»Westworld«: SJW

Die US-Serie »Westworld« ist mit guten und interessanten Ideen gestartet. Eine Sci-Fi-Dystopie in der es um Androiden, Überwachung, Transhumanismus und künstliche Intelligenzen geht. Leider gibt es kaum noch US-Produktionen, in der nicht versucht wird, ‑ganz im Sinne der Social Justice Warrior- die Zuschauer ideologisch umzuerziehen. Kurz: alte, weiße, Hetero-Männer sind das Grundübel der Welt und nicht-weiße, LGBTQ-Menschen und ‑Frauen sind die Rettung und Heilung der Welt. An sich würde mich das nicht weiter stören, da ich diese infantile Weltbetrachtung ignorieren kann, wenn es denn wenigstens glaubwürdige Charaktere, ein gutes Drehbuch und eine anständige Dramaturgie geben würde!

In der ersten Folge der vierten Staffel von »Westworld« wird mit vollem Genuss die pure Männerverachtung ausgelebt. Ein alter weißer Mann (»Man in Black«) mordet ohne Skrupel. Gut, er ist bereits als Antagonist der Serie etabliert. Ein weiterer alter weißer Mann wird brutal mit einer Axt von einer farbigen Frau (»Maeve«) ermordet. Anschließend hackt sie ihm den Kopf ab und nimmt ihn mit nach Hause. Der Chef von einer Hauptheldin (»Dolores«) ruft sie in sein Büro und ermahnt sie, sie müsse besser arbeiten, sonst würde er sie kündigen. Als»Dolores« sich zu einem Date überreden lässt, entpuppt dieser sich als empathieloser Vollidiot. Nebenbei wird sie auch noch von einem männlichen Stalker verfolgt.

Der weiße heterosexuelle »Caleb« (Aaron Paul) ist natürlich mit einer farbigen Frau zusammen, versagt aber trotzdem bei der Erziehung ihrer Tochter. Sie macht ihm ständig Vorwürfe und hält ihm Moralpredigten. Sie hat natürlich keinerlei Fehler, hält ihm aber ständig seine vor. Außerdem weiß sie natürlich viel besser, was genau in ihm vorgeht, als er selbst. Frauen können eben allen Männern direkt in die Seele blicken. Fehlt eigentlich nur noch eine Vergewaltigungsszene oder wie ein Mann einer wehrlosen Mutter ihr Kind wegnimmt oder ermordet. »Männer sind scheiße! Männer sind Schweine! Männer sind Täter!« Sexismus bleibt Sexismus.

Sorry, aber das war es für mich mit dieser Serie. Mein Kumpel, bei dem ich die erste Folge der vierten Staffel gesehen habe, will sich das auch nicht mehr antun. Die erste Staffel fing gut an. Showrunnerin Lisa Joy lebt aber mittlerweile ganz offensichtlich ihre große Aversion gegen Männer aus. Ich mag Sci-Fi sehr gerne. Ich habe aber wenig Spaß daran, mir am laufenden Band Superfrauen (»Mary Sue«) anzuschauen, die von bösen und dummen Männern umgeben sind, die dann teilweise von den vermeintlich guten Superfrauen auch noch brutal ermordet werden. Und nein, umgekehrt hätte ich auch keinen Spaß daran. Das kann weg. Dann lieber noch mal den Klassiker aus dem Jahre 1973 anschauen.


Social Justice Warrior (SJW)
Heulbojen. Nörgeltanten. Superfrauen.

13 Gedanken zu “»Westworld«: SJW

  1. Seit diese politische Korrektheitspest pandemisch geworden ist, zieht es mich immer weniger zu neuen Serien hin.
    Oftmals höre ich von Bekannten, daß diese oder jene Serie DER große Wurf geworden ist. Dabei fällt mir immer wieder auf, daß unpolitische Leute tatsächlich von den Geschichten gut unterhalten werden, während ich mich selbst beim Testschauen immer wieder an den »Makroaggressionen« störe. Dinge, die anderen unbefangeneren Zuschauern gar nicht mal auffallen.

