider...

    Interessant, dass du meinst, das Problem sei ausgeprägter bei den Müttern als bei den Vätern. Da kann man jetzt mutmassen wieso. Aber ich lass mich da nicht drüber aus, sonst bin ich gleich ein Chauvinist...

    Und das Wort ›Kindeswohl‹ kann ich gleich überhaupt nicht mehr hören. Was für gottverdammter Schindluder und orwellianischer Faktenverdrehung mit diesem Wort praktiziert wird, das geht auf keine Kuhhaut; wer mal mit seinem Kind in die Fänge der KESB geraten ist, weiss, wovon ich spreche.

  10. @epikur

    Ich habe ja auch nicht gesagt, dass ALLE Lehrer so wären. Es blitzen aber immer mal wieder welche durch, die könnten auch ihre Eltern sein. Hier wird es gut und gerne mal seltsam, wenn Lehrer sich von meiner Ankündigung getriggert fühlen, ich müsste mal einen Probealarm machen. Die Kids kümmert das wenig, Lehrer sind dann schnell genervt bis regelrecht bösartig. Also auch nicht besser als gewisse Elternteile.

  11. Ich bin hier gespalten, zum einen stimmt es, was epikur sagt, Probleme, Auffälligkeiten lassen sich nur lösen, wenn man ehrlich mit der Situation umgeht. Dieses »mein Kind tut das nicht« ist unerträglich, erst das Problem nicht lösen und dann den Ärger auch noch am Kind auslassen (Pascals Ex). Auf der anderen Seiten hätte ich mir Eltern gewünscht, die wenigsten einmal auf meiner Seite bei Konflikten mit der Schule gewesen wären und nicht alles verschärft hätten, was von Lehren oder Hausmeistern kam.
    Zeugnistag:
    https://www.youtube.com/watch?v=fTmM-KdEV4I

  12. @Epikur

    Du bezeichnest Lehrer und Erzieher als Fachpersonal.

    Hm, meinst du dieses »Fachpersonal«, das mehrheitlich während der Plandemie Schwarze Pädagogik in Reinkultur praktizierte, noch irgendein Vertrauen seitens der Eltern verdient hat?

    Ich würde jeden Tag mit großen Bauchschmerzen und schlechtem Gewissen mein Kind in diese Zwangseinrichtungen abgeben.

    Dass viele Eltern dieses staatstragende Personal nicht mehr ernst nehmen, wundert mich daher nicht.

  13. @Ruby

    Es haben alle mitgemacht. Auch die Eltern. Meine kritische Wenigkeit wurde nicht selten von Eltern angepflaumt, warum ich denn meine Maske so selten tragen würde, mich nicht impfen lassen wolle und vieles mehr. Eltern als besonders C‑kritisch hinzustellen entbehrt jeder Grundlage.

    Darüber hinaus, das Phänomen das ich oben beschrieben habe, gibt es schon seit Jahren. Lange vor C.

  14. Wie schon mehrfach erwähnt, haben die Menschen in meinem Umfeld im Juni 2020 ihre Arbeitsstellen gekündigt, weil sie keine Masken an ihren Arbeitsstellen tragen wollten.
    So und jetzt kommst du als Lehrer, der sich quasi verpflichtet hat, den Kindern das Tragen einer Maske aufzuoktroyieren.
    Und genau deswegen wird sich auch nichts ändern...

  15. @Publicviewer

    Ich habe das an anderer Stelle schon einmal erwähnt, dass ich genau das eben nicht gemacht habe und deshalb massive Probleme auf meiner Lohnarbeit bekommen habe. Da Du ja regelmäßiger Troll-Leser meines Blogs bist, müsste Dir das eigentlich nicht entgangen sein! ;-)

    Die mangelnde Differenzierung auf der C‑kritischen Seite ist genauso anstrengend, wie das Tagesschau-Nachplappern der C‑Freunde. Es gibt eben beispielsweise auch Millionen von Menschen die via Zwang in die Spritze getrieben wurden. Man macht es sich viel zu einfach, die alle zu verurteilen, weil es dort viele individuelle Gründe und Schicksale gibt. Viele wollten beispielsweise ihre Eltern im Pflegeheim besuchen (2G) und haben sich deshalb spritzen lassen.

