Empathielosigkeit

Nachdenkseiten vom 26. August 2022

Der Umgang mit der »Corona-Pandemie« sowie wie mit dem »Ukraine-Konflikt« haben sehr deutlich gezeigt, dass Empathie und Solidarität in Deutschland nicht gelebt, dafür umso mehr als Gutmenschen-Maske vorgezeigt werden. Andersdenkende werden denunziert, diffamiert und diskreditiert. Für Menschen, die unter Maßnahmen, Sanktionen oder politischen Verordnungen leiden, hat man keinerlei Mitgefühl.

Menschen haben ihre Existenz, ihren Ruf, ihre Freunde, ihre Familie und vieles mehr verloren, sie wurden drangsaliert, erpresst und genötigt. Depressionen, Suizide und Angststörungen haben dramatisch zugenommen. Aber all das kümmert den Michel nicht, denn: es darf nur eine Meinung, nur eine Haltung und nur eine Wahrheit geben. Hoch lebe der moralische Totalitarismus!

Russland
Unter den gestiegenen Energiekosten (die eben eine direkte Folge der Sanktionen sind), leiden Millionen von Menschen, Unternehmen, Selbstständige, Rentner, Arbeitnehmer — ja, fast alle Bürger in Deutschland! Insbesondere auch russischstämmige Deutsche und Russen, die in Deutschland leben, werden vielfach diskriminiert. Auch hier: totale Empathielosigkeit und Kälte von Journalisten und Politikern.

Erwerbslosigkeit
Die weit um sich greifende Empathielosigkeit in Deutschland erleben wir auch seit Jahrzehnten beim Umgang mit erwerbslosen Menschen. Die ehemalige Jobcenter-Beraterin Inge Hannemann, betont bei einer Servus-TV-Sendung immer wieder, dass Sanktionen die Menschen in Angst halten, ihre Wirkung verfehlen und das »der faule Arbeitslose« in der absoluten Minderheit sei.

Der Moderator sowie der FDP-Politiker Jens Teutrine, halten jedoch verbissen an dem menschenverachtenden Klischee fest: »Aber was tun, wenn der faule Arbeitslose nicht arbeiten will?« Man müsse ihn doch »motivieren« und »Anreize schaffen«. Also: zwingen, nudgen, drohen und erpressen. Frau Hannemann kontert: »Wer wirklich faul ist, der meldet sich auch bei der Arbeit öfters krank!« Dazu sagten sie nichts.

Kinder
Eine fast schon »kultivierte Empathielosigkeit« in Deutschland erleben wir generell beim Umgang mit Kindern. Kinderfeindlichkeit ist hier omnipräsent. Im ÖPNV. In Restaurants. In Museen. Bei Konzerten, Theatern, Kinos oder anderen großen Veranstaltungen: überall werden sie als »Störenfriede«, statt als menschliche Subjekte, mit eigenen Bedürfnissen wahrgenommen, die laut UN-Kinderrechtskonvention, ein Recht auf Teilhabe und Selbstbestimmung haben. Allein die Anwesenheit von Kindern wird schon als »Grenzüberschreitung« empfunden, wie hier vor kurzem ein Leser kommentierte.

Corona-Maßnahmen
Unter den Corona-Maßnahmen haben sehr viele Menschen gelitten. Kinder. Unternehmen. Selbstständige. Künstler. Musiker. Depressive Menschen. Senioren. Aber eben auch die Kritiker, die ihren Job oder ihre finanzielle Existenz verloren haben. Bald drei Jahre »Killerseuchen-Pandemie« in Deutschland, aber der Gesundheitssektor wird weiterhin kaputt gespart. Schlechte Arbeitsbedingungen in der Pflege werden nicht verbessert. Krankenkassenbeiträge werden ab 2023 erhöht. Kliniken unterfinanziert. Wegfall der Neupatientenregelung. Und vieles mehr.

Während also ständig der Zusammenbruch der medizinischen Infrastruktur beschworen wurde und wird, hat man es bis heute nicht schaffen wollen, eben diesen auf finanziell feste Füße zu stellen. Aber die Menschen weiterhin zwingen und nudgen via Maske, Impfkampagne und Abstand, um die Kliniken vor Überlastung zu »schützen«? Das nennt man hier »Empathie« und »Solidarität«:

tagesspiegel.de vom 5. Oktober 2022

Oder auch so:

berliner-zeitung.de vom 6. Oktober 2022

Aber weiterhin Milliarden für sinnlose Test’s, Impfkampagnen oder das Militär rausballern?

Fazit
Das alles verdeutlicht, dass Empathie und Solidarität in Deutschland ‑insbesondere in der Politik, aber nicht nur dort- wenig gelebt werden. Mit einem negativen Menschenbild sowie einer ständigen Missachtung der Menschenwürde, ist das auch schlicht unmöglich. Stattdessen herrschen Missgunst, Kontrollwahn und Regelfetisch.

Solidarität und Empathie beweist man nicht mit einer rot-blauen Fahne oder einer FFP2-Maske, sondern mit dem täglichen Umgang mit den schwächsten Mitgliedern unserer Gesellschaft: mit Kindern, Senioren, von Armut betroffenen Menschen, Flüchtlingen, Erwerbslosen und Obdachlosen. Wer ständig auf diese Menschengruppen draufhaut, anstatt ihre Interessen und Bedürfnisse ernst zu nehmen, ist das Gegenteil von empathisch und solidarisch.


Solidarität

5 Gedanken zu “Empathielosigkeit

  1. Die genannten Gruppen werden nach der berühmten Strategie auch gegeneinander ausgespielt: Den arbeitenden Armen gegen die Arbeitslosen und Coronamaßnahmenbefürworter gegen ‑gegner...

    Bei uns in der Stadt nimmt die Kinder- und Jugendpsychiatrie nur noch akut Suizidgefährdete auf, da überlastet.

  2. Empathie lâsst sich gut heucheln. Das lernt man in der Schule. Solidarität gilt den eigenen Leuten oder dem Arbeitgeber. Nix Neues in Deutschland und passend für eine narzisstische Gesellschaft.

    Im Übrigen dürften die Suizide in den 80ern von der Fallzahl prozentual zur Bevölkerungsanzahl noch höher gewesen sein. Selbst an meiner Bretterpenne im Dorf war es normal, dass mindestens 2 pro Jahr den Freitod wählten (und das waren nicht nur die Gemobbten).

  3. Das ist nur noch peinlich, absurd und grotesk:

    »Je heftiger die Covid-Zahlen ansteigen, desto mehr Maskenverweigerer sind in Bus und Bahn unterwegs. Unsere Autorin sieht hier einen Mangel an Nächstenliebe.«

    - tagesspiegel.de vom 9. Oktober 2022

    Maske tragen ist also »Nächstenliebe«? Weil ja jeder Mensch eine potentielle Bio-Waffe sei? Ist »Nächstenliebe« vielleicht auch Menschen anlächeln, was mit Maske freilich nicht geht? Oder ist »Nächstenliebe« Rücksicht auf Kinder und Menschen, die sich nicht länger vom Staat drangsalieren lassen wollen?

    Die gesamte Welt beendet diesen Wahnsinn. Nur Deutschland sitzt hier wieder mal im (Führer-)Bunker und kämpft bis zur letzten Spritze. Dieser moralische Hyperventilismus zeigt mittlerweile ganz offen seine totalitäre Fratze. Lasst die Menschen in Ruhe und Ihr Leben leben!

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