A Plague Tale: Innocence

»A Plague Tale: Innocence« ist ein Action-Adventure-Videospiel von den französischen »Asobo Studios« aus dem Jahr 2019. Es ist recht linear und überzeugt vor allem mit einer dichten Atmosphäre. Es handelt von dem französischen Mädchen Amicia und ihrem kleinen Bruder Hugo, die im finsteren Mittelalter vor der Inquisition fliehen und einem dunklen Geheimnis auf die Spur kommen. Gleichzeitig herrscht die Pest und die Menschen sind vor Angst völlig verrückt geworden.

Das Spiel hat mich stellenweise sehr berührt, da es viel Liebe zum Detail aufbringt und die kleinen wärmenden Lichtpunkte betont, die in einer empathiebefreiten Skrupellosigkeit, kaum noch vorhanden zu sein scheinen. In einer Szene beispielsweise, pflückt der kleine Hugo eine Nelkenblüte vom Boden und steckt sie seiner großen Schwester Amicia ins Haar und sagt ihr, dass die Blume sie vor den Grausamkeiten der Welt beschützen wird.

Es zeigt die Schrecken einer Gesellschaft auf, in der viele Menschen einem religiösen Wahn verfallen sind. Gerade Kinder sind in so einer kalten und unbarmherzigen Umgebung die ersten Menschen, die darunter leiden. Im Grunde genommen ist es auch ein Antikriegsspiel. Denn wenn man mit Amicia und Hugo über Berge von englischen und französischen Soldaten-Leichen steigen muss, dann kann man kein Kriegsbefürworter mehr sein. In der Geschichte haben primär immer schon Menschen für Kriege getrommelt, die selbst nie an der Front stehen würden oder gestanden haben (»Hallo Annalena Baerbock!«).

Derzeit stecken wieder große Teile der Bevölkerung im empathiebefreiten Fanatismus fest. Entweder beim Thema Corona, beim Klima oder beim Ukraine-Konflikt. Kritiker und Andersdenkende seien Feinde, die es sozial und ökonomisch zu vernichten gilt. Das Videospiel zeigt auf, was passiert, wenn Gesinnung, Moral und Haltung das Denken und Handeln bestimmen. Empfehlenswert!


Übrigens: das hier unten ist gelebte »Diversity«, lange bevor es woke war oder es den Begriff überhaupt gab. Lange bevor es als politische Identitäts-Agenda von Themen wie Armut und Reichtum ablenken sollte. Verschiedene Hautfarben und Nationalitäten haben Spaß zusammen. Ohne politischen Auftrag. Einfach so. Weil sie Bock drauf haben. So muss das!


Die Welt der Videospiele

6 Gedanken zu “A Plague Tale: Innocence

  1. Danke für den Tipp! Ich habe den Titel noch in meinem »Schandhaufen« und müsste das mal installieren. Leider hänge ich zu gerne an meinen Allzeitklassikern, also »wärst du so freundlich, die Maske aufzusetzen?« ;-)

  2. @Sascha

    »»wärst du so freundlich, die Maske aufzusetzen?««

    Nein! Einfach nur Nein! ;-)

    Welche »Allzeitklassiker«?

    Nachtrag: Wow! Sahra Wagenknecht ungewohnt ironisch und sarkastisch (mehr als 500.000 Aufrufe). Man merkt ihr an, dass dieser groteske und absurde politische Irrsinn auch an ihrer Seele nagt.

  3. »Welche »Allzeitklassiker«?«

    Der genannte (Bioshock), aber auch oft System Shock (Teil 2), ich bin schon ungeduldig wg. des Remakes von Teil 1.
    Die Half-Life-Spiele, Doom, Serious Sam, also viel Action.
    Deus Ex (alle), Fallout, Star Wars-KotoR, Vampire: Masquerade — Bloodlines.
    Aber auch Heroes 3, 4, 5, Warcraft III, Monkey Island und andere LucasArts Adventures, und was mir sonst so in die Hände fällt und gefällt.

  4. Sehr einzelkämpferlastige Playlist. (Das meiste davon kenn ich selbst.)
    Hab selber lange nicht mehr gezockt, vor allem weil mein Windows — PC abgeraucht ist und ich im Moment mit Linux arbeite. Aber da Space Marine 2 ansteht, muss ich da wohl wieder tätig werden. (WH40K Tabletopspieler hab ich in meiner Gegend leider noch nicht gefunden...)
    Im Moment bin ich mit Darkest Dungeons zu Gange und überlege, wieder mal Stardew Valley zu installieren...

  5. @Ratze

    Jo, die Multiplayer-Zeit war mir ne Lehre. Zu viel Spieleifer mit E‑Sport-Ambitionen oder interne Scharmützel, die so ausarteten, dass ich keine Lust mehr drauf hatte. Dann lieber für sich selbst.

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