    Das Du ein Totalitarismus-Freund bist (»Wir oder die«) und die Welt in gut und böse einteilst, wollen wir jetzt nicht weiter ausführen.

    So. Und jetzt bitte zurück zum Beitrag! Danke.

    P:S: Ich bin immer noch kein Lehrer, sondern Pädagoge.

  16. Ich behaupte ja nur, dass wenn die Leute, respektive ein wenig mehr Menschen nicht mitgemacht hätte, auch schon lange vor dem Frühjahr 2020, wäre das alles niemals soweit gekommen.
    Für mich sind die Mitmacher, ebenfalls die Verursacher.
    Und, ob du Pädagoge oder Lehrer bist, spielt eigentlich überhaupt keine Rolle.

  17. @Publicviewer

    »Für mich sind die Mitmacher, ebenfalls die Verursacher.«

    Genau das meine ich mit totalitärem Denken. Damit machst Du es Dir nicht nur viel zu einfach, sondern übergehst die Bedürfnisse und die Emotionen von Millionen von Menschen!

    Du hättest also erwartet, dass die Tochter sich nicht impfen lässt, weil sie ihre Mutter ein letztes Mal im Pflegeheim sehen will? Sie hätte ihre Mutter einsam sterben lassen sollen?

    Du hättest erwartet, dass Millionen von Menschen ihre Lohnarbeit hinschmeißen, kündigen und fortan in bitterer Armut leben sollen?

    Du hättest gefordert, dass Millionen von Menschen sich von ihren Partnern und Kindern trennen, weil die sich haben impfen lassen?

    Nein, Politik und Medien, die hier diesen strukturellen Zwang (2G) und die Hetze etabliert haben, sind in erster Linie in die Verantwortung zu nehmen. Die Menschen haben genug gelitten.

    Und nochmal zur Klarstellung: wir reden hier nicht von den glühenden C‑Jüngern (da bin ich voll bei Dir), sondern von den Millionen von Menschen, die in die Spritze regelrecht getrieben wurden.

  18. @epikur

    Du hättest also erwartet, dass die Tochter sich nicht impfen lässt, weil sie ihre Mutter ein letztes Mal im Pflegeheim sehen will? Sie hätte ihre Mutter einsam sterben lassen sollen?

    Hm. Diese hypothetische Tochter kann natürlich machen, was sie will. Aber ich, die ich die Spritze als (potentielles) Gift sehe, hätte dann vor der Entscheidung gestanden, mir Gift spritzen zu lassen oder meine Mutter nicht mehr sehen zu können. Und bei aller Liebe zu meiner Mutter (oder wem auch immer) – nö. Da war ich konsequent. Entweder ich will was nicht, dann lasse ich mir das auch nicht aufdrücken durch Erpressung (genau das haben wir hier nämlich) oder ich wäre unter Umständen zu etwas bereit. Mir Gift spritzen zu lassen, gehört halt nicht dazu.

    Was das angeht, gebe ich dem PV insofern(*) recht, als niemand das mußte. Keinem wurde die Knarre an den Kopf gehalten Marke »Spritze oder Kopfschuß«. Sie wollten halt nicht mit den Konsequenzen leben, was letztendlich ihre freie Entscheidung war. Job gegen Gesundheit oder Leben, ist sicherlich nicht einfach. Aber wenn man sich dann für kaputte Gesundheit bzw. den (schleichenden) Tod entschieden hat, ja: dann war es irgendwo schon die eigene Entscheidung.

    (*)Das Faß mit den Mitläufern, die ggf. auch Täter waren, möchte ich hier explizit nicht öffnen und darum geht es mir hier auch nicht.