    Da ist jetzt die Frage: Bin ich (unter anderem durch das Lesen dieses Blogs) übersensibel geworden?
    Und trifft das dann auch auf die ganzen schwerstdikriminierten Freaks zu, die jederzeit und überall Diskriminierung sehen? (Ja!)

    Es hat sich für mich als Vorteil herausgestellt, nicht mehr jeden Hype sofort mitmachen zu müssen. Drei Jahre nach dem Start einer neuen Serie kann man sich ein gewachseneres Meinungsbild einfangen, und sich dann immer noch für oder gegen ein Serie entscheiden. Oder man schaut sich den Start an und wartet dann nach jeder Staffel ein Jahr lang bis die übernächste herauskommt. So kann man rechtzeitig aufhören, solange es noch schön ist.

    Zum überbrücken der Zeit gibt es schöne Geschichten auch in Buchform. Dort kann es auch mal zu Ausreissern kommen, aber wenn ein Autor sich zu oft als Kassengift herausstellt, wird es für den Verlag schneller eng, als für einen millionenschweren Streamingdienst.
    Beispiel:
    https://www.amazon.de/Warhammer-40–000-Imperator-Zorn-Omnissiah/dp/1781932778/ref=sr_1_18?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&keywords=Gav+Thorpe&qid=1656660249&refinements=p_n_feature_three_browse-bin%3A15425222031&rnid=4192708031&s=books&sr=1–18
    In dem Buch wurde erstmals mit den Pronomen experimentiert. Die Rezensionen zu dem Buch haben ihren ganz eigenen Unterhaltungswert, da die meisten Leser (zugegeben, ich auch) erst einmal an ein fehlerhaftes Lektorat glaubten. Beim lesen blieb das Auge jedes mal an den vorsätzlich falschen Pronomen hängen und der Lesefluss geriet ins Stocken. Als mir aufging, daß das so gewollt ist (Genderscheiße), ist das Buch direkt im Papiermüll gelandet, und die Bücher des Autors stehen seit dem immer erstmal ein halbes Jahr auf der Beobachtungsliste .
    Meines Wissens nach ist es bisher bei dem einzigen Versuch geblieben, diese Sprachverhunzung in der Reihe einzuführen.
    Kam wohl nicht nur bei mir sehr schlecht an.

  2. Nee, das war NICHT der einzige Versuch, Gendersprech in WH40K einzuführen. Mike Brooks und Black Library hat genau das gleiche in »Der Weg der Orks« gemacht. Dort ist auch auf der ersten Seite ein Warnhinweis vor »nicht-binären« Pronomen. Auch dort Adeptus Mechanicus als Hintergrund. Das ADMECH. Das auf BINARITÄT aufbaut. Verwendet ’nicht-binäre‹ Pronomen.

    Nee, auch Games Workshop ist voll auf dem SJW — Zug. Kleiderordnung für das Hobby inbegriffen. Ich hab mal bei mir darauf hingewiesen — wer »Hassbotschaften« auf den Klamotten hat, hat in ihren Läden mehr oder weniger Hausverbot.

    Reaktion der Tabletop — Spieler: Dann gehen wir eben zu BattleTech.
    Dort musste man sich nur über die Davions ärgern, die ja sowas von amerikanisch sind...

  3. Uarghs!

    Dieses Buch hatte ich verdrängt. Nach kurzem anlesen wurde es an einen Ork-Spieler verliehen und nicht wieder zurückverlangt.

    Die Rezensenten dieses Buches bei Amazon sind zum größten Teil auch negativ gegen diese Pronomen-Geschlechtskrankheit eingestellt.

    Die GW-Läden hingegen besuche ich so gut wie gar nicht. Figuren und Farben bekommt man im Versandhandel einfach günstiger.