  19. Spare in der Zeit,
    dann hast du in der Not

    Ich kann nur jedem dringend raten sich so weit wie möglich nicht von den Institutionen dieser institutionellen Diktatur abhängig zu machen, auch wenn es persönliche oder finanzielle Opfer bedeutet (was nicht sein muss, ganz im Gegenteil, sondern mehr Freiheit bedeuten kann). Und wenn, dann sollte man das bewußt tun und sich der eventuellen »Nebenwirkungen« im Krisenfall bewußt sein und doch noch einen Plan B bereit halten. Spätestens seit Corona muss jeder gewarnt sein, weil da jeder betroffen war. Und es kann sich eben jederzeit wiederholen. An eine nachhaltige Veränderung zum Besseren in diesem Staat glaube ich nicht.

  20. Meine Schwester arbeitet schon lange als Erzieherin in einer Kita (und kann sich nicht vorstellen, das bis zur Rente durchzuhalten). Zwar sagt sie, dass die Kinder immer schwieriger, aggressiver etc. werden, sie sieht aber das Hauptproblem bei den Eltern. Egal, aus welcher Schicht sie kommen, ob Handwerker, Arbeiter, Anwalt oder Arzt: Die Mütter und Väter sind es, die kein angemessenes Sozialverhalten mehr zeigen. Sie wirken wie Autisten. Wenn sie ihre Kinder abholen, grüßen sie weder die Erzieherinnen noch die Kinder, sondern sammeln letztere sozusagen einfach ein, wort- und lieblos. Da die Eltern meist nur auf ihr Smartphone glotzten und sonst nichts wahrnahmen, hat die Kita ein Handyverbot verhängt. Das hat aber kaum etwas geändert. Vor kurzem hat meine Schwester einer Mutter berichtet, dass sich ihr Kind sehr gut entwickelt habe (und sie war stolz darauf, dass es gelungen war, aus einem ziemlich schwierigen vernachlässigten Kind ein soziales Wesen zu machen). Darauf erwiderte die Mutter: Dann können wir ja das nächste Kind machen.

  21. @Rotewelt

    Kann ich alles bestätigen! Und noch viel mehr...

    Eine Anekdote dazu: in einem Hort-Raum haben wir zwei Zugangstüren und vor einer haben wir zunächst ein fettes Schild gehangen, dass diese Tür zubleiben soll (Zugluft, Wärme etc.). Wurde komplett ignoriert. Dann haben wir mehrere Stühle davor gestellt. Später einen Tisch. Inklusive fettes Schild. Die Eltern haben regelmäßig alles zur Seite geräumt, weil ihnen dieser Türzugang vielleicht 15 Sekunden Laufweg erspart. Vielleicht sollten wir sie zumauern. ;-)

    Und ja, smartphone-glotzen haben wir auch täglich. Man unterhält sich mit Eltern und die glotzen währenddessen auf ihr digitales Endhirn. Eine Pest. Diese Dinger.

    Dennoch erlebe ich auch immer wieder Eltern, die sehr wertschätzend sind (kleine Geschenke) und mir regelmäßig berichten, dass sie diesen Job keine 2 Stunden aushalten würden.

  22. Ich kann nur immer wieder auf meinen Artikel //Japanische Erkenntnis: Die Seele eines Dreijährigen bleibt ihm 100 Jahre// in der Berliner Zeitung verweisen. Da ist es kein Wunder mehr, dass aus schon neurotischen Eltern (insbesondere der Mutter) auch wieder neurotische Kinder werden. Irgendwann mendelt sich das raus, aber das kann dauern, insbesondere wenn Partnerwahl weiter zunehmend materialistisch — von beiden Seiten — erfolgt und Kinderkriegen nur noch ein »Babyprojekt« ist.

  23. @epikur

    Vielleicht sollten wir sie zumauern

    Äh, gibt’s auch ’nen Schlüssel? Ich mein ja nur, weil: ist um Welten günstiger. Und Termine mit dem Maurer muß man auch keine machen...

    Aber das Thema Abkürzung-auf-Teufel-komm-raus habe ich derzeit an anderer Stelle auch, und ja, die Leute entwickeln sogar extrem kriminelle Energien, um sich einen geradezu winzigen Zeitvorteil zu verschaffen. Egal, ob Eltern oder nicht: jung, alt, greisenhaft, mit Rad, zu Fuß, mit Kindern, mit Hund, – Hauptsache, durchkommen. Bloß keine Kompromisse. Und dann werden sie »von oben« auch noch genau dazu trainiert, man zieht sich quasi Bürger heran, für die ein »Nein« einfach nicht mehr gilt. Elend, das.

  24. Wie wär’s mit einem sarkastischen Schild an der Tür:

    Wegen Zugluft und Wärmeverlust:
    Durchgang nicht gestattet!
    Bitte nehmen Sie die andere Tür.
    »Phh, mir doch egal«
    Hallo! Durchgang verboten?
    »Ich hab’s aber eilig«
    Durchgang streng verboten!
    »Das Schild hält mich doch nicht auf«
    Durchgang strengstens verboten!
    »Kann ja jeder sagen«
    Durchgang allerstrengstens verboten!
    »Ach, ich geh da jetzt einfach durch!«
    Sie sind offensichtlich nachhaltig merkbefreit und ein entsprechendes Vorbild für ihre Kinder. Und in der Zeit in der Sie dieses Schild gelesen haben wären der kleine Umweg durch die andere Tür nicht ins Gewicht gefallen.

  25. @orinoco

    Das sind mehr als 3 Wörter! So viel lesen ist nicht drin bei den Eltern. Die haben doch nie niemals Zeit für sowas. Das hält ja noch mehr auf, als drei Stühle und einen Tisch zur Seite zu schieben! ;-)

    Das Kind muss schnell schnell schnell abgeholt werden. Wichtige Termine. Klavier-Unterricht. Fussball. Grünkernbratling-Wettessen. Whatever.

    @Tiffany

    Schlüssel? Bist Du wahnsinnig? Dann bombardieren uns die Eltern alle 3 Minuten mit: »Könnte ich den Schlüssel haben?« ;-)

  26. @epikur
    Wieso? Der Schlüssel ist dann wahlweise nicht auffindbar/ins Klo gefallen/wird gerade nachgemacht/...
    Was wollen die Eltern denn machen? Die Tür ist zu und geht nicht auf. Dann müssen sie zwangsläufig durch die andere. Mußt Du halt mal ein paar Wochen auf dem einen Ohr taub werden. Tische und Stühle kann man wegrücken, die Tür aufzubrechen dürfte wohl eine rote Linie sein, die kaum einer überschreitet. Und Du mußt nicht die ganze Zeit danebenstehen.

  27. Klassiker dazu:

    Elternsprechtag

    Eltern: »Unser Kind ist hochbegabt. Da gibt es doch bestimmt noch eine extra Förderung?«

    Lehrer. »Weder noch! Sie sind nur sehr, sehr dumm!«

  28. Schlüssel zum Selberholen in den Keller in ein unbenutzes Klo mit kaputtem Licht in einen Schrank mit der Aufschrift »Vorsicht! Bissiger Leopard!« (nur drei Worte ;-) ) oder gleich nach alpha-centauri — sind ja nur vier Lichtjahre ;-)

  29. Es liegt in der Natur der Sache, dass Eltern ihre Kinder lieben und beschützen wollen.“
    „dass viele Eltern eine romantisierende Sicht auf die eigenen Kinder haben“
    Könnte es nicht so sein, daß das nur gegenüber anderen gilt?
    Dieser Gedanke kommt mir durch die Beobachtung, wie Eltern ihren Kleinen das Fahrrad fahren über das technische hinaus beibringen. Der Kleine lernt das Fahrrad ausschließlich negativ kennen, aber ein Verkehrsteilnehmer zu sein, das wird zuverlässig verhindert. Schon das an einem wesentlichen Teil der Räder die Bremsen fürs Kind nicht geeignet oder gar defekt sind, sagt mehr als 1000 Worte.
    Demnach sind den Eltern die eigenen Kinder gerade nicht das Wichtigste und Liebste und Schützenwerteste. Gleichzeitig treten sie anderen gegenüber aber so auf, man gälte ja sonst als Rabeneltern.
    Soweit der Gedankengang eines Ahnungslosen.

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