    Wenigstens ist die »Horus Heresy«-Reihe weitestgehend sauber. Oder... ?

  4. Man verbrennt keine Bücher. Nicht mal schlechte.

    Und die Sauberkeit der »Horus Heresy« — Reihe?
    https://1d4chan.org/wiki/Erda
    Keine neutrale Quelle, aber der beste Kommentar...

    Die bisherigen Sammelbände sind aber zum Glück sauber von dieser Ideologie. Zumindest noch.

    Wenigstens isses unwahrscheinlich, daß die Orks dieser Behandlung unterzogen werden. Ich sach ja: GREEN IZ BEST!

  5. Vermutlich meinte Uepsilonniks mit dem »verbrennen« die Orks. Eine Anspielung darauf, daß sich sonst die Orkssporen ausbreiten. Wir könnten dort einen weiteren Fan ausgemacht haben. :)

    Über Erda habe ich ehrlich gesagt gar nicht so groß nachgedacht. Die kurzen Gastauftritte in der ganzen Romanreihe sind so im Hintergrundrauschen untergegangen, daß es mich nicht sonderlich penetriert hat. Ein solch überzeichneter Charakter bleibt nicht als erinnernswert hängen und verdirbt mir auch nicht das Gesamtbild. Vergewaltigte Sprache schon. Wenn ich so drüber nachdenke, dann scheint mein SJW-Radar dankenswerter Weise noch große Lücken zu haben.

    Die Orks könnte man immer noch als die »alten weissen Männer« der Finsternis der fernen Zukunft darstellen. Oder es gibt irgendwo da draussen eine bisher unbekannte (B)Ork-Queen. Da ist noch Luft.

  6. Die Orks sind doch ein perfektes Beispiel für »toxische Männlichkeit«! Sie wollen nur kaputt hauen und zerstören. Warum? Weil sie es können und Bock drauf haben. Ich sehe schon bald diverse LGBTQ-Eldar: Trans-Elfen! Und warum gibt es eigentlich keine weiblichen Chaosgötter? Ganz schön sexistische Kackscheiße, dieses Waahhamma 40 irgendwas.

  7. @Ratze

    Hmm. So eindeutig weiblich ist das für mich nicht. Sie sprechen zwar von »Daemonette«, aber auch viel von männlichen Pronomen »Prince of Darkness« statt »Princess«. Vielleicht doch »divers« oder »Transdämon«?

  8. Jep, Orks sind ein Paradebeispiel für toxische Männlichkeit. Können nicht um Hilfe fragen und sind damit selber schuld, dass sie so böse sind, und weil sie ihre Gefühle nicht pflegen sondern unterdrücken haben sie so einen destruktiven Charakter. Orks brauchen unbedingt alternative Rolemodells.

  9. Zurück zu Westworld ? . Season 1 war sensationell, mit einem guten Ende ( der auch nicht so cliffhangerich ist, dass man weiterschauen „muss“ sondern als echtes befriedigendes Ende durchgeht). Diese Staffel ist uneingeschränkt empfehlenswert. Nur auf keinen Fall weitermachen. Season 2 ist meh, danach gehts dahin wie im Blog beschrieben und macht einem rückblickend auch Season 1 kaputt.

  10. Bei der Serie hab ich mir die erste Staffel quasi blind gekauft, weil ich so scharf auf den Stoff war. War auch irgendwie interessant, das alles, aber ich hatte schon damals den Eindruck, dass mir das langsam zu verkopft und kompliziert wird.

    Ich kenne und liebe ja noch den Originalfilm. Der hatte gewirkt. War auf den Punkt, erst mal aufs Wesentliche reduziert. Auch die Quasi-Fortsetzung »Futureworld« finde ich klasse. Aber bei der Serie bin ich raus, zumindest gefühlt unzufrieden gewesen, als sie erschien. Und jetzt, wo man hört, was da in den anderen Staffeln los ist, bin ich froh, dass ich abgebrochen hatte.

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